Den passenden Firmennamen finden: So gehen Sie vor

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Dominik Erdmann
Dominik Erdmann

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Arcandor oder SpaceX − welchem Unternehmen würden Sie spontan und ohne es zu kennen mehr Vertrauen schenken? 1A Bettenprofis oder Hans Schmitt OHG − bei welchem Firmennamen fühlen Sie sich sofort angesprochen? Durch unsere Fragen merken Sie: Ein Unternehmensname ist nicht einfach ein Unternehmensname. Mit diesen Tipps finden Sie den passenden Firmennamen.

Mitarbeiter arbeitet am Laptop und denkt über passenden Firmennamen nach

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Warum ist es wichtig, einen guten Firmennamen zu finden?

Wenn Sie ein Kind erwarten, würden Sie dann dessen Name spontan und ohne große Überlegung festlegen? Wahrscheinlich nicht. Denn Namen sind kein Schall und Rauch, wie es oft behauptet wird. Stattdessen wirken sie bewusst und unterbewusst.

Wenn Sie eine Geschäftsidee haben und sich darauf basierend in der Unternehmensgründung befinden, lassen Sie sich also bei der Namensfindung ausreichend Zeit. Spontan die nächstbeste Idee zu nehmen, kann schnell schiefgehen. Wenn nicht kurzfristig, dann vielleicht langfristig.

Zum einen ist der Name eines Unternehmens das Aushängeschild. Wenn Sie einen richtigen Namen für Ihre Firma finden, verrät dieser gleich, was Sie anbieten. Zum Beispiel ist jedem sofort klar, was Wir-kaufen-dein-Auto.de, Bett1.de, Windeln.de oder Notebooksbilliger.de anbieten.

Es entsteht ein erster Eindruck, der bekanntermaßen am einprägsamsten bleibt. Zum anderen unterstützt ein Unternehmensname im besten Fall das Image einer Firma bzw. Marke. So klingt beispielsweise HelloFresh nach Frische und Rocket Internet nach flottem Aufbruch.

Konnten Sie keinen passenden Namen für Ihre Firma finden oder haben Sie sich nicht genügend Mühe gegeben, kann ein Name auch das Gegenteil bewirken. Sie bekommen ständig Rückfragen oder Ihre potenziellen Kunden und Kundinnen sind zurückhaltend beim Kauf, weil Sie Ihrem Unternehmen vielleicht gewisse Kompetenzen absprechen.

Ein Architekturbüro, das A. B. Bruch GmbH heißt, wirkt beispielsweise seltsam. Das bedeutet: Ein guter Firmenname kann Ihr Geschäft beflügeln, ein schlechter Name Ihr Business ausbremsen.

Was Sie beim Finden des richtigen Firmennamens auch stets bedenken sollten: Der Name wird Ihr Unternehmen wahrscheinlich viele Jahre begleiten − auf Visitenkarten, in Broschüren, auf der Website oder in der Presse.

Welche Arten von Firmennamen gibt es?

Bevor Sie kreativ werden, sollten Sie zuerst die Grundlagen der Namensfindung kennen. Ein Unternehmensname kann zu einer von vier Arten gehören:

  1. Personenname/Familienname: Hierbei beinhaltet der Firmenname den Vor- und Nachnamen einer Person, in der Regel den Namen des Gründers bzw. der Gründerin. Beispiel: Petra Mayer GmbH.
  2. Sachname: Bei einem Sachnamen wird das Produkt oder die Dienstleistung Ihres Unternehmens genannt. Beispiel: Malerei Mayer
  3. Fantasiename: Toben Sie sich bei der Namensfindung aus, denn Sie müssen sich auf eine Person oder ein Produkt beziehen. Beispiel: Farbenfantasie
  4. Kombinationsname: Sie mischen verschiedene Arten, beispielsweise Sach- und Fantasiename wie Farbenzauber Mayer.

Richtigen Firmennamen finden: Was ist zu beachten?

Haben Sie den perfekten Namen für Ihre Firma bzw. Marke gefunden? Ist es ein einprägsamer Name oder eher schwierig zu merken? Was als gut oder schlecht bewertet wird, hängt oft vom persönlichen Geschmack ab. Doch es gibt auch ein paar handfeste, weniger subjektive Aspekte. Diese sollten Sie beim Finden des passenden Firmennamens bedenken:

Einzigartigkeit

Restaurant Löwen, Pizzeria Napoli oder Bäckerei Weber: Diese Namen können Sie in fast jeder Gemeinde und in nahezu jeder Stadt entdecken. Sie klingen abgedroschen und damit langweilig. Deshalb sollten Sie bei der Suche nach dem perfekten Firmennamen viele Ideen durchspielen, die aus der Masse herausstechen. Besonders wenn Sie in einer Branche oder einem Gebiet tätig sind, wo Sie viele andere Unternehmen zur Konkurrenz haben.

Kreativität

Um einzigartig oder gar herausstechend zu sein, müssen Sie kreativ sein. Denken Sie über den Tellerrand hinaus. So muss aus Ihrem Unternehmensnamen nicht sofort ersichtlich sein, was Ihr Unternehmen anbietet. Viele Startups lassen sich deshalb Kunstwörter einfallen, die exotisch und ungewöhnlich klingen. Man denke an Yahoo, Flickr, Google oder Meta.

