Pop-Up-Store eröffnen: In 6 Schritten zum temporären Laden

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Victoria Sledzikowski
Victoria Sledzikowski

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Es war noch nie so einfach, Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen wie heutzutage – mit nur wenigen Klicks ist ein Online-Shop schnell aufgebaut. Die Eröffnung eines physischen Ladens hingegen ist mit mehr Hindernissen verbunden.

Mann arbeitet mit Tablet in einem Pop-Up-Store

Anstatt sich mit teuren Mieten und langen Mietverträgen befassen zu müssen, eröffnen viele Brands daher einen temporären Laden: den Pop-Up-Store. Ein Pop-up-Store kann wie ein normales Geschäft aussehen, aber viele Marken nutzen ihn, um einzigartige und ansprechende physische Einkaufserlebnisse zu schaffen.

Wie auch Sie den Pop-Up-Store für sich nutzen können, klären wir im folgenden Artikel in sechs einfachen Schritten.

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Was ist ein Pop-Up-Store?

Ein Pop-Up-Store ist ein Geschäft, das für einen begrenzten Zeitraum auftaucht (engl. to pop up) und dann wieder verschwindet. Zu den Vorteilen von Pop-Up-Stores zählen niedrige Mietkosten und gesteigerte Aufmerksamkeit. Sie geben Unternehmen die Chance, ihre Produkte kostengünstig und kreativ in Szene zu setzen und dadurch ihr Markenimage zu stärken.

Pop-Up-Store Definition: Das zeichnet diese Läden aus

Pop-Up-Stores gehören mittlerweile zum Repertoire großer und kleiner Marken – schließlich entsprechen sie genau dem Zeitgeist der sich stetig wandelnden Märkte und Ansprüche. Pop-Up-Stores sehen von außen wie normale Ladengeschäfte aus, doch sie bleiben nur kurze Zeit geöffnet.

Von einem Wochenende bis hin zu wenigen Monaten ist alles möglich. Die Eröffnung eines Pop-Up-Stores wird groß gefeiert, um noch mehr Aufmerksamkeit zu generieren. Nicht selten gibt es spezielle Produkte oder Kollektionen, die nur in dieser begrenzten Zeit in diesem temporären Laden gekauft werden können.

Pop-up Store eröffnen: In 6 einfachen Schritten

Ob es um den Launch eines neuen Produkts oder eines neuen Unternehmens geht oder Sie einfach Ihre Brand Awareness steigern möchten – ein Pop-Up-Store eignet sich bestens, um mit einem Mal Aufmerksamkeit zu erzeugen. Damit die Eröffnung Ihres Pop-Up-Stores möglichst reibungslos abläuft, sollten Sie die folgenden sechs Schritte gehen:

1. Das Erlebnis gestalten

Ob ein luxuriöses Gebäude oder ein überdimensional großer Schuhkarton: Je ausgefallener die Verkaufsfläche, desto besser. „Thinking outside of the box“ ist hierbei gefragt. Die Kundinnen und Kunden erwarten mehr als nur eine einfache Ladenfläche, das Produkt sollte nicht der alleinige Hauptfokus sein.

Fragen Sie sich: Wie kann ich das Shopping-Erlebnis herausragend gestalten? Welchen Service kann ich anbieten, der mein Zielpublikum zum Kauf animiert? Welches Erlebnis steigert nachhaltig die Brand Awareness? Wie sollen sich Kundinnen und Kunden im Store selbst fühlen? Und was soll sie anziehen?

2. Raumfindung & Logistik

Entscheiden Sie, wo Sie den Pop-Up-Store eröffnen: In welcher Stadt, in welchem Viertel, in welchem Gebäude? Soll der Pop-Up-Store indoor sein, mit Outdoor-Elementen oder komplett draußen? Was passt am besten zu Ihrer Brand? Wie viele Menschen sollen sich auf einmal im Raum aufhalten können?

