Es ist nicht immer einfach, die passende Playlist für die Arbeit zu finden. Im Zeitalter des Streaming ist das Angebot an Musik so groß, dass es manchmal sehr schwer fällt, genau die Musik zu finden, die in der Lage ist, die so dringend benötigte Kreativität und Produktivität freizusetzen. Wir haben also ein wenig für Sie recherchiert, damit Sie gleich loslegen können.

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Wie sich herausstellte, wurde bereits in zahlreichen Studien untersucht, welchen Einfluss bestimmte Arten von Musik auf die Produktivität haben. Auf Basis dieser Studien haben wir nun eine große Auswahl an Playlists zusammengestellt, die Ihnen die Suche nach dem perfekten Mix erleichtern sollen.

Ganz gleich, ob Sie gerne Mozart oder doch lieber Chance The Rapper hören, in diesen Playlists werden Sie mit Sicherheit fündig.

Produktives Arbeiten mit der richtigen Musik

Anmerkung: Manche Playlists enthalten Stücke mit Texten, die vielleicht nicht für jeden Arbeitsplatz angemessenen sind.

Soundtracks von Videospielen

Emmy Jonassen, VP of Marketing Acquisition bei HubSpot (und ehemalige Marketingberaterin in der Gaming-Branche) hat folgenden Rat für uns: „Um den passenden Videospiel-Soundtrack wählen zu können, der Ihre Konzentration am Arbeitsplatz tatsächlich fördert, müssen Sie sich zunächst im Klaren sein, welche Art von Musik Sie motiviert und welche Sie eher ablenkt.

Wenn Ihnen zum Beispiel Musik mit hoher Energie bei der Konzentration hilft, dann wären vielleicht die Soundtracks von Rhythm-Games wie ‚Thumper‘ oder ‚Klang‘ das Richtige für Sie. Denjenigen unter Ihnen, die ruhige Musik bevorzugen, würden wir eher zu den Soundtracks von Abenteuerspielen wie ‚ABZÛ‘ und ‚Journey‘ raten. Nachdem jährlich mehrere Tausend neue Spiele, u. a. auch viele Indie-Games, auf den Markt gebracht werden, ist hier sicherlich für jeden etwas dabei.“

Dass Videospiel-Soundtracks die Konzentration fördern, liegt eigentlich auf der Hand, denn Spiele erfordern schließlich eine hohe Konzentration.

Passend dazu wird der Soundtrack für diese Spiele häufig unter strategischen Gesichtspunkten ausgewählt. Einfache Soundeffekte sind längst Schnee von gestern; moderne Soundtracks sind heute eher an epische, inspirierende Filmmusik angelehnt.

Während Studien in diesem Bereich zwar zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, gibt es doch Hinweise darauf, dass Gamer besser abschneiden, wenn sie mit Ton spielen. So fanden Siu-Lan Tan (Professorin der Psychologie) und ihre Kollegen John Baxa und Matt Spackman, die sich näher mit „Twilight Princess (Legend of Zelda)“ befassten heraus, dass Spieler, die die Musik und Soundeffekte deaktiviert hatten, schlechter abschnitten als Spieler, die mit Ton spielten.

Probieren Sie doch einmal, ob Game-Soundtracks auch das Richtige für Sie sind. Diese Playlists helfen Ihnen dabei:

Konzentration durch Naturgeräusche

In der US-amerikanischen Fachzeitschrift The Journal of the Acoustical Society of America wurden Analysen von psycho-physikalischen Daten und Klangfeldern veröffentlicht, die darauf hinweisen, dass sich Naturgeräusche positiv auf das Denkvermögen, die Konzentration und die allgemeine Zufriedenheit auswirken. Naturgeräusche sind zum Beispiel Vogelstimmen, Meeresrauschen, das Plätschern eines Flusses usw.

