Haben Sie schon einmal von EAT gehört? Für alle, die im Onlinemarketing tätig sind, ist dies sicherlich der Fall. Seit dem Google-Update 2018 habe ich mich stärker damit auseinandergesetzt. Mittlerweile wurde allerdings EAT um einen Buchstaben erweitert und heißt jetzt EEAT.

Wofür die Abkürzung steht, welche Rolle es in der Suchmaschinenoptimierung spielt und was die Quality Rater Guidelines damit zu tun haben, erkläre ich Ihnen in diesem Artikel.

→ Wie KI Ihrer SEO-Strategie hilft [Kostenloser Leitfaden]

Jahrelang galt EAT als Standard, der vierte Buchstabe (E für Experience oder Erfahrung) kam erst später dazu. Aber warum diese Veränderung? Ich erkläre es mir so: Google hat erkannt, dass nicht nur die reine Expertise, sondern auch die reale Erfahrung mit einem Thema die Qualität des veröffentlichten Contents stark beeinflusst.

Denken Sie an einen Gesundheitsblog, der von einer zertifizierten medizinischen Fachkraft verfasst wird. Wird die Person als Autor angegeben, erkennen Leserinnen und Leser auf den ersten Blick Expertise und Autorität.

Wenn die medizinische Fachkraft zusätzlich noch über persönliche Erfahrungen im behandelten Bereich berichtet, erhöht das die Relevanz und Glaubwürdigkeit des Inhalts für mich und auch alle anderen Lesenden des Blogs.

Wofür stehen die Buchstaben EEAT?

Um zu verstehen, wie die Relevanz und das Ranking der Suchergebnisse beeinflusst wird, erkläre ich Ihnen die vier Metriken im Detail:

  • Experience (Erfahrung)
  • Expertise (Expertise)
  • Authoritativeness (Autorität)
  • Trustworthiness (Vertrauen)

Jede Komponente steht für sich, vor allem ist Google E-E-A-T aber im Verbund wichtig, um im Content Marketing erfolgreich zu sein.

Experience (Erfahrung)

Die Erfahrung wurde zuletzt und als vierter Faktor zum EEAT-Konzept hinzugefügt. Damit unterstreicht Google die Wichtigkeit von praktischem Wissen. Es geht darum, dass die Autorin oder der Autor nicht nur theoretisches Wissen besitzt, sondern auch praktische Erfahrungen im jeweiligen Thema aufweist.

Zum Beispiel könnte ein Dessert-Blog von einer Konditorin mit jahrelanger Erfahrung in der Gastronomie mehr Vertrauen wecken als ein Artikel eines Bloggers, der in seiner Freizeit gerne backt.

Expertise (Expertise)

Die Expertise bezieht sich auf das Wissen und die Fähigkeiten in einem bestimmten Bereich. Hier verweise ich auf das Beispiel zum Einstieg: Eine Website, die medizinische Beratung anbietet, sollte beispielsweise von qualifizierten Fachleuten in diesem Bereich verfasst werden. Expertise bedeutet, dass die Inhalte von jemandem stammen, der über fundiertes Wissen und Erfahrung aus dem jeweiligen Bereich verfügt.

Authoritativeness (Autorität)

Autorität bezieht sich auf den Ruf und die Anerkennung in einem Fachgebiet. Sie wird durch Empfehlungen, Zitate, Testimonials und andere Formen der Anerkennung durch Peers und Nutzende aufgebaut.

Eine Website, die oft als Referenz in wissenschaftlichen Artikeln genannt wird, weist zum Beispiel eine hohe Autorität auf ihrem Gebiet auf. Hier spielen auch qualitativ hochwertige Backlinks eine große Rolle.

Trustworthiness (Vertrauen)

Der letzte Punkt ist das Vertrauen und ist, wie so oft im Leben, auch in der Suchmaschinenoptimierung und beim EEAT-Konzept die Basis. Vertrauenswürdigkeit bedeutet, dass Userinnen und User sich darauf verlassen können, dass die Informationen wahr und angemessen recherchiert sind.

Elemente wie transparente Kontaktmöglichkeiten, positive Bewertungen, Qualitätssiegel und verifizierte Inhalte tragen zur Vertrauenswürdigkeit einer Website bei.

Was haben Google Quality Rater Guidelines mit EEAT zu tun?

Die vielen Abkürzungen wie EEAT, Quality Rater Guidelines (QRG) oder SEO sorgen schnell für Verwirrung. Keine Sorge, nach dem Lesen des Artikels haben Sie ein besseres Verständnis der Begriffe. Vor allem der Zusammenhang zwischen EEAT und QRG ist besonders wichtig.

Die QRG sind ein öffentlich zugängliches Dokument, das Google intern verwendet, um Mitarbeitenden (den sogenannten Quality Ratern) Anweisungen zu geben, wie sie die Qualität von Websites stichprobenartig beurteilen sollen.

