Die Zeiten, in denen Sie von Messe zu Messe fahren mussten, um neue Zielgruppen zu erschließen, sind zum Glück vorbei. Das Internet bietet zahlreiche Möglichkeiten, wie Sie mit überschaubarem Aufwand und auch deutlich günstiger potenzielle Kunden und Kundinnen ansprechen können. Eine solche bewährte Marketing- und Vertriebsmaßnahme stellen digitale Infoprodukte dar.

→ Big Data, KI und Automation im Vertrieb [Kostenloser Download]

Beispiele für digitale Infoprodukte

Der Begriff „digitales Infoprodukt“ klingt zuerst etwas sperrig und fremd. Doch dahinter stecken Content-Formate, die Sie sicherlich kennen. Hier ein paar Beispiele:

Whitepaper

Wenn Sie ein Thema ausführlich beleuchten möchten, können Sie darüber einen langen Blogbeitrag schreiben – oder ein Whitepaper verfassen. Whitepaper sind meist Dokumente im PDF-Format, die ein Designer oder eine Designerin schön gestaltet. Neben dem reinen Text glänzen Whitepaper mit großen Bildern und Infografiken.

E-Book

Whitepaper umfassen in der Regel 10 bis 20 Seiten. Fallen sie länger aus, ist die Rede von E-Books – auch wenn sie in der Regel auf gängigen E-Book-Readern wie dem Amazon Kindle nicht lesbar sind. Es handelt sich (besonders im B2B-Bereich) um PDF-Whitepaper in XL-Ausführung.

Sie können auch ein „echtes“ E-Book (zum Beispiel im EPUB-Format) verfassen und dann über die bekannten Plattformen vertreiben. Oder Sie lassen es drucken, dann wird aus Ihrem digitalen Infoprodukt ein analoges Infoprodukt.

Videokurs

Ein digitales Infoprodukt, das an Beliebtheit gewinnt, sind Videokurse. Hier filmen Sie sich mit der Kamera und geben Ihr Fachwissen beispielsweise Schritt für Schritt zum Besten. Um den Videokurs optisch ansprechend zu gestalten, sollten Sie ihn mit Einblendungen ergänzen.

Den fertigen Videokurs, der in der Regel aus mehreren Teilen besteht, bieten Sie dann über Ihre eigene Website als Download an. Oder Sie laden ihn auf E-Learning-Plattformen wie Udemy, Lecturio und Lynda beziehungsweise LinkedIn Learning hoch.

Webinar

Webinare, auch Online-Seminare genannt, sind Videokurse, die Sie live veranstalten. Dieses Produkt hat den Vorteil, dass die Zuschauenden Ihnen während des Kurses beziehungsweise Vortrages direkt Fragen stellen können. Die Antworten darauf geben Sie sofort oder am Ende des Videokurses.

Podcast

Spätestens seit der Corona-Pandemie liegen Podcasts voll im Trend. Bei den sogenannten Audiocasts gibt es verschiedene Ausprägungen: Entweder führen Sie ein Fachgespräch mit einem Gast beziehungsweise einer Gästin oder Sie halten einen fachlichen Monolog. Letzteres ist dann quasi ein Videokurs ohne Video-Element.

Hörbuch

Das Hörbuch verhält sich zum Podcast wie ein E-Book zum Whitepaper: Es ist die ausführliche Variante eines Content-Formats. Während Podcasts in der Regel oft 30 bis 60 Minuten lang sind, sollte ein Hörbuch deutlich länger ausfallen. Damit haben Sie die Möglichkeit, ein Thema ausführlich und intensiver zu erklären.

Was bringt die Erstellung von digitalen Infoprodukten?

Sind Sie selbstständig, lässt sich aus einem digitalen Infoprodukt ein Produkt und damit ein Business entwickeln. Zum Beispiel können Sie Ihre Videokurse, Hörbücher und/oder E-Books verkaufen, um damit hauptsächlich Geld zu verdienen.

Oder Sie nutzen die kostenpflichtigen Inhalte, um eine zusätzliche Einnahmequelle zu schaffen. Diese Art der Umsatzgenerierung wird gern als „passives Einkommen“ bezeichnet, da Sie das Produkt schließlich nur einmal erstellen müssen. Danach verkauft es sich von selbst. So lautet zumindest die Idee in der Theorie, die in der Praxis häufig nicht stimmt.

Warum benötigen Unternehmen digitale Infoprodukte?

Digitale Produkte, bei denen Sie Ihr persönliches Fachwissen oder das Wissen Ihrer Mitarbeitenden online anbieten, eignen sich bestens als Maßnahmen für das Onlinemarketing und im digitalen Vertrieb. Zum Beispiel lassen sich Umsätze generieren, wenn Sie die Infoprodukte online verkaufen.

Ein weiterer Vorteil ist: Wenn Sie Webinare, Kurse, Whitepaper, E-Books und Co. kostenlos anbieten, fungieren diese als Lead-Magnet. Das heißt, die Menschen, die sich für diese Inhalte interessieren, müssen lediglich Kontaktdaten wie Name und E-Mail-Adresse hinterlassen, um das Wissen gratis zu erhalten.

Digitale Infoprodukte verkaufen oder kostenfrei anbieten?

Erstellen Sie die digitalen Produkte für Ihr Unternehmen, das sein Geld mit etwas anderem verdient, wie beispielsweise mit dem Verkauf von Maschinen, sollten Sie Ihr Fachwissen eher umsonst anbieten. Als Gegenleistung für den Wert erhalten Sie die Leads, also wichtige Kontaktdaten möglicher Kunden und Kundinnen.

Arbeiten Sie selbstständig oder ziehen Sie ein Start-up hoch, können Sie mit den Infoprodukten ein digitales Geschäftsmodell entwickeln. In diesem Fall werden die Online-Produkte zu einem validen Anteil Ihres Einkommens. Dementsprechend sollten Sie sie nicht kostenlos herausgeben.

Digitale Infoprodukte erstellen: Worauf ist zu achten?

Der erste Schritt für die Erstellung digitaler Produkte lautet: Denken Sie an Ihre Zielgruppe. Handelt es sich um eine breite Kundengruppe oder agieren Sie eher in einer Nische? Verfeinern Sie Ihre Produktidee zu einem Konzept, das zu Ihrer Gesamtstrategie passt. Denn selbst kostenlose Inhalte werden nicht per se ein Erfolg. Im Rahmen des Datenschutzes sind die Menschen zunehmend vorsichtiger dabei, ihre persönlichen Daten anzugeben.

Im nächsten Schritt sollten Sie sich bewusst machen, welches Content-Format das richtige ist. Videokurs, Webinar oder E-Book – womit können Sie Ihr Thema am besten vermitteln? Welche Inhalte konsumieren Ihre Zielgruppen am liebsten? Finden Sie zudem heraus, welchen Bedarf Ihre potenzielle Kundschaft, Leserschaft oder Zuschauer und Zuschauerinnen haben. Erstellen Sie dafür das passgenaue, digitale Infoprodukt.

Im letzten Schritt müssen Sie an die professionelle Erstellung Ihrer Produkte denken. Die Anforderungen der Konsumenten und Konsumentinnen steigen von Jahr zu Jahr. Langweilige E-Books, unschöne Whitepaper oder schlecht gefilmte Kurse sorgen eher für Unzufriedenheit und Beschwerden als für eine zufriedene Kundschaft.

New call-to-action

 New call-to-action

Titelbild: Carol Yepes / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 11. Mai 2022, aktualisiert am Januar 20 2023

Themen:

Digitalisierung