Das erklärt, warum immer mehr Verbraucherprodukte – von Google Home bis hin zum vergleichsweise neuen Noisli – Hintergrundgeräusche bieten, die uns dabei helfen sollen, zu entspannen und uns zu konzentrieren. Wahrscheinlich sind deswegen auch auf Spotify so viele Playlists mit Naturgeräuschen zu finden, wie zum Beispiel dieser Entspannungs-Mix hier:

Produktiver Arbeiten mit klassischer Musik

Eine der am häufigsten zitierten Studien zum Thema Musik, Kreativität und Produktivität handelt vom sogenannten Mozart-Effekt. Die Studie ergab, dass die Musik von Mozart das abstrakte Denken fördert – und zwar bereits dann, wenn Sie sie täglich nur für kurze Zeit hören. Die Forscher Gordon Shaw, Frances Rauscher und Katherine Ky haben zum Zweck dieser Studie 36 Studenten der Universität UC Irvine (Kalifornien) in drei Gruppen unterteilt:

Gruppe 1 wurde Mozart vorgespielt, Gruppe 2 Entspannungsmusik und für Gruppe 3 herrschte 10 Minuten lang absolute Stille. Anschließend wurde allen 36 Studenten den gleichen Test vorgelegt. Hier zeigte sich, dass sich die „Mozart-Gruppe“ im Vergleich zu den anderen Studenten um durchschnittlich 8–9 IQ-Punkte verbessert hatte.

Während die Signifikanz des Mozart-Effekts bis heute heiß diskutiert wird, haben sich seitdem viele Wissenschaftler damit beschäftigt, ob und wie sich klassische Musik auf unsere Intelligenz auswirkt – ob wir nun selbst musizieren oder die Musik anderer Künstler anhören.

So ergab zum Beispiel jüngst eine Studie, dass Grundschüler, die am Kompositionsunterricht teilnahmen, ein besseres Textverständnis zeigten als ihre Kameraden in der Kontrollgruppe.

Vielleicht steigert klassische Musik ja auch Ihre Produktivität. Hören Sie sich jetzt diese Playlists mit klassischer Musik an und finden Sie es heraus:

Motivierende Playlists 

Derek Rucker, Professor an der Kellogg School of Management, und seinen drei Kollegen Loran Nordgren, Li Huang und Adam Galinsk ist aufgefallen, dass viele Sportler auf dem Weg zum Stadion Musik hören. Auf diese Beobachtung hin fragten sie sich, ob bestimmte Musiktitel unser Selbstbewusstsein stärken bzw. uns ein Gefühl der Sicherheit geben können.

Also führten sie 2014 eine Studie durch, um herauszufinden, wie sich Musik auf unsere Motivation und dadurch auch auf unser Verhalten auswirken kann. Zunächst spielten sie den Teilnehmern des Experiments verschiedene Songs vor und baten sie, nach jedem Titel auf einer Skala von 1 bis 7 zu bewerten, wie leistungsstark, überzeugend und entschlossen sie sich fühlten.

Hier stellen sich vor allem drei Songs als wahre Motivationsbooster heraus: „We Will Rock You“ von Queens, „Get Ready For This“ von 2 Unlimited und „In Da Club“ von 50 Cent.

Anschließend testeten sie die Auswirkungen von Musik auf das Verhalten. Dazu spielten Sie den Teilnehmern die Songs erneut vor und baten sie, anschließend zu entscheiden, ob sie nun in einer Debatte als Erster das Wort ergreifen oder anderen den Vortritt lassen würden.

Es zeigte sich, dass sich diejenigen, die sich die Motivations-Playlist angehört hatten, im Vergleich zu der Gruppe, der weniger inspirierende Songs vorgespielt wurden, doppelt so häufig bereit erklärten, die Debatte zu eröffnen.

Und was lernen wir daraus? Derek Rucker zufolge könnten wir uns ein Beispiel an Profisportlern nehmen und genau wie sie in Momenten, in denen wir uns motivieren müssen, die passende Musik dazu hören.

