Wenn Ihnen das Entspannen schwerfällt, Sie vor lauter Aufgaben nicht wissen, wo Sie anfangen sollen, oder Sie abends kaum einschlafen können, weil Sie an all die anstehenden Aufgaben denken, dann ist es an der Zeit für Braindumping.

Mit dieser Methode zur Strukturierung von Gedanken und Aufgaben bekommen Sie Klarheit in Ihren Kopf und befreien sich von lästigen Gedanken. So haben Sie Kraft und Ressourcen zur Verfügung, um sich wirklich wichtigen Aufgaben mit voller Konzentration zu widmen.

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Das steckt hinter der Braindump-Methode

Mitarbeitende sind heutzutage einer starken Reizüberflutung ausgesetzt. Das gilt für den Beruf ebenso wie für die Freizeit. Das führt dazu, dass der Kopf permanent mit Gedanken gefüllt ist, die Aufmerksamkeit einfordern und zu einer verminderten Konzentrationsfähigkeit führen. Dadurch haben Arbeitnehmende häufig das Gefühl, unter einer hohen Anspannung zu stehen. Das hat negative Auswirkungen auf unser Wohlbefinden, die Produktivität und unsere Konzentrationsfähigkeit.

Die Braindump-Methode verschriftlicht solche Gedanken und speziell To-dos und hilft Ihnen bei der Selbstorganisation. Das Praktische dabei: Dadurch, dass Sie Ihre Gedanken verschriftlichen, können Sie sie aus Ihrem Gehirn löschen und neuer Platz wird frei.

Außerdem halten Sie so alle wichtigen Ideen fest, sodass Sie sie später nur noch ausformulieren und in Angriff nehmen müssen. Sie müssen keine geistigen Ressourcen mehr für die Speicherung von Gedanken bereitstellen und werden freier. Das kann Ihnen helfen, tagsüber und auch nachts besser zu entspannen und leichter Ihren Schlaf zu finden.

So funktioniert Braindumping

Ein Braindumping nimmt nur wenige Minuten in Anspruch und lässt sich in drei einfachen Schritten realisieren:

1. Gedanken zu Papier bringen

Der erste Schritt der Braindump-Methode besteht darin, sämtliche Gedanken, die Ihnen durch den Kopf gehen, auf ein Blatt Papier oder in ein Notizbuch aufzuschreiben. Hierbei sollten Sie sich keine Grenzen setzen und alles verschriftlichen, was Sie aktuell beschäftigt.

Das können berufliche Herausforderungen, private Probleme, Zukunftsängste oder Ärger mit bestimmten Kunden oder Kundinnen, aber auch kreative Ideen sein. Sobald Sie diese aufgeschrieben haben, befreit sich Ihr Kopf vom bisherigen Gedankenchaos.

2. Gedanken sortieren

In einem weiteren Schritt nehmen Sie das Blatt Papier und sortieren die einzelnen Stichpunkte. Listen Sie alle beruflichen Aufgaben untereinander auf und verfahren Sie ebenso mit den privaten Sorgen, Ärgernissen, Ängsten und Ideen.

So haben Sie einen festen Bezugsrahmen, wann und wo Sie sich mit bestimmten Themen beschäftigen. So sollten private Anliegen im Berufsalltag keine Rolle spielen und umgekehrt. Durch diese Sortierung gehen Sie einzelne Aufgaben gezielt an.

3. Prioritäten setzen

Weisen Sie den einzelnen Stichpunkten Prioritäten zu. Hierfür bieten sich die Kategorien „Dringend und wichtig“, „Dringend, aber unwichtig“, „Nicht dringend, aber wichtig“ sowie „Nicht dringend und nicht wichtig“ an. So sehen Sie, welchen Themen Sie sich als Erstes widmen sollten, und können sich ganz darauf fokussieren. Vielleicht finden Sie ja auch das ein oder andere Thema, das Sie an andere Personen delegieren können. Nicht immer muss alles von Ihnen selbst erledigt werden.

Chaos im Kopf sortieren

Wenn Gedanken immer wieder auftauchen und sich nur im Kreis drehen, ist es an der Zeit für das Braindumping. Die Braindump-Methode hilft dabei, Struktur in Ihre Gedanken zu bringen und Ihr Gehirn vor zu vielen umherschwirrenden Aufgaben, Ängsten, Sorgen und Gedanken zu befreien. So müssen Sie sich nicht mehr merken, was Sie alles zu tun haben, sondern nutzen die Liste mit den priorisierten Aufgaben, um Ihren Tag zu strukturieren. Sie können sich also wieder konzentriert, kreativ und gezielt Ihren täglichen Aufgaben widmen.

Ein Braindumping nimmt nur wenige Minuten in Anspruch und kann morgens nach dem Aufstehen oder abends nach Feierabend vorgenommen werden, um sich auf die Arbeit vorzubereiten oder zur Ruhe zu kommen. Je nach Stresslevel bietet es sich an, die Braindump-Methode monatlich oder sogar wöchentlich durchzuführen. Im Anschluss können Sie erledigte oder irrelevante Aufgaben aussortieren und weniger wichtige Themen auslagern.

Braindumping in der Gruppe

Von Braindumps kann auch Ihr gesamtes Team profitieren. Das lohnt sich vor allem dann, wenn Sie innerhalb Ihres Bereiches viele unterschiedliche Aufgaben erledigen müssen. Durch Braindumps fällt es Ihnen leicht, anstehende To-dos gemeinsam zu verschriftlichen, zu priorisieren und abzuarbeiten.

Ebenso hilft Ihnen die Methode bei der Ideenfindung und bietet eine gute Grundlage, von der aus Sie Projekte angehen und Probleme lösen können. Dabei bringen Ihre Teammitglieder ihre Gedanken oder Ideen zu Papier, bevor alle Post-its zentral platziert werden und im Team gemeinsam darüber gesprochen wird.

Unterziehen Sie die Ergebnisse aller Mitarbeitenden einer intensiven Prüfung. Wenn Ideen mehrfach auftauchen, spricht das dafür, sich näher mit ihnen zu beschäftigen. Außerdem zeigen sich so gegebenenfalls Zusammenhänge und Abhängigkeiten einzelner Ideen. Diese können Sie dann verknüpfen und gelangen so Schritt für Schritt zu einem vollständigen Projektplan oder bereiten eine Zertifizierungsprüfung effizient vor.

Weniger Stress dank Braindump-Methode

Mittels Braindumping befreien Sie sich von lästigen, wiederkehrenden Gedanken. Diese liegen in schriftlicher Form und mit klaren Priorisierungen vor, sodass Sie diese gezielt abarbeiten können. Hierdurch haben Sie den Kopf frei, was Ihrer Kreativität und Ihrer Konzentrationsfähigkeit zugutekommt.

Nutzen Sie Braindumps zunächst für sich und finden Sie heraus, wie gut sie Ihnen helfen. Anschließend können Sie das Verfahren bei Gruppenaufgaben einführen und so die Produktivität Ihres Teams erhöhen.

Zukunft der Produktivität

Titelbild: Jacob Ammentorp Lund / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 9. März 2022, aktualisiert am Januar 20 2023

Themen:

Produktivität