Personalpolitik: Ziele, Grundsätze und Instrumente

Leitfaden Work-Life-Balance
Xenia Stoll
Xenia Stoll

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Ein Unternehmen kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle Mitarbeitenden an einem Strang ziehen, sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren und basierend auf ihren Stärken eingesetzt werden. In der Personalpolitik kümmern sich Unternehmen strategisch darum, dass diese Punkte erfüllt sind. Was Personalpolitik genau bedeutet und welche Instrumente es gibt, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

Zwei Frauen sitzen an Tisch und unterhalten sich über Personalpolitik

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Was gehört alles zur Personalpolitik?

Zur Personalpolitik zählen Aufgaben, Praktiken und Maßnahmen, die das Thema Personal betreffen. Somit gehören Employer-Branding-Maßnahmen, alle Phasen der Personalbeschaffung, Angebote für bestehende Mitarbeitende sowie der Prozess des Angestelltenseins von der Einstellung bis zum Abschied zur strategischen Personalpolitik.

Welche Ziele verfolgt die Personalpolitik?

HR-Verantwortliche und alle weiteren an der Personalpolitik beteiligten Personen verfolgen mit ihren Entscheidungen sowohl wirtschaftliche als auch sozialpolitische Ziele.

Zu den sozialpolitischen Zielen zählen unter anderem die laufende Förderung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen durch Weiterbildungsangebote, die Etablierung fairer Entlohnungssysteme, die Sicherung des Arbeitsplatzes, die Einhaltung geltender Rechte und Gesetze sowie beispielsweise auch softe Faktoren wie Wertschätzung und Gesundheitsförderung.

Gleichzeitig verfolgt die Personalpolitik auch wirtschaftliche Ziele:

  • Nachhaltige Senkung der Kosten pro Mitarbeiter (für Einstellung, Verwaltung)
  • Schaffung einer Struktur, die alle Mitarbeitenden bestmöglich entlang ihrer Stärken einsetzt, zudem Förderung der Stärken
  • Förderung der Leistungsbereitschaft und -fähigkeit, beispielsweise durch Gesundheitsangebote, aber auch Anreize wie Benefits

Beide Zielgruppierungen greifen ineinander und profitieren voneinander. Zufriedene Angestellte, die sich wertgeschätzt und gesehen fühlen, sind automatisch motivierter und leistungsbereiter als solche, die nicht fair entlohnt werden, sich nicht geschätzt fühlen oder keine Möglichkeit der Weiterbildung in Anspruch nehmen können.

Die Grundsätze der Personalpolitik

Um die genannten Ziele erreichen zu können, gibt es in der Praxis verschiedene Grundsätze der Personalpolitik. Diese sind nicht in einem Recht oder Ähnlichem fixiert, jedoch eine Art ungeschriebenes Gesetz, an das sich Personalpolitikverantwortliche halten.

Zu den Grundsätzen der Personalpolitik zählen unter anderem:

  • Faires Handeln auf Basis der individuellen Unternehmenswerte
  • Achtsamer Umgang mit psychischer und physischer Gesundheit aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen
  • Chancengleichheit und Gleichbehandlung aller Angestellten

Diese Grundsätze sollten jederzeit von Vorgesetzten und Führungspersonen vorgelebt werden.

Warum ist Personalpolitik wichtig?

In der Personalpolitik werden strategische Entscheidungen getroffen, die spürbare Auswirkungen auf das Arbeitsklima, die Mitarbeiterzufriedenheit, die Arbeitgebermarke und das Employer Branding eines Unternehmens haben. Diese Komponenten wiederum sind maßgeblich dafür, ob sich potenzielle Mitarbeitende für einen Arbeitgeber interessieren sowie bestehende bei einem bleiben.

Personalpolitik: Instrumente und Maßnahmen im Überblick

Personalpolitik ist ein großes Feld, das zentral für den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens ist. Es kommen verschiedene Methoden und Praktiken zum Einsatz, die je nach individuellen Belangen in der Praxis unterschiedlich ausgestaltet werden.

