Sie haben für Ihre Landing-Page die Best Practices befolgt, das Design benutzerfreundlich gestaltet, die Persona spezifisch angesprochen, die passenden Keywords recherchiert und das perfekte Bildmaterial gefunden.

Doch was, wenn die Nutzer die aufwendig optimierte Landing-Page bereits während des Ladevorgangs verlassen, weil sie zu langsam lädt?

Wir zeigen Ihnen, warum eine schnell ladende Landing-Page mehr Nutzer anzieht und zu mehr Conversions führt. Dazu bekommen Sie 3 Tipps für schnelle Verbesserungen beim Page Speed und einen Anwendungsfall, der beweist, dass die Optimierung der Ladezeiten auch ohne viel Aufwand möglich ist.

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So wichtig sind Ladezeiten für Landing-Pages

Der „Page Speed“ bezeichnet die Ladezeit einer Webseite. Ist sie nach 1-2 Sekunden fertig geladen, ist für die meisten Nutzer alles ok. Bei 3 Sekunden und mehr droht jedoch ihr Geduldsfaden zu reißen.

Das hat einen massiven Einfluss auf die wichtigsten Key Performance Indicators (KPIs, Kennzahlen) Ihrer Seiten: Die Bounce Rate (Absprungrate), Conversion Rate (Konversionsrate) und das Suchmaschinen-Ranking.

Bounce Rate durch schnelle Ladezeiten senken

Wenn Nutzer eine Seite noch während des Ladevorgangs oder nach kurzer Verweildauer ohne Interaktion wieder verlassen, also abspringen, wird das im Rahmen der sogenannten „Bounce Rate“ erfasst.

Google hat den direkten Zusammenhang zwischen Page Speed und Bounce Rate in einer Studie nachgewiesen. Ausgehend von einer Ladezeit von 1 Sekunde wurde diese künstlich erhöht und dabei die jeweilige Bounce Rate gemessen:

  • Bei 3 Sekunden Ladezeit stieg die Bounce-Rate um 32 %
  • Bei 5 Sekunden um 90 %
  • Bei 6 Sekunden um 106 %
  • Bei 10 Sekunden um 123 %

Schon wenige Sekunden können also darüber entscheiden, ob Nutzer Ihre Landing-Page überhaupt zu sehen bekommen.

Höhere Conversion Rate dank schneller Ladezeiten

Die Aufgabe einer Landing-Page ist es, ein Produkt zu verkaufen oder Leads zu generieren. Wenn Nutzer zu Kunden oder Leads werden, dann konvertieren sie, was in der sogenannten „Conversion Rate“ zum Ausdruck kommt.

Amazon hat den Einfluss des Page Speed auf die Conversion Rate für seinen Shop schon vor Jahren untersucht und dabei festgestellt: Schon 100 Millisekunden weniger Ladezeit führen zu 1 % mehr Conversions!

Das hat Zalando 2018 wiederholen können: Durch einen schnelleren Page Speed um 100 Millisekunden konnten sie 0,7 % mehr Gewinn erwirtschaften.

Der Effekt einer schnellen Webseite zahlt sich also auch für die Conversions aus: Je schneller Nutzer die Informationen wahrnehmen, desto eher vertrauen sie ihnen und setzen sich mit ihnen auseinander.

Besseres SEO-Ranking durch hohen Page Speed

Schon 2010 hat Google bekannt gegeben, dass Page Speed ein Ranking-Faktor für seine Suchmaschine ist. 2018 wurde dies noch einmal bekräftigt und besonders die Geschwindigkeit auf mobilen Endgeräten hervorgehoben.

Ab Juli 2019 gilt: Der Mobile-Index ersetzt den Desktop-Index für neue Domains. Damit werden neue Webseiten an den Maßstäben für Smartphones und Co. gemessen. Google hat bereits angekündigt, dass Seiten, die auf Mobilgeräten zu langsam laden, im Ranking abgestraft werden.

Mit dem Google-Tool „Page Speed Insights” lässt sich ermitteln, was dies für Ihre Landing-Page bedeutet. Nach Eingabe der URL wird ein Score erstellt und die Ladezeit in verschiedenen Etappen gemessen.

Nicht erschrecken: Google legt für die mobile Variante sehr strenge Kriterien an und bewertet entsprechend harsch. Die Messwerte für Ladezeiten sind aber gute Hinweise dafür, ob Ihre Landing-Page aktuell schon fit ist.

