In unserem heutigen Arbeitsalltag ist Nachhaltigkeit längst ein zentrales Thema und wir alle können dazu beitragen, die Umwelt zu schonen. Der Einstieg kann schon darin bestehen, den eigenen ökologischen Fußabdruck in den Büroräumen zu reduzieren. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen neun einfache Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Büro vor, die Sie sofort umsetzen können.

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Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz: Was ist das?

Eine aussagekräftige Definition von Nachhaltigkeit liefert der Bericht „Unsere gemeinsame Zukunft“ aus 1987, veröffentlicht von der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen. Der Report definiert Nachhaltigkeit folgendermaßen:

Nachhaltige Entwicklung „erfüllt die Bedürfnisse der Gegenwart, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“.

Demnach bedeutet Nachhaltigkeit, dass Sie verantwortungsvoll mit Ihren Ressourcen umgehen und handeln. Denn nur so können Sie sicherstellen, dass kommende Generationen auf einem intakten Planeten leben können. Deshalb muss nachhaltiges Handeln auch im Businesskontext und Arbeitsalltag unbedingt dazugehören.

Nachhaltigkeit im Büro: 9 Tipps

Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz muss nicht schwerfallen. Sie leisten bereits mit der Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Umwelt. Außerdem kann Ihr Unternehmen Kosten sparen und sein Image verbessern.

1. Schalten Sie elektrische Geräte ganz aus

Dieser Tipp ist ein Klassiker zum Stromsparen. Der Bezug von Ökostrom ist ein erster guter und wichtiger Schritt zu mehr Nachhaltigkeit – Sie sollten allerdings zusätzlich Ihren Stromverbrauch senken, indem Sie bewusst auf Strom verzichten.

Bildschirme, Computer, Drucker und alle weiteren Geräte in Ihrem Büro sollten ausgeschaltet werden, sobald Sie diese nicht mehr im Gebrauch haben. Denn Geräte per Zuklappen in den Ruhezustand oder in den Stand-by-Modus zu versetzen, ist verlockend – doch dann verbrauchen Ihre Geräte weiter unnötig Strom. Mit einer Steckerleiste, die Sie mit einem Schalter komplett abstellen, vermeiden Sie diese Stromfresser direkt.

2. Benutzen Sie recycelte und umweltfreundliche Produkte

Ihr Vorteil: Heutzutage gibt es nahezu alle Gegenstände, die Sie in Ihrem Büro verwenden, auch in einer umweltfreundlichen, nämlich recycelten Version. Dazu zählen Kücheneinrichtung, Druckpapier und -patronen oder auch Toilettenpapier.

Suchen Sie das Gespräch mit der Personalabteilung oder mit dem Facility-Management, falls Sie weitere Produkte identifiziert haben, die durch eine ressourcenschonende Option ersetzt werden könnten. Gemeinsam finden Sie Produkte, mit denen Sie langfristig Kosten sparen und etwas Gutes für die Umwelt tun.

Bedenken Sie aber – die meisten Ressourcen sparen Sie, indem Sie insgesamt weniger konsumieren. Tauschen Sie daher Gegenstände, die noch einwandfrei funktionieren, nicht einfach durch ihr recyceltes Pendant aus!

3. Ziehen Sie Kompensationszahlungen in Betracht

Bei CO₂-Kompensationen zahlen Sie einen bestimmten Geldbetrag, mit dem Sie Ihren CO₂-Ausstoß gewissermaßen ausgleichen. Damit unterstützen Sie beispielsweise die Finanzierung von Projekten, die das Klima schützen, etwa Aufforstung von Wäldern oder den weiteren Ausbau von nachhaltigen Stromquellen.

Aber Achtung – Kompensationszahlungen sollten nicht als Gewissensberuhigung fungieren. Prüfen Sie außerdem jedes Projekt, das Sie finanzieren, denn auch hier gibt es mittlerweile leider Betrug.

