Warum kündigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihren Job? Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Einer, der am meisten fällt: Das schlechte Verhältnis zum Vorgesetzten. Die Führungskraft besitzt nicht die Kompetenzen, um ein Team zu leiten, oder verfügt nicht über die Fähigkeiten, die in dem jeweiligen Fachbereich notwendig sind. Das Ergebnis: Das Vertrauen sinkt und ebenso die Motivation, sich jeden Tag zur Arbeit zu schleppen – bis irgendwann die Kündigung ausgesprochen wird.

In Zeiten des Fachkräftemangels sind Kündigungen für viele Unternehmen ein harter Schlag. Deshalb sollten Sie, wenn Sie die Position als Führungskraft innehalten, an sich arbeiten und Ihre Führungskompetenzen verbessern.

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Was sind die Merkmale einer erfolgreichen Führungskompetenz?

Was eine gute oder gar sehr gute Führungskraft ausmacht, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Anforderungen an die Fähigkeiten, den Führungsstil und die individuelle Arbeit hängen unter anderem von der Branche, der Art des Unternehmens, der Zusammensetzung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie dem Zeitgeist ab.

In einem frisch gegründeten Startup, das zum Beispiel mit einem kleinen Team in der IT-Branche tätig ist, sind teilweise andere Entscheidungen nötig als bei einem etablierten Weltkonzern.

Nichtsdestotrotz gibt es ein paar Merkmale, die übergreifend heutzutage als Führungskompetenz angesehen werden und Ihre Führungsqualität und damit ihren Führungserfolg unterstützen. Hier ein paar Beispiele:

  • Kommunikation: Die Führung sollte so verständlich wie möglich und so transparent wie nötig kommunizieren. Diese Kommunikationsfähigkeit erfordert einiges an Fingerspitzengefühl.
  • Durchsetzungsvermögen: Ein Vorgesetzter bzw. eine Vorgesetzte muss Entscheidungen treffen und diese durchsetzen können – auch bei „Gegenwind“.
  • Empathie: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind kein „Humankapital“, sondern Individuen mit Stärken und Schwächen sowie Problemen und Herausforderungen, die Sie zu erkennen haben.
  • Loyalität: Vertrauen und Zusammenhalt sind wichtige Aspekte bei der Zusammenarbeit. Das Team muss hinter seiner Führungskraft stehen und umgekehrt.
  • Zielstrebigkeit: Zu den Aufgaben einer Führungskraft gehört es, Ziele vorzugeben, Aufgaben an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu verteilen und durch einen entsprechenden Führungsstil die Vorgaben zu erreichen.
  • Weitblick: Eine weitere Kompetenz der Führung liegt darin, nicht nur die tägliche Arbeit zu sehen, sondern ebenso in die Zukunft blicken und hierdurch Risiken einschätzen zu können.

Beispiele für Führungskompetenz: Was ist die beste Art der Führung?

In einem Unternehmen kommen tagtäglich Situationen auf, in denen Ihre Führungskompetenz gefragt ist. Ihre Entscheidungen können zum Erfolg oder Misserfolg führen.

Stellen Sie sich diese Situation vor: Bei der Herstellung Ihres wichtigsten Produktes gibt es ein schwerwiegendes Problem, die angepeilte Deadline gerät in Gefahr. Wie reagieren Sie?

Sie haben im Zuge der Führung nun unter anderem diese Möglichkeiten:

  1. Sie ordnen für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Ihres Teams Mehrarbeit an und versuchen, durch Überstunden das Ziel zu erreichen. Auf Diskussionen lassen Sie sich nicht ein, denn dafür haben Sie Ihrer Meinung nach keine Zeit. Die Angestellten sollen lediglich Ihre Vorgaben ausführen.
  2. Sie berufen ein Meeting ein und besprechen mit allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen die Situation. Sie bitten um kreative Lösungen.
  3. Oder Sie wählen einen Kompromiss: Sie ordern zwar Überstunden an, sind aber trotzdem offen für Ideen und andere Lösungswege.

Welche der drei Möglichkeiten ist die beste? Die Antwort: Das müssen Sie wissen oder herausfinden. Jedes Team tickt anders. Bei hierarchischen Strukturen kann es besser sein, klare und strikte Aufgaben und Ziele zu setzen. In agilen Organisationen dagegen mag eine offene Kommunikation auf Augenhöhe der bessere Führungsstil sein.

Führungsqualitäten bei Führungskräften stärken: So entwickeln Sie Führungskompetenz

Führungskompetenz bedeutet, sich an Situationen anzupassen und die individuell beste Lösung zu finden. Um das zu können, müssen Sie Erfahrungen sammeln und fortwährend an Ihnen selbst und Ihrer Führung arbeiten.

Trainings und spezielle Coaching-Seminare können Ihnen dabei helfen. Hierbei lernen Sie unter anderem, dass Sie bei Ihren Entscheidungen stets verschiedene Parameter und Parteien berücksichtigen müssen. Als Führungskraft führen Sie nicht nur Ihr Team. Sie müssen zudem die Vorgaben Ihres Unternehmens erfüllen und stets an Ihre Kundschaft denken. Denn am Ende des Tages geht es darum, das Business voranzutreiben und insgesamt erfolgreich zu sein.

Das alles bringt viel Druck und auch Stress mit sich. Eine wichtige Führungskompetenz ist demnach, damit umgehen zu können. Sie dürfen weder sich selbst zu sehr belasten noch ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Deshalb gilt das Arbeiten an der Kommunikation als ein essenzieller Bestandteil: Kommunizieren Sie zu wenig, versteht Ihr Team nicht, wie wichtig ein Ziel ist. Liefern Sie zu viele Informationen, kann das verwirren oder ausbremsen.

Haben Sie sich für einen Führungsstil entschieden, sollten Sie diesen stringent verfolgen. Wenn Sie Ihrer Linie treu bleiben, strahlt das Zielstrebigkeit und Vertrauen aus. Das unterstreicht Ihre Fähigkeit als Führungskraft.

Eine weitere Führungskompetenz und Führungsqualität stellt die Förderung der einzelnen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dar. Sie müssen im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung die individuellen Potenziale erkennen. Fördern und fordern Sie diese, um Ihr Team besser zu machen.

Arbeiten Sie an Ihrer Führungskompetenz!

Ein Boss oder Leader zu sein, ist gar nicht so einfach. Zumal sich die Anforderungen fortwährend verändern. Was vor ein paar Jahrzehnten in Sachen Führungsstil angesagt war, gilt heutzutage teilweise als überholt. Wir leben nun in den Zeiten von New Work, was ganz neue Herausforderungen mit sich bringt.

Deshalb gilt: Stärken Sie Ihre Kompetenzen als Führungskraft, indem Sie ständig offen für Neues bleiben. Entwickeln Sie zwar „Ihre Linie“, doch bleiben Sie flexibel genug für Anpassungen. Verbessern Sie Ihre Hard Skills und Soft Skills. Das heißt, denken Sie nicht nur an reine Zahlen und Fakten, sondern zugleich stets an das Zwischenmenschliche.

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Titelbild: gpointstudio / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 18. Januar 2022, aktualisiert am Januar 20 2023

Themen:

Soft Skills