Fragebogeneinleitung: So gelingt Ihnen die Formulierung

Zukunft des Marketings in EMEA
Annekatrin Zywietz
Annekatrin Zywietz

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Fragen kostet nichts? Doch – und zwar die Zeit der Befragten. Wie Sie es hinkriegen, Ihre Zielgruppe so für Ihre Umfrage zu interessieren, dass sie Ihnen bereitwillig ihre kostbare Zeit schenkt, verrät Ihnen unser Artikel.

Frau schreibt Fragebogeneinleitung auf Papier

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Fragebogeneinleitung schreiben: So gelingt es Ihnen

Ob jemand an einer Umfrage teilnimmt, entscheidet sich oft in wenigen Sekunden. Das kennen Sie sicher auch: Sie überfliegen die Einleitung, finden sie spontan langweilig und blättern oder browsen weiter. Daraus folgt, dass die Qualität der Einleitung vom Fragebogen wichtig für den Erfolg einer Studie sein kann.

Unabhängig davon, um welches Thema es geht und ob Sie Studienkollegen und -kolleginnen oder Ihr LinkedIn-Netzwerk befragen möchten – die Einleitung muss gut sein. Welche Inhalte hineingehören und was Sie beachten und unterlassen sollten, zeigen unsere Tipps.

Fragebogeneinleitung formulieren: Die besten Tipps

  1. Wenn Sie die Einleitung für einen Fragebogen schreiben, halten Sie die beiden wichtigsten Ziele immer im Sinn: Sie wollen motivierte Teilnehmende gewinnen, die sich mit Ihren Fragen intensiv auseinandersetzen. Und Sie möchten eine möglichst hohe Zahl vollständig und richtig ausgefüllter Fragebögen erhalten.
  2. Schreiben Sie die Einleitung für Ihren Fragebogen als Letztes. Das mag seltsam klingen, macht aber durchaus Sinn. Der Grund ist, dass Sie erst dann, wenn die Ziele der Studie und alle Fragen ausformuliert sind, eine knackige Einführung mit allen grundlegenden Informationen schreiben können.
  3. Ansprache und Stil sind neben den Inhalten wichtig dafür, wie die Einleitung bei den potenziellen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ankommt. Wählen Sie grundsätzlich eine einheitliche Ansprache für Fragen und Einleitung. Das wirkt seriöser. Entscheiden Sie entsprechend, ob Sie Ihre Zielgruppe durchgehend duzen oder siezen möchten.
  4. Je nach Umfeld, Thema und Zielgruppe können Sie Ihre Tonalität von formell und gehoben bis hin zu persönlich und locker gestalten. Auch hier gilt, dass ein einheitlicher Ton sowohl in den Fragen als auch in der Einleitung vertrauenerweckender wirkt als ein Wechsel.
  5. Sprechen Sie Ihre potenziellen Probanden aktiv an, sei es per du oder Sie. Passivsätze können dem Befragten Unsicherheit darüber vermitteln, dass seine persönlichen Ansichten für Sie überhaupt relevant sind. Die aktive Ansprache zeigt hingegen, dass die persönliche Meinung für Sie und den Erfolg der Befragung von Bedeutung ist.
  6. Formulieren Sie klar und deutlich. Sichere Formulierungen strahlen Selbstbewusstsein aus und wirken anziehend. Testen Sie es selbst: „Ich führe eine Studie zum Homeoffice durch“ versus „Ich würde gerne eine Studie über das Homeoffice durchführen“.

Umfrageeinleitung schreiben: Das muss drinstehen

Zunächst geht es darum, das Interesse Ihrer Zielgruppe zu wecken und ihr Vertrauen zu gewinnen. So bauen Sie Ihre Einleitung wirksam auf:

Einführung ins Thema

  • Wie im wahren Leben sollten Sie sich und Ihr Anliegen am Anfang vorstellen, damit Ihr Gegenüber weiß, mit wem er es zu tun hat.
  • Natürlich könnten Sie seitenlang über Ihre Studie und ihren Hintergrund schreiben, doch meist ist eine kurze, knappe Einführung ins Thema besser. Wenn Sie zu sehr ins Detail gehen, kann das sogar abschreckend auf Ihre Wunschkandidaten und -kandidatinnen wirken. Beschreiben Sie also auf den Punkt, worum es im Fragebogen geht, aber überfrachten Sie Ihre Leserschaft nicht mit zu vielen Informationen.