4. Drucken Sie weniger

Dokumente wie Protokolle und E-Mails sind schnell ausgedruckt, aber wozu überhaupt? In vielen Fällen werden die Unterlagen in Papierform nicht wirklich benötigt. Überlegen Sie vor jedem Ausdruck, ob Sie das Dokument wirklich in gedruckter Form benötigen oder ob die digitale Version nicht ausreicht. Sie können Kosten, Platz, Papier und Energie sparen, wenn Sie wichtige Unterlagen digital ablegen, statt diese physisch abzuheften.

Einige Unternehmen inkludieren bereits einen Hinweis in ihre E-Mail-Signatur, der Lesende dazu aufruft, die jeweilige Mail nicht auszudrucken, wenn es nicht unbedingt nötig ist.

5. Nehmen Sie einen möglichst umweltfreundlichen Weg zur Arbeit

Auch wenn Homeoffice in den letzten Jahren immer beliebter wurde, müssen Angestellte teilweise doch noch den Weg ins Büro zurücklegen. In der Großstadt bietet es sich an, die Strecke mit einem Rad zurückzulegen. Das ist nicht nur günstiger, sondern auch besser für die Gesundheit. Ist der Weg zu weit, empfehlen sich auch die öffentlichen Verkehrsmittel: Ein entsprechendes Ticket kann wesentlich günstiger sein als ein Auto, für das Sie Benzin, Versicherung und Steuern zahlen müssen.

Beide Optionen sind für Sie nicht umsetzbar? Dann könnte die Gründung einer Fahrgemeinschaft oder das Buchen eines Sammeltaxis, das Sie gemeinsam mit Ihren Kollegen und Kolleginnen nutzen, eine umweltfreundliche und bessere Alternative sein.

Am umweltfreundlichsten bleibt aber das Homeoffice, bei dem Sie gar keinen Arbeitsweg haben. Wenn Sie so oft wie möglich auf Homeoffice setzen, reduzieren Sie Ihre Fahrtkosten und Ihren CO₂-Fußabdruck. Bedenken Sie jedoch im Winter die Heizkosten – das Büro wird wahrscheinlich immer geheizt, bei Ihnen zu Hause können Sie womöglich Energie sparen, wenn Sie ins Büro radeln.

6. Reduzieren Sie Ihre Geschäftsreisen

Überlegen Sie, ob es wirklich notwendig ist, bei jedem Meeting persönlich anwesend zu sein. Ein virtuelles Meeting kann genauso effektiv sein. Durch das Vermeiden unnötiger Reisen sparen Sie nicht nur Zeit, Geld und Nerven, sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz.

7. Machen Sie Stromfressern den Garaus

Stromsparen hört nicht beim Ausschalten aller Geräte auf: Drehen Sie die Heizung während des Lüftens herunter und knipsen Sie das Licht aus, wenn das Tageslicht zum Arbeiten ausreicht. Ersetzen Sie Ihre bestehenden Leuchtmittel durch Energiesparlampen.

In einem weiteren Schritt können Sie smarte Beleuchtungstechnik einsetzen, mit der sich die Gebäudebeleuchtung im Detail anpassen lässt, um weitere Stromkosten einzusparen. Ähnliche Lösungsansätze gibt es auch für Heizungs- und Klimaanlagen. Auch hier empfiehlt sich die Kooperation mit dem Facility-Management.

8. Verzichten Sie auf Einwegprodukte

Versuchen Sie Produkte, die Sie nur einmal verwenden und dann wegwerfen, wo immer möglich zu vermeiden. Das betrifft nicht nur Plastikstrohhalme. Der Gebrauch von Post-its, auf denen oft nur ein einzelnes Wort steht und die nach Gebrauch in Ihrem Papierkorb landen, zählen ebenfalls zu den Einwegprodukten.