Wenn Sie also vor Ihrer nächsten wichtigen Präsentation, Besprechung oder Gehaltsverhandlung einen kleinen Motivationsschub brauchen, dann hören Sie sich doch einfach diese Playlists hier an:

  

Konzentration durch Instrumentalmusik

2015 stellten Carol A. Smith und Larry W. Morris, Wissenschaftler der Middle Tennessee State University, fest, dass Studenten, die während eines Tests Instrumentalmusik gehört hatten, bessere Ergebnisse erzielten als ihre Kommilitonen, die Musik mit Text hörten. Damit widerlegten sie zumindest zum Teil die Ergebnisse ihrer ursprünglichen Studie, die sie 39 Jahre zuvor durchgeführt hatten. Damals waren sie zu dem Schluss gekommen, dass es zum einen keinen Unterschied in der Note macht, ob man während eines Tests Musik hört oder nicht. Sie zeigten damals aber auch, dass stimulierende Musik dazu führte, dass die Teilnehmer deutlich beunruhigter waren und sehr viel emotionaler reagierten.

Das soll nicht heißen, dass es ganz und gar unmöglich ist, während der Arbeit Musik mit Text zu hören. Manche schwören sogar darauf. Aber Vorsicht: so manchen Kollegen schlüpfte schon die ein oder andere Songzeile in den Text. Wenn es Ihnen genauso geht und Sie sich von Songtexten zu leicht ablenken lassen, dann ist Instrumentalmusik wahrscheinlich die bessere Wahl für Sie.

 

Gute-Laune-Musik

Wenn Ihnen Deadlines im Nacken sitzen, Sie nach längerer Abwesenheit unzählige E-Mails beantworten müssen und Sie es fast schon bereuen, zurückgekehrt zu sein, dann brauchen Sie vielleicht einfach eine ordentliche Dosis Gute-Laune-Musik. Denn was auch immer Sie belastet und Ihre Produktivität bremst, ein Titel, der Sie spontan Ihren Stift als Mikrofon ergreifen lässt, kann garantiert Abhilfe schaffen.

Wissenschaftlich betrachtet können mit Musik dieselben Gehirnregionen stimuliert werden wie mit gutem Essen oder ähnlichen Anreizen. Forscher der McGill University stellten beispielsweise fest, dass Probanden, denen Naltrexon verabreicht wurde (ein Medikament, das die Wirkung von Opiaten aufhebt), weniger positiv auf Ihre Lieblingstitel reagierten als gewöhnlich. Der Grund dafür ist, dass unser Gehirn Glückshormone ausschüttet, wenn wir unsere Lieblings-Playlist hören und diese gleichen chemisch den Opiaten. Somit bewirkt das Medikament, dass die körpereigenen Glückshormone blockiert werden.

Natürlich machen nicht jedem die gleichen Songs gute Laune, doch Spotify bietet so viele Playlists zu diesem Thema, dass sicher für jeden etwas dabei ist. Hier sind unsere Lieblings-Playlists:

 

Konzentration durch „Weißes Rauschen“

Einer Umfrage des britischen Rundfunksenders BBC zufolge arbeiten circa 70 % von uns in Großraumbüros. Dies hat zum Beispiel den Vorteil, dass man seinen Tischnachbarn schnell einmal um ein Synonym bitten kann, doch so mancher fühlt sich durch die damit verbundenen Hintergrundgeräusche gestört.

Dies trifft sogar auf relativ viele zu, wie eine Studie der Yamaguchi University zeigt: „Viele Menschen können nur in Ruhe nachdenken und fühlen sich gestört, wenn im Hintergrund Geräusche zu hören sind, während sie beispielsweise versuchen, sich an etwas zu erinnern oder eine mathematische Aufgabe zu lösen.“

Doch was bleibt Autoren oder Statistikern ohne eigenes Büro dann übrig? Womöglich können neutrale Hintergrundgeräusche wie das sogenannte weiße Rauschen – das übrigens nichts mit Naturgeräuschen zu tun hat – Abhilfe schaffen. Dank des Rauschens können Sie unerwünschte Geräusche, wie den Lärm von Restaurants und Einkaufszentren, Ventilatoren und sogar Waschmaschinen, einfach ausblenden.

Und natürlich gibt es auch hierfür eine Playlist:

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen produktives Arbeiten! Mit Konzentration, Motivation, guter Laune und natürlich toller Musik.

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Headerbild: FTiare / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 4. Februar 2021, aktualisiert am Januar 19 2023

Themen:

Produktivität