Mit dem großen Google Core Update im November 2023 hat Google EEAT in den Vordergrund gerückt. Obwohl diese Kriterien nicht direkt als Rankingfaktoren dienen, beeinflussen sie, wie Google verschiedene Seiten bewertet und wie Algorithmen wirken. Das wird deutlich, wenn ich einen Blick auf die Kriterien für die Quality Raters werfe:

  • Website-Ziel
  • EEAT
  • Main Content (MC), Supplementary Content (SC), Werbung (Ads)
  • Informationen über Urhebende
  • Reputation

Für wen ist EEAT relevant?

Ich lese immer wieder, dass EEAT nur für YMYL-Inhalte (Your Money and Your Life) relevant ist. Tatsächlich ist EEAT aber für alle Websites von Bedeutung, für YMYL-Inhalte nur nochmal mehr. Zu diesen zählen vor allem Seiten aus folgenden Bereichen:

  • Finanzen
  • Gesundheit
  • Sicherheit
  • Nachrichten und aktuelle Ereignisse
  • Regierung

Egal, ob Sie eine E-Commerce-Website, einen Nachrichten-Blog oder eine persönliche Website betreiben: Die Prinzipien von Google E-E-A-T sind universell anwendbar. Die Einhaltung der Richtlinien trägt dazu bei, das Vertrauen Ihrer Nutzerinnen und Nutzer zu stärken und gleichzeitig Ihre Sichtbarkeit in der Google-Suche zu verbessern, auch wenn EEAT kein klassischer Rankingfaktor ist.

Vielmehr finde ich folgendes Verständnis wichtig: EEAT sollte nicht isoliert, sondern immer Teil eines umfassenden Ansatzes zur Optimierung Ihrer Website sein. Das heißt, dass auch technisches SEO, User Experience (UX), die Optimierung für die mobile Ansicht und andere SEO-Faktoren wichtig sind. EEAT ist jedoch ein entscheidender Baustein, um die Glaubwürdigkeit und den Wert Ihrer Website für Suchmaschinen zu erhöhen.

Drei Tipps zur Verbesserung von EEAT-Faktoren auf Ihrer Website

Doch wie gelingt es, die eigene Website dahingehend zu optimieren?

Jennifer Lapp, Head of Growth Marketing DACH bei HubSpot bringt es auf den Punkt: "Authentizität, qualitativ hochwertige Inhalte und Vertrauenswürdigkeit bilden das Fundament für eine wirksame SEO-Strategie in der heutigen digitalen Welt. Marken werden nicht nur durch ihr Fachwissen und ihre Glaubwürdigkeit, sondern auch durch die einzigartige Erfahrung, die sie ihrer Kundschaft bieten, charakterisiert.

EEAT (Erfahrung, Expertise, Autorität, Vertrauenswürdigkeit) ist daher ein entscheidender Bestandteil jeder Markenstrategie. Branding ist mehr als nur ein Logo oder ein Slogan – es verkörpert Fachkenntnis, Autorität und das Vertrauen, das eine Marke ausstrahlt."

Damit das Thema dennoch greifbarer für Sie wird, habe ich die drei aus meiner Sicht wichtigsten Tipps für Sie zusammengestellt:

  • Authentizität beweisen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Website transparent über die Urheberschaft der Inhalte ist. Biografien von Autorinnen und Autoren mit ihren Qualifikationen und Erfahrungen können die Expertise und Autorität unterstreichen. Auch Verlinkungen zu den Social-Media-Profilen bieten sich in der Vorstellung der Autorinnen und Autoren an.
  • Hochwertige Inhalte, Quellen und Backlinks: Ihre Inhalte sollten nicht nur gut recherchiert und informativ sein, sondern auch Nutzerfragen umfassend beantworten. Verweisen Sie dabei in Ihren Blogartikeln auf seriöse Quellen und versuchen Sie, sinnvolle Backlinks im Linkaufbau zu nutzen.
  • Vertrauenswürdigkeit stärken: Implementieren Sie Sicherheitsmaßnahmen wie SSL-Zertifikate und stellen Sie klar, wie Sie mit Nutzerdaten umgehen. Was ebenfalls hilft, Vertrauen aufzubauen, sind Güte- und Qualitätssiegel, zum Beispiel von Trusted Shops oder eKomi.

Fazit: Qualität und Erfahrung werden mit EEAT wichtiger

EEAT ist nicht nur eine Erweiterung der EAT-Prinzipien, sondern eine entscheidende Entwicklung in der SEO-Welt. Es reicht nicht mehr aus, nur Fachwissen (Expertise) und Glaubwürdigkeit (Trustworthiness) zu bieten. Vielmehr sind die Erfahrung (Experience), die Sie in Ihren Bereich einbringen, und die Autorität (Authoritativeness), die Sie damit aufbauen, genauso wichtig.

Ich empfehle daher, EEAT in Ihre SEO-Strategie zu integrieren, um nachhaltig erfolgreich mit dem produzierten Content zu sein. Schaffen Sie Inhalte, die nicht nur informativ und nützlich sind, sondern auch Geschichten und Erfahrungen teilen und damit einen Mehrwert bieten.

Kostenloser Download: Wie KI Ihrer SEO-Strategie hilft

 Kostenloser Download: Wie KI Ihrer SEO-Strategie hilft

Titelbild: HubSpot

Ursprünglich veröffentlicht am 22. Januar 2024, aktualisiert am Januar 22 2024

Themen:

SEO