Was ist Bitcoin? Die Kryptowährung im Überblick

Leitfaden: Einführung in Web3
Philipp Becker
Philipp Becker

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Ether, Litecoin, Cardano: Die Anzahl der Kryptowährungen nimmt stetig zu. Den Auftakt ins neue Zeitalter des Geldes bildete die virtuelle Währung Bitcoin. Bis heute nimmt Bitcoin einen wichtigen Stellenwert unter den Crypto-Coins ein.

Bitcoin-Geldmünze vor Computerbildschirm

In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über das Phänomen Bitcoin wissen müssen, und wir zeigen Ihnen die Vorteile sowie Nachteile des dezentralen Finanzsystems auf.

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Seit wann gibt es Bitcoins?

Der Bitcoin wurde 2008 von Satoshi Nakamoto als Antwort auf die weltweite Finanzkrise entwickelt. Bis heute ist unklar, ob sich hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto eine einzelne Person oder ein Entwicklungsteam verbirgt. Vorgestellt wurde die Kryptowährung mit Nakamotos Whitepaper „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System”. Anfang 2009 wurden schließlich die ersten Bitcoins geschürft.

Wie funktioniert Bitcoin?

Anders als bei einer Transaktion mittels Kreditkarte steht hinter dem Zahlungssystem Bitcoin keine zentrale Instanz. Zahlungen werden also nicht durch einen Zahlungsdienstleister oder eine Bank überwacht. Stattdessen basieren Kryptowährungen auf der Blockchain-Technologie, einem dezentralen Netzwerk. Dabei werden die Transaktionen in der Blockchain von den Netzwerkteilnehmenden validiert. Neue Bitcoins werden durch das Lösen komplexer mathematischer Berechnungen durch sogenannte Miner (deutsch: Bergarbeitende) erzeugt.

Um am Netzwerk teilzunehmen, benötigen Anleger und Anlegerinnen ein sogenanntes Bitcoin-Wallet. Dabei handelt es sich um eine digitale Geldbörse. Unterschieden werden diese in Software- sowie Hardware-Wallets. Ein Krypto-Wallet ist durch ein kryptografisches Schlüsselpaar, bestehend aus einem Private Key und einem Public Key, eindeutig identifizierbar. Während der Private Key den Zugriff auf das Wallet ermöglicht, ist der Public Key eine Art Kontonummer, an die Krypto-Zahlungen gesendet werden können.

Exkurs Blockchain: Was verbirgt sich dahinter?

Die Blockchain ist vergleichbar mit dem Transaktionsbuch (englisch: Ledger) einer Bank. Dennoch gibt es gravierende Unterschiede. Blockchains sind per Definition dezentrale Computernetzwerke. Sie sind als Open-Source-Software für alle Userinnen und User einsehbar, weshalb Transaktionen in der Blockchain als transparent gelten.

Das Transaktionsbuch der Blockchain wird auf den verschiedenen Servern (sogenannten „Nodes“) im Netzwerk gespeichert, weshalb es keine zentrale Instanz benötigt. Da die Computer im Netzwerk gleichberechtigt sind und untereinander kommunizieren, wird bei Blockchains von einem Peer-to-Peer-Netzwerk (kurz: P2P) gesprochen.

Der Begriff Blockchain setzt sich aus den englischen Worten für Block und Kette (Chain) zusammen. Bildlich lässt sich die Technologie nämlich als eine Art Kette verstehen, die aus vielen Blöcken zusammengesetzt wird. Immer, wenn Transaktionsdaten gesendet werden, entsteht ein neuer Block und wird mittels Proof-of-Work (Konsens) an die bisherige Kette angeknüpft. Das Proof-of-Work-Konzept ist Bitcoin-spezifisch. Es gibt noch weitere Verfahren, um Transaktionen zu validieren.

Was ist unter Bitcoinmining zu verstehen?

