Selbstmotivation: 10 Tipps und Methoden

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Maximilian Keil
Maximilian Keil

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Wer im Vertrieb arbeitet, kennt Tage wie diese: Nichts will so recht gelingen und man beginnt, Dinge auf den nächsten Tag aufzuschieben. Doch wie gelingt der Sprung über den eigenen Schatten, um das unliebsame Telefonat eben doch zu führen oder ein Produkt im direkten Kontakt mit der Kundschaft bestechend zu präsentieren?

Grafik in der sich eine Person selbst motiviert, um Ziele zu erreichen

Das Stichwort lautet Selbstmotivation. Denn Sie sind gewissermaßen Ihres eigenen Glückes Schmied, wenn es darum geht, berufliche Ziele konsequent zu verfolgen und anschließend die Früchte zu ernten. Zum Thema Selbstmotivation finden Sie im Folgenden eine Definition, lernen verschiedene Selbstmotivation-Methoden beziehungsweise Selbstmotivation-Übungen kennen und bekommen viele Tipps an die Hand, mit denen Sie Ihre innere Motivation steigern können.

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Intrinsische vs. extrinsische Motivation

Intrinsische Motivation beschreibt die inneren Faktoren in einem Menschen, die die Person dazu antreiben, eine bestimmte Aufgabe zu meistern und Ziele zu erreichen. Das Erlernen einer Sprache ist beispielsweise dann intrinsisch motiviert, wenn die Lernenden sich für die Sprache begeistern, die Kultur des Ziellandes lieben, neugierig auf die Besonderheiten der jeweiligen Sprache sind und sich an der Schönheit der Worte, des Klangs und der Kommunikation erfreuen.

Extrinsische Motivation hingegen liegt dann vor, wenn äußere Faktoren einen Menschen dazu antreiben, eine bestimmte Aufgabe zu erledigen oder Ziele zu erreichen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Sie eine Sprache nur deshalb lernen, weil dies eine Grundvoraussetzung für eine bestimmte Stelle oder eine Beförderung ist. Sie begeistern sich in dem Fall nicht selbst für die Sprache, sondern werden durch die Belohnung motiviert, die Sie für erfolgreiches Lernen erhalten.

Sowohl extrinsische als auch intrinsische Motivatoren können Ihnen behilflich sein, um Selbstmotivation zu lernen: Beide bieten Anreize und Begründungen dafür, warum bestimmte Ziele und Aufgaben wichtig für Sie sind.

Mechaniken der Selbstmotivation lernen

Um die Mechaniken der Motivation besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Psychologie: Die Bedürfnispyramide von Maslow veranschaulicht, was Menschen antreibt. Im Zentrum steht der Gedanke, dass Menschen bestimmte Grundbedürfnisse haben, die sie zu befriedigen versuchen. Die Pyramide baut sich von unten nach oben hin auf, wobei Grundbedürfnisse wie ausreichend Schlaf und Nahrung das Fundament für die anderen Ebenen bilden.

Bedürfnispyramide nach Maslow

Im Arbeitskontext stehen die zwei obersten Ebenen der Pyramide im Fokus, da es hier um das Ausbauen bereits vorhandener beruflicher und persönlicher Ressourcen geht. An der Spitze Ihrer Bedürfnispyramide dreht sich nämlich alles ums Wachstum. Machen Sie sich dieses innere Streben zunutze und verwenden Sie es wie einen Motor. Auf dem Weg zu Ihren Zielen ist die Selbstmotivation quasi das Benzin.

10 Tipps zur Selbstmotivation: Diese Übungen helfen

Damit Sie genau wissen, auf welche Art Sie am besten Kraft tanken und sich den Spaß an der Arbeit beibehalten, geben wir Ihnen hier wichtige Methoden und Tipps zur Selbstmotivation an die Hand, die sich auf dem Weg zu Ihren Zielen als hilfreich erweisen können.