3 schnelle Verbesserungsmöglichkeiten für Ihren Page Speed

Damit Ihre Landing-Pages schneller laden und mehr Conversions einbringen, können eine Reihe von Maßnahmen helfen. Da Landing-Pages eine besondere Form von Webseiten sind, haben sie ganz eigene Anforderungen in Hinblick auf ihre Optimierung.

Mit den folgenden drei Tipps wollen wir Ihnen diejenigen Maßnahmen vorschlagen, von denen wir denken, dass Sie sie schnell umsetzen können und dass sie den Page Speed Ihrer Landing-Pages am ehesten beschleunigen können.

1) Visuelle Schlankheitskur: Bilder komprimieren

Auf vielen Landing-Pages sind hochauflösende, vollflächige Bilder, die positive Emotionen fördern sollen, zum Standard geworden. Die Bilddateien dieser sogenannten „Hero Images“ sind jedoch entsprechend groß. Und das wiederum führt zu langsameren Ladezeiten.

Hero Images liegen zumeist als JPEG-Dateien vor. Das einfachste Mittel, um die Dateigröße zu verringern, wäre, die Auflösung herunterzusetzen. Doch die Bilder sollten auch auf Widescreen-Monitoren gut sichtbar sein und JPEGs lassen sich nur unschön wieder „hochskalieren”.

Sie können die Bilder jedoch in der Qualität anpassen. JPEG-Dateien verfügen über eine Qualitätsstufe von 0 bis 100 und je niedriger die Qualitätsstufe, desto kleiner die Bilddatei.

Hierbei sollten Sie beachten, dass Ihre Bilder für das menschliche Auge attraktiv bleiben, da mit zunehmender Abnahme der Qualitätsstufe vermehrt Bildartefakte und Schlieren entstehen können. Dies kann von Bild zu Bild verschieden sein, daher gibt es keine pauschale Qualitätsstufe, auf der alle Bilder optimal komprimiert sind.

So können Sie JPEG-Bilder komprimieren:

2) Erste Inhalte schneller laden: Caching mit CDN

Durch Caching werden Ihre Landing-Pages oder einzelne Inhalte daraus in einem Zwischenspeicher vorgeladen, damit sie schneller ausgegeben werden können. An diesen beiden Stellen wird Caching üblicherweise verwendet:

  1. Im Browser, wenn Inhalte, z. B. Bilder, auf Ihrem Rechner zwischengespeichert werden, damit beim Neuladen weniger Zeit verbraucht wird.
  2. Auf dem Webserver, wo die Ergebnisse von rechenaufwendigen Prozessen wie Datenbankabfragen gespeichert werden und so weniger Aufwand entsteht.

Das klingt toll, aber ist das für eine Landing-Page tatsächlich sinnvoll?

  • Landing-Pages sollten für den Erstaufruf optimiert werden. Der Browsercache greift aber erst, nachdem die Seite schon einmal geladen wurde.
  • Die Inhalte von Landing-Pages sind meist nicht dynamisch, sondern statisch. Der Webserver wird beim Seitenaufruf durch serverseitiges Caching also kaum entlastet.

Es gibt aber noch eine weitere Methode, Caching einzusetzen: Durch ein „Content Delivery Network“ (CDN). Das CDN ist ein großes, oft interkontinentales Netzwerk von Servern, das zwischen dem aufrufenden Browser und dem Webserver mit den Landing-Page-Daten steht.

In dieser Cloud wird Ihre Landing-Page zwischengespeichert. Wenn ein Nutzer diese aufruft, wird er an den nächsten Server im CDN weitergeleitet und empfängt die Daten von dort.

Je nachdem, von wo aus ein Nutzer die Landing-Page aufruft, kann das eine enorme Zeitersparnis bringen, da nicht nur der Cache genutzt wird, sondern auch die Latenz beim Aufbau der Serververbindung so gering wie möglich gehalten wird.

Gerade wenn Sie auch Besucher aus anderen Regionen auf Ihren Landing-Pages erwarten, kann der Einsatz eines CDN also lohnen. Zudem machen Sie sich weniger abhängig von Ihrem Webserver und dessen Auslastung.

