Die Bekanntheit und Beliebtheit des Instant-Messaging-Dienstes Snapchat nahm in den letzten Jahren deutlich zu. Das liegt auch an der großen Menge an Filtern, die von Snapchat, Unternehmen oder Privatpersonen erstellt und von Nutzerinnen und Nutzern rege angenommen werden. Wir erklären, worauf Sie bei der Produktion und Verwendung von Snapchat-Filtern achten müssen.

→ Social-Media-Trends 2024 [Kostenloser Download]

Wie funktioniert ein Snapchat-Filter?

Snapchat-Filter werden erst nach der Bildaufnahme hinzugefügt. In einer Art Filtergalerie kann gestöbert und der gewünschte Filter mit speziellem Effekt ausgewählt werden. Eine besondere Form sind Geofilter, die mit dem geografischen Standort der Nutzenden verbunden sind. Community-Filter werden für Städte, Universitäten oder lokale Sehenswürdigkeiten genutzt, während persönliche Geofilter beispielsweise Geburtstage, Geschäftseröffnungen oder Events abbilden.

Filter sind zu unterscheiden von Snapchat-Linsen, die auf Augmented Reality basieren und das Gesicht sowie die Umgebung der Nutzerin gänzlich verändern können. Beispielsweise fliegen damit plötzlich Ufos durch den Raum oder die Nutzerinnen und Nutzer erhalten Elfenohren. Linsen können im Gegensatz zu Filtern bereits vor der Bildaufnahme ausgewählt und dann schon für die Aufnahme selbst angewendet werden.

Wie Sie einen Snapchat-Filter erstellen

Sie benötigen keinen Business-Account, um einen Filter zu gestalten, zu bezahlen und freischalten zu lassen. Allerdings bietet der Business-Account weitere Funktionen, wie die Erstellung von Filtern für unterschiedliche Standorte oder Smart Filtern mit dynamischem Text. Grundsätzlich können aber alle, die Snapchat nutzen, selbst ganz einfach Filter erstellen. Nachfolgend erklären wir, wie das geht:

1. Öffnen Sie die „Selber machen“-Seite von Snapchat unter create.snapchat.com. Dort loggen Sie sich oben rechts mit Ihren Zugangsdaten ein. Mithilfe der einzelnen Schritte zu Design, Daten, Standort und Kasse haben Sie blitzschnell Ihren Filter erstellt.

Sie starten automatisch mit dem ersten Punkt „Design“, wo Sie aus mehreren vorgefertigten Templates wählen können. Hier haben Sie die Möglichkeit mithilfe von Anlässen wie Hochzeiten, Geburtstage oder Date-Night zu filtern.

Individualisieren Sie die Templates mit Ihrer eigenen Farbkombination, eigenen Textbausteinen oder Stickern. Zusätzlich können Sie auch ein eigenes Foto oder eine Grafik hochladen und einfügen. Beachten Sie, dass Ihre Datei nicht größer als 300 KB und idealerweise im PNG-Format ist.

Screenshot Snapchat-Filter erstellen Maske

Quelle: Screenshot Snapchats „Selber-Machen“-Seite

2. Sobald Sie Ihren persönlichen Filter erstellt haben, geben Sie im nächsten Schritt „Daten“ an, wie lange dieser für Snapchat-Nutzende verfügbar ist. Hier können Sie zwischen einmaligem Termin und wiederkehrendem Zeitraum wählen. Auch Uhrzeit und Zeitzone sind einstellbar.

Screenshot Snapchat-Filter Zeitraum einstellen

Quelle: Screenshot Snapchats „Selber-Machen“-Seite

3. Danach legen Sie unter „Standort“ die geografische Begrenzung für den Filter fest. Innerhalb des farbig markierten Bereichs, den Sie einzeichnen, ist der Filter dann verfügbar. Hier sehen Sie auch schon, wie viel Sie der Filter kosten wird.

