Wie schaffen es Websites, sich zu einem Thema zu positionieren und bei jeder Suchanfrage zu diesem Themengebiet in den oberen Rankings aufzutauchen? Neben einer ausgefeilten SEO-Strategie sind Pillar Pages und Themencluster die zentralen Pfeiler des Ranking-Erfolgs.
In diesem Artikel erfahren Sie, welchen Einfluss Pillar Pages auf die Performance Ihrer Website haben können und wie Sie eine solche Pillar-Seite erstellen.
Übersicht
Was ist eine Pillar Page?
Eine Pillar Page (von engl. pillar, „Säule“ oder „Pfeiler“) stellt den Kern eines Themenclusters dar. Auf dieser Seite wird kurz auf sämtliche Aspekte eines bestimmten Themas eingegangen. Detailliertere Informationen zu einzelnen Aspekten werden dann als Cluster-Content, meist in Form von Blog-Beiträgen, zur Verfügung gestellt, die über Hyperlinks mit der Pillar-Seite verknüpft sind.
Wenn Sie beispielsweise bereits 20 Blog-Beiträge zum Thema Instagram-Marketing haben, dann könnte eine Pillar-Seite Ihren Besuchern und Besucherinnen einen vollständigen Überblick zu allen dazugehörigen Aspekten bieten. Die Blog-Beiträge zum Thema würden dann auf die Pillar-Seite verweisen und interessierten Lesern und Leserinnen so die Möglichkeit bieten, mehr über ein bestimmtes Thema zu lernen.
Pillar Page und SEO-Relevanz: Weshalb Sie Pillar-Seiten nutzen sollten
Pillar-Seiten beinhalten nicht nur spannende Inhalte, sondern sind ein zentraler Bestandteil des SEO-Ansatzes der Themencluster-Strategie. Diese bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Inhalte den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen und ein besseres Ranking in den organischen Suchergebnissen zu erzielen.
Aufgrund von Apps mit Spracherkennung wie Siri, Cortana oder Alexa, sind Suchanfragen länger geworden und ähneln mehr und mehr einer Unterhaltung. Tatsächlich enthalten 69,7 Prozent aller Suchanfragen vier oder mehr Wörter und laut Google nutzen 27 Prozent der weltweiten Bevölkerung Voice Search. Anstatt also „Wie nutze ich Instagram“ einzugeben, fragen viele Nutzer und Nutzerinnen direkt „Wie verwende ich Hashtags auf Instagram optimal?“.
Dank maschinellem Lernen und der semantischen Suche funktioniert Googles Suchalgorithmus heute besser als je zuvor und bietet Nutzern und Nutzerinnen immer genauere Ergebnisse, was bei der stetig wachsenden Menge an Inhalten zunehmend schwieriger wird. Der Algorithmus von Google versucht dabei, die eigentlichen Absichten der Suchenden nachzuvollziehen und bietet ihnen Ergebnisse, von denen angenommen wird, dass sie ihre Fragen beantworten.
Pillar-Seiten und interne Verlinkungen
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- Grundlagen von Pillar-Seiten
- Arbeiten mit Themenclustern
- Einflussfaktoren auf den Traffic
- Verlinkungen optimieren
Themencluster ermöglichen bessere Rankings und relevantere Suchergebnisse
Bisher konzentrierten sich die meisten Blogger und SEO-Expertinnen darauf, mit individuellen Blog-Beiträgen ein hohes Ranking für bestimmte Keywords zu erzielen. Mit einem solchen Ansatz sind Inhalte jedoch eher schlecht strukturiert und Userinnen und User haben Schwierigkeiten, die gewünschten Informationen zu finden. Darüber hinaus führt diese Herangehensweise dazu, dass die eigenen Beiträge zu ähnlichen Themen im Hinblick auf ihr Ranking miteinander konkurrieren.
Eine bessere Lösung ist es, Ihre Inhalte anhand bestimmter Themengebiete (die sogenannten „Themencluster“, auch: Topic Cluster) zu strukturieren. Die einzelnen Themen stehen sozusagen auf einer gemeinsamen Säule. Dazu wählen Sie zunächst die Themen aus, für die Sie ein gutes Ranking in den Suchergebnissen erzielen möchten. Anschließend erstellen Sie den Content auf Basis bestimmter Keywords, die für dieses Thema relevant sind und die miteinander zusammenhängen.
