Winterdepression: Ursachen, Symptome und Behandlung

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Mia Srebrnjak
Mia Srebrnjak

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Regen, Dunkelheit und Kälte – die Wintermonate können einem zu schaffen machen. Dabei ist nicht jede melancholische Stimmung gleich eine Winterdepression. Aber wie äußert sich eine ausgewachsene Winterdepression im Vergleich zu einem vorübergehenden Winterblues? Mehr über die Hintergründe, Symptome und Behandlung einer Winterdepression lesen Sie in unserem Beitrag.

An Winterdepression leidende Frau steht in Küche mit Teetasse in Händen

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Wie fühlt sich eine Winterdepression an?

Betroffene zeigen Symptome einer typischen Depression wie Schlafstörungen, Appetitverlust, Schwermut und Sinnlosigkeitsgefühle oder auch Heißhungerattacken und vermehrter Schlaf. Die Winterdepression ist meistens leichter ausgeprägt.

Bei einigen Menschen erhöht sich durch wenig Sonne und dunkle Nachmittage die Anfälligkeit für eine depressive Erkrankung. Viele im Winter festgestellte Depressionen sind allerdings keine saisonalen Depressionen, sondern gehören zu einer ganzjährig bestehenden Depression.

Nur etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leiden tatsächlich an einer Winterdepression, so Prof. Dr. Hegerl von der Deutschen Depressionshilfe. Die saisonale Depression ist also recht selten. An einer typischen Depression erkranken dagegen jedes Jahr rund acht Prozent der Bevölkerung.

Was hilft gegen Winterdepression?

Zur Selbsthilfe empfehlen sich viel Lichtzufuhr, Bewegung und die Pflege sozialer Kontakte. Regelmäßige Spaziergänge und Sport bei Tageslicht können Ihnen bereits helfen, Ihr Wohlbefinden zu steigern. Als erprobte Methode zur Vorbeugung einer Winterdepression gilt die Lichttherapie. Betroffenen wird empfohlen, sich jeden Tag einer kräftigen Lichtquelle auszusetzen – mit rund 2.500 bis 10.000 Lux.

Auch der stete Kontakt zu Familie und Bekannten kann Anfälligen helfen, einer Winterdepression vorzubeugen. Das können Treffen mit Freundinnen und Freunden sein. Auch Mitgliedschaften in Vereinen wie einem Sportclub und die Aktivitäten innerhalb dieser Gemeinschaft können der Erkrankung entgegenwirken oder die Symptome lindern. Selbsthilfegruppen können ebenfalls hilfreiche Sozialkontakte sein.

Bei allem guten Willen, Ihre Stimmung durch ein bestimmtes Verhalten positiv zu beeinflussen, sollten Sie bei belastenden Symptomen immer auch eine psychotherapeutische Behandlung in Betracht ziehen. Mittlerweile gibt es auch Online-Plattformen für die Hilfe bei Depressionen. Falls Ihnen die persönliche Kontaktaufnahme schwer fällt, ist dies eine unkomplizierte Möglichkeit, Unterstützung zu finden.

Was verursacht Winterdepression?

Obwohl die Faktoren, die eine Winterdepression begünstigen, noch nicht vollends erforscht sind, scheint der Lichtmangel auf jeden Fall ein relevanter Faktor zu sein. Auch der veränderte Schlaf-Wach-Rhythmus, der mit der Winterzeit und der Zeitumstellung auftritt, kann eine Ursache für eine Winterdepression sein.

Was tun gegen Winterdepression? 4 konkrete Selbsthilfe-Tipps

Wenn Betroffene einer ausgeprägten Winterdepression den Kampf ansagen möchten, ist es nicht damit getan, sich schöne und warme Gedanken zu machen. Vielmehr ist es wichtig, dass Sie aktiv dagegen vorgehen. Das kann im ersten Schritt bedeuten, sich über Ihre mentale Verfassung im Klaren zu werden.

Nicht allen fällt es leicht, sich einzugestehen, dass es sich bei ihrem Stimmungstief nicht nur um eine Eintagsfliege handelt. Nehmen Sie Ihre Winterdepression allerdings bewusst als solche wahr, kann es leichter werden, dagegen anzugehen.

Die folgenden Selbsthilfe-Tipps gegen Winterdepression sind als Unterstützung zu bereits Genanntem gedacht. Bestimmte Verhaltensweisen haben sich als vorbeugend und hilfreich bei leichten Depressionen gezeigt:

1. Ein strukturierter Tagesablauf

Eine feste Tagesstruktur beugt Passivität und Grübelei vor. Sie gibt Halt und Orientierung. Denken Sie daran, nicht nur Pflichten, sondern auch Angenehmes fest einzuplanen, wie ein Treffen mit Freundinnen, Sport oder einen Kinobesuch.

2. Soziale Kontakte und Aktivitäten

Ein tragfähiges soziales Netz gilt als wichtiger Teil von Maßnahmen für Menschen, die für Winterdepressionen anfällig sind. Neben Familie und Freunden, denen Sie sich möglicherweise nicht anvertrauen möchten, gibt es die Alternative einer Selbsthilfegruppe für depressiv Erkrankte oder auch Gefährdete.

Die Möglichkeit, sich mit anderen Menschen in einer ähnlichen Situation auszutauschen, kann eine spürbare Erleichterung für Betroffene sein. Im geschützten Raum einer solchen Gemeinschaft können Sie Tipps für den Alltag austauschen und einander Mut machen.

3. Sport und Entspannungstechniken

Wer heilt, hat Recht: Obwohl nicht vollkommen klar ist, wie es funktioniert, hat sich gezeigt, dass sich Sport und Entspannungstechniken wie Yoga, Tai-Chi, Achtsamkeitstraining, Meditation und Pilates positiv auf die psychische Gesundheit und Resilienz auswirken können. Es wird vermutet, dass durch die Betätigung bestimmte Botenstoffe (Neurotransmitter) ausgeschüttet werden, die das Gleichgewicht im Gehirn positiv beeinflussen.

4. Ausgewogene Ernährung

Zur Vorbeugung und bei leichten Symptomen einer Winterdepression kann auch eine gesunde Ernährung helfen. Besonders Bananen, Datteln, Feigen und Fisch sind geeignete Nahrungsmittel. Aber auch pflanzliche Arzneimittel wie Johanniskraut heben erfahrungsgemäß die Stimmung.

Vorsichtig sollten Sie bei gleichzeitiger Anwendung von Johanniskraut und Lichttherapie sein, denn der pflanzliche Stoff macht die Haut lichtempfindlich.

Fazit: Erkennen Sie die Symptome und beugen Sie eine Winterdepression vor

Eine Winterdepression tritt gar nicht so häufig auf. Depressionen im Winter sind häufig vielmehr Teil einer tieferliegenden ganzjährigen Depression. Symptome wie bedrückte Stimmung, Heißhungerattacken und ein erhöhtes Schlafbedürfnis sollten Sie nicht ignorieren. Gehen Sie mit viel Lichtzufuhr, Bewegung und sozialen Kontakten dagegen vor. Wenn Sie keine Besserung verspüren, suchen Sie besser früher als später eine Ärztin oder einen Arzt auf.

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Titelbild: FreshSplash / iStock / Getty Images Plus

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