Angesichts einer wachsenden Konkurrenz und einer zunehmenden Bedeutung der Digitalisierung für Unternehmen kommt der Prozessoptimierung eine immer größere Bedeutung zu.
Im Rahmen des Lean-Managements gibt es verschiedene Verfahren zur Abbildung, Bewertung und Optimierung von Wertströmen. Ein hilfreiches Tool ist hierbei die Wertstromanalyse, die Dienstleister in nahezu allen Branchen und Abteilungen nutzen können.
Was ist eine Wertstromanalyse?
Eine Wertstromanalyse, oder auch „Value Stream Mapping“ (VSM) genannt, ist ein Tool zur Illustration von Betriebsprozessen. Die entstehende Grafik (Wertstromdesign) zeigt Material- und Informationsflüsse in den einzelnen Wertströmen an. So können Sie vorhandene Prozesse analysieren und optimieren.
Die Wertstromanalyse kommt daher innerhalb der Lean-Methode vorrangig zum Einsatz. Das Flussdiagramm arbeitet mit verschiedenen Symbolen und erlaubt eine leichte Orientierung innerhalb des Prozesses. Das Ziel ist es, wertschöpfende Prozesse von nicht wertschöpfenden zu unterscheiden, Verschwendungen von Ressourcen aufzudecken und Optimierungspotenziale zu erkennen.
Die Bedeutung der Wertstromanalyse für Unternehmen
Die Hauptaufgabe einer Wertstromanalyse besteht in der Darstellung von Betriebsprozessen, die eine Aufdeckung von Ressourcenverschwendungen ermöglicht. Auf diese Weise haben Sie die Chance, Prozesse so zu optimieren, dass Ihr Betrieb den größtmöglichen Mehrwert daraus zieht. Dass dies für viele Firmen von Wichtigkeit ist, zeigt sich daran, dass sich nahezu alle Branchen und Bereiche Value Stream Mapping (VSM) zunutze machen.
So kommt die Wertstromanalyse in der Fertigung ebenso zum Einsatz wie in der Optimierung von Lieferketten und der Logistik. Serviceleistungen können sich hierdurch ebenso verbessern wie der Patientenumgang im Gesundheitswesen.
Darüber hinaus profitieren die Administration und die Softwareentwicklung von der Wertstromanalyse. Abhängig vom jeweiligen Einsatzgebiet werden jedoch andere Symbole benötigt, um die jeweiligen Besonderheiten des Prozesses aufzudecken.
Warum ist eine Wertstromanalyse sinnvoll?
Der Hauptvorteil der Wertstromanalyse besteht darin, dass sie Verschwendungen aufdeckt, sodass Sie diese eliminieren können. Für jeden einzelnen Prozessschritt legen Sie fest, welche Stärken und Schwächen er besitzt und welchen Wert er Ihrem Unternehmen tatsächlich bringt. Auf diese Weise wird die Arbeit in den einzelnen Abteilungen und Betrieben immer effizienter, was zu einer gesteigerten Zufriedenheit der Kundschaft und der Mitarbeitenden führt.
Des Weiteren leistet VSM bei der Wettbewerbsbewertung eine wichtige Rolle. Immer wieder kommt es dazu, dass Mitbewerber eine deutlich größere Kundschaft haben und diese rundum zufriedenstellen. Über eine Wertstromanalyse stellen Sie fest, welche Stärken ihre Konkurrenz hat, und können Ihre eigenen Prozesse und Angebote so gestalten, dass sie der Zielgruppe einen Mehrwert bieten.
Der Vorteil der Wertstromanalyse besteht darin, dass sie eine kontinuierliche Optimierung ermöglicht und so den gesamten Betrieb nachhaltig und dauerhaft verbessert.
Darüber hinaus führt die Wertstromanalyse zu einer verbesserten Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb des Betriebs. Entscheidungstragende erkennen die Werte einzelner Prozesse und Arbeitsschritte und können diese unterstützen und fördern. Unterschiedliche Abteilungen interagieren besser miteinander, wenn die einzelnen Schritte verschiedener Prozesse klar sind.
