Landingpage Optimierung (LPO): Schritte, Tools und Tipps

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Philipp Becker
Philipp Becker

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Hat Ihre Website viel Traffic, doch die Besuchenden konvertieren nicht? Dann liegt es wahrscheinlich an der fehlenden Landingpage Optimierung. Denn die Aufgabe von Landingpages ist es, durch einen überzeugenden Auftritt vorhandenen Traffic in Leads zu verwandeln. Wir erklären, wie Sie dies mithilfe von Landingpage Optimierung erreichen können.

Managerin erklärt Team an Tafel, wie die Optimierung von Landingpages funktioniert

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Landingpage Optimierung: Checkliste für die perfekte Umsetzung

Die Optimierungen von Landingpages und Conversion-Optimierung sind im Online Marketing an der Tagesordnung. Wir zeigen Ihnen, wie das in elf Schritten gelingt.

1. Die Seite kontrolliert testen: A/B-Tests und multivariate Tests

Statt an mehreren digitalen Stellschrauben gleichzeitig zu drehen, sollten Sie bei Ihrer Landingpage Optimierung die einzelnen Elemente Ihrer Seite nacheinander und in verschiedenen Kombinationen testen. Denn zu viele gleichzeitig durchgeführte Änderungen verwässern das Bild und geben Ihnen keine eindeutige Antwort auf die Frage, welche Elemente in welchem Zusammenspiel am besten funktionieren.

Landingpage Optimierung mit A/B-Tests

Mit A/B-Testing und Split-Testing können Sie mehrere Varianten Ihrer Landingpage an die Besucher und Besucherinnen ausspielen, um so herauszufinden, welche Version für mehr Konversionen sorgt.

Sie können hier die Originalversion gegen eine Version antreten lassen, bei der Sie ein bestimmtes Element verändert haben: CTA, Bilder, Überschriften, Textkörper und die allgemeine Anordnung von Elementen auf der Landingpage lassen sich mit dieser Methode nach und nach testen.

Wollen Sie mehrere Variablen überprüfen, kostet Sie dies jedoch Zeit. Zudem erhalten Sie durch A/B-Tests keine Informationen über die Wechselwirkungen verschiedener Elemente auf Ihrer Landingpage. Daher sollten Sie das Split-Testing mit multivariaten Tests ergänzen.

Multivariate Tests

Multivariate Tests nutzen dieselben Mechanismen wie der klassische Split-Test. Der Unterschied ist allerdings, dass hier mehrere Elemente Ihrer Seite simultan getestet werden, um herauszufinden, wie sie einander beeinflussen.

Es soll ermittelt werden, welche Kombination der Varianten das beste Ergebnis erzielt. Der Traffic wird dabei gemäß der Anzahl der ausgespielten Kombinationen beziehungsweise Varianten in kleinere Segmente unterteilt, was eine relativ hohe Besucherzahl voraussetzt. Um diesen anspruchsvollen Test durchzuführen, können Sie auf Tools zurückgreifen: HubSpot, Optimizely oder Visual Website Optimizer bieten sich hier beispielsweise an.

2. Schlichter Landingpage-Aufbau

Mangelnde Übersichtlichkeit gehört zu den häufigsten Gründen für das Verlassen einer Internetseite. Um die potenziellen Kunden und Kundinnen hingegen von Ihrer Landingpage Optimierung zu überzeugen und bestenfalls direkt in Ihren Sales Funnel zu leiten, sollten Sie daher eher auf einen simplen Aufbau ohne Ablenkung, wie etwa direkt beim Besuch ausgelöste Pop-Ups, setzen.

Zu viel Text, miteinander konkurrierende CTA-Buttons und mehrere nebeneinander platzierte Angebote werden Ihre Besuchenden ebenfalls eher verwirren als unterstützen. Stattdessen können Sie auf nicht unbedingt notwendige Elemente verzichten und durch die Farbgebung eine visuelle Hierarchie herstellen: Ihr Call-to-Action beispielsweise sollte deutlich durch Größe, zentrale Platzierung und einen kontrastierenden Farbton hervorgehoben werden.

3. Hauptnavigation entfernen

Um zu erreichen, dass der Besucher oder die Besucherin Ihrer Landingpage die gewünschte Zielhandlung ausführt, sollten Sie ihm keine Möglichkeiten für Zerstreuung bieten. Dazu zählt auch die Hauptnavigation: Diese kann eine ablenkende Wirkung auf Ihren potenziellen Kunden oder Ihre Kundin haben, da sie dazu anstiftet, sich umzusehen und die Landingpage inklusive Angebot zu verlassen.

