Im Allgemeinen gilt der Grundsatz, dass man Privates und Geschäftliches trennen sollte. Das Konzept der Unternehmensfixkosten (Kosten, die sich auch bei Umsatzschwankungen nicht ändern) lässt sich jedoch am besten am Beispiel der Fixkosten im privaten Bereich erklären.

Als Ausgangspunkt für die Identifizierung und Berechnung der Fixkosten in Ihrem Unternehmen wollen wir uns daher zunächst einmal Ihre privaten Fixkosten näher ansehen. Anschließend wird erläutert, wie Unternehmen ihre Fixkosten steuern können, und wir werden uns einige typische Beispiele für Fixkosten näher ansehen.

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Was sind Fixkosten?

Fixkosten sind die Kosten eines Unternehmens, die unabhängig vom Geschäftsergebnis gleich bleiben. Damit stehen die Fixkosten im Gegensatz zu den variablen Kosten, die sich abhängig vom Umsatz des Unternehmens verändern können.

Führen Sie sich einmal Ihre persönliche Lebenssituation vor Augen. Als allein lebender Erwachsener umfassen Ihre Ausgaben normalerweise die Miete bzw. Hypothek, Strom- und Nebenkosten, Autokreditzahlung, Krankenversicherung, Fahrtkosten und Lebensmittel. Wenn Sie Kinder haben, können die variablen Kosten, wie Lebensmittel, Benzin und Krankenversicherung, höher liegen.

Wenn Sie eine Familie gründen, steigen Ihre variablen Kosten, Ihre Hypothek, Strom- und Nebenkosten, Fahrtkosten und Autokreditzahlungen bleiben gleich, sofern Sie Ihre Wohnung oder Ihr Auto nicht wechseln. Diese Ausgaben sind Ihre Fixkosten, denn Sie bleiben gleich, ganz unabhängig von Ihrer persönlichen Lebenssituation.

Dieses Konzept lässt sich auch auf folgendes Beispiel anwenden: Nehmen wir an, die Kosten eines E-Commerce-Start-up-Unternehmens umfassen die Mietkosten für ein Lagergebäude für denLagerbestand sowie die Gehaltskosten für zehn Kundendienstmitarbeiter, die sich um Bestellungen kümmern. Das Unternehmen akquiriert einen Kunden, der eine laufende Order in Auftrag gibt. Dadurch müssen fünf weitere Kundendienstmitarbeiter eingestellt werden. Die Gehaltskosten steigen zwar, die Fixkosten für die Lagermiete bleiben jedoch gleich.

Durchschnittliche Fixkosten

Bei der Verwaltung Ihrer geschäftlichen Fixkosten sind, anders als bei den privaten Fixkosten, auch die durchschnittlichen Fixkosten zu beachten.

Die durchschnittlichen Fixkosten bezeichnen die Gesamtfixkosten dividiert durch das aktuelle Produktionsvolumen (die Anzahl der Produktionseinheiten) des Unternehmens. Die so berechneten Fixkosten pro Einheit geben Aufschluss über die Kosten, die das Unternehmen für die Herstellung einer Einheit seines Produkts aufwenden muss. Hinzu kommen dann natürlich noch die variablen Herstellungskosten.

HubSpot-Durchschnittliche-Fixkosten

Kommen wir noch einmal zurück zum Beispiel des E-Commerce-Start-up. Angenommen, das Unternehmen hat Mietkosten von 5.000 Euro pro Monat für das Lagergebäude, das für den Lagerbestand benötigt wird, und least zudem zwei Gabelstapler für je 800 Euro monatlich. Im vergangenen Monat hat das Unternehmen 50 Einheiten seines Produkts hergestellt.