Hinweise zur Bearbeitung und Verarbeitung

  • Ein Gebot der Höflichkeit ist es, den Probanden die geschätzte Bearbeitungsdauer sowie die Einreichungszeit in der Einleitung mitzuteilen. So können sich die Befragten besser auf die zeitlichen Anforderungen einstellen und fühlen sich sicher vor der Überraschung, plötzlich 150 schwierige Fragen vorzufinden, die sie im schlimmsten Fall nicht einmal mehr einreichen können, weil die Frist verstrichen ist.
  • Hinweise zum Fragentyp, etwa Multiple Choice und Ja/Nein-Fragen, sowie zu ihrer Bearbeitung helfen den Befragten beim korrekten Ausfüllen der Umfrage. Das Ziel der Hinweise ist es, möglichst viele verwertbare, also richtig ausgefüllte Fragebögen zu erhalten.
  • Informationen zum Datenschutz und der Datenverarbeitung dürfen selbstverständlich nicht fehlen. Die meisten Menschen legen großen Wert auf Datensicherheit und -transparenz. Eine Vertraulichkeitsversicherung von Ihnen schafft zusätzliches Vertrauen und erhöht die Chance, dass jemand an der Umfrage teilnimmt.

Einleitung Fragebogen: Beispiel Homeoffice-Umfrage

Förmlich oder verspielt, humorvoll oder sachlich – der Stil und die Tonalität Ihrer Einleitung hängen ganz davon ab, was zu Ihnen, Ihrem Thema und Ihrer Zielgruppe passt. Das folgende Beispiel ist eine fiktive Fragebogen-Einleitung einer Studentin, die eine Umfrage in ihrer Abschlussarbeit integrieren möchte. Sie enthält alle Inhalte, die oben erklärt wurden.

Sehr geehrte/r Teilnehmer/in,

willkommen bei der Umfrage „Homeoffice-Erfahrungen von Arbeitnehmern nach Corona“ vom Marktforschungsinstitut People&Opinions.

Dieser Fragebogen für Sie enthält 15 Ja/Nein-Fragen. Bitte markieren Sie die Antworten, die auf Sie zutreffen, mit einem Häkchen.

Die Bearbeitungsdauer beträgt etwa zehn bis 15 Minuten. Für das Gelingen der Studie ist es wichtig, dass Sie alle Fragen vollständig und wahrheitsgemäß beantworten.

Die Daten können Ihrer Person nicht zugeordnet werden, sind vollständig anonym und werden streng vertraulich behandelt.

Für Ihre Teilnahme bedanken wir uns herzlich.

Team Marktforschung – People&Opinions

Fazit: Die Einleitung zum Fragebogen beeinflusst den Erfolg der Studie

Der Zweck einer Einleitung vom Fragebogen besteht darin, Menschen dazu zu bewegen, an einer Studie oder Umfrage teilzunehmen, also eine möglichst hohe Rücklaufquote zu erreichen. Die Qualität und die Bestandteile der Einleitung sind dabei von entscheidender Bedeutung. Bestimmte Inhalte, die wir oben erklärt haben, sind quasi unverzichtbar.

Auch kommt es besonders auf den sprachlichen Stil und die Tonalität im Verhältnis zu Thema, Umfeld und Zielgruppe an, wenn die Einleitung Probanden überzeugen soll, weiterzulesen und teilzunehmen. Ein häufiger Fehler ist die Mitteilung zu vieler überflüssiger Informationen zum Thema der Studie. Auch hier liegt die Würze in der Kürze.

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Titelbild: Moyo Studio / iStock / Getty Images Plus

Themen: Marktforschung

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