2020 sind die Zahlen der App-Downloads für den Apple App Store und den Google Play Store auf Rekordhöhe gestiegen: Mehr als 37 Milliarden Apps wurden aus beiden Stores zusammen heruntergeladen. Nicht verwunderlich also, dass auch die Werbeindustrie längst das Potenzial der mobilen Applikationen erkannt hat.

Welche Möglichkeiten das In-App-Advertising bietet und wie Sie Ihre Anzeigen am besten platzieren, erfahren Sie in diesem Beitrag. 

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Was ist In-App-Werbung? 

In-App-Werbung bezeichnet jegliche Werbeanzeigen, die in einer mobilen App geschaltet werden. Durch ein feinmaschiges Targeting bietet sich die Option, In-App-Werbung entsprechend des Nutzungsverhaltens sowie anhand geografischer Daten gezielt den passenden Usern auszuspielen. So kann genau die Zielgruppe angesprochen werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Interesse an dem beworbenen Produkt hat.

Wenige Apps finanzieren sich vollkommen durch Download-Kosten oder Premium-Käufe. Viel häufiger wird auf die Möglichkeit von Werbung zurückgegriffen. Die Werbeplätze sind sehr begehrt, weshalb sich für Anbieter hier beträchtliche Summen erzielen lassen. 

Welche Vorteile bietet In-App-Advertising?

Die Nutzung von mobilen Endgeräten steigt stetig an, häufig wird mehr Zeit am Smartphone als vor dem Fernseher verbracht. Kein Wunder also, dass Apps als Werbemedium immer beliebter werden. Vor allem junge Zielgruppen haben ihr Mediennutzungsverhalten geändert und verbringen mehr Zeit am Smartphone – in Apps jeglicher Art. 

In-App-Werbung ist eine großartige Möglichkeit, die Konsumenten genau dort zu erreichen, wo sie sich häufig aufhalten und mitunter auch nach Produkten oder Angeboten recherchieren. Die Customer Journey wird immer individueller und verzweigter, da sich potenziellen Kunden und Kundinnen heute viel mehr Möglichkeiten für die Eigenrecherche bieten. Mithilfe von datengestütztem Targeting können genau die Gruppen erreicht werden, die sich für das beworbene Produkt oder die angebotene Dienstleistung interessieren. 

Darüber hinaus bieten Apps den Vorteil, dass (anders als im Browser) Ad-Blocker oftmals nicht greifen. Und auch die Auswahl an Formaten spricht eindeutig für In-App-Werbung. Werbebanner können ganz nach den individuellen Bedürfnissen gestaltet werden. Werden die Werbeanzeigen in themenrelevanten Kontexten platziert (Native Ads), erhöht das zudem die Akzeptanz der Nutzerschaft. 

Wie schaltet man Werbung in einer App?

Werbeanzeigen in Apps lassen sich auf unterschiedlichen Wegen schalten. Zu den bekanntesten und beliebtesten Möglichkeiten zählt das Google Display Network (GDN). Google bietet ein riesiges Netzwerk an Apps, in denen Werbeanzeigen platziert werden können. Durch Retargeting können Nutzer und Nutzerinnen wiederholt angesprochen werden, wenn sie bereits einen Berührungspunkt mit dem Produkt hatten. 

Darüber hinaus gibt es Apps, die das In-App-Advertising selbst in die Hand nehmen. Beispiele dafür sind Lovoo, Spotify und soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram. Hier werden In-App-Anzeigen über ein eigenes Portal erstellt.

Die Vielzahl an Möglichkeiten kann dazu führen, dass die Kampagnensteuerung sehr komplex wird. Wichtig ist es deshalb, die eigene Zielgruppe genau zu kennen und die operativen Maßnahmen durch strategische Entscheidungen abzusichern. 

Formate von In-App-Werbeanzeigen 

Die Formate von In-App-Anzeigen sind abhängig von der jeweiligen Plattform, in der die Werbeanzeige gestaltet wird. So stellt Spotify beispielsweise sehr spezifische Werbeformate – speziell zugeschnitten auf die App – zur Verfügung. Zu den klassischen Formaten des In-App-Advertising gehören: 

  • Display-Anzeigen,

  • Banner-Anzeigen,

  • Native Ads,

  • Interstitial-Anzeigen und

  • Videoanzeigen. 

