Work-Life-Integration: Arbeit und Freizeit gekonnt vereinen

Sie kennen sicher den Begriff Work-Life-Balance – aber kennen Sie auch Work-Life-Integration? Beides sind Arten, die Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben zu verhandeln. Besonders in Zeiten von flächendeckendem Homeoffice wird es immer schwieriger, Arbeit und Privatleben in Balance zu halten. Work-Life-Integration bietet einen neuen Ansatz, der in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat.

Im folgenden Artikel klären wir, was Work-Life-Integration bedeutet, was die Vorteile sind und wie Sie den Ansatz am besten umsetzen können.

Definition Work-Life-Integration:
Das steckt dahinter

Work-Life-Integration bedeutet, persönliche und berufliche Verpflichtungen miteinander zu verbinden, statt sie wie bei der Work-Life-Balance streng zu trennen. Das kann so aussehen, dass Sie Ihre Kinder ins Büro mitnehmen, wenn die Schulen geschlossen sind, oder den Laptop mit in den Urlaub zu nehmen – besonders in Zeiten von Covid steht Flexibilität an erster Stelle. Denn die ist der größte Vorteil der Work-Life-Integration.

Wenn Sie als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer in der Lage sind, Ihre Zeitpläne und Verantwortlichkeiten effizienter zu koordinieren, steigt Ihre allgemeine Zufriedenheit deutlich. Ist das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben gestört, können Zufriedenheit und Produktivität in beiden Bereichen sinken.

Work-Life-Balance vs Work-Life-Integration: Wo liegt der Unterschied?

Sowohl Work-Life-Integration als auch Work-Life-Balance sind Methoden, um ein Gleichgewicht zwischen persönlichem und beruflichem Alltag zu erzielen. Der Hauptunterschied zwischen Work-Life-Integration und Work-Life-Balance liegt darin, wie Sie dieses Gleichgewicht erreichen.

Bei der Work-Life-Balance geht es darum, einen Idealzustand zu erreichen, in dem Arbeit und Leben getrennt voneinander existieren; die Work-Life-Integration hingegen will Arbeit und Leben näher zusammenzubringen. Anstatt eine harte Grenze zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu ziehen, können Sie Ihre Aufgaben zu den Zeiten erledigen, die für Sie günstig sind.

Das kann bedeuten, dass Sie ab und zu später mit der Arbeit beginnen, um sich am Morgen auf ein persönliches Projekt zu konzentrieren, oder dass Sie nach Feierabend E-Mails beantworten. Mit anderen Worten: Bei der Work-Life-Integration werden alle täglichen Aktivitäten als Ganzes betrachtet und es wird weniger Wert auf eine strenge Aufteilung gelegt.

Übrigens – wollen Sie Arbeit und Freizeit komplett verschmelzen, spricht man von Work-Life-Blending.

Was passt besser zu Ihnen: Work-Life-Integration oder Work-Life-Balance?

Das Ziel beider Ansätze ist, eine gangbare Harmonie zu finden. Viele Fachleute sind der Meinung, dass die Work-Life-Integration für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der richtige Weg ist.

Wie können Sie sich also zwischen Work-Life-Integration und Work-Life-Balance entscheiden? Zunächst überlegen Sie, welche Aufgaben Sie in Arbeits- und Privatleben haben. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Unterbrechungen Sie aus der Konzentration reißen und es schwierig ist, wieder zurück in den Flow zu finden, wäre Work-Life-Balance das Richtige für Sie. Abhilfe kann ein Zeitplan für jede Tätigkeit aufstellen, damit Sie den Überblick behalten.

Wenn Sie hingegen zu den Menschen gehören, die sich nur schwer über längere Zeiträume konzentrieren können und lieber zwischen den Aufgaben wechseln, ist die Work-Life-Integration der richtige Weg, damit Sie immer wieder Pausen einlegen und diese für andere Aufgaben nutzen können. So haben Sie die Möglichkeit, Ihre Zeit sinnvoll zu nutzen und den ganzen Tag über produktiver zu sein.

Für welche Variante Sie sich auch immer entscheiden, denken Sie daran, dass sie Ihnen helfen soll, Stress abzubauen, Ihr persönliches Wohlbefinden zu steigern und effizienter zu werden. Machen Sie sich also nicht zu viele Gedanken über die Terminologie!