Tipp 1: Nutzen Sie das körpereigene Hormon Serotonin

Was tut Serotonin? Neben organinternen Funktionen (Herz-Kreislaufsystem) ist es vor allem als „Glückshormon“ bekannt. Es beeinflusst Ihr Wohlbefinden und hilft bei der Stressbewältigung, was im Vertrieb von elementarer Bedeutung ist und hilft, Ihre Selbstmotivation zu steigern. Die Ausschüttung von Serotonin kann durch eine Mischung aus Bewegung, Sonnenlicht und ausgewogener Ernährung angeregt werden.

Das bedeutet für Sie unter Umständen, Ihre Speisekarte zu erweitern: Versuchen Sie beispielsweise, gelegentlich Rohkost in Ihr Mittagessen zu integrieren und machen Sie anschließend einen Spaziergang an der frischen Luft. Dieser gesunde Cocktail sorgt für gute Laune und wird Sie mit neuer Energie für den Arbeitstag ausstatten.

Vermeiden Sie während der Mittagszeit hingegen schwere, fettige Mahlzeiten. Diese führen in der Regel zu einem sogenannten „Mittagstief“. Das bedeutet, dass Sie sich nach der Mahlzeit träge und müde fühlen. Dann fällt es Ihnen zum Beispiel schwer, sich zu motivieren, Energie freizusetzen und sich auf anstehende Aufgaben zu konzentrieren. Leichte, bekömmliche Mahlzeiten in der Mittagszeit sind deutlich empfehlenswerter für das gute Gefühl.

Tipp 2: Haben Sie keine Angst vor Fehlschlägen

Irren ist menschlich und hat laut Apple-Chef Tim Cook sogar eine wichtige Funktion: In einem Interview erklärte er, gerade die Misserfolge des Apple-Konzerns hätten für dessen kometenhaften Aufstieg eine wichtige Rolle gespielt.

Der ehrliche Umgang mit Ihren eigenen Schwächen und die Bereitschaft aus diesen zu lernen sind wichtige Faktoren, die Ihnen helfen können, sich stetig zu verbessern. Setzen Sie sich mit begangenen Fehlern auseinander und ziehen Sie Ihre Lehren aus den jeweiligen Situationen. Es kann auch helfen, diese Überlegungen zu verschriftlichen und gegebenenfalls To-do-Listen daraus abzuleiten. Nachdem dieser Prozess abgeschlossen ist, haken Sie die Fehlschläge ab und blicken Sie motiviert nach vorn.

Tipp 3: Nehmen Sie Rückschläge nicht persönlich

Als Vertriebsmitarbeitende verfügen Sie zusätzlich zu Ihrem Fachwissen über ausgeprägte kommunikative Kompetenzen, doch selbst die besten Rhetoriker und Rhetorikerinnen können nicht immer überzeugen. Das führt mitunter zu Frust. Um diesen vorzubeugen, machen Sie sich bewusst, dass es bei den Kaufentscheidungen Ihrer Kundschaft Dinge gibt, die außerhalb Ihres Einflussbereichs liegen und nehmen Sie es sportlich.

Treten Sie einen Schritt zurück und betrachten Sie die Situation von außen: Waren Sie tatsächlich nicht überzeugend genug? Oder lagen die Gründe für das erfolglose Gespräch eher bei der Kundschaft? Vielleicht waren Ihre Gegenüber abgelenkt, hatten einen schlechten Tag oder waren von Interessen geleitet, die für Sie nicht erkennbar waren. Auch in diesem Fall gilt: einfach abhaken.

Tipp 4: Motivieren Sie sich durch gezielte Fragen

Stellen Sie sich selbst Fragen wie z. B. „Wofür mache ich das gerade?“ und beantworten Sie sie mit einem Bedürfnis aus der Pyramide: „Wenn ich diese Person heute überzeugen kann, hilft mir das beim beruflichen Aufstieg. Ich werde mehr Anerkennung von meinen Teammitgliedern und meinen Vorgesetzten bekommen.“

Sie können sich selbst auch mit positiven Konsequenzen wie einer möglichen Gehaltserhöhung oder der Aussicht auf ein neues Büro locken. So aktivieren Sie verschiedene Ebenen Ihrer Bedürfnispyramide, was Sie laufend mit Motivation versorgt.