4. Wichtige Inhalte „above the fold“ positionieren

Der Sinn und Inhalt Ihrer Landingpage sollte sich Besuchenden in den ersten Sekunden erschließen. Um dies zu gewährleisten, können die wichtigsten Inhalte „above the fold“, also im unmittelbar sichtbaren Bereich Ihrer Landingpage, platziert werden. Folgende Inhalte könnten darunter fallen:

  • die zentrale Handlungsaufforderung (CTA)
  • Ihr Leistungsversprechen
  • die Hauptargumente (z.B. in drei bis fünf Bullet Points)
  • visuelle Impressionen zu Ihrem Angebot

5. Optische Hinweise geben

Besuchenden das zu bieten, wofür sie gekommen sind, sollte im Sinne der Kundenorientierung bei der Landingpage Optimierung Ihr oberstes Ziel sein.

Um die User und Userinnen bei der Suche zu unterstützen, sollten Sie klare, visuelle Wegweiser auf der Landingpage errichten. Das kann beispielsweise ein Foto von einer Person sein, deren Blick in Richtung Ihres CTA-Buttons geht, oder alternativ ein Pfeil, der auf CTA oder Headline verweist.

Mit dieser optischen Unterstützung können Sie die Aufmerksamkeit der Personen genau dorthin lenken, wo sie den nächsten Handlungsschritt oder eine relevante Information vorfinden.

6. Hero Shots einbinden

Reine Textwüsten machen Ihre Landingpage zu einem unwirtlichen Terrain für Besucher und Besucherinnen. Stattdessen sollten Sie etwas Reizvolles präsentieren: Beispielsweise den Hero Shot. In diesem Format können Sie mittels Bild oder Video gekonnt Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung in inspirierenden Aufnahmen präsentieren.

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Quelle: Screenshot HubSpot

Wenn Sie solche visuellen Elemente auf Ihrer Landingpage einsetzen, machen sich die Besuchenden außerdem direkt mit dem Produkt oder der Dienstleistung in einem von Ihnen kontrollierten und inszenierten Rahmen vertraut. Hier bieten sich exzellente Möglichkeiten, um Ihr Produkt mit Werten aufzuladen und so seine Attraktivität zu steigern. Dies kann sich positiv auf die Kauffreude der Zuschauenden auswirken.

7. Live Chat integrieren

Wie Drift.com in einer groß angelegten Studie herausfand, zählen im Kontakt mit einem neuen Lead vor allem die ersten fünf Minuten. Hat jemand eine Frage, sollten Sie entsprechend am besten in Echtzeit reagieren, um keine wertvolle Chance zu verpassen.

Der Live-Chat ist an dieser Stelle eine gute Option, um den Besuchern und Besucherinnen Ihrer Landingpage während der normalen Arbeitszeiten als direkte(r) Ansprechpartner oder -partnerin zur Verfügung zu stehen. Aufkommende Fragen und Zweifel können so direkt aus dem Weg geräumt werden, um dem Kunden oder der Kundin zusätzliche Sicherheit zu geben.

Dies ist sowohl im Sinne der Kundenorientierung als auch für die Lead-Gewinnung und den Sales-Prozess von Vorteil. HubSpot bietet Ihnen zu diesem Zweck eine kostenlose Live-Chat-Software an. Auf KI basierende Chatbots sind hier eine große Unterstützung.

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Quelle: Screenshot HubSpot

8. Erwartung der Nutzenden erfüllen

Hat Ihre Landingpage viel Traffic, aber eine hohe Bounce-Rate und suboptimale Konversionsraten, könnte dies daran liegen, dass die Erwartungen der Besuchenden nicht erfüllt werden.

Rankt Ihre Seite etwa für das falsche Keyword, werden Sie womöglich viele Interessenten und Interessentinnen anziehen, die jedoch nicht das finden, wonach sie suchen, und entsprechend rasch wieder verschwinden. Daher sollten Sie Ihre Landingpage unbedingt für die richtigen Keywords optimieren.

Google Analytics liefert hierzu wichtige Ansatzpunkte. Generell gilt: Bieten Sie Ihrer potenziellen Kundschaft das, wonach sie suchen. Auch beim Bewerben Ihrer Landingpage sollten Sie darauf achten, dass sich das Werbeversprechen und die tatsächlichen Inhalte beziehungsweise Ihr Angebot decken. Ansonsten kehren Ihre Besuchenden verwirrt wieder um und schauen sich womöglich direkt auf die Seiten der Konkurrenz um.