All diese Fragen sollten Sie beantworten, wenn es darum geht, einen geeigneten Raum zu finden. Darüber hinaus geht es in diesem Schritt darum, die logistischen Anliegen zu klären, unter anderem wie Ihre Kundinnen und Kunden zahlen können und wie die Produkte in den Raum gelangen.

3. Pop-Up-Store-Genehmigung einholen

Der nächste Schritt beinhaltet die rechtliche Auseinandersetzung mit der Eröffnung des Pop-Up-Stores. Klingt erstmal kompliziert, ist es aber nicht: Bei Pop-Up-Store handelt es sich, wie zum Beispiel bei einem Marktstand, um ein sogenanntes stehendes Gewerbe.

Dieses muss beim lokalen Ordnungsamt vor dem Beginn angemeldet werden und kann nach Schließung des Pop-Up-Stores wieder abgemeldet werden. Dazu brauchen Sie lediglich ein amtliches Ausweisdokument. Sie erhalten dann einen Gewerbeschein und können mit der Planung Ihres Pop-Up-Stores fortfahren.

4. Pop-Up-Store: Marketing

Als Nächstes beginnt das Marketing: Wenden Sie sich an lokale Bloggerinnen und Blogger, Zeitungen und Zeitschriften. Finden Sie kreative Wege, Ihren Pop-Up-Store bekannt zu machen. Schreiben Sie Pressemitteilungen, erstellen Sie Facebook-Events und nutzen Sie E-Mail-Marketing. Oder ganz klassisch – verteilen Sie Flyer auf der Straße. Auch hier gilt: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

5. Launch Party

Veranstalten Sie eine Eröffnungsparty! Ein Pop-Up-Store ist zeitlich begrenzt, daher sollten Sie die Zeit möglichst effizient nutzen, in der Sie den Raum haben – und was generiert mehr Aufmerksamkeit als eine Launch Party? Eine Party ist eine gute Möglichkeit, um selbst vor Ort zu sein und mit den Kundinnen und Kunden zu kommunizieren, exklusive Verkäufe anzubieten und in den sozialen Medien besprochen zu werden.

6. Pop-Up-Verkauf

Nun beginnt der Teil, auf den Sie hingefiebert haben: der Verkauf Ihrer Produkte. Nachdem Sie mit Marketing und Launch Party Ihre Zielgruppe erreicht haben, geht es nun endlich darum, Ihre Produkte auch zu verkaufen.

Bieten Sie Ihren Kundinnen und Kunden spezielle Services, Prozente oder Werbegeschenke an, um den Einkauf besonders schmackhaft zu machen. Ebenso wichtig ist die Schulung des Personals, damit der Einkauf so reibungslos wie möglich abläuft.

Wie Sie sehen, ist die Eröffnung eines Pop-Up-Stores kein Hexenwerk. Der wichtigste Punkt, den Sie immer im Hinterkopf behalten sollten, ist: Bleiben Sie sich und Ihrer Marke treu und kreieren Sie ein einzigartiges Erlebnis für Ihre Zielgruppe.

Pop-up-Store Kosten: Wie teuer ist das Ganze?

Die Kosten eines Pop-up-Ladens variieren je nachdem, welche Größe der Pop-up-Store haben soll, in welcher Location er sich befindet und wieviel Arbeit Sie in seine Gestaltung stecken. Die Dauer des Pop-Up-Stores kann von wenigen Tagen bis hin zu Monaten reichen, danach richten sich natürlich auch die Kosten.

Bei der Ladenmiete gibt es schon Angebote ab 450 Euro für 20 Quadratmetern. Dazu kommen dann die Kosten für das Personal, das Marketing, Versicherungen und Reinigungskosten. Im Vergleich zum herkömmlichen Laden sind die Kosten dafür aber viel geringer und das Risiko finanzieller Schäden ist nicht so groß.

Pop-Up-Store: Beispiele für Ihren temporären Shop

Die Kundinnen und Kunden des 21. Jahrhunderts sind nicht nur an Produkten interessiert, sondern an Erlebnissen. Pop-Up-Stores bieten genau diese Erlebnisse, die dann in den sozialen Medien thematisiert werden und für noch mehr Bekanntheit und Traffic sorgen.