Beispiele für ein CDNs:

  • Cloudflare
  • Akamai
  • wao.io

3) Daten effizienter übertragen: Umstieg auf HTTP/2

Stellen Sie sich vor, Sie und Ihre Freunde wollten Pizza bestellen. Statt alle Pizzen auf einmal geliefert zu bekommen, müssten Sie aber für jede Pizza eine extra Bestellung aufgeben und diese würden auch einzeln geliefert.

Klingt absurd und ineffizient? Aber genauso funktioniert das Web nach dem Protokoll HTTP/1.1.

Als das Internet entwickelt wurde, dachte noch niemand daran, dass eine Webseite irgendwann zig Dateianhänge in Form von Bildern, Stylesheet- und JavaScript-Dateien haben würde.

Das Protokoll HTTP/1.1, mit dem Daten in Einzelverbindungen übertragen werden, steht schnellen Übertragungen und damit schnellen Ladezeiten im Weg.

Die Alternative HTTP/2 setzt sich immer weiter durch und wird von allen gängigen Browsern unterstützt. Über HTTP/2 werden alle Daten über eine einzige persistente Verbindung geladen

So stellen Sie Ihre Landing-Pages auf HTTP/2 um:

  • Sie benötigen ein SSL-Zertifikat (aus Sicherheits- und UX-Gründen haben Sie das bestimmt schon).
  • Mit Zugriff auf Ihren Webserver können Sie die Änderung in der Konfiguration selbst vornehmen (Beispiel: Apache-Webserver) - wenden Sie sich ansonsten an Ihren Hoster.
  • Wenn Sie sich für ein CDN entschieden haben, ist die Umstellung auf HTTP/2 meist in den Features enthalten, z. B. auf wao.io.

12 % höhere Conversion Rate im Onlineshop

Was für den Content-Marketer die Hero Images sind, das sind für Martin Sailer-Arnold, Head of E-Commerce von delife.eu, hochauflösende und zoombare Produktbilder. Der mittelständische Shop handelt mit edlen Möbeln aus Echtholz und setzt daher auch online optisch auf beste Qualität.

Durch die Verwendung großer Produktbilder stieg die Größe der Startseite des Shops jedoch auf über 4 MB an. Gerade auf mobilen Verbindungen sorgt das für lange Ladezeiten und 60 % der Delife-Kunden shoppen über Tablet und Smartphone.

Um die Bildgrößen zu reduzieren, setzte Sailer-Arnold zunächst Plug-ins ein. Mit diesen konnte er die Bilder jedoch nur auf eine festgelegte Qualitätsstufe komprimieren, sodass manche Bilder durch die Bearbeitung optisch unschön erschienen.

Schließlich fand Sailer-Arnold mit wao.io eine Möglichkeit, die Bilder über einen Cloud-Service automatisiert zu komprimieren. Dabei entscheiden Algorithmen über die optimale Qualitätsstufe der Bilder und finden so den besten Kompromiss.

Zusammen mit anderen Lösungen für Sicherheit und Optimierung, die Sailer-Arnold ohne Entwicklungsaufwand mit wao.io umgesetzt hat, konnte die Größe der Startseite auf unter 1 MB reduziert werden.

Schon nach 3 Monaten konnte Martin Sailer-Arnold feststellen, dass sich die Maßnahmen ausgezahlt hatten. Die Conversion Rate für den gesamten Shop stieg um stolze 12% an. (Die gesamte Story können Sie hier nachlesen.)

Fazit: Schneller ist besser

Page Speed ist nicht nur aktuell der Stellhebel für bessere Conversion Rates. Durch die immer stärkere Bedeutung der mobilen Nutzung werden schnelle Ladezeiten noch wichtiger werden.

Vorreiter Google zeigt mit „Pagespeed Insights“, dass die meisten Webseiten noch viel Potenzial zur Page-Speed-Optimierung haben. Durch die Umstellung auf den Mobile-Index werden Ladezeiten zudem für das Ranking wichtiger.

Wenn Sie schon jetzt für Ihre Landing-Pages die Bounce Rate reduzieren möchten und vor allem mehr Leads gewinnen möchten, dann sollten Sie es einmal mit den hier aufgeführten Optimierungstipps versuchen.

Leitfaden: Landing-Pages optimieren

Dieser Beitrag ist ein Gastbeitrag von Roland Guelle, CTO der Sevenval Technologies GmbH.

Headerbild: Ales_Utovko / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 25. Juni 2019, aktualisiert am März 24 2023

Themen:

Conversion