Screenshot Snapchat-Filter geografische Begrenzung

Quelle: Screenshot Snapchats „Selber-Machen“-Seite

4. Im letzten Schritt „Zur Kasse“ müssen Sie Ihren Filter bezahlen. Hier können Sie Ihrem Filter außerdem einen Namen geben und unter Nutzungskategorie angeben, ob es sich um eine Privatperson oder ein Unternehmen handelt. Nach Zahlungsabwicklung ist Ihr selbst gestalteter Snapchat-Filter innerhalb weniger Stunden in der App und damit für alle Nutzerinnen und Nutzer verfügbar.

Screenshot Snapchat-Filter bezahlen

Quelle: Screenshot Snapchats „Selber-Machen“-Seite

Snapchat-Filter suchen: Wie finden Sie geeignete Filter?

Wenn Nutzerinnen ein Foto aufnehmen, können sie anschließend nach rechts und links durch eine Art Filtergalerie swipen, um verschiedenen Filter zu testen und sich für einen zu entscheiden. Dabei reichen die Filtereffekte von einem einfachen Schwarzweißfilter bis hin zu einem, der aktuelle Ereignisse wie Weihnachten oder Karneval anhand kreativer Rahmen oder anderer Grafiken aufgreift.

Es ist sogar möglich, zwei Filter gleichzeitig hinzuzufügen. Wenn ein Nutzer den ersten Filter, beispielsweise einen Farbfilter, ausgesucht hat, hält er ihn mit einem Finger auf dem Display gedrückt und swiped mit einem anderen erneut, um einen zweiten Filter wie eine Ortsangabe darüberzulegen.

So speichern Sie Snapchat-Filter

Grundsätzlich können Sie Ihre Bilder, denen Sie Filter hinzugefügt haben, jederzeit ganz einfach abspeichern. Dafür klicken Sie vor dem Versenden unten links auf „Speichern“. Ihr Foto oder Video wird dann samt Filter in Ihrer Smartphone-Galerie abgelegt.

Derzeit gibt es noch keine Möglichkeit, Snapchat-Filter, die einem besonders gut gefallen, in einer Art Sammlung in der App selbst zu speichern. Sollte Ihr aktueller Lieblingsfilter irgendwann nicht mehr verfügbar sein, müssen Sie sich wohl oder über einen Ersatz suchen.

Ein wenig anders sieht das bei Snapchat-Linsen aus. Hier gibt es zwar auch keine Speichermöglichkeit in der App selbst, allerdings können sie an Freundinnen und Freunde verschickt werden und besitzen einen Link, der direkt zu ihnen führt. Außerdem haben sie einen konkreten Namen, den sich Nutzende behalten können.

Snapchat-Filter von einem Bild entfernen: Geht das?

Wenn Sie Ihren Foto- oder Video-Snap bereits geteilt haben, lassen sich weder der Snap noch der Filter bearbeiten oder löschen. Snapchat-Filter können Sie nur entfernen, wenn Sie sich im Bearbeitungsmodus oder in der Filterauswahl befinden. Das gilt auch für alle anderen Effekte wie Bitmojis, Linsen oder Sticker.

Wie Sie einen Snapchat-Filter nachträglich einfügen

Effekte lassen sich problemlos im Nachgang beziehungsweise zu Ihren Bildern in Ihrer Galerie auf dem Smartphone hinzufügen. Öffnen Sie die App und klicken Sie auf die zwei rechteckigen, kartenähnlichen Strukturen am unteren linken Rand des Kamerabildschirms. Die Galerie auf Ihrem Telefon wird sichtbar und Sie können ein Bild auswählen.

Anschließend klicken Sie auf die drei vertikalen Punkte, die sich in der oberen rechten Ecke des Displays befinden. Es öffnet sich ein Dialogfeld, in dem Sie die Option „Snap bearbeiten” antippen. Sie befinden sich nun auf der Bearbeitungsseite und können, wie bereits beschrieben, einen Filter über Ihr Bild oder Video legen.

