Je nach Monat belegt YouTube in Deutschland Platz zwei oder drei der meistbesuchten Websites. Weltweit erreicht die Plattform mit rund 42,82 Milliarden Besuchen pro Monat (Stand Juni 2025) konstant den zweiten Platz – und zählt damit seit Jahren zu den globalen Top-Adressen im Netz. Doch haben Sie sich schon einmal gefragt, wie Sie mit Ihren Videos bei der YouTube-Suche auf den vorderen Plätzen landen?

Im folgenden Artikel schaue ich mir den YouTube-Algorithmus im Detail für Sie an. Wie funktioniert er? Wie lassen sich Ihre Videos optimieren? Und wie hat sich der Algorithmus über die vergangenen Jahre verändert?
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- YouTube gehört zu den meistbesuchten Websites weltweit und ist die zweitgrößte Suchmaschine nach Google – wer hier sichtbar sein will, muss den Algorithmus verstehen.
- Der Algorithmus entscheidet, welche Videos auf der Startseite, in der Suche oder als Empfehlung angezeigt werden – basierend auf Metadaten, Nutzerverhalten und Videoqualität.
- Faktoren wie Titel, Beschreibung, Tags, Klickrate, Watch Time und Uploadfrequenz wirken sich direkt auf die Sichtbarkeit eines Videos aus.
- Seit 2023 spielt das Short-Format eine immer größere Rolle – kurze, mobiloptimierte Videos erzielen oft mehr Reichweite als klassische Formate.
- 2025 kommt verstärkt künstliche Intelligenz zum Einsatz: YouTube bewertet Inhalte auch nach Informationsgehalt, Klarheit und Relevanz.
- Der Algorithmus gewichtet Community-Signale wie geteilte oder gespeicherte Videos inzwischen stärker als reine Likes oder Klickzahlen.Wer YouTube strategisch nutzen will, sollte Inhalte optimieren, regelmäßig veröffentlichen und die Performance mit YouTube-Analytics auswerten.
YouTube-Algorithmus erklärt: Was ist das?
Stellen Sie sich vor, Sie bekämen nach einem Video über die Funktionsweise eines Rasenmähers einen Clip angezeigt, der sich um Schminktipps für Jugendliche dreht. Ihre Aufmerksamkeit und Verweildauer auf der Plattform würden wohl drastisch sinken – hier kommt der smarte YouTube-Algorithmus ins Spiel.
Um Nutzer:innen möglichst passende Videos anzuzeigen, hat YouTube diesen Algorithmus entwickelt. Dieser greift auf der Plattform in allen Bereichen:
- Startseite
- Suchergebnisliste
- Personalisierte Empfehlungen nach einem gesehenen Video
Wie funktioniert der YouTube-Algorithmus?
Der Algorithmus empfiehlt Ihnen immer die Videos, die Ihnen gefallen könnten. Videovorschläge halten Nutzer:innen so auf dem sozialen Netzwerk. Die Folge: Mehr Werbeanzeigen werden ausgespielt, mehr Einnahmen generiert. Der YouTube-Algorithmus ist gewissermaßen der Herzschlag der Plattform. Google macht auch hier ein relativ großes Geheimnis daraus, was genau im Hintergrund passiert, wie beim Google-Algorithmus.
Diese rangiert direkt nach dem Mutterkonzern Google auf Platz zwei der meistgenutzten Suchmaschinen der Welt. Mit 2,5 Milliarden monatlich aktiven User:innen ist die Videoplattform gemessen an der Nutzerzahl außerdem das weltweit zweitgrößte soziale Netzwerk nach Facebook.
Entsprechend wichtig ist die Plattform mit ihrem Videocontent für Firmen. Denn: Video-Marketing ist ein großer Zweig für den nachhaltigen Erfolg Ihres Unternehmens. Videos haben eine um 1.200 Prozent höhere Engagement-Rate als reine Textinhalte. Rund 91 Prozent aller Unternehmen nutzen bereits Videos in ihrem Marketing.
Wann greift der YouTube-Algorithmus?
Der YouTube-Algorithmus greift immer – Sie können ihn nicht austricksen, lediglich beeinflussen. Er entscheidet, ob und wem das Video wo (etwa auf der Startseite oder in der Seitenleiste) empfohlen wird.