Der Begriff des Bitcoinminings ist metaphorisch ans Goldschürfen angelehnt. Das sogenannte Mining (deutsch: schürfen) meint nämlich nichts anderes als die Arbeit, die geleistet werden muss, um Bitcoin-Transaktionen zu validieren und dadurch neue Bitcoins zu erzeugen.

Das Konsensmodell von Bitcoin (Proof-of-Work) benötigt enorme Rechenleistung. Um die Transaktionen zu validieren, müssen die Miner des Netzwerkes komplexe mathematische Aufgaben lösen. Im Gegenzug für die bereitgestellte Rechenpower erhalten sie neu generierte Bitcoins.

Wie viele Bitcoins gibt es?

Bitcoins weisen gegenüber Fiatwährungen einen weiteren, drastischen Unterschied auf – es handelt sich um eine endliche Ressource. Die Menge an Bitcoins ist durch seinen Quellcode auf ungefähr 21 Millionen Stück begrenzt. Hintergrund dafür ist das Prinzip der Knappheit, durch das eine Inflation der Währung verhindert werden soll.

Bitcoins lassen sich jedoch einhundert Millionen Mal teilen. Die kleinen Einheiten werden als Satoshi bezeichnet. Im Dezember 2022 waren rund 19,25 Millionen Bitcoins im Umlauf. Prognosen zufolge wird der letzte Bitcoin im Jahr 2140 geschürft.

Welchen Wert hat ein Bitcoin?

Der Wert von Bitcoins entsteht durch Angebot und Nachfrage am Offenmarktgeschäft. Da es sich bei Kryptowährungen um recht neue Finanzprodukte handelt, war und ist der Bitcoin-Kurs immer wieder enormen Schwankungen ausgesetzt. Anfang 2023 lag der Wert für einen Bitcoin bei fast 23.000 US-Dollar. Im März 2022 war der Preis noch bei über 47.000 US-Dollar.

Wo kann man Bitcoin kaufen?

Bitcoins lassen sich am einfachsten über Kryptobörsen oder entsprechende Handelsplattformen kaufen. Für die Anmeldung bei Börsen oder Brokern ist in Deutschland eine Personenidentifikation sowie ein Bankkonto notwendig. Anschließend können Bitcoins per Überweisung oder Kreditkarte gekauft werden.

Neben ganzen Bitcoins lassen sich auch Anteile an einem Bitcoin erwerben. Zu den bekanntesten Händlern und anbietenden Unternehmen gehören eToro, Coinbase, Trade Republic, Binance und Kraken. Für die sichere Verwahrung von Bitcoins sollten Anlegende ein eigenes Krypto-Wallet einrichten.

Unterdessen gibt es sogar Bitcoin-Automaten, an denen Sie die Kryptowährung ganz einfach gegen Bargeld kaufen können.

Eine weitere Möglichkeit, Bitcoins zu erwerben, bieten Exchange Traded Products (kurz: ETP). Vergleichbar mit einem ETF bilden diese Finanzprodukte die Preisentwicklung von Kryptowährungen ab. Ein bekannter Anbieter für ETP ist Scalable Capital.

Wo kann man mit Bitcoin bezahlen?

Bitcoins werden häufig als digitales Gold bezeichnet und werden demnach weniger als Zahlungsmittel gesehen, sondern vielmehr als Wertspeicher und Spekulationsobjekt. Nichtsdestotrotz gibt es Länder, die den Bitcoin sogar als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt haben – wie etwa El Salvador und die Zentralafrikanische Republik.

Obwohl das Anwendungsgebiet für Bitcoin riesig ist, wird die Währung derzeit vor allem von Branchenpionieren und Onlinegeschäften als Zahlungsmittel angeboten. Einige prominente Beispiele sind der Elektroautohersteller Tesla, Virgin Galactic, PayPal, Microsoft, Norwegian Air, Twitch oder Shopify.

Die Verwendung von Bitcoins hat jedoch noch immer einen kleinen Imageschaden. Denn die Kryptowährung fand in der Anfangszeit häufig im Darknet Anwendung beim Kauf von Drogen, Waffen oder anderen illegalen Geschäften. Mittlerweile haben sich jedoch natürlich andere Anwendungsgebiete etabliert.

