Open Innovation: So geht die gemeinsame Ideenfindung

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Jan Simon
Jan Simon

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Innovationen sind für das Vorankommen und das Überleben von Unternehmen unverzichtbar. Die Innovationsprozesse in den Unternehmen sind jedoch häufig zu langsam, um mit den sich schnell verändernden Marktbedingungen Schritt zu halten. Um die Prozesse zu beschleunigen, setzen immer mehr Unternehmen auf Open Innovation.

Mann führt Produkt-Test nach Produktentwicklung nach Open Innovation durch

Hierbei nutzen Firmen das gebündelte Wissen unterschiedlicher Stakeholder oder geben ihr eigenes Know-how weiter, um so gemeinsam Innovationen zu kreieren. Dadurch profitieren alle Seiten von dem Input und es kommt schneller zu Neuerungen als bei der Alleinarbeit der beteiligten Parteien.

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Warum Open Innovation?

Unternehmen nutzen Open Innovation vor allem für ein besseres und schnelleres Innovationsmanagement. Wenn mehrere Stakeholder an der Ideenfindung teilnehmen, generieren sich innerhalb kürzerer Zeit mehr Ideen, die dann auf Funktionalität geprüft und umgesetzt werden können. Der Input kann hierbei von ganz unterschiedlichen Stellen stammen – z. B. von Kunden und Kundinnen, Lieferanten und Lieferantinnen oder Plattformen von Forschungsinstituten.

Des Weiteren bietet Open Innovation die Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen und vom Wissen anderer zu profitieren. Auf diese Weise lösen Unternehmen Probleme effizienter und vermeiden Fehler. Somit ist es möglich, Ressourcen einzusparen und zielführend zu neuen Ideen und Lösungen zu kommen.

Open Innovation Ansatz vs. Closed Innovation

Unternehmen können sich grundsätzlich für einen Open-Innovation- oder einen Closed-Innovation-Ansatz entscheiden. Die Open Innovation ist offen für Input von außen und nutzt externes Wissen für das Innovationsmanagement sowie die Entwicklung neuer Produkte oder Lösungen. Bei Closed Innovation beschränken sich die Betriebe auf ein konkretes Unternehmensumfeld und kooperieren nicht mit anderen Stakeholdern.

Lieber Open- oder Closed-Innovation-Ansatz verfolgen?

Beide Ansätze haben ihre Berechtigung, kommen aber in jeweils anderen Situationen zum Einsatz. Sind innerhalb eines Unternehmens bestimmte Ressourcen und Kompetenzen nicht vorhanden, lassen sich diese durch Open Innovation von außen einholen und hierdurch Innovationsprozesse beschleunigen oder überhaupt erst ermöglichen.

Ähnliches gilt, wenn im bisherigen Innovationsmanagement viele Ideen verworfen werden. Durch die Kooperation mit externen Gruppen sammeln sich dadurch viele Ideen, sodass am Ende trotz vieler verworfener Ansätze immer noch ein großer Output steht.

Closed-Innovation-Ansatz bei komplexen Innovationen

Closed Innovation ist vor allem bei besonders komplexen Innovationen gefragt. Betriebe vermeiden dadurch, dass ungeeignete Komponenten in den Innovationsprozess einfließen und diesem Schaden.

Außerdem entscheiden sich viele Firmen für den geschlossenen Ansatz, wenn ein immenser Wettbewerbsvorteil durch bestimmte Innovationen entsteht. Diesen möchten sie natürlich nicht mit Konkurrenten und Konkurrentinnen teilen. Entsprechend ist in Umfeldern mit hohem Wettbewerb eher die Closed Innovation anzutreffen.