Übrigens, die Frage wurde mir schon öfter gestellt: Den YouTube-Algorithmus komplett zurücksetzen ist nicht möglich. Sie können allerdings Ihre Empfehlungen und Suchergebnisse verwalten und durch bestimmte Aktionen wie das Entfernen von Videos aus dem Verlauf beeinflussen. Welche Optionen es gibt, erklärt Google in seiner YouTube-Hilfe.
7 Tipps, um Ihre Videos zu optimieren: Diese Faktoren beeinflussen den YouTube-Algorithmus
Falls Sie schon einmal selbst ein Video auf YouTube publiziert haben, sind Ihnen die nötigen Einstellungen bekannt. Beim Upload fragt die Plattform nach Keywords, einem Thumbnail, einer Videobeschreibung und vielem mehr.
Alle Informationen – auch beispielsweise der Name der Videodatei, der nach außen nicht sichtbar ist – fließen in den Algorithmus. Wenn ich Videos produziere, achte ich beim Upload der Videos vor allem auf folgende Einstellungen.
Metadaten
Titel des Videos, Beschreibung, Tags – dafür gibt es wie bei der klassischen Suchmaschinenoptimierung (SEO) einen Rahmen und Grundlegendes zu beachten. Die Videobeschreibung sollte beispielsweise zwischen 50 und 150 Wörtern lang sein und das Hauptkeyword enthalten.
Keywords / Tags
Keywords– im Zusammenhang mit YouTube auch oft Tags genannt – sind relevant für den Erfolg Ihrer Videos. Recherchieren Sie geeignete Tags und Schlüsselwörter. Verwenden Sie dann beispielsweise zuerst das Hauptkeyword, danach Variationen und anschließend weitere Nebenkeywords.
Nutzerinteraktion
Fördern Sie die Interaktion rund um Ihre Uploads. Animieren Sie Ihre Zuschauer:innen zu Kommentaren, Likes und Diskussionen. Auch Abonnements Ihres Kanals sind hilfreich. Einfach ausgedrückt: Je mehr positiv rund um Ihre Videos passiert, desto besser.
Watch Time
Die reine Klickzahl Ihrer Videoinhalte ist nicht ausschlaggebend. Viel wichtiger ist: Wie lange wird ein Video angesehen? Wenn 80 Prozent der Nutzer:innen bereits nach zehn Sekunden zum nächsten Video springen, ist das kontraproduktiv. Achten Sie daher auf eine angemessene Spannungskurve mit einem fulminanten Einstieg und passenden Call-to-Actions.
Uploadfrequenz
Wer unregelmäßig Videos publiziert, tut YouTube keinen Gefallen. Regelmäßige Uploads, am besten mehrfach pro Woche, geben der Plattform Sicherheit und planbare Werbeumsätze. Die Belohnung des Algorithmus ist eine bessere Sichtbarkeit für Ihre relevanten Inhalte.
Thumbnail
Das Thumbnail ist das Vorschaubild, das in den Suchergebnissen und Vorschlägen auftaucht. Schaffen Sie Wiedererkennung, indem Sie mit wiedererkennbaren Motiven oder gleichen Schemata arbeiten.
Individualisierte Thumbnails generieren 60 Prozent mehr Klicks als generische. Hier ein Beispiel unseres eigenen YouTube-Kanals:
Quelle: Screenshot YouTube
Sie sehen: Die individuellen Thumbnails sind einladend, es ist direkt zu sehen, worum es geht – zudem schafft ein echtes Gesicht Vertrauen.
Transkription und Untertitel
Wer seine Kopfhörer vergessen hat und im Bus sitzt, schaut ein Video ohne Ton – die automatische Transkription von YouTube macht das möglich. Eine künstliche Intelligenz transkribiert Ihre Videos. Aber: Hier muss oft manuell nachgebessert werden, damit die ermittelten Sätze Sinn ergeben.
Fügen Sie Untertitel direkt im Video als Text mit ein. Rund 85 Prozent aller Nutzer:innen schaut Videos auf Social Media ohne Ton. Es gibt dafür mittlerweile dutzende Tools – dank Natural Language Processing (NLP) sind die KI-generierten Untertitel auch bereits sehr gut.
