Transformationale Führung: Der Führungsstil der Zukunft?

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Fabiana Sbrandolino
Fabiana Sbrandolino

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Transformation bedeutet Veränderung. Und Veränderung ist doch immer gut – oder doch nicht? Kann jede Führungskraft transformational führen, um so ein modern agierendes Team zu bekommen? Diese und weitere Fragen klären wir hier.

Managerin motiviert ihre Mitarbeitenden mit transformationaler Führung

→ Erfolgreiche Führung [Leitfaden]

Warum wird die transformationale Führung immer beliebter?

In vielen Unternehmen steht noch die klassische Führung an der Tagesordnung. Geprägt von Disziplin, Vorgaben und Leistung entspricht dieser Führungsstil aber nicht mehr dem aktuellen Zeitgeist. Menschen wollen mehr als nur arbeiten.

Ihre Mitarbeitenden wollen mehr Eigenverantwortung und neue Denkweisen einbringen dürfen. Sie sind offen für Veränderungen und Innovation. Diese Fähigkeiten erlangen Angestellte in der transformationalen Führung. Somit entspricht dieser Führungsstil mehr den Anforderungen der neuen Generation von Fachkräften.

Die transformationale Führung wirkt sich zudem vorteilhaft sowohl auf Angestellte als auch auf Führungskräfte aus. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln einen besseren Teamgeist, arbeiten kreativer und produktiver, sind intrinsisch motiviert und somit zufriedener mit ihrer Arbeit.

Führungskräfte, die die transformationale Führung leben, haben mehr Energie und gleichzeitig weniger Stress. Dadurch haben sie bessere Beziehungen zu ihren Angestellten und erzielen höhere Einkommen. Auch ein Unternehmenswachstum ist oft zu verzeichnen.

Was umfasst die transformationale Führung im Detail?

Der Begriff der transformationalen Führung wurde geprägt vom amerikanischen Wirtschaftspsychologen Bernard Morris Bass. Er erarbeitete vier wichtige Kriterien heraus, die den transformationalen Führungsstil charakterisieren, indem er erfolgreiche Manager und Managerinnen über einen längeren Zeitraum beobachtete.

Die transformationale Führung beschreibt laut Bass kein theoretisches Konzept, wie es bei der situativen Führung der Fall ist, sondern tatsächliche Verhaltensweisen. Überdurchschnittliche Leistungen entstehen durch die Veränderung, also die Transformation der Einstellungen Ihrer Angestellten zu ihrer Arbeit. Sie vertrauen Ihnen, sind loyal Ihnen gegenüber und zeigen Eigeninitiative, Motivation und Teamgeist.

Wenn Sie in Ihrer Unternehmensführung den Stil der transformationalen Führung wählen, müssen Sie über einige Fähigkeiten verfügen. Denn transformational führen bedeutet, dass Sie durch Ihre Vorbildfunktion das Verhalten und das Denken Ihrer Mitarbeitenden beeinflussen. Ihre persönliche Ausstrahlung ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Ihnen gerne folgen.

Als transformationale Führungskraft gilt es:

Ein Vorbild zu sein

Menschen, die für Sie arbeiten, wollen wissen, aus welchen Werten heraus Sie für das Unternehmen handeln. Als Führungskraft leben Sie das vor, was Sie von Ihren Angestellten erwarten. Diese lernen nämlich auch unbewusst durch Beobachtung und Nachahmung.

Zu motivieren

Sie als Führungsperson haben eine Vision für das Unternehmen. Binden Sie Ihre Mitarbeitenden in diese Vision mit ein, indem Sie die einzelnen Ziele klar formulieren und die Strategien zur Zielerreichung vorstellen. Durch ein attraktives Bild der Zukunft motivieren Sie Ihre Angestellten und fördern so die Leistungsbereitschaft. Denn ein Mensch, der genau weiß, warum er etwas tun soll, handelt mit mehr Motivation und Kreativität.

Zum Denken anzuregen

Fordern Sie den Geist Ihrer Mitarbeitenden, indem Sie mit Hilfe des transformationalen Führungsstils bestehende Denkmuster aufbrechen. Lassen Sie Entscheidungen hinterfragen und Verhaltensweisen überprüfen. Auf diese Weise fördern Sie bei Ihren Angestellten selbstständiges Denken und etablieren neue Einsichten. Gleichzeitig identifizieren sich Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viel mehr mit den Strategien, die für ihre Zielerreichung nötig sind.

