Mit der Internationalisierung der Geschäftsidee stehen Onlineshops und andere Websites häufig vor einer technischen Herausforderung: Sollen Website-Inhalte länderspezifisch ausgerichtet werden, dann benötigen sie dazu ein spezielles Mark-up: nämlich das hreflang-Attribut.

Wie Sie Ihre Website entsprechend auszeichnen, wie das hreflang-Tag aufgebaut ist und wie Sie eine Default-Seite definieren, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Der Aufbau des hreflang-Tag

Wie bei jedem anderen HTML-Element ist die Syntax beim hreflang-Tag von entscheidender Bedeutung, damit es korrekt funktioniert. Das Link-Element ist wie folgt aufgebaut:

<link rel=“alternate“ href=“URL“ hreflang=“lang_code“>

Element Bedeutung
<link Dieses Tag öffnet das Link-Element.
rel=“alternate“ Dieser Teil des Mark-ups zeigt den Suchmaschinen-Crawlern an, dass ein alternativer Inhalt zur Seite existiert.
href=“URL“ Das Tag zeigt die finale URL an.
hreflang=“lang_code“

Der Code bestimmt Sprache und/oder Region, auf welche die Website ausgerichtet ist.

> Das Tag schließt das Link-Element.

Wichtig zu beachten ist, dass das hreflang-Attribut immer aus zwei Komponenten besteht, wobei die erste den Sprachcode und die zweite den Ländercode angibt. Die ISO-Codes sind von Google standardisiert.

Wann und wie hreflang-Attribute verwendet werden

Mit der Verwendung des hreflang-Attributs können Sie sprachspezifische Inhalte in der Google-Suche ausgeben lassen. Durch das Mark-up wird den Crawlern signalisiert, dass es sich um alternative Inhalte einer bereits existierenden Website handelt. Abhängig von der Suchanfrage wird Nutzern und Nutzerinnen so diejenige Seite ausgespielt, die zu ihrer Region und Sprache passt.

Somit ergibt sich durch das hreflang-Attribut ein Nutzen sowohl für User und Userinnen als auch für Websitebetreibende. Nutzer und Nutzerinnen erhalten stets die Seite ausgegeben, die zu ihrer Suchanfrage passt. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Suchmaschinenoptimierung aus, da sich Webseitenbesuchende auf der Seite in ihrer Sprache zurechtfinden. Gleichzeitig vermeiden Sie auch, dass ähnliche Websites, die auf spezifische Regionen angepasst sind, als Duplicate Content eingestuft werden.

Für die Anwendung des hreflang-Attributs ergeben sich die folgenden Fälle:

  • für länderspezifische Websites in derselben Sprache, die jedoch auf unterschiedliche Regionen ausgerichtet sind (Beispiel: Sprache ist Spanisch und die Länder sind Spanien, Argentinien oder Mexiko)
  • für Websites oder einzelne Websiten, die in verschiedene Sprachen übersetzt werden sollen

Um das hreflang-Attribut in eine Website zu integrieren, gibt es drei verschiedene Möglichkeiten. Diese sind:

  • Link-Element im <head> der jeweiligen Seite
  • GET-Antwort im http-header
  • in der XML-Sitemap

Einsatz von hreflang x-default

Neben den unterstützten länder- und sprachspezifischen ISO-Codes kann das hreflang-Attribut auch den Wert x-default annehmen. Diese Auszeichnung bedeutet, dass User und Userinnen auf eine per Default festgelegte Standardseite geleitet werden, wenn keine spezifische Länder- oder Sprachversion existiert.

<link rel=“alternate“ href=“Domain-URL“ hreflang=“x-default“>

Eingeführt hat Google die Auszeichnung 2013. Unterdessen kann sie jedoch auch von weiteren Suchmaschinen-Crawlern (wie beispielsweise Yandex) ausgelesen werden.

hreflang vs. Canonical: Diese Regeln müssen Sie kennen

In Bezug auf die Verwendung von hreflang kommt es im SEO-Team nicht selten zu Verwunderung. Grund ist, dass Websites mit gleichen oder sehr ähnlichen Inhalten häufig als Duplicate Content eingestuft werden. Die Folge ist, dass eine Seite schlecht bis gar nicht rankt, da die Crawler davon ausgehen, dass die Rankings durch unzulässige Methoden erzielt werden sollen.

