Wie eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts Splendid Research zeigt, ist es für die meisten Deutschen längst üblich, sich vor einem Kauf ausgiebig im Internet zu informieren. Wenn nahezu identische Produkte online fortwährend verglichen und bewertet werden, ist die Chance, dass der Kunde sich bei diesem Überangebot für Sie entscheidet, eher gering – wäre da nicht das Markenvertrauen. Denn das sorgt dafür, dass die loyalen Fans Ihrer Marke immer und immer wieder zu Kunden werden.

Die Brand Awareness (zu Deutsch Markenbekanntheit) ist der Schlüssel zu diesem Vertrauen. Wir zeigen Ihnen im Folgenden, mit welchen Maßnahmen Sie Ihre Brand Awareness steigern können.

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Brand Awareness steigert den Markenwert

Der Markenwert (Brand Equity) wird durch zwei Faktoren maßgeblich beeinflusst: durch die Kundenerfahrungen und die öffentliche Wahrnehmung der Marke. Fällt das Urteil hier zu Ihren Gunsten aus, steigert das den Markenwert. Dies wiederum kann einige erfreuliche Effekte zur Folge haben:

  • Sie können höhere Preise veranschlagen,
  • Ihr Aktienkurs steigt,
  • Ihnen bieten sich bessere Wachstumschancen und
  • der Prestigezuwachs sorgt für einen höheren sozialen Einfluss.

Sie sehen: Ein hoher Markenwert ist äußerst erstrebenswert. Damit Sie diesen erreichen, sollten Sie für eine hohe Brand Awareness sorgen und Ihren Fokus auf das kontinuierliche Teilen von positiven Kundenrezensionen legen.

Denn hat Ihre Marke es erst einmal in das Bewusstsein des Kunden geschafft und sich dort positiv verankert, werden Ihre Produkte ganz unwillkürlich denen der Wettbewerber vorgezogen, wie eine Studie der GfK beweist: So wechseln treue Kunden teilweise eher den Händler, als ein vergleichbares Produkt der Konkurrenz zu kaufen.

Wie Sie für Markenbekanntheit sorgen

Durch Brand Awareness können Unternehmen somit Kunden gewinnen, die immer wieder kommen – sofern Sie sie kontinuierlich auf sympathische Weise an Ihre Marke erinnern.

Geben Sie Ihrer Marke eine Identität

Grundlage für die Brand Awareness sind ihre Identität, ihre Außenwahrnehmung, ihr Alleinstellungsmerkmal und ihr Wiedererkennungswert. Durch kontinuierliches Branding und ein konsistentes Markenbild aus sichtbaren (Logo, Design, Botschaften) und unsichtbaren (Werte, Image, Nutzen, Emotionen) Komponenten können Sie die Präsenz und Eindringlichkeit Ihrer Marke maximal ausreizen und so über kurz oder lang die Brand Awareness steigern.

Manche Marken erlangen dadurch sogar so große Bekanntheit, dass sie unabhängig von ihrem Hersteller zu Synonymen ihrer Produktgattung werden: So wird im täglichen Sprachgebrauch gegoogelt und nicht nach Permanentmarkern, Alleskleber oder Getränkekartons verlangt, sondern nach Edding, Uhu und Tetra Pak.

Seien Sie präsent auf Social Media

Der Ruf einer Marke hängt stark von deren Präsenz in den sozialen Netzen ab, so das Ergebnis einer Studie von Weber Shandwick und Forbes Insights. Dieses Phänomen spiegelt den Wunsch der Kunden nach mehr Authentizität und Bindung zu ihren favorisierten Marken wider.

Unternehmen sollten sich auf Social Media menschlich und ansprechbar präsentieren. Dazu gehört, beispielsweise auch mal Beiträge zu teilen, die nicht direkt mit ihren Produkten zu tun haben, oder rege mit ihren Fans und Followern zu interagieren. Verfolgen Sie diese Strategie, so wird Ihre Marke mit der Zeit in den Augen der Nutzer an Menschlichkeit gewinnen: Geben Sie sich nahbar, hilfsbereit und sympathisch, können die User gar nicht anders, als Sie zu mögen.

Was Sie hingegen auf Social Media tunlichst vermeiden sollten, ist eine Werbe- beziehungsweise Verkaufs-Taktik im traditionellen Sinne: Denn haben die Nutzer den Eindruck, dass Sie ihnen über die Kumpelmasche etwas andrehen wollen, werden sie sich genervt von Ihnen abwenden.

Erzählen Sie eine packende Geschichte

Nutzen Sie die Kraft des Storytellings und vermitteln Sie den potenziellen Kunden, was Ihr Unternehmen im Kern ausmacht und warum Sie tun, was Sie tun. Denn wie der berühmte Autor und Unternehmensberater Simon Sinek bemerkte:

„Die Leute kaufen nicht, was du tust, sondern warum du es tust.“

Egal, welchen erzählerischen Rahmen Sie dabei aufmachen: Im Zentrum Ihrer Geschichte sollten die Unternehmenswerte stehen. So können Sie beispielsweise eine emotionale Geschichte darüber erzählen, wie die ersten Schritte Ihrer Firma aussahen oder auch auf die Vision Ihres Gründers eingehen. Eine Geschichte über Werte wird die empfundene Authentizität Ihrer Marke steigern und den Zuhörern eher im Gedächtnis bleiben – die perfekten Zutaten für eine hohe Brand Awareness.