Zu den bekanntesten und wirksamsten Instrumenten und Maßnahmen der Personalpolitik zählen unter anderem:

  • Beschaffungspolitik: Um Kunden und Kundinnen angemessen bedienen zu können, ist das richtige Personal elementar. Die Beschaffungspolitik kümmert sich darum, genaue Beschreibungen und Anforderungen für alle Arbeitsstellen zu entwickeln, damit das Recruiting und die Personalbeschaffung die richtigen Kandidaten dafür finden können.
  • Arbeitsplatzgestaltung: Auch wenn Homeoffice und Remote Work immer wichtiger werden, gehen viele Arbeitnehmende nach wie vor ins Büro. Die Personalpolitik hat mit der Gestaltung des Arbeitsplatzes ein zentrales Instrument, um Zufriedenheit und Wohlfühlen zu erzeugen. Ein attraktiver und moderner Arbeitsplatz ist gerade für junge Angestellte wichtig.
  • Arbeitszeitgestaltung: Die Personalpolitik legt gemeinsam mit der Unternehmensführung fest, in welchen Arbeitszeitmodellen gearbeitet wird. Vor Ort oder mobil, flexibel oder strikt, Gleitzeit oder nicht – es gibt diverse Stellschrauben, an denen gedreht werden kann. Dabei wichtig: Rechtliche Vorgaben müssen jederzeit eingehalten werden.
  • Personalentwicklung: Um Mitarbeiter im Unternehmen zu halten, sind Weiterbildungsangebote wichtig. Dieses Instrument wird in der Personalpolitik genutzt, um Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu fördern, Stärken auszubauen und Schwächen gezielt anzugehen. Mentorings, Seminare, Coachings und Ausbildungen sind einige der Möglichkeiten in der Personalentwicklung.
  • Führungsrichtlinien: Nicht jeder und jede Vorgesetzte weiß, wie er oder sie sich gegenüber Teammitgliedern in jeder Situation am besten verhält. Die Personalpolitik gibt daher Leitlinien vor, an denen sich Führungskräfte orientieren, um jederzeit respektvoll, fair und angemessen zu führen.
  • Sozialpolitik: Dieses Instrument der Personalpolitik wird immer wichtiger. Die Familie und Work-Life-Balance rücken immer mehr in den Vordergrund, gerade jüngere Generationen (Y und Z) stellen Soziales mehr in den Vordergrund als es beispielsweise Babyboomer getan haben. So werden Benefits wie Kinderbetreuung, Altersvorsorge, Essenszuschüsse und weitere soziale Angebote innerhalb der Sozialpolitik eines Unternehmens stetig relevanter.
  • Entgeltpolitik: Zwar werden Sozialleistungen immer bedeutsamer, ein wesentlicher Treiber für die Zufriedenheit von Angestellten ist aber nach wie vor ihr Gehalt. Faire Vergütungsmodelle, die Einhaltung von Tarifvereinbarungen, Anreiz- und Prämiensysteme, Mitarbeiterbeteiligungen und Co. sind Bestandteil der Entgeltpolitik, die ein wichtiges Instrument der strategischen Personalpolitik ist.

Die Liste der Praktiken lässt sich noch lange weiterführen. Zwei weitere Maßnahmen sind etwa Compliance und das Performancemanagement. Bei ersterem legt die Personalpolitik klare Richtlinien für das Mitarbeiterverhalten oder die Kleidung fest, an denen sich alle Angestellten orientieren.

Mit der Maßnahme des Performancemanagements verfolgt die Personalpolitik das Controlling der Leistungen der Mitarbeitenden. In diesem Zuge wird auch ermittelt, welche Teammitglieder welche Potenziale zur Weiterentwicklung mit sich bringen.

Fazit: Personalpolitik und Marketing hängen zusammen

Im Business kommt es auf eine Vielzahl unterschiedlicher Strategien an, unter anderem Produktpolitik, Distributionspolitik, Kommunikationspolitik – und Personalpolitik.

Für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens ist die Personalpolitik maßgeblich, schließlich sind die Mitarbeiter das Kapital eines jeden Unternehmens. Dabei hängt die Personalpolitik auch mit dem Marketing zusammen: Mitarbeitende sind jederzeit auch Repräsentanten eines Unternehmens. Je positiver sie dieses nach außen vertreten können, desto besser.

Gleichzeitig sind sie auch Multiplikatoren nach außen und betreiben so – Zufriedenheit vorausgesetzt – positives Personalmarketing in ihrem eigenen Umfeld. Faire, angemessene und mitarbeiterorientierte Personalpolitik trägt also nicht nur zur Erreichung wirtschaftlicher und sozialpolitischer Ziele bei, sondern hat auch vielversprechende Auswirkungen auf andere Unternehmensteile.

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Titelbild: Drazen_ / iStock / Getty Images Plus

Themen: Marketing-Mix

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