5 Tipps für eine erfolgreiche Work-Life-Integration

Die Integration von Beruf und Privatleben kann schwierig sein, insbesondere für Unternehmerinnen und Entrepreneurs, aber auch für Mitarbeitende. Wenn Ihre Aufgabenliste endlos zu sein scheint, könnten Sie versucht sein, jeden Winkel Ihres Lebens mit Arbeit zu füllen, ohne Ihrer Gesundheit, Gemeinschaft und Familie die gleiche Priorität einzuräumen. Damit das nicht passiert, haben wir für Sie eine Liste mit 5 wertvollen Tipps zusammengestellt:

1. Definieren Sie, was Work-Life-Integration für Sie bedeutet

Wie bei allen großen Veränderungen ist es wichtig, ein klares Ziel vor Augen zu haben, denn Work-Life-Integration sieht für jeden anders aus. Verschaffen Sie sich Klarheit darüber, was Sie anstreben. Stellen Sie sich folgenden Fragen: Hilft Ihnen die Integration beim Stressmanagement? Werden Sie dadurch mehr Zeit für kreative Projekte haben? Hilft sie Ihnen, sich besser um Freundschaften und Familie zu kümmern?

2. Erstellen Sie einen Zeitplan

Um sicherzustellen, dass Sie wirklich Zeit in Ihrem Tag für Prioritäten außerhalb der Arbeit reservieren, sollten Sie diese Dinge in Ihren Kalender eintragen und mit Intention planen. Auch wenn es sich seltsam anfühlt, Aktivitäten wie „Abendessen mit der Familie" oder „Training im Fitnessstudio" förmlich zu planen, so ist es doch viel wahrscheinlicher, dass diese Aktivitäten tatsächlich stattfinden.

3. Halten Sie sich an klare Grenzen

Viele Menschen können sich nur schwer von den beruflichen Verpflichtungen lösen. Ihr Geist und Ihr Körper brauchen regelmäßig eine echte Pause von der Arbeit, um sich wirklich zu erholen. Nehmen Sie sich jeden Tag und jede Woche Zeit, um Gedanken an die Arbeit auszublenden und sich ausschließlich auf die Menschen und Aktivitäten zu konzentrieren, die Ihnen am wichtigsten sind.

4. Seien Sie bereit zu experimentieren

Die Integration von Beruf und Privatleben lässt sich nicht über Nacht oder mit einer einzigen Veränderung erreichen. Es ist ein Lernprozess, bei dem Sie sich ausprobieren müssen. Nehmen Sie zunächst eine kleine Veränderung vor, um in die richtige Richtung zu gehen.

Sie könnten zum Beispiel beschließen, mitten am Tag mit dem Training zu beginnen, anstatt gleich nach Feierabend zu einem Kurs zu hetzen. Oder Sie rufen Ihre ärztliche Praxis am Nachmittag an, um einen Termin zu vereinbaren, anstatt bis zur Mittagspause oder bis nach der Arbeit zu warten. Testen Sie, ob sich kleine Änderungen für Sie richtig anfühlen, bevor Sie weitere Elemente hinzufügen.

5. Kein Platz für Schuldgefühle

Schuldgefühle sind eine der größten Hürden, die Sie überwinden müssen, wenn Sie Ihr Arbeits- und Privatleben miteinander verbinden wollen. Obwohl sich die meisten Menschen mehr Zeit für sich selbst wünschen, haben viele ein schlechtes Gewissen, wenn er sie sich nimmt. Dabei sollten wir uns alle von der Vorstellung lösen, rund um die Uhr arbeiten zu müssen und die Phasen, in denen wir uns um Freizeit kümmern, wettmachen zu müssen.

Wir alle wollen gleichermaßen von sinnvoller Arbeit und erfüllenden Beziehungen profitieren, ohne Abstriche machen zu müssen. Work-Life-Integration ist, genau wie Work-Life-Balance, ein hilfreicher Rahmen dafür.

Fazit: Mit Work-Life-Integration mehr Flexibilität im Alltag haben

Es ist nicht einfach, auf dem schmalen Grat zwischen Berufs- und Privatleben zu balancieren. In einer Welt, die immer mehr Flexibilität verlangt, ist es wichtig, sich anzupassen, um seine Ziele zu erreichen und sowohl Arbeit als auch Privatleben haben zu können.

Das ist genau der Grund, warum Work-Life-Integration für manche besser funktioniert als Work-Life-Balance: Der Arbeitsalltag ist dynamisch und anpassungsfähig. Sie wissen nie, was sich im Laufe des Tages ergibt, mit Work-Life-Integration sind Sie aber auf alles vorbereitet!

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