Wenn Sie es schaffen, die Aufgaben in Ihren To-do-Listen jeweils mit mindestens einer positiven Konsequenz zu verknüpfen, überwinden Sie Ihren inneren Schweinehund leichter und erreichen Ihre Ziele deutlich schneller. Mithilfe von passenden To-do-Listen-Apps behalten Sie dabei zusätzlich auch noch einfach den Überblick.

Tipp 5: Belohnen Sie sich

Wenn Sie Ihre Zwischenziele erreicht haben, nehmen Sie sich Zeit, um Ihren Erfolg wertzuschätzen. Genießen Sie die kleinen Dinge: Kochen Sie sich Ihr Lieblingsessen, leisten Sie sich ein neues Kleidungsstück oder gönnen Sie sich eine wohlverdiente Pause. Solche Belohnungen von Teilerfolgen sind kleine Oasen auf dem Weg hin zu Ihren langfristigen Zielen und gewährleisten, dass Sie im Vertrieb leistungsfähig bleiben.

Tipp 6: Visualisieren Sie Ihre Ziele

Wenn Sie beruflichen Erfolg als ein langfristiges Ziel anstreben, sollten Sie damit beginnen, sich diesen genau vorzustellen. Konzentrieren Sie sich auf dieses Bild und malen Sie es sich innerlich aus. Arbeiten Sie beispielsweise auf eine Beförderung hin, können Sie sich vorstellen, wie Ihre Vorgesetzten Ihnen zur Beförderung wohlwollend die Hand schütteln, wie Ihr neues Büro aussieht und wie stolz Sie sich dabei fühlen. Je öfter und intensiver Sie diese Vorstellung visualisieren, desto größer wird Ihr Hunger werden, dieses Ziel auch zu erreichen.

Machen Sie daraus eine Routine und nehmen Sie sich am Tag fünf Minuten Zeit, um Ihre Ziele aufzuschreiben, sie laut vorzulesen und sich einzuprägen. Auch Bilder, die symbolischen Wert für Sie haben, können beim Visualisieren helfen – ist Ihnen mal aufgefallen, wie viele Geschäftsleute Fotos von Sportwagen oder ähnlichen Luxusartikeln in ihren Büros hängen haben?

Tipp 7: Nutzen Sie die Kraft der Autosuggestion

Bereiten Sie sich innerlich auf die anstehenden Aufgaben und das Erreichen Ihres Ziels vor, nicht auf ein Scheitern. Gestalten Sie ein inneres Mantra aus Sätzen wie „Ich werde die Kundschaft heute überzeugen“ – und zwar so lange, bis Sie es glauben. So paradox es auch klingen mag: Durch das ständige Wiederholen Ihrer Ziele beeinflussen Sie Ihr Unterbewusstsein und können motivierter arbeiten.

Mit dieser Technik können Sie es so weit umprogrammieren, dass Selbstzweifel Schritt für Schritt von Selbstvertrauen und Motivation verdrängt werden. Um andere von Ihrem Produkt überzeugen zu können, müssen Sie schließlich selbst davon überzeugt sein.

Wenn Sie tiefer in das Thema einsteigen möchten, bieten sich bewährte Werke wie „Autosuggestion und Heilung“ des Mediziners Erich Rauch an.

Tipp 8: Verändern Sie Ihre innere Einstellung

Eng mit der Autosuggestion verwandt ist eine bewusste Adjustierung Ihrer Denkweise. Denn wenn Sie beim Gedanken an ein anstehendes Telefonat direkt der Frust packt, sinkt die Motivation natürlich in den Keller.

Verändern Sie jedoch Ihre Perspektive, wird es Ihnen leichter fallen, sich selbst zu motivieren und Herausforderungen im Vertriebsalltag souverän zu meistern. Ein Schritt im Selbstmanagement zur aktiven Veränderung Ihrer Denkweise ist diese Übung: Formulieren Sie negative Aussagen beziehungsweise Gedanken ins Positive um und verleihen Sie ihnen zusätzliche Bedeutung.