Weitere Rankingfaktoren für Videos auf YouTube
Neben den offensichtlichen und auch für alle User:innen erkennbaren Faktoren wie Videobeschreibung und Keywords tragen weitere Komponenten zum Erfolg Ihrer Videos bei. Diese können Sie jedoch nicht direkt beeinflussen. Dazu zählen unter anderem:
- Welche Videos wurden zuvor angeschaut?
- Wie sind die demografischen Informationen?
- Welche Suchanfragen wurden in der Vergangenheit gestellt?
Der YouTube-Algorithmus sammelt alle Informationen, bündelt diese und spielt so Videos für jede:n Nutzer:in individuell aus. Dabei kommt es also nicht rein auf die Anzahl an Views oder die Watch Time an, denn unterschiedlichste Faktoren beeinflussen den Erfolg Ihrer Videos.
Mein Tipp: Nutzen Sie die YouTube-Analytics, um zu prüfen, was funktioniert und was nicht.
Checkliste: Gefunden werden über YouTube-SEO
YouTube-SEO ist untrennbar mit dem Algorithmus verbunden. Was Sie also in der Optimierung für den Algorithmus tun, kommt auch der Suchmaschinenoptimierung zugute. Eine kurze Checkliste:
- Keyword-Recherche durchführen: Finden Sie heraus, wonach Ihre Zielgruppe sucht. Auch Ihre Personas aus dem Marketing helfen (Tool-Tipp: Make My Persona).
- Keyword verwenden: Platzieren Sie das primäre Keyword möglichst weit vorne im Titel und im Namen der Videodatei.
- Starke Videobeschreibung: Relevante Keywords, Links und Absätze zur Lesbarkeit sind wichtig.
- Relevante Tags und Hashtags: Ergänzen Sie Haupt- und Nebenkeywords als Tags.
- Klickstarkes Thumbnail: Klarer Titel, hohe Kontraste, Gesichter, Wiedererkennbarkeit – all das erhöht die Click-Through-Rate.
- Untertitel: Haben Sie noch keine Untertitel direkt im Video, korrigieren Sie die automatisch erstellten.
Falls Sie mehr dazu wissen möchten, empfehle ich Ihnen den Artikel meiner Kollegin Kathleen – sie beschäftigt sich detailliert mit allem rund um SEO für YouTube.
Wie hat sich der YouTube-Algorithmus verändert?
Das erste Video wurde 2005 auf YouTube hochgeladen. Seitdem hat sich nicht nur die Plattform stark verändert, auch der Algorithmus wurde mehrere Male umgekrempelt. Die Zeitspanne bis heute lässt sich in Phasen unterteilen.
2005-2012: Auf die Klickzahlen kommt es an
In der Anfangsphase der Plattform liegt der Fokus auf dem Offensichtlichen: Ein Video mit vielen Klicks gilt als erfolgreich und wird vom Algorithmus weiter gefördert. Selbst wenn Zuschauer:innen ein Video mit reißerischem Thumbnail (Clickbait) nach zehn Sekunden bereits wieder wegklicken, wird der Aufruf gezählt und trägt positiv zum Algorithmus bei.
2012-2015: Watch Time und Verweildauer
Mit der ersten großen Änderung des Algorithmus erfolgt eine Abstrafung von Clickbait. Die reinen Aufrufzahlen verlieren an Relevanz. Jetzt ist wichtiger: Wie lange wird ein Video angesehen?
2016-2020: Empfehlungen und KI kommen ins Spiel
YouTube veröffentlicht ein Whitepaper und gibt Einblicke in die Systematik des Algorithmus. Mithilfe künstlicher Intelligenz und Deep Learning werden User:innen immer wieder empfohlene Videos vorgeschlagen. So versucht YouTube mit seinem Algorithmus, das Publikum möglichst lange auf der Plattform zu halten. Gleichzeitig filtert, löscht und demonetarisiert YouTube Inhalte, die gegen die Richtlinien verstoßen.