Open Innovation Beispiele

Es gibt eine beachtliche Zahl von Unternehmen, die mit der Open-Innovation-Methode große Erfolge erzielt haben. So hat beispielsweise Tchibo 2008 eine Crowdsourcing Community ins Leben gerufen. Über die Plattform war es Kunden und Kundinnen möglich, Produktideen einzureichen, die dann von der anderen Kundschaft bewertet wurden. Erhielt eine Idee besonders viel Zustimmung, wurde sie von Tchibo auf Markttauglichkeit geprüft.

Ein weiteres Beispiel für Open Innovation lieferte McDonald’s. Hier bekamen die Kunden und Kundinnen die Möglichkeit, individuelle Burger zu gestalten, die perfekt auf ihren Geschmack ausgerichtet waren. Einige davon wurden dann in das Menü des Restaurants aufgenommen. Somit hat das Unternehmen eine hohe Kunden- und Kundinnenbindung erreicht und erfahren, was der Zielgruppe an den Produkten besonders wichtig ist.

Air Berlin nutzte Open Innovation in Form eines Hochschulwettbewerbs. Dabei konnten Studierende Ideen zum Thema „umweltbewussteres Fliegen“ abgeben.

Das sind nur drei von vielen Beispielen, denn auch Lego und Fiat haben durch Open Innovation etliche Ideen und Vorschläge gesammelt und einige gewonnene Ansätze umgesetzt.

Vor- und Nachteile von Open Innovation

Mit Open Innovation gehen zahlreiche Vor- und Nachteile einher. Diese sollten sich Unternehmen unbedingt bewusst machen.

Vorteile

Ein großer Vorteil von Open Innovation besteht darin, dass frischer Wind ins Unternehmen kommt. Das Innovationsmanagement dreht sich somit nicht immer um die eigenen Ideen und Arbeitsweisen, sondern lässt neue Ansätze und Herangehensweisen zu. Außerdem wird durch die Öffnung nach außen und speziell den Input der Kundschaft ein enger Bezug zur Zielgruppe hergestellt, sodass die eigenen Produkte und Dienstleistungen ganz auf deren Bedürfnisse zugeschnitten werden.

Eine weitere Stärke des Ansatzes besteht in der Beschleunigung sämtlicher Innovationsprozesse. Sowohl die Entwicklung als auch die Prüfung und Umsetzung von Ideen gelingt innerhalb kürzerer Zeit und verursacht weniger Kosten. Nicht zuletzt nutzt Open Innovation Synergieeffekte, wenn beispielsweise unterschiedliche Unternehmen, Plattformen oder Gruppen miteinander kooperieren und ihr jeweiliges Know-how einbringen.

Nachteile

Mit der Open Innovation Methode sind allerdings auch verschiedene Nachteile beziehungsweise Herausforderungen verbunden. So müssen Unternehmen genau überlegen, welche Informationen sie bereitstellen und welche ausschließlich im Unternehmen verbleiben. Ansonsten kann es passieren, dass sensible Daten an Mitbewerber und Mitbewerberinnen oder die breite Öffentlichkeit gelangen.

Ein weiterer Nachteil von Open Innovation besteht darin, dass Wettbewerbsvorteile verloren gehen. Alle Beteiligten sind auf demselben Stand und nutzen dieselben Informationen. Nicht zuletzt kann es für einige Betriebe notwendig sein, ihr Unternehmen neu auszurichten, um Open Innovation überhaupt nutzen und umsetzen zu können. Das kostet Zeit und Ressourcen.

Fazit: Neuheiten dank Open Innovation wagen

Open Innovation ist ein kreativer Ansatz aus dem Bereich des Change Managements, der Unternehmen viele Vorteile bringt. Sie haben durch die Öffnung nach außen die Möglichkeit, schnell Neuheiten zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.

Trotz der vielen Stärken sollten sich die Firmen allerdings auch mit den Nachteilen und Herausforderungen des Ansatzes beschäftigen. Auf diesem Wege gehen Sie effizient mit ihren Ressourcen und sensiblen Daten um und ziehen das Beste aus der Open Innovation für sich.

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Titelbild: XR Expo / Unsplash

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