Individuell zu unterstützen

Transformationale Führung bedeutet auch, Ihren Mitarbeitenden den nötigen Raum zur Selbstentfaltung zu geben. Sie fördern, betreuen und beraten Ihre Angestellten wie eine Art Coach in ihrer persönlichen Weiterentwicklung. Dabei berücksichtigen Sie die individuellen Bedürfnisse in Bezug auf die Arbeitsinhalte, Arbeitsstrukturen und Verantwortung.

Welche Eigenschaften sollten Sie als transformationale Führungskraft mitbringen?

Selbstreflexion ist eine wichtige Kompetenz. Hinterfragen Sie stets, ob auch Sie den Ansprüchen, die Sie an Ihre Mitarbeitenden stellen, noch gerecht werden. Reflektieren Sie immer wieder Ihr eigenes Verhalten als Vorbild.

Der transformationale Führungsstil ist immer in Bewegung und entwickelt sich stets weiter. So auch Sie: Seien Sie innovativ und proaktiv. Sie schaffen derart Vertrauen und gehen offen mit neuen Ideen um. Schließlich scheuen Sie sich nicht davor, schwierige Entscheidungen zu treffen.

Begriffsabgrenzung zwischen transformationaler, transaktionaler und direkter Führung

Aus dem Full Range of Leadership Modell lassen sich die transformationale und die transaktionale Führung herauslesen.

Full Range of Leadership Modell mit transformationaler Führung

Im Fokus der transformationalen Führung steht die Transformation von Einstellungen und Werten der Mitarbeitenden. Andere Denkweisen werden gefördert, um mit neuen Ideen und Strategien unternehmerischen Ziele zu erreichen. Dabei dient die Führungskraft als Vorbild.

In der transaktionalen Führung geht es vielmehr um das Führen mit Zielvereinbarungen. Die Führungskraft gibt vor, was das Team zu tun hat und greift korrigierend ein, wenn Ziele und Erwartungen nicht erfüllt werden. Häufig wird im transaktionalen Führungsstil mit Belohnung für erwartetes Handeln gearbeitet.

Führungskräfte, die die direkte Führung in einem Unternehmen praktizieren, treffen alle Entscheidungen direkt und selbst, ohne ihre Mitarbeitenden mit einzubeziehen. Die Angestellten müssen den Anweisungen aus dem Management ohne Widerstand Folge leisten.

Wann ist transformationale Führung sinnvoll? Vorteile und Nachteile

Sie wünschen sich in Ihrem Unternehmen ein Team, das Ihnen vertraut, kreativ arbeitet und eigenverantwortlich denkt? Dann ist der transformationale Führungsstil der richtige Weg.

Dieser Führungsstil ist zum Beispiel besonders dann von Vorteil, wenn Sie Veränderungen im Verhalten Ihrer Angestellten erzielen möchten – Veränderungen, die die Produktivität und das Engagement Ihrer Mitarbeitenden steigern.

Angestellte, die transformational geführt werden, sind oft vielseitiger und haben mehr Vertrauen in ihre Vorgesetzten. Somit passt dieser Führungsstil besonders gut in Unternehmen, deren Teams kreativ und agil arbeiten.

Doch es gibt auch Nachteile: Zum Beispiel, wenn die Wertvorstellungen von Führungspersonen und Mitarbeitenden weit auseinandergehen. Hier ist dann Verständnis und Empathie gefragt.

Eine weitere Herausforderung zeigt sich in der individuellen, aber auch gleichberechtigten Behandlung der Angestellten. Manche Menschen können mit einer hohen Arbeitsautonomie und Eigenverantwortung besser umgehen als andere.

Damit transformationale Führung erfolgreich praktiziert wird, müssen Sie als Führungskraft Ihre Werte und Einstellungen, die sowohl Sie persönlich als auch das Unternehmen betreffen, transportieren können.

Call-To-Action als Bild zum Thema erfolgreiche Führung

Titelbild: Luis Alvarez / iStock / Getty Images Plus

Themen: Leadership

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