Brummt Ihr Kopf, weil Sie ständig Dutzende offene Tasks haben? Wissen Sie nicht, wo Sie mit welcher Aufgabe anfangen sollen? Dann sollten Sie einen Frosch essen. Damit können Sie Ihr Organisationstalent und Ihr Zeitmanagement verbessern. Erfahren Sie in diesem Beitrag, was hinter dieser seltsam klingenden Idee steckt.

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Was ist Eat the Frog?

Eat the Frog (auch Eat that Frog genannt) nennt man eine Zeitmanagement-Methode, die der amerikanische Sachbuchautor und Berater Brian Tracy erfand. Dabei setzen Sie sich ein großes Ziel: Sie erledigen morgens zuerst die Dinge, die Sie als schwierig oder unangenehm empfinden. Gehen Sie Aufgaben derart an, handeln Sie nach dem Eat-the-Frog-Prinzip, das nicht nur wegen des Namens weltweit bekannt ist.

Was bedeutet Eat the Frog?

Die englische Redewendung „Eat the Frog!“ bedeutet übersetzt ins Deutsche so viel wie „Schluck’ die Kröte!“ Gemeint ist damit, dass Sie zuerst unangenehme, „eklige“ Aufgaben angehen sollten, bevor Sie sich anderen Projekten widmen. Nach dem sinnbildlichen Essen des Frosches sind Sie bereit für angenehmere Dinge.

Als Brian Tracy die Eat-the-Frog-Methode entwickelte, dachte er an ein Zitat von Mark Twain. Das lautet: „Iss morgens als Erstes einen lebenden Frosch und den Rest des Tages passiert dir nichts Schlimmeres.“

Eat the Frog: Welches Ziel hatte Brian Tracy damit?

Wenn Sie viele Aufgaben zu erledigen haben, verlieren Sie einerseits schnell den Überblick. Andererseits fällt es Ihnen unter Umständen schwer, Prioritäten zu setzen. Die Folge: Entweder werden Sie hektisch und gestresst, oder Sie verfallen in die Prokrastination („Aufschieberitis“). Beides löst Ihre Probleme nicht.

Deshalb fordert Sie das Eat-the-Frog-Prinzip auf, zuerst die unangenehmsten Dinge zu erledigen. So haben Sie diesen „Frog“ vom Tisch und können entspannter weiterarbeiten.

Wie läuft die Eat-the-Frog-Methode ab?

Sie ist ganz simpel und recht leicht umzusetzen. Finden Sie zuerst die „Kröte“, die Sie „schlucken“ müssen. Dann gehen Sie die unangenehme Aufgabe an und erledigen sie – am besten in einem Rutsch und ohne Unterbrechungen.

Sollten Sie Probleme haben, den Task komplett abzuarbeiten, dann unterteilen Sie ihn in kleinere, machbare Teilaufgaben. Oder holen Sie sich Unterstützung, beispielsweise durch Kollegen und Kolleginnen, um ihrem Ziel möglichst schnell näherzukommen. Erst wenn der „Frosch“ ganz „gegessen“ ist, sind Sie nach dem Eat-the-Frog-Prinzip vorgegangen. Danach haben Sie sich eine Runde Eigenlob und kleine Belohnung verdient, beispielsweise einen kurzen Plausch in der Kaffeeküche.

So identifizieren und „essen“ Sie den „Frosch“

Was ist die unangenehmste Aufgabe, die sinnbildliche, ekelhafte und glitschige Amphibie? Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort, denn schwierige, zeitintensive, emotionale oder dringende Herausforderungen können als „Frog“ empfunden werden.

Deshalb müssen Sie für sich definieren, was Sie im Moment als erstes „essen“ oder „schlucken“ sollten. Eine Hilfe kann dabei die Eisenhower-Prinzip sein. Hierbei unterteilen Sie Ihre zu erledigenden Tätigkeiten in:

  • dringend und wichtig
  • dringend und unwichtig
  • nicht dringend, aber wichtig
  • nicht dringend und unwichtig

Bringen Sie die Eisenhower-Matrix und das Eat-the-Frog-Prinzip zusammen, fallen die Aufgaben aus dem Feld „dringend und wichtig“ wahrscheinlich in den Bereich, wo sich Ihr Frosch befindet.

Nehmen Sie trotzdem noch eine feinere Auswahl vor, denn nicht jedes Vorhaben, das dringend und wichtig ist, muss unangenehm sein. Unter Umständen gibt es hier ein paar Projekte, an denen Sie richtig Spaß haben.

Haben Sie Ihren „Frosch“ gefunden, gilt es, diesen als Erstes anzugehen. Widmen Sie sich ihm gleich, wenn Sie im Büro angekommen sind – am besten, bevor Sie Ihre E-Mails gelesen oder andere Dinge erledigt haben.

Ein Beispiel für das Vorgehen nach Eat the Frog

Ein wichtiger Kunde oder eine wichtige Kundin Ihres Unternehmens möchte ein Angebot für ein neues Produkt haben. Seit Tagen schieben Sie die Aufgabe vor sich her, da Sie die Kundschaft überhaupt nicht leiden können. Sie wissen, dass er oder sie Sie nach dem Angebot anrufen wird, um harte und zähe Preisverhandlungen zu führen. Doch für Ihren Quartalsumsatz wäre es wichtig, den Deal an Land zu ziehen.

Conclusio: Sie denken an die Eat-the-Frog-Methode, schreiben schnellstmöglich das Angebot und verschicken es per E-Mail.

Vor- und Nachteile der Eat-the-Frog-Methode

Mit dem Prinzip, jeden Tag zuerst die unangenehmsten Herausforderungen anzugehen, bringen Sie mehr Effizienz in Ihr Leben. Sie nutzen Ihre Zeit sinnvoll und arbeiten wichtige Aufgaben ab. Wenn Sie stets auf der Suche nach der „Kröte“ sind, die Sie zuerst „schlucken“ müssen, erlernen Sie es, Prioritäten zu finden und zu setzen. Und sie erleben nach dem Abarbeiten ein Gefühl der Befreiung – das gibt Energie für Neues.

Doch wenn Sie jeden Arbeitstag mit der Routine beginnen, als Erstes die unliebsamen Dinge zu erledigen, senkt das die Motivation, zur Arbeit zu gehen und in den Tag zu starten. Wächst die Demotivation, wirkt sich das negativ auf Ihre Selbstdisziplin aus.

Dazu kommt: Haben Sie morgens wenig Zeit und ist der „Frosch“ ziemlich groß, kommen Sie in Zeitnot. Es baut sich ein Druck auf und negativer Stress kann die Folge sein.

Nutzen Sie Eat the Frog für Ihr Zeitmanagement

Meist haben Menschen nicht zu wenig Zeit, sondern nur die falschen Prioritäten. Das Eat-the-Frog-Prinzip kann Ihnen dabei helfen, sich besser zu fokussieren und derart Ihr Zeitmanagement zu verbessern. Aber übertreiben Sie es nicht. Gönnen Sie sich gelegentlich auch mal einen Kuchen statt eines Froschs zum Frühstück.

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Titelbild: Erzsébet Vehofsics / unsplash

Ursprünglich veröffentlicht am 17. Februar 2023, aktualisiert am Februar 17 2023

Themen:

Produktivität