2020-2022: Content wird moderiert
Passend zu den gesellschaftlichen Entwicklungen rückt YouTube mit seinem Algorithmus seine Verantwortung mehr in den Fokus. Falschinformationen, Hate Speech und grenzwertige Inhalte werden schneller erkannt und entfernt. Videos können jetzt auch demonetarisiert oder herabgestuft werden – die Community-Guidelines werden strenger (durchgesetzt).
2023-2025: YouTube Shorts dominieren
Seit 2021 zieht YouTube nach und ermöglicht Shorts, Kurzformvideos im Stil von Instagram Reels und TikTok. Schon im Mai 2023 machen diese Shorts rund 34 Prozent aller Videos auf der Plattform aus – sie werden vom YouTube-Algorithmus eigenständig behandelt und immer wichtiger.

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Faktoren wie die Swipe-Through-Rate, Wiedergabedauer und Sound-Trends spielen dabei eine wichtige Rolle. Mein Tipp: Legen Sie einen Fokus auf diese Shorts – 71 Prozent der Marketer:innen weltweit sehen Short- vor Long-Form-Content. Falls Sie im B2B-Umfeld doch auf eine höhere Videolänge setzen, empfehle ich Ihnen Content in Form von Anleitungsvideos rund um Ihr Produkt. Das funktioniert strategisch unseren eigenen Erkenntnissen nach am besten.
Seit 2025: Relevanz und KI-Prüfungen
Heute bevorzugt der YouTube-Algorithmus Content, der nicht nur zur Suchintention passt, sondern auch besonders glaubwürdig und nützlich ist – analog zum Google-Algorithmus für Website-Inhalte. Neu ist die Integration von KI-basierten Qualitätschecks. Sie sollen unter anderem den Informationsgehalt, die visuelle Klarheit und die Konsistenz der Aussagen von Videos bewerten. Community-Signale wie gespeicherte Videos oder geteilte Inhalte stärker gewichtet als klassische Metriken wie Likes oder Klicks.
Um Creator:innen zu schützen, entwickelt YouTube zudem Tools, die plumpe KI-Kopien verhindern sollen. Amjad Hanif, Vice President of Creator Products, stellt etwa ein System vor, mit dem „Partner automatisch KI-generierte Inhalte auf YouTube erkennen und verwalten können, die ihre Gesangsstimmen simulieren.“ Gleichzeitig gibt er die Richtung für die Zukunft vor, wenn es um KI-Inhalte geht: „Wir sind der Meinung, dass die Weiterentwicklung der KI die menschliche Kreativität fördern und nicht ersetzen sollte.“
Fazit: Der Algorithmus von YouTube
Beim Blick auf den YouTube-Algorithmus und seine Funktionsweise wird klar: Der Vergleich mit klassischer Suchmaschinenoptimierung bei Google liegt nahe. Der Algorithmus funktioniert nach den gleichen Prinzipien wie klassische Suchmaschinenoptimierung.
Um mit Ihren Videos auf YouTube erfolgreich zu sein, müssen Sie den Algorithmus verstehen und dessen Erfolgsfaktoren beachten. Ich empfehle Ihnen auch, Ihre Video-Performance zu messen – und bringen Sie diese KPIs in Verbindung zu Ihren übergeordneten Geschäftszielen. Werfen Sie dazu einen Blick in die wichtigsten Kennzahlen in YouTube-Analytics. Meine englischsprachigen Kolleg:innen haben dazu ein gutes Video erstellt:
Meine abschließende Empfehlung – bleiben Sie beim YouTube-Algorithmus am Ball:
- Optimieren Sie Ihre Videos schon in der Erstellung und später beim Upload nach den genannten Faktoren, um „dem Algorithmus zu gefallen“
- Verfolgen Sie News rund um den Algorithmus, am besten auf den offiziellen YouTube-Kanälen wie dem Blog oder in den sozialen Medien
Und: Machen Sie sich nicht verrückt, was den Empfehlungsalgorithmus betrifft. Es ist aus meiner Sicht sehr wichtig, sich im Rahmen einer Content-Strategie damit auseinanderzusetzen. Aber: Der nachhaltige Erfolg Ihrer Videos hängt aber nicht nur davon oder von perfekter YouTube-SEO ab – sondern vor allem von der Qualität und dem Nutzen Ihrer Videos für Ihre Zuschauer:innen.