Machen Sie Ihren Content teilbar

Sie sollten es Ihrer Zielgruppe besonders leicht machen, Ihren Content auf ihren eigenen Kanälen zu teilen: am besten mit nur einem Klick auf den Share-Button. Denn wenn Sie der Mundpropaganda dergestalt Tür und Tor öffnen, dürfen Sie sich aller Wahrscheinlichkeit nach bald über ein gesteigertes Interesse an Ihrer Marke freuen.

Setzen Sie ergänzende Marketing-Maßnahmen ein

Je nach Zielgruppe und Budget gibt es online wie offline eine Reihe von weiteren Marketing-Maßnahmen, die Sie zur Steigerung Ihrer Markenbekanntheit einsetzen können.

Beispiele dafür sind:

  • Suchmaschinen-Advertising (Google Ads, Display-Anzeigen),
  • Social-Media-Marketing (Facebook Ads, Instagram Ads),
  • E-Mail-Marketing (Newsletter),
  • Affiliate Marketing,
  • Influencer Marketing,
  • Empfehlungsmarketing,
  • Public Relations (Pressemitteilungen, Sponsoring),
  • Couponing,
  • Give-aways,
  • Events und Podcasts.

Wie sich Brand Awareness messen lässt

Die schlechte Nachricht zuerst: Brand Awareness kann nicht im klassischen Sinne gemessen werden. Betrachten Sie jedoch einige Leistungskennzahlen genauer, lassen sich wichtige Rückschlüsse ziehen.

Quantitative Analyse

  • Direktzugriffe auf Ihre Website ansehen: Betrachten Sie die Direktzugriffe auf Ihrer Website, um zu ermitteln, wie viele Nutzer direkt und zielgerichtet auf Ihrer Website gelandet sind. Denn haben zahlreiche Besucher Ihre URL eingetippt, ist dies der Beweis dafür, dass Ihr Marketing Großes leistet und Ihr Bekanntheitsgrad bereits hoch ist.
  • Website-Traffic beobachten: Überprüfen Sie, wie viele Zugriffe vom gesamten Internet aus auf Ihre Seite getätigt werden. Auch dies ist ein Indikator für Brand Awareness, wenn auch ein etwas schwächerer als die Direktzugriffe.
  • Engagement auf Social Media prüfen: Das Engagement kann vieles einschließen: Follower-Zahlen, Likes, Retweets, Kommentare und mehr. In diesem Wert zeigt sich, wie viele Menschen auf Ihre Marke aufmerksam geworden sind und mit ihr interagieren – und wie wirkungsvoll Ihr Content ist. Aufschluss über das Engagement können Ihnen Tools geben. So gibt es für Twitter beispielsweise die Software Sparktoro.

Qualitative Analyse

  • Google Alerts einstellen: Mit Google Alerts können Sie herausfinden, wie viel online über Ihre Marke geredet wird. Der Dienst benachrichtigt Sie, sobald jemand Ihre Marke erwähnt. Was für kleinere Unternehmen eventuell noch keine hohe Priorität hat, wird mit zunehmendem Unternehmenswachstum immer relevanter: Denn je größer Ihre Marke wird, desto mehr verbale Aufmerksamkeit wird Sie in der digitalen Welt erfahren. Daher sollten Sie auf jeden Fall die virtuellen Ohren spitzen.
  • Social Listening: Mittels Monitoring-Tools wird beim Social Listening den Gesprächen in den sozialen Netzen zugehört: Erwähnungen und Engagement werden erfasst. Finden Sie heraus, wer Ihre Marke in Kommentaren erwähnt oder Ihren Hashtags in Posts verwendet. Je mehr Sie erwähnt werden, desto höher ist Ihre Brand Awareness.
  • Umfragen zu Markenbekanntheit durchführen: Ihre Brand Awareness können Sie auch durch gezielte Marktforschung ermitteln. In teils groß angelegten Umfragen werden die Teilnehmer dazu befragt, welche Marken ihnen spontan zu bestimmten Branchen oder Produktkategorien einfallen. Entscheidend ist dabei nicht nur, ob sie eine Marke kennen, sondern vor allem auch, wie schnell die Teilnehmer eine Marke nennen und ob sie sich mit oder ohne Hilfestellung an die Marke erinnern.

Brand Awareness lässt sich hier in drei Stufen unterteilen:

  • Top of Mind: Marken, die von den Befragten sofort genannt werden.
  • Unaided Recall: Marken, die den Befragten nach längerem Überlegen einfallen.
  • Aided Recall oder Recognition: Marken, an die sich die Befragten erst erinnern, wenn sie genannt werden.

Relevant für die Brand Awareness ist außerdem, ob die Marke richtig zugeordnet werden kann, welche Eigenschaften die Befragten mit der Marke verbinden und inwieweit sie bestimmten markenrelevanten Aussagen zustimmen.

Brand Awareness gibt Aufschluss über die Bekanntheit einer Marke und hat vor allem online wesentlichen Einfluss auf Kaufentscheidungen. Zur Steigerung der Brand Awareness gibt es vielfältige Möglichkeiten, die allesamt darauf abzielen, das Vertrauen der Konsumenten in die Marke zu stärken.

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Titelbild: Oleg Laptev / Unsplash

Ursprünglich veröffentlicht am 3. Dezember 2019, aktualisiert am März 03 2023

Themen:

Branding