Sogenannte Canonical Tags werden im Head-Bereich des Quellcodes verwendet, um die Website zu definieren, die bei einer Suchanfrage ausgegeben werden soll. Sie markiert praktisch die Hauptseite zu einem Schlagwort und verhindert, dass ähnliche Seiten als Duplicate Content eingestuft werden. Daher sind Canonical Tags in Verwendung mit dem hreflang-Attribut besonders wichtig.

Google empfiehlt, Canonicals nicht länderübergreifend einzusetzen, sondern die spezifische Seite auf sich selbst zu verweisen. Das bedeutet, dass eine Schweizer-Version einer Website das Canonical auf sich selbst verlinkt und darunter das hreflang-Attribut für alternative Inhalte markiert.

Beispiel:

<link rel=“canonical“ href=“https://www.ihre-seite.ch/“>

<link rel=“alternate“ href=“ https://www.ihre-seite.de/“ hreflang=“de-DE“>

<link rel=“alternate“ href=“ https://www.ihre-seite.ch/“ hreflang=“de-CH“>

Nützliche hreflang-Checker-Tools

Das Einbinden von hreflang-Mark-ups in den HTML-Code einer Website ist mitunter sehr aufwendig und dabei abhängig von der Komplexität und den Spracheinstellungen einer Seite. Abhilfe schaffen hreflang-Tools, die den Code auf Fehler checken und darüber hinaus die Funktionalität überprüfen. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele von Tools, die Ihnen bei der Überprüfung Ihres hreflang-Mark-ups helfen:

1. Google Search Console

Die Google Search Console bietet umfassende Analysemöglichkeiten und sorgt außerdem dafür, dass Suchmaschinen-Crawler ihre Website indexieren. Unter dem Punkt „Internationale Ausrichtung“ erhalten Sie zusätzlich eine Auflistung möglicher Fehlerquellen in Ihren hreflang-Tags.

2. Sistrix hreflang Generator

Der kostenlose Sistrix hreflang-Generator hilft Ihnen unter der Eingabe Ihrer URL bei der Erstellung länder- und regionsspezifischer Link-Attribute. Es besteht zudem die Option, eine x-default-Version zu erstellen.

3. Hreflang Checker

Das kostenlose Website-Tool Hreflang Checker führt nach der Eingabe Ihrer Domain-URL ein Audit zur Verwendung des hreflang-Attributs durch. Es gibt Ihnen Hinweise auf Error-Meldungen, falsche oder fehlende Attribute und liefert Vorschläge zur Optimierung.

Best Practices für hreflang: Beispiel für die Verwendung des Mark-ups

Der DACH-Raum bietet deutschsprachigen E-Commerce-Unternehmen vielfältige Möglichkeiten. Da er sich nicht nur auf ein Land beschränkt, bringt er jedoch auch Herausforderungen mit sich. Das folgende Beispiel soll Ihnen zeigen, wie Sie Ihren deutschsprachigen Onlineshop an Deutschland, Österreich und die Schweiz anpassen können. Somit sorgen Sie dafür, dass Nutzer und Nutzerinnen immer den Shop ausgespielt bekommen, der zu ihrer Region passt.

Beachten Sie unbedingt, dass Sie in diesem Anwendungsfall sowohl den Sprach- als auch den Ländercode im hreflang-Attribut unterbringen. Die Implementierung des Codes sieht wie folgt aus:

<link rel = ”alternate” href = ”https://www.ihr-onlineshop/” hreflang="x-default">

<link rel = ”alternate” href = ”https://www.ihr-onlineshop/” hreflang = ”de-DE”>

<link rel = ”alternate” href = ”https://www.ihr-onlineshop/” hreflang = ”de-AT”>

<link rel = ”alternate” href = ”https://www.ihr-onlineshop/” hreflang = ”de-CH”>

Fazit: Länderspezifische Attribute gehören zur erfolgreichen SEO-Strategie

Die Auszeichnung einer Website mit dem hreflang-Attribut, die in unterschiedliche Sprachen übersetzt ist, bringt sowohl Vorteile für User und Userinnen als auch für Webseitenbetreibende. Mit dem Mark-up sorgen Sie dafür, dass stets die korrekte Sprachversion ausgegeben wird. SEO-technisch erzielen Sie durch die positiven Seiteninteraktionen ein besseres Ranking und schützen sich gleichzeitig vor Duplicate Content.

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Titelbild: anyaberkut / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 7. April 2022, aktualisiert am Januar 20 2023

Themen:

SEO