In-App-Display-Anzeigen in Form von Text oder Bild vermitteln eine eindeutige Botschaft. Gestaltung, Form und Größe sind bei Display-Anzeigen besonders variabel. Das Anzeigenformat kann daher in besonders vielen Apps gut untergebracht werden.

Banner-Anzeigen können je nach App individuell platziert werden. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Platzierung keine negativen Auswirkungen mit sich bringt. Das kann beispielsweise passieren, wenn ein Banner bestimmte App-Inhalte verdeckt oder am Bildschirmende platziert ist und so durch das Swipen häufig versehentlich geklickt wird.

Native Ads sind besonders geeignet, um kontextrelevante Inhalte zu veröffentlichen, beziehungsweise Anzeigen zu schalten, die sich nahtlos in das Erscheinungsbild der App integrieren. Sie kommen häufig in Social-Media-Apps sowie in Nachrichten-Feeds vor. 

Interstitials können als Bild-, Text- oder Video-Anzeige gestaltet werden. Eine Vollbildanzeige unterbricht hier die App-Nutzung für die Zeit der Anzeige. Interstitials erregen besonders viel Aufmerksamkeit, können bei falscher Platzierung jedoch einen negativen Effekt erzeugen und die User verärgern.

Mit Video-Anzeigen können Inhalte besonders eindrücklich vermittelt werden. Sie eignen sich somit besonders gut fürs Storytelling. Unterschieden werden Video Ads in Instream- und Outstream-Anzeigen: Während Instream-Werbung vor, nach oder während des Videos abgespielt wird, läuft eine Outstream-Anzeige außerhalb des Videos – beispielsweise in der Seitenleiste. In Gaming-Apps sind auch Rewarded Video Ads ein häufiges Anzeigenformat. Bei diesem Format wird der Nutzende nach Abspielen der Werbeanzeige mit einer Spiel-Währung belohnt.

Targeting nutzen: Wie Werbung in App einbinden? 

Mobile Geräte besitzen eine Werbe-Identifikationsnummer. Über diese lassen sich Daten erheben, die für das personalisierte Targeting eingesetzt werden können. Genutzt werden sowohl App-spezifische Daten als auch GEO-Datenpunkte.

So lassen sich Zielgruppen gruppieren und ausfindig machen, denen Werbeanzeigen anhand von Interessen und Standort ausgegeben werden können. In-App-Werbung kann so anhand des Kampagnenziels an verschiedene Zielgruppen ausgespielt werden. 

Das Erheben der Daten erfolgt über sogenannte „Identifier“, die auf Gerätebasis funktionieren. Die Daten gelten somit nicht als personenbezogen, weshalb In-App-Werbung aus rechtlicher Sicht kein Hindernis darstellt. Apple sowie Google weisen in den AGB der App-Stores auf die Nutzung von Identifiern hin. Mit dem Download stimmen Nutzer und Nutzerinnen der Methode automatisch zu. 

Neben dem Targeting müssen In-App-Anzeigen natürlich auch durch den Inhalt und die beinhaltete Werbebotschaft überzeugen. Besonders erfolgreich sind Anzeigen, die sich in das Nutzungserlebnis integrieren oder dieses sogar erweitern. Werbeunterbrechungen, die hingegen von der App-Nutzung ablenken, werden schnell weggeklickt. 

Das Ausprobieren verschiedener Anzeigenformate kann dabei helfen, herauszufinden, welches Format die Botschaft am besten vermittelt. Die Integration eines Call-to-Action führt dazu, dass Rezipienten wissen, welcher Mehrwert und welches Angebot auf sie wartet – Nutzen Sie diese Chance, um die Conversions Ihres In-App-Advertisings anzukurbeln!

Fazit: Sprechen Sie Ihre Zielgruppe durch In-App-Werbung an

Immer mehr Menschen aller Altersklassen sind in Apps unterwegs. Der enorme Anstieg der Downloadzahlen zeigt, warum sich In-App-Advertising für Werbetreibende lohnt. Die Vielfalt an Formaten und Plattformen verlangt jedoch eine strategische Ausrichtung. Mit der richtigen Botschaft und einer zielgruppenspezifischen Platzierung steht der Conversion-Steigerung durch In-App-Werbung jedoch nichts mehr im Weg.

New call-to-action

Titelbild: Marko Geber / DigitalVision / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 29. April 2021, aktualisiert am Januar 20 2023

Themen:

Marketing & Werbung