Gronkh, Rezo und BibisBeautyPalace gehören zu den Early Adoptern eines Videoformats, das seit seiner Entstehung nicht mehr wegzudenken ist: dem Vlog. Wie beim Reality-TV wird das Publikum hier mit in alltägliche Situationen und spannende Momente genommen.
Worum es sich genau handelt, wenn vom Vlogging die Rede ist, welches Potenzial das Format für Unternehmen bietet und wie Sie Ihren Videoblog sogar als Werbeplatz nutzen können, lesen Sie hier.
Was ist ein Vlog?
Vlog steht für Videoblog. Dieses Videoformat (auch Videotagebuch genannt) wird in regelmäßigen Abständen veröffentlicht und begleitet verschiedene Situationen der filmenden Person. Der Inhalt variiert von alltäglichen Situationen und persönlichen Erlebnisse bis hin zu Einblicken in besondere Momente. Dem Publikum bieten Vlogs ein besonders nahbares Videoerlebnis.
Vlogging: Videotagebuch im Netz
Die Geburtsstunde von Vlogs wurde auf der Plattform YouTube gefeiert, als Content Creator bzw. Creatorinnen das Vlogging-Format für sich entdeckten. Ohne großen Aufwand wurde der Alltag mitgefilmt, um regelmäßig Content veröffentlichen zu können. Seitdem haben sich jedoch nicht nur die Plattformen, auf denen Vlogs hochgeladen werden, vervielfacht, sondern auch der Anspruch an die Videoqualität ist gestiegen.
Was braucht man für einen Vlog?
Um einen Vlog hochzuladen, bedarf es daher mindestens einer guten Kamera. Da heutzutage Smartphone-Kameras eine immer bessere Qualität haben, muss die Ausrüstung also nicht teuer sein. Außerdem brauchen Vlogger ein Mikrofon und eine passende Bearbeitungssoftware.
Je nach Skript kommen noch Requisiten, angemessene Beleuchtung, Hintergrundmusik oder Grafiken zum Einsatz. Zudem brauchen Sie ein Konto auf einer Videoplattform, um Ihren Vlog zu veröffentlichen.
Neben dem Equipment sollten Sie außerdem eine grobe Struktur für Ihre Vlogs planen. Auch wenn das Videoformat von zufälligen Momenten und echten Eindrücken lebt, hilft Ihnen eine Planung bei der Umsetzung.
Was Sie wissen müssen, bevor Sie einen Vlog erstellen: 7 Tipps
Bevor es jedoch „Film ab“ heißt, sollten Sie sich noch einmal genauer mit der Materie Vlog beschäftigen. Authentizität ist bei Vlogs ein wichtiges Merkmal. Entscheidend über den Erfolg Ihrer Videos haben außerdem die Themenwahl, die Länge Ihrer Videos, die Ansprache Ihrer Community und die Qualität des Vlogs.
Nachfolgend haben wir für Sie deshalb die wichtigsten Tipps zusammengefasst, die Sie kennen sollten, bevor Sie Ihren ersten Vlog veröffentlichen.
Tipp 1: Auch Vlogging benötigt einen Plan
Obwohl Vlogging kein striktes Drehbuch verfolgen muss, sondern vielmehr auf natürliche Art und Weise kurze, alltägliche Videosequenzen zusammensetzt, bedarf das Format einer gewissen Strategie.
Sind Sie beispielsweise ein Tech-Unternehmen, das der Community normalerweise spannende How-to-Tutorials liefert, dann werden Ihre Zuschauer und Zuschauerinnen verdutzt reagieren, wenn Sie sie auf einmal virtuell mit ins Café nehmen. Anders sieht das Ganze aus, wenn Sie filmen, wie Sie technische Geräte in einem Repair Café wieder auf Vordermann bringen.
Was Sie als Unternehmen in Ihren Vlogs präsentieren, hat einen großen Einfluss auf Ihr Branding. Erarbeiten Sie daher eine gezielte Strategie und definieren Sie, wie Sie sich innerhalb der Community präsentieren möchten.
Tipp 2: Die beste Vlog-Kamera
Vlogs werden in der Regel nicht in einem starren Setting gefilmt. Vielmehr haben Sie die Kamera immer dabei und holen Sie hervor, wenn Sie glauben, dass der Moment gerade spannend für Ihre Community sein könnte. Wichtig ist deshalb: Verzichten Sie auf eine schwere DSLR-Kamera. Nutzen Sie stattdessen lieber ein spiegelloses, leichtes Kameramodell, das eine hohe Qualität und trotzdem ein leichtes Gewicht hat.
Wenn Sie Hilfe bei der Kameraauswahl benötigen, dann schauen Sie sich doch einmal diese Modelle an:
- SONY ZV-1 Vlogging Kamera
- Olympus E-M5 Mark III
- SONY A6600
- Canon PowerShot G7 X Mark III
- Fujifilm X-S10
- GoPro (besonders für Outdoor oder Action geeignet)
Beachten Sie: Möchten Sie sich selbst filmen, dann achten Sie unbedingt darauf, dass die Kamera ein schwenkbares Display hat.