Beachten Sie allerdings, dass Sie Inhalte, die Sie nicht in der App selbst aufnehmen, sondern aus Ihren Aufnahmen hinzufügen, nicht als normalen Snap verschicken können. Stattdessen können Sie das Bild oder Video nur noch als direkte Chat-Nachricht verschicken.

Wie viele Filter hat Snapchat?

Aktuell gibt es mehr als 2,5 Millionen Linsen und Filter. Da alle Nutzenden selbst Filter erstellen können, wächst die Zahl kontinuierlich. Snapchat bildet dank seiner Linsen übrigens eine der weltweit größten Plattformen für Augmented-Reality-Angebote.

Wie viel kostet ein Snapchat-Filter?

Community-Filter kosten nichts. Persönliche Filter hingegen werden von Snapchat zunächst geprüft. Bis zur Genehmigung müssen Userinnen und User Ihren personalisierten Filter ab 5 Euro kaufen, welcher dann erst einmal nur in einem abgesteckten geografischen Gebiet verfügbar ist. Unternehmen zahlen für permanente Geofilter, wobei der jeweilige Preis erst bei der Filterbestellung festgelegt wird und von Fläche sowie Dauer abhängt. Hier kann es sich auch schon mal um mehrere hundert Euro handeln.

Wie können Unternehmen Snapchat-Filter im Marketing nutzen?

Wenn Sie sich noch unsicher sind, wie Sie diese Filter als Social-Media-Werbung für Ihre Marke anwenden können, können Sie sich von den folgenden Anwendungsbeispielen vielleicht inspirieren lassen:

1. Weisen Sie auf ein Sponsoring hin

Ihr Unternehmen unterstützt ein Event oder eine gemeinnützige Veranstaltung? Dann erstellen Sie für diesen Termin einen Snapchat-Filter, um von den Besuchern wahrgenommen zu werden. Ihr Filter kann viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn die Snapchat-Nutzerinnen vor Ort diesen häufig verwenden.

2. Machen Sie auf Ihr Geschäft aufmerksam

Von der Geofencing-Funktion von Snapchat kann Ihr lokaler Laden profitieren. Erstellen Sie einen entsprechenden Filter und begrenzen Sie diesen geografisch auf die Kundschaft, die sich direkt in Ihrer Umgebung befindet und bei Ihnen einkauft. Der Snapchat-Filter macht die Kunden und Kundinnen neugierig auf Ihre Angebote.

3. Schaffen Sie Bewusstsein für Ihr neues Produkt

Mit einem Snapchat-Filter lassen sich auch Ihre Dienstleistungen und Produkte in Szene setzen. Wenn Sie Ihren neuen Artikel in einen Filter einfügen, hat Ihre Zielgruppe die Möglichkeit, sich mit diesem bereits vor Einführung auseinanderzusetzen und zu beschäftigen.

Fazit: Snapchat-Filter als wertvolle Ergänzung zur eigenen Marketingstrategie

Der Instant-Messaging-Dienst zählt zwar nicht zu den wichtigsten digitalen Plattformen, aber kann dennoch eine wirksame Ergänzung Ihres Social-Media-Marketings sein. Denn mit zahlreichen Millionen aktiven Nutzenden täglich sowie überraschend hohen Interaktionsraten bei den Filtern kann eine potenziell große Kundschaft mit Ihrem Unternehmen in Verbindung treten.

Wenn Ihr Unternehmen junge Konsumentinnen und Konsumenten im B2C-Bereich bedient, kann die Entwicklung eines eigenen Snapchat-Filters eine effektive Social-Media-Strategie sein.

Kostenloser Download: Social Media Trends 2024

 Kostenloser Download: Social Media Trends 2024

Titelbild: freestocks / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 13. Februar 2023, aktualisiert am März 22 2024

Themen:

Social-Media-Marketing