Bitcoin: Vorteile der Kryptowährung

Die dezentrale Struktur der Bitcoin-Blockchain macht die Kryptowährung zu einem äußerst sicheren Zahlungsmittel, das nicht auf Mittelspersonen angewiesen ist. Die Kryptowährung hat folgende Vorteile:

  • Einfach zu nutzen: Zahlungen mit Bitcoin zu veranlassen, funktioniert ähnlich wie Kreditkartenzahlungen. Alles, was Sie dazu benötigen, sind der Überweisungsbetrag und der öffentliche Schlüssel, an den die Coins gesendet werden sollen.
  • Anonym: Bitcoins sind anonym. Bei Transaktionen mit Bitcoins müssen kaum persönliche Informationen angegeben werden. Lediglich beim Kauf von physischen Produkten, die an Sie verschickt werden sollen, müssen Sie eine Adresse preisgeben.
  • Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: Bitcoins können sowohl zum Bezahlen als auch als Wertanlage genutzt werden.
  • Sicheres, transparentes Zahlungsmittel: Die dezentrale Architektur macht Bitcoins manipulationssicher. Gleichzeitig lässt sich genau nachvollziehen, wie viele Bitcoins wo liegen. Welche Personen hinter einer Bitcoin-Adresse stecken, ist allerdings nicht einsehbar.
  • Global: Bitcoins basieren auf dem Internet, was sie zu einem globalen Zahlensystem macht, das nicht auf länderspezifische Banktransfer angewiesen ist und mit niedrigen Transaktionsgebühren auskommt.
  • Inflationssicher: Die künstliche Verknappung von Bitcoins schützt die Währung vor Inflationen.

Bitcoin: Nachteile der Kryptowährung

Trotz der vielen Vorteile der Kryptowährung gibt es auch Bitcoin-Kritik. Folgende Nachteile ergeben sich beim Handel mit den digitalen Coins:

  • Klimabelastung: Das am häufigsten genannte Problem mit Bitcoins ist der Energieverbrauch, der durch die enorme Rechenleistung entsteht. Der jährliche Verbrauch des Bitcoin-Netzwerkes liegt bei 114,21 TWh. Das entspricht in etwa dem Stromverbrauch von ganz Schweden – eine enorme Belastung für das Klima.
  • Skalierungsproblem: Im Protokoll von Bitcoin sind Blöcke auf eine Größe von 1 MB beschränkt. Hintergrund sollte der Schutz vor Hackerangriffen sein. Heute führt das jedoch zu langen Wartezeiten bei Transaktionen und einem Skalierungsproblem der Währung.
  • Keine Instanzen: Was als Vorteil gilt, kann gleichzeitig als Nachteil gesehen werden. Verlieren Anleger oder Anlegerinnen ihren privaten Schlüssel oder machen sie Fehler bei Transaktionen, sind ihre Bitcoin-Einheiten verloren. Jedoch hat sich die Aufbewahrung von Bitcoins in den letzten Jahren stark entwickelt, um Usern mehr Sicherheit beim Handel zu gewähren.
  • Stark schwankende Kursentwicklung: Bitcoins sind enormen Schwankungen ausgesetzt, weshalb beim Anlegen Vorsicht geboten ist.

Fazit: Was ist Bitcoin? Die nächste Evolutionsstufe des Geldes!

Obwohl Bitcoin in einigen Onlinegeschäften bereits als Zahlungsmittel angeboten wird, sind die möglichen Anwendungsgebiete der Kryptowährung längst nicht ausgeschöpft. Schuld daran sind vor allem der hohe Energieverbrauch und die langsamen Transaktionen. Als Vermögenswert ist Bitcoin jedoch hoch recht populär und wird wohl im Zuge des Web 3.0 noch an Bedeutung gewinnen, ähnlich wie Ethereum.

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Titelbild: André François McKenzie / Unsplash

Themen: Web 3.0

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