Daher steht bei Pop-Up-Stores die Inszenierung im Vordergrund. Eine ungewöhnliche Gestaltung, ein spannender Ort und einzigartige Einrichtung tragen dazu bei, dass Kundinnen und Kunden auf die Marke aufmerksam werden.

Die letzten Jahre haben bewiesen, dass sich Pop-Up-Stores als Werbe- und Verkaufsstrategie bewährt haben. Die folgenden Beispiele zeigen, welche Marken effizient Pop-Up-Stores für sich genutzt haben und liefern vielleicht ein wenig Inspiration für die Konzeption Ihres eigenen Pop-Up-Stores.

Glossier

Die New Yorker Makeup-Marke Glossier kuratierte ihren ersten Pop-Up-Store 2015 in ihrem Hauptsitz in Manhattan. Der Hype um die Marke wurde unter anderem bei den Pop-Up-Stores generiert, besonders durch die Dokumentation auf Social Media und der bildlastigen Plattform Instagram.

Es geht der Marke dabei nicht nur um den Verkauf – die temporären Läden stechen vor allem durch ihre Gestaltung heraus. Die Gründerin der Marke, Emily Weiss, engagierte Künstlerinnen und Bühnenbildnerinnen, um den Pop-Up-Store zu gestalten, und erschafft ein einzigartiges, ästhetisches Erlebnis, welches perfekt den Vorstellungen der Zielgruppe entspricht.

Adidas

2016 entwarf Adidas Pop-Up-Stores in der Form des berühmten Stan Smiths-Schuhkartons und stellte sie in verschiedenen Städte weltweit aus. Im „Schuhkarton“ wurde nur das aktuelle Modell in limitierter Auflage angeboten, sondern auch interaktive Erlebnisse wie das Anpassen der Schnürsenkel mit 3D-Druckern. So wurde das Kaufen der Schuhe rundum zum Erlebnis – eine kluge Inszenierung, die für Aufmerksamkeit sorgt und den Umsatz steigert.

Pantone

Bietet das bekannteste Farbunternehmen der Welt jetzt Kaffee an? Ja und nein. Im Pop-Up-Store von Pantone konnte man in den letzten beiden Sommern in Monaco Kaffee, Mittagsgerichte, Gebäck und frische Säfte kaufen, die alle mit den charakteristischen Pantone-Farbmustern versehen waren.

Der Kaffee hat letzten Endes nichts mit Farbe zu tun, aber die Verpackungen und die Aufmachung des Pop-Up-Stores waren in den ikonischen Farben der Marke gehalten – ein sehr „instagrammable“ Hintergrund für die Feeds ihrer Fans, der sich weit verbreitet hat.

Wie die Beispiele zeigen, kann ein Pop-Up-Store eine gelungene Werbekampagne sein, die sich für Start-Ups und große Unternehmen gleichermaßen eignen. Da die Kosten geringer als bei einer dauerhaften Ladenfläche sind, haben Pop-Up-Stores in den letzten Jahren stetig zugenommen.

Fazit: Pop-Up-Stores bieten wenig Risiko und viel Gewinn

Betrachten Sie Pop-Up-Stores nicht nur als eine bloße Möglichkeit, Ihren Umsatz zu steigern, auch wenn dies ein wichtiger Teil der Aktion ist. Ein Pop-Up-Store ist vor allem eines: eine Marketingaktion, mit der Sie Ihre Brand Awareness stärken können.

Eine Marke ist heutzutage mehr als nur ein Produkt, Ihre Zielgruppe möchte eine emotionale Bindung und ein Erlebnis mit Ihnen verbinden. Sie müssen nicht gleich einen übergroßen Schuhkarton entwerfen, ein Pop-Up-Store kann ganz nach Ihren Wünschen gestaltet werden – je kreativer, bunter und pfiffiger, desto besser.

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Titelbild: monkeybusinessimages / iStock / Getty Images Plus

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