Die Kosten für das Lager und die Gabelstapler sind nicht vom Umsatz abhängig und verändern sich demnach nicht. Somit betragen die Gesamtfixkosten 5.000 € + (800 € x 2), also 6.600 €. Die durchschnittlichen Fixkosten pro Produkteinheit berechnen sich also, indem man die Gesamtfixkosten durch 50 (die Anzahl der im vergangenen Monat produzierten Einheiten) teilt: 6.600 € ÷ 50, also 132 € pro Einheit.

Beispiele für Fixkosten

Einige der erwähnten privaten Fixkosten sind den geschäftlichen Fixkosten durchaus ähnlich, so könnte man die Hypothek für ein Haus mit der Lagermiete vergleichen und die Autokreditzahlung mit den Leasingkosten für einen Gabelstapler.

Es gibt jedoch auch einige Fixkosten, die für Unternehmen spezifisch sind. Tatsächlich zählen manche variablen Kosten, die bei Privatpersonen anfallen, in Unternehmen zu den Fixkosten. Die folgende Liste enthält typische Fixkosten, die in Start-up-Unternehmen anfallen können:

  • Büromiete: Sofern Ihr Unternehmen nicht umzieht, bleibt die Miete gleich.
  • Strom- und Nebenkosten: Die Kosten für Heizung oder Klimaanlage können je nach Jahreszeit variieren, stehen jedoch normalerweise in keinem Zusammenhang mit dem Geschäftsbetrieb.
  • Kosten für Website-Hosting: Wenn Sie Ihre Website-Domain registrieren, zahlen Sie monatlich eine geringe Gebühr, die unabhängig von Ihren Geschäftstätigkeiten auf dieser Website gleich bleibt.
  • E-Commerce-Hosting-Plattformen: E-Commerce-Plattformen werden in Ihre Website integriert, um Kundentransaktionen zu ermöglichen. Für diesen Service wird normalerweise eine monatliche Gebühr berechnet.
  • Lagermiete: Im Grunde gibt es keinen Unterschied zwischen den Mietkosten für ein Lager oder für Büroräume. Der Preis ist unabhängig von der Anzahl der gelagerten Produkte. Allerdings sind die Lagerkapazitäten beschränkt.
  • Produktionsmittel: Wenn Sie die Maschinen und Geräte kaufen, die Sie für die Herstellung Ihrer Produkte benötigen, gehören sie zwar Ihnen, unterliegen jedoch über ihre Nutzungsdauer hinweg einem gewissen Wertverlust. Aus diesem Wertverlust können Fixkosten entstehen, wenn Sie wissen, wann Sie Ihre Betriebsmittel jedes Jahr ersetzen müssen.
  • Leasing von LKWs für die Warenauslieferung: Die Leasingkosten von LKWs sind mit der Abzahlung eines Autokredits vergleichbar. Bei den Leasingkosten spielt die Häufigkeit der Nutzung keine Rolle.
  • Gewerbliche Kleinkredite: Wenn Sie Ihr Unternehmen über einen Bankkredit finanzieren, bleibt die monatliche Kreditzahlung gleich, unabhängig von dem Umsatz, den Ihr Unternehmen erwirtschaftet. Die Höhe der Kreditzahlung ändert sich nicht, bis der Kredit abbezahlt ist.
  • Grundsteuer: Ihr Vermieter kann eine Grundsteuer berechnen, ein fester Betrag, den Sie während der Laufzeit Ihres Mietvertrags zahlen.
  • Krankenversicherung: Bei Privatpersonen können die Krankenversicherungskosten variieren, je nach Anzahl der Mitversicherten. Unternehmen zahlen jedoch feste Versicherungsbeiträge.

Die Berechnung der Fixkosten ist für Unternehmer meist eine eher unangenehme Aufgabe. Nur wenn Sie als Unternehmer wissen, was Fixkosten sind und wann sie jeweils gezahlt werden müssen, können Sie sich ganz in Ruhe Ihren Kunden widmen.

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Ursprünglich veröffentlicht am 11. Januar 2019, aktualisiert am Januar 19 2023

Themen:

E-Commerce