9. Fear-of-Missing-Out (FOMO) nutzen

Haben die Personen auf Ihrer Landingpage Angst, einen guten Deal zu verpassen, werden sie eher konvertieren: 2016 fanden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen heraus, dass sich die zeitliche Limitierung von Angeboten positiv auf die Kaufbereitschaft auswirkt.

Und auch die Verknappung von Produktbeständen befeuert diese Sorge: Diese tief im Menschen verankerte Fear-of-Missing-Out (deutsch: Angst, etwas zu verpassen) können Sie bei der Optimierung Ihrer Landingpage im Hinterkopf behalten und gezielt einsetzen, indem Sie den Eindruck von Knappheit und dadurch ein Gefühl der Dringlichkeit erzeugen.

Bieten Sie etwa ein E-Book oder eine Demo auf Ihrer Landingpage an, sollten Sie das Angebot limitieren und dies auch kommunizieren. Steht neben Ihrem CTA zum Beispiel die Information „Nur noch drei Stück”, motiviert das Ihre potenzielle Kundschaft eher zum Kauf beziehungsweise zum Konvertieren.

Dennoch ist hier an einer Stelle Vorsicht geboten: Diese Strategie sollte nicht im Übermaß verwendet werden, ansonsten verlieren Sie an Glaubwürdigkeit. Einem gelegentlichen Einsatz der Methode als Booster für Konversionen steht jedoch nichts im Wege.

10. Wirkungsvolle Wörter im CTA

Mit dem Call-to-Action steht oder fällt Ihre Landingpage Optimierung. Ist die Handlungsaufforderung unklar oder unattraktiv formuliert, schmälert das die Chance auf Konversionen.

Formulierungen wie „Sichern Sie sich jetzt Ihre kostenlose Vorlage” funktionieren besonders gut, da sie eine eindeutige Handlungsaufforderung beinhalten und ein aktivierendes Verb verwenden. Gleichzeitig betonen sie den Vorteil („kostenlos”) für den Lead.

Vermeiden sollten Sie hingegen fade Formulierungen wie „absenden”, da diese wenig aufregende Assoziationen wecken. Ein weiterer Punkt in diesem Kontext ist die Abstimmung Ihres CTA-Buttons mit Ihrer Headline und dem Formular-Button: Nicht nur Layout und Design sollten hier angeglichen werden, sondern auch das verwendete Sprachregister und die Wortwahl sollten miteinander harmonieren, um ein einheitliches Bild abzugeben.

11. Kurze Formulare

Möchten Sie Ihre Absprungrate geringhalten, sollten Sie Ihre Besuchenden nicht mit detaillierten Formularen quälen. Denn zu viele Felder schrecken potenzielle Leads eher ab. Stattdessen sollten Sie in Ihrem Formular nur die wichtigsten Informationen abfragen.

Fragen Sie lediglich die Daten ab, die Sie bei der Lead-Generierung und einem anschließenden Nurturing beziehungsweise einer anschließenden Lead-Segmentierung unbedingt benötigen.

Für eine Newsletter-Anmeldung kann etwa die Abfrage der E-Mail-Adresse ausreichend sein. Verzichten Sie auf Jobtitel, Unternehmensgröße oder Telefonnummer, können Sie die Anzahl der Felder im Formular herunterschrauben. Zudem sollten Sie den Fragebogen zweispaltig gestalten, um optisch den Eindruck von Kürze zu erwecken. So sind Ihre Leads wahrscheinlich eher geneigt, es auszufüllen.

Was gehört auf die Landingpage?

Auf die Landingpage gehören neben einer Suchmaschinenoptimierung auch verbesserte Headlines, klare und prägnante Vorteile des Angebots, eindeutige CTAs, aussagekräftige Bilder oder Videos und Vertrauenselemente wie Testimonials oder Kundenbewertungen.

Jedes Element sollte im Gesamtkontext darauf abzielen, die Entscheidung des Nutzers oder der Nutzerin für die angebotene Aktion zu erleichtern.

Landingpage Optimierung: Hilfreiche Tools

Für die Optimierung einer Landingpage stehen Ihnen diverse Tools zur Verfügung, die Ihnen helfen, die User Experience zu verbessern und die Conversion Rate zu steigern. Neben den bereits genannten Google Analytics sowie HubSpot, Optimizely und Visual Website Optimizer für das Testing, gibt es weitere Anwendungen:

  • Page Speed Tools wie Google PageSpeed Insights zur Optimierung der Ladezeit der Landingpage
  • SEO-Tools wie SEMrush oder Ahrefs, um die richtigen Keywords zu finden und die Seite suchmaschinenoptimiert zu gestalten
  • Heatmap-Tools wie Hotjar oder Crazy Egg, mit denen Sie sehen, worauf genau User und Userinnen klicken

Wann sollte man die Landingpage optimieren?

