Haben Sie häufig Nackenschmerzen oder Verspannungen? Plagt Sie Ihr Rücken? Dann tun Sie etwas dagegen! Das ist oft gar nicht so schwer. Zum Beispiel lassen sich Ihre Beschwerden schon mit ein bisschen Bewegung am Arbeitsplatz oder im Büro verringern und Krankheiten präventiv bekämpfen.
Bewegung am Arbeitsplatz: Einfache Übungen und Ratschläge
Wenn Sie möchten, können Sie jeden Tag Ihre Yogamatte im Büro ausrollen und ein paar gymnastische Übungen machen. Oder Sie legen sich ein Cardiogerät zu, mit dem Sie im Homeoffice kräftig ins Schwitzen kommen. Doch es geht auch einfacher.
Hier geben wir Ihnen ein paar Tipps, wie Sie fit im Büro werden, indem Sie recht einfache Bewegungen und Routinen in Ihren Alltag einbauen.
Tipp 1: Aktives Sitzen
Sitzen Sie mehrere Stunden am Tag ruhig auf Ihrem Stuhl, ist das eher nachteilig für Ihren Körper. Gewöhnen Sie sich deshalb ein aktives oder dynamisches Sitzen an. Hierbei verändern Sie regelmäßig Ihre Sitzposition, indem Sie Ihr Gewicht verlagern.
Tipp 2: Stehen statt sitzen
Selbst mit einem ergonomischen Bürostuhl und einem dynamischen Sitzen ist und bleibt das Verharren im Stuhl für Ihren Körper schädlich. Also: Steigern Sie Ihre Selbstdisziplin, erheben Sie sich und arbeiten Sie im Stehen. Hierzu eignen sich höhenverstellbare Schreibtische.
Tipp 3: Im Büro bewegen
Liegen Arbeitsutensilien wie Stifte und Aktenordner immer in Griffweite? Aus Effizienzgründen mag das praktisch sein, körperlich betrachtet jedoch nicht. Gewöhnen Sie sich lieber an, Ihre „Werkzeuge“ zu verteilen, damit Sie sich ein paar Schritte zum Aktenschrank oder zum Kopierer bewegen müssen.
Tipp 4: Hohe Ablage
Streck- und Dehnübungen sind gut für Ihren Kreislauf und Ihre Muskeln. Integrieren Sie diese indirekt in Ihren Büroalltag, indem Sie wichtige Utensilien auf hoch gelegenen Ablagen oder in hohen Schränken verstauen. Stehen Sie gerne dazu auf den Zehenspitzen und strecken Sie Ihre Arme weit aus.
Tipp 5: Bewegen statt tippen
Müssen Sie etwas mit einem Kollegen oder einer Kollegin besprechen, der oder die nur ein paar Räume entfernt arbeitet? Oder benötigen Sie ein Dokument von jemanden, deren Büro zwei Stockwerke über Ihnen liegt? Dann schicken Sie keine E-Mail und laden Sie auch nicht zu einer Videokonferenz ein. Verlassen Sie stattdessen Ihren Arbeitsplatz und bewegen Sie sich zum Schreibtisch des Kollegen bzw. der Kollegin.
Tipp 6: Treppen statt Aufzug
Ein weiterer einfacher Tipp, der Sie fit am Arbeitsplatz macht, lautet: meiden Sie den Aufzug. Beim Treppensteigen bringen Sie Ihren Körper richtig in Schwung.
Tipp 7: Brainstorming ohne Ruhe
Sicherlich müssen Sie immer wieder neue Ideen ausbrüten oder sitzen mit anderen Personen in Brainstorming-Sessions zusammen. Auch hier sollten Sie sich bewegen. Laufen Sie durch Ihren Büroraum, wenn Sie frische Gedanken benötigen oder mit Geschäftskontakten telefonieren. Und kurze Meetings lassen sich auch im Stehen abhalten.
Tipp 8: Kleine Sportübungen
Wussten Sie, dass es unzählige Dehn- und Gymnastikübungen gibt, die Sie sehr gut während der Arbeit durchführen können? Auf Videoportalen wie YouTube finden Sie zahlreiche, kostenlose Anleitungen. Schauen Sie sich diese an und lassen Sie sich inspirieren.
Fit am Arbeitsplatz beginnt vor dem Büro und geht danach weiter
Gelingt es Ihnen nicht, all unsere Übungen in Ihren Arbeitsalltag zu integrieren? Dann versuchen Sie wenigstens, den Weg zur Arbeit und Ihrem Heimweg so aktiv wie möglich zu gestalten. Verzichten Sie beispielsweise auf Ihr Auto und fahren Sie mit dem Fahrrad zum Büro.
Pendeln Sie mit Bus oder Bahn, dann steigen Sie regelmäßig ein, zwei Stationen früher aus, um sich für die restliche Strecke zu Fuß zu bewegen. Und freuen Sie sich darüber, wenn Sie in den öffentlichen Verkehrsmitteln keinen Sitzplatz finden und stehen müssen – Ihr Körper wird es Ihnen danken.
Was passiert, wenn Sie sich zu wenig bewegen?
Sicherlich kennen Sie den Spruch „Wer rastet, der rostet“. In dieser scheinbar lapidaren Aussage steckt sehr viel Wahrheit. Denn: Wenn Sie sich zu wenig bewegen, hat das kurz- und langfristig negative Folgen für Ihren Gesundheitszustand.
Ein Mangel an Bewegung führt zum Beispiel dazu, dass Ihr Muskelgewebe schrumpft, woraus schmerzhafte Haltungsschäden entstehen können. Auch die Organfunktion wird beeinträchtigt. In Folge erhöht sich das Risiko für Schlaganfall, Diabetes, Osteoporose, chronische Entzündungen und verschiedene Krebsarten.
Wenn Sie zu viel sitzen und sich zu wenig bewegen, kann das auch psychische Folgen wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Stressempfinden und Erschöpfung (Burn-out) haben.
Warum ist Bewegung am Arbeitsplatz so wichtig?
Der wichtigste Grund ist die Verbesserung und Aufrechterhaltung Ihrer Fitness. Wie bereits erwähnt, können selbst am Schreibtisch Erkrankungen und körperliche Beschwerden wie Rücken- und Nackenschmerzen, Herz-Kreislauf-Probleme, Adipositas (Übergewichtigkeit) und Depressionen durch zu wenig Bewegung ausgelöst und verstärkt werden.
Sind Sie fit im Büro, regt das Ihren Kreislauf an. Dadurch wird Ihr Gehirn mehr mit Sauerstoff versorgt, was Denkprozesse fördert und kreative Energie freisetzt. Auch Müdigkeit und Downs treten weniger auf, wenn Sie sich am Arbeitsplatz bewegen.
Und es gibt auch einen sozialen Faktor: Wenn Sie Kolleginnen und Kollegen am Schreibtisch „besuchen“, um Akten abzuholen, oder bewegte Meetings abhalten, erhöht das die Bindung. Und diese sorgt wiederum für eine höhere Resilienz in stressigen Zeiten.
Fazit: Fit im Büro – das ist gar nicht so schwer!
Lernen Sie, wie Sie mit einfachen Übungen und Verhaltensänderungen dazu beitragen, sich im Büro oder Homeoffice mehr zu bewegen. Und überwinden Sie Ihren inneren Schweinehund. Beißen Sie zum Beispiel die Zähne zusammen, wenn Sie die Treppen statt des Aufzuges nehmen. Jede noch so kleine Änderung kann große, positive Auswirkungen haben. Probieren Sie es aus.
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