Rückenschmerzen sind zu einer weitverbreiteten Volkskrankheit geworden, die sowohl Jung als auch Alt betreffen kann. Wenn auch Sie unter Rückenschmerzen leiden, ist es wichtig, schnell Maßnahmen zu ergreifen. Ein guter Ansatzpunkt ist dynamisches Sitzen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Rückengesundheit aktiv verbessern können.

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Statisches Sitzen versus dynamisches Sitzen: Was sind die Unterschiede?

Wenn Sie beim Sitzen zu wenig Bewegung haben und dadurch eine starre Körperhaltung einnehmen, nennt sich das „statisches Sitzen”. Dieses Verharren wurde früher Kindern und Erwachsenen anerzogen. Es hieß, sie sollten Haltung bewahren und nicht herumzappeln.

Mittlerweile ist bekannt, dass das statische Sitzen sehr schädlich für den Rücken sein kann. Deshalb wird besonders Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen empfohlen, sich auf dem Bürostuhl ein dynamisches Sitzen anzugewöhnen.

Warum ist aktives Sitzen so wichtig?

Wenn Sie viel statisch sitzen, leiden Sie unter Bewegungsmangel. Das führt dazu, dass Ihre Bandscheiben nicht mit genügend Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt werden. Im Laufe der Zeit trocknen die Bandscheiben aus und bekommen Risse. Infolgedessen kann ein Bandscheibenvorfall entstehen, der starke Schmerzen mit sich bringt, die Sie unter Umständen Jahre lang begleiten oder Sie sogar arbeitsunfähig machen.

Beim dynamischen Sitzen am Arbeitsplatz wechseln Sie mehrmals pro Stunde Ihre Sitzposition. Mit jeder Bewegung werden Ihre Bandscheiben mit Flüssigkeit umspült und bekommen wichtige Nährstoffe. Das hält sie elastisch.

Welche Vorteile hat das dynamische Sitzen noch?

Wenn Sie Ihre Sitzposition fortwährend verändern, trainiert das Ihre Bauch- und Rumpfmuskulatur. Das ist wichtig, denn diese Muskeln sorgen für Stabilität – was zusätzlich Ihre Wirbelsäule und damit auch Ihre Bandscheiben entlastet.

Arbeiten Sie am aktiven Sitzen, machen Sie sich automatisch mehr Gedanken über Ihre Sitzhaltung. Sie merken mit dem dynamischen Sitzen zum Beispiel, dass Sie unterbewusst eine Fehlhaltung wie einen Rundrücken eingenommen haben und können diese korrigieren.

Das dynamische Sitzen bietet einen weiteren Vorteil: Durch die ständigen Bewegungen halten Sie Ihren Kreislauf in Schwung. Das fördert die Zirkulation von Sauerstoff und Blut in Ihrem Körper und steigert Ihre Konzentration und Leistungsfähigkeit. Sie sind dementsprechend weniger müde und können effizienter arbeiten.

Dazu gesellt sich ein weiterer Pluspunkt: Stresshormone werden beim dynamischen Sitzen schneller abgebaut als beim statischen Sitzen. So können Sie Ihre Resilienz für herausfordernde Situationen stärken.

Dynamisches Sitzen am Arbeitsplatz: 5 Tipps zum Nachmachen

Um aktives Sitzen im Büro oder Homeoffice zu fördern, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Sie ergreifen können. Hier sind einige Beispiele:

1. Ständiger Haltungswechsel

Bleiben Sie nicht starr und steif auf Ihrem Bürostuhl sitzen. Bringen Sie Dynamik in Ihren Alltag, indem Sie mindestens drei bis fünf Mal pro Stunde Ihre Sitzposition wechseln. Verlagern Sie Ihr Gewicht abwechselnd auf die linke und auf die rechte Seite. Lehnen Sie sich vor und zurück. Unterstützen Sie Ihre Bewegungen durch das Anspannen und Entspannen Ihrer Po- und Rückenmuskulatur.

2. Bewegungsübungen auf dem Stuhl

Es gibt spezielle Bewegungs- und Gymnastikübungen, die Sie an Ihrem Arbeitsplatz durchführen können. Auf YouTube finden Sie zahlreiche Videos mit Anleitungen. Sie helfen Ihnen dabei, ein dynamisches Sitzen im Bürostuhl in Ihren Arbeitsalltag einzubauen.

3. Ergonomischer Bürostuhl

An einem gesunden Arbeitsplatz darf ein ergonomischer Bürostuhl nicht fehlen. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Rückenlehne verstellbar ist oder eine Wippmechanik hat, um dynamisches Sitzen zu ermöglichen. Eine veränderte Position der Rückenlehne kann Sie dabei unterstützen, eine gesunde Sitzhaltung beizubehalten.

4. Bewegung im Stehen

Sitzen ist Gift für Ihren Rücken, auch wenn Ihr Stuhl noch so gut und teuer ist. Deshalb sollten Sie nicht nur am dynamischen Sitzen arbeiten, sondern auch regelmäßig Ihren Arbeitsplatz verlassen. Stehen Sie auf, strecken Sie Ihre Wirbelsäule, gehen Sie ein paar Schritte und lassen Sie ihre Schultern kreisen.

5. Arbeiten im Stehen

Eine weitere Wohltat für Ihre Bandscheiben ist es, wenn Sie eine Zeit lang im Stehen arbeiten. Idealerweise geht das mit einem (elektrisch) höhenverstellbaren Schreibtisch. Bleiben Sie auch hier aktiv, indem Sie regelmäßig das Gewicht verlagern und verschiedene Muskeln anspannen.

Fazit: Achten Sie auf Ihre Rückengesundheit im Alltag

Rückenschmerzen sind keine Lappalie, besonders wenn sie chronisch werden. Erlernen Sie sukzessive, wie Sie ein aktives Sitzen in Ihren Alltag einbauen können – im Büro, im Homeoffice, bei der Bus- und Bahnfahrt oder zu Hause auf dem Sofa. Viele Maßnahmen sind einfach, haben aber eine große, positive Wirkung. Lassen Sie das dynamische Sitzen zum alltäglichen Ritual werden.

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Titelbild: martin-dm / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 5. Juni 2023, aktualisiert am Juni 05 2023

Themen:

Produktivität