Sie sollten über die Optimierung einer Landingpage nachdenken, wenn die Conversion Rate nicht so hoch ist, wie erwartet. Regelmäßige Analysen von Benutzerverhalten und Conversion-Tracking geben Aufschluss darüber, wann Anpassungen notwendig sind, um die Performance zu verbessern. Dafür lassen sich die eben erwähnten Tools nutzen.

Typische Fehler, die Sie vermeiden sollten

Wenn Sie sich mit oder ohne Tool-Unterstützung an die Optimierung einer Landingpage setzen, sollten Sie einige wichtige Dinge beachten und Fehler vermeiden. Dazu zählen vor allem:

  • Überfrachtung mit Informationen: Zu viel Text oder zu viele Bilder können Nutzer und Nutzerinnen überwältigen. Daher gilt es, das Design klar zu halten und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
  • Unklare Call-to-Actions (CTAs): Jede Landingpage sollte ein klares Ziel verfolgen. Mehrdeutige CTAs verwirren User und Userinnen.
  • Vernachlässigung von Mobile: Eine nicht für Mobilgeräte optimierte Seite sorgt schnell für eine hohe Bounce Rate. Vor allem dann, wenn Ihre Zielgruppe primär über das Web auf die Landingpage zugreift.
  • Langsame Ladegeschwindigkeit: Lange Wartezeiten beim Laden Ihrer Seite veranlassen Nutzer und Nutzerinnen dazu, diese schnell zu verlassen. Auch Google straft das mit Blick auf das Ranking in den Suchergebnissen ab.
  • Fehlendes A/B-Testing: Ohne Testing wissen Sie nicht, welche Landingpage-Elemente am besten für die gewünschte Aktion funktionieren. A/B-Tests sind daher wichtig, um die Effektivität Ihrer Seite kontinuierlich zu verbessern.

Zudem sollten Sie darauf achten, nicht zu viele Absprungmöglichkeiten zu bieten. Hier greift wieder der erste Fehler – zu viele Informationen sind nie gut.

Beispiel: So sieht eine optimierte Landingpage aus

Monday.com, ein Tool mit dem Workflows verbessert werden können, hält sich auf einer der Landingpages des Projektmanagement-Tools an alle „Regeln“ und vermeidet die gängigen Fehler. Die Seite ist sehr reduziert, arbeitet mit einem klaren CTA („Jetzt anmelden“), mit Referenzen in Form einer Logoleiste und einem kleinen Formular, das die Besucher und Besucherinnen zur Interaktion einlädt.

Zudem bestehen keine großen Absprungmöglichkeiten, auch die Hauptnavigation fehlt. Das ist nur ein Beispiel für eine gelungene Landingpage – hier gibt es zum Beispiel keinen Live-Chat oder Hero Shots. Doch weniger ist in diesem Beispiel mehr.

Was ist der Unterschied zwischen Homepage und Landingpage?

Der Unterschied zwischen Homepage und Landingpage ist im Zusammenhang besteht im Wesentlichen in ihrem Inhalt. Während eine Homepage der Einstieg in eine Website ist und alle Informationen auf einer Seite zusammenfasst, ist eine Landingpage auf eine bestimmte Kampagne oder ein Ziel ausgerichtet. Das Ziel ist meist der Kauf eines Produkts oder die Anmeldung für einen Newsletter.

Fazit: Eine Landingpage Optimierung hat viele Vorteile

Die Interessen Ihrer Zielgruppe verändern sich. Ebenso können technische Anforderungen einen Wandel durchleben. Zuletzt ist es möglich, dass sich ihr Angebot entwickelt. Eine regelmäßige Landingpage Optimierung, auch im Hinblick auf SEO, ist daher unerlässlich.

Gehen Sie dabei wie beschrieben systematisch vor und updaten Sie die Seiten regelmäßig. Denn der erste Eindruck zählt – und genau das unterscheidet eine gute Landingpage von einer schlechten. Nur so sprechen Sie auf lange Sicht mehr Kunden und Kundinnen an und können den Abverkauf oder Ihre Bekanntheit steigern.

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Titelbild: Klaus Vedfelt / iStock / Getty Images Plus

Themen: Landing Pages

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