Besser sind Strohhalme aus Glas oder Metall. Ihre Notizen können Sie auf einem digitalen Gerät wie einem Tablet oder einem Smartphone festhalten. Der Vorteil: Im Anschluss eines Meetings bearbeiten Sie Ihre Notizen oder teilen diese mit den Teilnehmenden. Muss es unbedingt eine physische Notiz sein, sollten Sie Whiteboards ausprobieren, die Sie nach Benutzung einfach leerwischen.

9. Denken Sie an die Mülltrennung

Unterstützen Sie eine effektive Mülltrennung, indem Sie das bestehende Trennsystem konsequent nutzen oder neue Systeme etablieren. Stellen Sie sicher, dass sich alle im Büro an die Trennregeln halten; dabei kann ein intuitives Farbsystem hilfreich sein.

Hängen Sie zusätzlich Plakate mit den Mülltrennungsregeln in der Nähe der Müllbehälter auf. So können sich Mitarbeitende daran erinnern, welche Abfälle wo und wie entsorgt werden müssen.

Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz: So überzeugen Sie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

Nachhaltigkeit muss nicht stressig sein – aber viele Leute assoziieren umweltfreundliches Verhalten leider noch immer mit großem Mehraufwand und Einschränkungen. Am Anfang ist es deshalb vielleicht schwierig für Sie, Ihre Teammitglieder von mehr Nachhaltigkeit im Büro zu überzeugen. Versuchen Sie, sympathisch Aufklärungsarbeit zu leisten und zu erklären, warum Nachhaltigkeit im Büro nicht zu unterschätzen ist.

Gamification kann helfen: Bieten Sie beispielsweise die Möglichkeit, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu ermitteln. Dieser zeigt auf, wie viel CO₂ eine Person mit dem eigenen Lebensstil ausstößt. Faktoren, die bei der Berechnung berücksichtigt werden, sind beispielsweise Ernährung, Konsum, Mobilität und Wohnsituation.

Ein weiterer Test zeigt, wie viele versklavte Menschen und Kinder auf der ganzen Welt für den eigenen Konsum arbeiten. Der sogenannte Slavery Footprint betrachtet nicht nur Kleidung oder Wohnung, sondern auch Hygieneartikel, Lebensmittelkonsum und Schmuck.

Zu drastisch? Statt zu schockieren, können Sie versuchen, Anreize für Ihre Kollegen und Kolleginnen zum nachhaltigen Handeln zu schaffen. Überlegen Sie, welche Gewohnheiten am einfachsten zu verändern sind. Veranstalten Sie beispielsweise einen Wettbewerb oder einen Nachhaltigkeitsabend, bei dem Sie den Themenkomplex Nachhaltigkeit spielerisch an die Abteilungen herantragen. Das ist durchaus Instagram-würdig – nutzen Sie die Nachhaltigkeitsbemühungen Ihres Unternehmens ruhig fürs Employer Branding.

Fazit: Nachhaltigkeit im Büro mit Leichtigkeit umsetzen

Umweltfreundliches Handeln muss zu den Säulen modernen Lebens gehören, wenn wir die Erde schonen wollen – dazu gehört auch Nachhaltigkeit im Büro. Digitale Geräte können papierbasierte Kommunikation ersetzen, was sowohl dem Unternehmen als auch der Umwelt und den Mitarbeitenden zugutekommt. Mit weiteren Maßnahmen zum Energiesparen im Büro sowie dem Einsatz von recycelten Produkten kommen Sie dem Ziel eines nachhaltigen Offices schnell näher.

Umweltfreundliches Verhalten ist nicht nur gut für die Natur, sondern auch für die Arbeitsatmosphäre; ein Unternehmen, das sich für die Umwelt engagiert, ist heutzutage auch für Bewerberinnen und Bewerber sehr attraktiv.

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Titelbild: Anders J / Unsplash

Ursprünglich veröffentlicht am 10. April 2023, aktualisiert am April 10 2023

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