Durch all diese Maßnahmen verbessern sich die Durchlaufzeiten und es kommt seltener zu Prozessverzögerungen und Ausfallzeiten, was den Zustand und damit auch die Effizienz und Wirtschaftlichkeit Ihres Unternehmens fördert.
Wie Sie eine Wertstromanalyse erstellen
Eine Wertstromanalyse erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst müssen Sie ein bestimmtes Produkt oder einen Prozess konkret benennen, den Sie im Zuge der Analyse untersuchen möchten. Anschließend wird ein Team aus Mitarbeitenden zusammengestellt, die für die Wertstromanalyse verantwortlich sind.
Hier sollten Sie auch die Führungsetage integrieren. Auf diese Weise entstehen eine Vernetzung und eine Zusammenarbeit, die für die spätere Optimierung der Prozesse von Vorteil sind.
In einem weiteren Schritt werden Probleme innerhalb eines Wertstroms konkret benannt. Hierbei ist es wichtig, den Prozessumfang genau zu definieren, um sich weder in Details zu verlieren noch die Analyse zu weitläufig zu fassen. Hierauf erfolgt die eigentliche Wertstromanalyse, bei der Sie die Prozessschritte definieren und evaluieren und die Durchlaufdaten sammeln.
Anschließend erarbeiten Sie das Wertstromdesign mithilfe unterschiedlicher Symbole. Ausgehend von diesem Wertstromdesign analysieren Sie die einzelnen Wertströme und bewerten diese hinsichtlich eines Soll-Zustands. Sollten Sie Probleme wie beispielsweise Verschwendungen erkennen, können Sie geeignete Verbesserungen durchführen.
Während der Wertstromanalyse kommen verschiedene Symbole zum Einsatz, die zum Beispiel Kundschaft und Lieferanten, eine Datenbox, das Inventar, einen Lastenausgleich, Operatoren, eine Timeline und vieles mehr repräsentieren. Je nachdem, auf welche Art von Prozess sich Mitarbeitende einer Branche beziehen und welche Prozesse sie im Wertstromdesign darstellen möchten, müssen sie aus dem großen Pool verfügbarer Symbole geeignete Lösungen wählen.
Wertstromanalyse: Beispiel
Zur Optimierung des Wareneingangs soll geprüft werden, ob sich der Einsatz von QR-Codes zur effizienteren Datenverarbeitung lohnt. Bei einer Wertstromanalyse prüfen die Verantwortlichen daher die einzelnen Schritte innerhalb eines Wareneingangs. Diese beginnen mit der Warenannahme und der Entladung im Warenlager.
Anschließend prüfen die Mitarbeitenden die Pakete und gleichen die enthaltenen Waren mit dem Lieferschein ab. Bevor die Waren ins Lager oder in den Verkauf kommen, tragen die Beteiligten die Waren in das Warensystem des Unternehmens ein.
Nach all diesen Schritten folgt die Analyse der Vor- und Nachteile einer händischen Eingabe und der Verwendung von QR-Codes. Hierbei spielt die sogenannte Timeline eine wichtige Rolle. Diese zeigt, welche Arbeitsschritte in welchem Zeitfenster erledigt werden. Wenn digitale Technologien die Timeline bei gleichbleibender Qualität verkürzen, ist die Maßnahme sinnvoll.
Prozessoptimierung mit hochwertigen Werkzeugen
Eine Prozessoptimierung gelingt nur, wenn die hierfür verwendeten Werkzeuge hochwertig und hilfreich sind. Eine Wertstromanalyse erfüllt diese Kriterien, da sie die einzelnen Schritte eines Prozesses anschaulich und verständlich darstellt.
Um die einzelnen Prozesse zu bewerten, Optimierungspotenziale zu erkennen und für eine größere Wirtschaftlichkeit und Effizienz in Unternehmen zu sorgen, lohnt es sich also, in unterschiedlichen Branchen und Abteilungen regelmäßig Wertstromanalysen durchzuführen.
Titelbild: SeventyFour / iStock / Getty Images Plus