Tipp 3: Vlog-Equipment für das gewisse Etwas
Welches Equipment Sie benötigen, hängt natürlich auch von Ihrem Thema ab, das Sie filmen möchten. Neben der Vlogging-Kamera sollten Sie auf ein gutes Mikrofon, ein Stativ und die richtige Beleuchtung nicht verzichten.
Bei schlechten Lichtverhältnissen bietet ein Ringlicht ideale Voraussetzungen für tolle Aufnahmen. Obendrein ist das Leuchtmittel handlich und kann überallhin mitgenommen werden.
Filmen Sie besonders dynamische Momente, hilft ein Stabilizer oder Gimbal, das Verwackeln der Aufnahmen zu reduzieren.
Möchten Sie Ihren Hintergrund nachbearbeiten, dann benötigen Sie einen Green Screen. Alternativ können Sie auch verschiedene Stoffe als Hintergrund einsetzen.
Tipp 4: Schnittprogramme geben den Feinschliff
Um die Sequenzen Ihres Vlogs perfekt zu vereinen, benötigen Sie ein Schnittprogramm. Vor allem die Übergänge sind bei Vlogs essenziell, da die verschiedenen Kulissen elegant zusammengeschnitten werden müssen.
Mit der Nachbearbeitung können Sie zusätzlich Filter oder Musik zu Ihrem Vlog hinzufügen. Die populärsten Bearbeitungsprogramme sind:
Tipp 5: Mit Storytelling zum erfolgreichen Vlog
Die Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer und Zuschauerinnen sinkt aufgrund des enormen Angebotes an Videoinhalten immer mehr. Vlogs, die nicht in den ersten Sekunden beeindrucken, werden gar nicht erst weiter geschaut. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Sie Ihre Vlogs spannend, unterhaltsam und mit Mehrwert für die Community gestalten.
Storytelling ist auch beim Vlog-Format ein wichtiges Stilmittel. Denken Sie in Geschichten. Denn Menschen lieben Storys, bei denen sie emotional abgeholt werden. Beginnen Sie Ihren Vlog beispielsweise mit einem Aufhänger, der sich im Laufe des Videos aufklärt. Steigen Sie mit einem spannenden Punkt des Vlogs ins Geschehen ein, damit Ihnen die Aufmerksamkeit des Publikums sicher ist. Mithilfe eines Storyboards können Sie Ihre Geschichten gut planen.
Tipp 6: Achten Sie auf die richtige Videolänge
Wie lang ein Vlog sein sollte, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen unterscheiden sich die Richtwerte von Plattform zu Plattform. Neben YouTube gibt es nämlich jede Menge Alternativen, auf denen Sie Ihren Video-Content ebenso hochladen können. Auch das Thema und der Spannungsbogen beeinflusst die Länge eines Vlogs.
Zum anderen entscheidet auch Ihre Community, welche Dauer Ihr Vlog haben sollte. Starten Sie daher lieber mit kürzerem, „snackable“ Content. Testen Sie, welche Länge bei Ihrem Publikum am besten abschneidet, oder richten Sie die Frage in einem Ihrer Vlogs einfach direkt an Ihre Community. Als Richtwert bei YouTube gelten zehn bis 15 Minuten pro Video.
Tipp 7: Mit Vlogs Geld verdienen
Vlogs dienen vor allem der Unterhaltung. Influencer und Influencerinnen haben jedoch schnell erkannt, dass sich mit dem Format auch Geld verdienen lässt, nämlich indem sie Kooperationen eingehen oder ihre Inhalte monetarisieren. Affiliate-Marketing, Werbeanzeigen, Paywalls oder Sponsoring sind Möglichkeiten, Vlogs zu einer Einnahmequelle zu machen.
Für Unternehmen bedeutet das, dass sie Vlogs nicht nur selbst produzieren, sondern auch als Marketingmaßnahme im Paid-Media-Bereich integrieren sollten. Indem Video-Stars Ihre Produkte in einem Videotagebuch vorstellen, profitieren Sie von der Reichweite und setzen außerdem auf eine native Form der Werbung.
Was macht einen guten Vlog aus?
Besonders gute und beliebte Vlogs zeichnen sich durch eine hohe Produktionsqualität, stringentes Storytelling, ein eindeutiges Branding mit Wiedererkennungswert sowie regelmäßige Neuveröffentlichungen von Content aus.
Fazit: Vlogs können als fester Bestandteil der Video-Marketingstrategie etabliert werden
Vlogs sind vor allem durch Influencer und Influencerinnen populär geworden. Doch auch für Unternehmen bietet das Videoformat spannende Vorteile – sowohl als Werbeplatz als auch als eigenes Content-Marketing-Format. Alles, was Sie dazu benötigen, ist einen Plan, ein wenig Equipment und eine Person, die bereit ist, Einblicke in spannende Situationen zu geben. Und Action!
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