Ziel ist es, ein Themengebiet in den eigenen Inhalten umfassend abzudecken und so SEO-Autorität aufzubauen. Mit der Umstellung auf das Themencluster-Modell gestaltet sich die Webseiten-Struktur so, dass viele verschiedene Beiträge um ein Thema (Cluster) angeordnet und über Hyperlinks mit anderen Inhalten im Cluster verbunden sind.
Ihre Blog-Inhalte sind somit besser organisiert, Nutzer und Nutzerinnen können einfach von Beitrag zu Beitrag navigieren und sich informieren. Außerdem stehen Ihre URLs nicht in direkter Konkurrenz zueinander. So gewinnen alle Seiten im Ranking für dasselbe Keyword.
Verschiedene Arten: 10x Content Pillar Page und Ressource Pillar Page
Beim Erstellen einer Pillar Page stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Etabliert haben sich vor allem die 10x Content Pillar Page sowie die Ressource Pillar Page.
10x Content Pillar Page
Bei dieser Art von Pillar-Seite wird ein Thema detailliert beleuchtet. Sie gibt tiefe Einblicke in das Thema und stützt sich dabei vor allem auf Ihre eigenen Inhalte, Auswertungen und Analysen. Der Name entstand aus der Prämisse, dass eine solche Pillar Page zehnmal wertvoller für die eigene SEO- und Content-Strategie sein soll, als ein traditioneller Blogpost.
Ressource Pillar Page
Mit der Ressource Pillar Page schaffen Sie eine Webseite, die zur zentralen Anlaufstelle für ein Thema wird. Dazu verlinken Sie sowohl interne als auch externe Inhalte. Das zeugt von Authentizität und Expertise zu einem Themenbereich.
Wichtig ist jedoch, eine genaue Strategie zu verfolgen, damit die extern verlinkten Seiten nicht etwa zum Ziel der Leserschaft werden. Immerhin möchten Sie die Besucher und Besucherinnen auf Ihrer Seite halten, weshalb Sie hochwertigen und außergewöhnlichen Content auf der Ressource Pillar Page bieten müssen.
So erstellen Sie eine Pillar-Seite für Ihre Themencluster
Nachdem wir uns nun die Theorie von Pillar-Seiten angesehen haben, wollen wir nun näher darauf eingehen, wie Sie eine erfolgreiche Pillar-Seite erstellen können.
1. Wählen Sie ein Thema
Die wichtigste Umstellung bei einer Cluster-Strategie besteht darin, dass Sie sich auf bestimmte Themengebiete konzentrieren und nicht auf Keywords.
Denken Sie an Ihre Zielgruppe und nutzen Sie die Daten zu Ihren Buyer-Personas. Sie sollten in Betracht ziehen, wonach Ihre Buyer-Personas suchen. Davon ausgehend sollten Sie dann festlegen, wie umfassend Ihre Pillar-Seite sein sollte. Das Thema einer Pillar-Seite sollte möglichst breit gefächert sein. Zudem sollten Sie eine Reihe spezifischerer Keywords zum Thema ausarbeiten.
Im Rahmen unseres Beispiels wäre „Social Media“ als Thema zu allgemein, „Instagram-Marketing“ hingegen umfassend und gleichzeitig spezifisch genug, um eine Pillar-Seite mit 20 bis 30 damit verbundenen Beiträge erstellen zu können. Diese Zahl kann Ihnen als Richtwert dienen, um zu erkennen, ob das Thema einer Pillar-Seite breit gefächert genug ist.
2. Verfassen Sie den Content für Ihre Pillar-Seite (oder nutzen Sie eine vorhandene Seite)
Eventuell haben Sie bereits einen umfassenden Blog-Beitrag in Ihrem Repertoire und können diesen einfach als Pillar-Seite nutzen. Wenn nicht, sollten Sie einen ausführlichen Beitrag zu dem Thema Ihrer Wahl schreiben. In jedem Fall können Ihnen diese Tipps weiterhelfen:
- Definieren Sie auf der Pillar-Seite das Thema oder den Begriff, um den es hauptsächlich gehen soll. Am besten bereits im ersten Abschnitt.