Beispiel: „Ich finde diese Kundschaft schwierig“ wird zu „Diese Kundschaft ist eine gute Herausforderung für mich“.

Tipp 9: Meditieren Sie, um Ihre Frustrationstoleranz zu erhöhen

Meditation funktioniert wie ein neuronaler Neustart. Wie Forschende zur Kognitionswissenschaft der Universität Gießen 2011 herausfanden, erhöht Meditieren nachweislich die Leistungsfähigkeit des Gehirns und verändert sogar Ihre Gehirnstruktur. Dabei werden die Bereiche Aufmerksamkeitsregulation, Körperempfinden, Emotionsregulation und Selbstbild weiterentwickelt.

Damit ist die Meditation ein äußerst wirksames Mittel, um Frustrationen entgegenzuwirken und Ihre Selbstmotivation zu steigern – denn nicht jedes Telefonat führt zu einem Termin und nicht jeder Termin zum Abschluss. Nutzen Sie beispielsweise Apps wie Headspace und Calm für einen geführten Einstieg in die Welt der Meditation. Auch regelmäßige Konzentrationsübungen bieten Ihnen einen ersten Einstieg in die Meditation.

Tipp 10: Führen Sie ein Erfolgstagebuch

Führen Sie ein Tagebuch, das Ihre beruflichen Erfolgserlebnisse und andere positive Erfahrungen erfasst. Diese Übung zählt zu den Angewohnheiten, welche Ihnen ein Gefühl der Kontinuität und Sicherheit vermitteln. So stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein und können entspannt in ein Verkaufsgespräch gehen.

Regelmäßigkeit ist beim Erfolgstagebuch das A und O: schreiben Sie dafür am besten jeden Tag etwas. Die Form spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Ob seitenlange Texte oder zwei Stichpunkte pro Tag, wichtig ist dabei vor allem die Selbstreflexion. Führen Sie sich Ihre Leistungen vor Augen und spornen Sie sich mit Ihrer Erfolgsgeschichte an. An besonders schwierigen Tagen im Motivationstief können Sie so beim Durchblättern wieder Kraft tanken und den Spaß an Ihrer Arbeit zurückgewinnen.

Selbstmotivation: Motivation und Leistungsfähigkeit in den richtigen Situationen freisetzen

Auf Ihrem Weg zu mehr Zufriedenheit und Produktivität im Vertrieb haben Sie zahlreiche Möglichkeiten, sich selbst zu motivieren. Probieren Sie unsere Selbstmotivation-Übungen aus und schauen Sie, welche Ihnen davon am besten helfen.

Das Schönste an der Sache? Nebenher tun Sie auch noch etwas Gutes für sich selbst, denn die Selbstmotivation-Tipps wirken sich natürlich auch auf den privaten Bereich aus. Bauen Sie zeitnah Frustration ab und starten Sie mit mehr Gelassenheit und Freude in Ihren Feierabend.

Sollten Ihnen keine der hier genannten Tipps helfen und Ihre Motivation dauerhaft im Keller sein, ist Vorsicht geboten. Langanhaltend fehlende Motivation kann ein Symptom einiger gesundheitlicher Beeinträchtigungen sein. Suchen Sie in einem solchen Fall einen Arzt oder eine Ärztin auf und nehmen Sie psychologische Hilfe in Anspruch, wenn notwendig.

Ein gesunder Arbeitsplatz ist wichtig. Ohne Motivation eine Arbeit erledigen oder Ziele erreichen zu müssen, ist frustrierend und kann einen hohen Leidensdruck auslösen. Nehmen Sie das nicht einfach hin, sondern setzen Sie sich mithilfe professioneller Unterstützung für Ihre körperliche und mentale Gesundheit ein.

Zukunft der Produktivität

Titelbild: Nuthawut Somsuk / iStock / Getty Images Plus

Themen: Motivation

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