- Verwenden Sie eine Liste (nummeriert oder mit Aufzählungspunkten) als Inhaltsverzeichnis
- Denken Sie daran, in Zwischenüberschriften bestimmte Keywords zu verwenden.
- Schreiben Sie Inhalte, die eine Übersicht zu den Unterthemen bieten, aber nicht zu viel verraten. Details können Sie später in den einzelnen Blog-Beiträgen erläutern.
3. Legen Sie Keywords fest
Sobald Sie Ihre Pillar-Seite fertiggestellt haben, ist es an der Zeit für traditionelle Keyword-Recherche. Decken Sie dabei alle möglichen spezifischen Themen innerhalb der Materie ab. Sie sollten am besten die Keywords wählen, die ein hohes Suchvolumen erzielen und verschiedene Aspekte behandeln.
4. Stürzen Sie sich in die Schreibarbeit
Sie können jetzt in aller Ruhe damit beginnen, die Beiträge zu verfassen, die auf Ihrer Pillar-Seite verlinkt werden sollen – selbstverständlich mit den spezifischen Keywords Ihres Themenclusters. Die Verlinkung mit der Pillar-Seite gewährleistet eine optimierte Inhaltsstruktur und hilft Ihnen, ein höheres Ranking in Suchmaschinen zu erzielen. Nutzen Sie zur Unterstützung beim Schreiben eine KI, wie zum Beispiel den Content Hub.
Praktisch angewandt: Pillar Page-Beispiel
Damit Sie sich ein Bild davon machen können, haben wir den schematischen Aufbau des HubSpot-Blogs vor und nach der Umstellung auf die neue Cluster-Strategie visuell dargestellt. So sah die Struktur vorher aus:
Nach der Umstellung auf die Themencluster-Strategie sieht die Struktur nun so aus:
Natürlich fällt es nicht gerade leicht, im Hinblick auf die eigene SEO so radikal umzudenken und Keywords in einem neuen Licht zu sehen. Auch HubSpot hat jahrelang Beiträge nach dem Keyword-Muster erstellt. Es ist auch nicht Sinn und Zweck dieses neuen Ansatzes, dass Sie Keywords vollständig aufgeben sollten.
Die Cluster-Strategie verlangt lediglich, dass Sie sich auf bestimmte Themen konzentrieren und somit die Keywords, auf denen Ihre Blog-Beiträge basieren, ganz gezielt auswählen.
Pillar Page vs. Landing Page: Was ist der Unterschied?
Vielleicht werden Sie jetzt denken, dass eine Pillar Page nichts anderes ist als eine Landing Page. Das stimmt so jedoch nicht. Landing Pages verfolgen genau ein übergeordnetes Ziel – und zwar die Conversion. Ziel jeder Landing Page ist es, dass ein Besucher oder eine Besucherin einen Kauf tätigt, ein Asset herunterlädt oder sich zu einem Angebot anmeldet.
Ganz gleich, welche Form die Conversion hat, Zweck und Funktion der Landing Page ist es, diese optimal zu erreichen. Selbstverständlich werden dazu auch Inhalte eingesetzt, jedoch einzig und allein zum Ziel des Klicks durch die Userinnen und User.
Pillar Pages hingegen haben ihren Zweck in der Optimierung der SEO-Strategie. Sie dienen sozusagen als Vorbereitung auf die Conversion. Durch Pillar Pages gelangen Besucher und Besucherinnen überhaupt erst auf die Website. Die Inhalte umfassen häufig um die 2000 Worte und ranken für bis zu 25 Keywords. Pillar Pages versuchen die Aufmerksamkeit der Leserschaft zu gewinnen und sind daher eine ideale Vorbereitung auf den Conversion Funnel.
Fazit: Werten Sie Ihr Ranking mit Pillar Pages auf
Mit einer Pillar Page beweisen Websites nicht nur, dass sie Expertenstatus auf einem bestimmten Gebiet haben, sondern sichern sich gleichzeitig ein gutes Ranking in den Suchmaschinen. Besucher und Besucherinnen finden durch den detaillierten Inhalt genau das, wonach sie gesucht haben. Das führt im Idealfall dazu, dass aus einem Besuch ein Lead und schließlich neue Kundschaft wird.
Titelbild: Hinterhaus Productions / iStock / Getty Images Plus