Merkbarkeit

Kreativität ist gut, doch übertreiben Sie es nicht. Wenn Sie einen außergewöhnlichen Firmennamen finden oder einen Fantasienamen kreieren, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Zielgruppe ihn sich zuerst nicht merken kann. Oder hat sich bei Ihnen sofort Tumblr und Huawei ins Gedächtnis eingebrannt?

Aussprache

Ein weiterer wichtiger Punkt für die Namensfindung: die Aussprache des Firmennamens. Bis heute ist vielen nicht klar, wie man das gerade genannte Huawei oder Xing und DAZN ausspricht.

Sorgen Sie für Klarheit, insbesondere wenn Sie ein internationales Publikum ansprechen möchten. Denn einige englische Firmennamen können ziemlich seltsam oder peinlich klingen, weil Wortbestandteile anders von Ihnen gedacht ausgesprochen werden.

Bezug

Was bietet ein Unternehmen an, das Apple heißt? Ist es ein Obsthandel? Sie kennen die Antwort. Aber nur, weil sich Apple über die Jahrzehnte zu einem Markennamen entwickelte. Davon können Sie aber nicht ausgehen, besonders nicht bei der Gründung eines Startups. Dementsprechend wäre es gut, wenn es einen Bezug zwischen dem Unternehmensnamen und Ihrem Unternehmen gibt.

Tonalität

Vorhair & Nachhair, Vier Haareszeiten oder Haarscharf: Es gibt viele Friseursalons, die humorvolle Namen tragen. Das ist in Ordnung, wenn Ihre Zielgruppe diese Art des Humors versteht. Doch ein Anwalt, eine FinTech-Bank oder ein Versicherungsunternehmen sollten auf diese Späße bei der Namensfindung eher verzichten. Achten Sie besonders bei „seriösen“ Branchen auf die Tonalität Ihres Unternehmensnamens.

Firmennamen finden: Der Ablauf von der Idee zur Umsetzung

Ja, es mag Gründer und Gründerinnen geben, denen ihr Startup-Name spontan in einem Café einfiel − und das war es. Es gab keinen langen Prozess der Namensfindung, stattdessen wurde die erstbeste Idee genommen. Möchten Sie lieber strukturierter vorgehen, können Sie diese Schritte wählen:

1. Ziele des Namens definieren

Was soll Ihr Unternehmensnamen aussagen? Möchten Sie damit eine „Message“ vermitteln, zum Beispiel Ihre Mission und Vision? Ist es Ihnen wichtig, gewisse Werte wie Ökologie und Fairness zu transportieren? Wenn Sie mindestens einmal mit Ja geantwortet haben, müssen Sie ein oder mehrere Ziele ausarbeiten. Halten Sie beispielsweise für sich fest: „Ich möchte einen passenden Firmennamen finden, der den Aufbruch ins Weltall symbolisiert“.

2. An die Zielgruppe denken

Der Namen Ihres Unternehmens muss nicht nur Ihnen und Ihren Co-Gründerinnen und -Gründern gefallen. Mindestens genauso wichtig ist es, dass Ihre angepeilte Zielgruppe den Namen versteht und annimmt.

3. Image und Positionierung beachten

Wenn Sie Ihre Ziele definieren, sollten Sie sich auch überlegen, welches Bild Sie mit Ihrem Unternehmensnamen vermitteln möchten. Möchten Sie seriös oder als cooler Newcomer rüberkommen?

4. Den Markt beobachten

Wenn Sie aus der Masse herausstechen wollen, müssen Sie Ihre Mitbewerbenden genau kennen. Starten Sie eine Recherche, welche Art von Namen andere Unternehmen in Ihrer Stadt oder in Ihrer Branche wählen.

5. Brainstorming und Co.

Einen richtigen Firmennamen zu finden ist ein kreativer Prozess. Da die Ideen bzw. Namen vielleicht nicht spontan aus Ihnen heraussprudeln, können Sie verschiedene Kreativitätstechniken wie Brainstorming oder Mindmapping anwenden.

6. Firmennamen finden über einen Generator

Nutzen Sie das Internet. Eine gute Unterstützung können dabei sogenannte Firmennamen-Generatoren sein. Die Namensfindung geht mit einem Generator schneller und einfacher als mit klassischen Methoden vonstatten.

Bei den Online-Tools geben Sie in der Regel Stichworte ein, die Ihr Unternehmen beschreiben. Binnen Millisekunden geben Ihnen die Namensgeneratoren mehr oder weniger kreative Vorschläge. Entweder übernehmen Sie diese eins zu eins, oder Sie nutzen sie als Grundlage, um neue und eigene Ideen zu entwickeln.

7. Eine erste Auswahl treffen

Nach Ihrem Kreativprozess der Namensfindung werden Sie wahrscheinlich 20, 30 oder mehr Ideen aufgeschrieben haben. Reduzieren Sie die Auswahl, indem Sie die potenziellen Namen nach den oben genannten Kriterien durchleuchten (Zielgruppe, Tonalität, Merkbarkeit etc.). Und sortieren Sie Vorschläge aus, die nach bekannten Markennamen klingen.

8. Auswahl testen

Wie denken Freundinnen und Bekannte über Ihre Namensvorschläge? Und was sagt Ihre mögliche Zielgruppe zu Ihrer Auswahl? Finden Sie das heraus, indem Sie Marktforschung betreiben. Und schlafen Sie ein paar Nächte über Ihre Ideen. Sicherlich wird Ihnen der eine oder andere Name, der Ihnen spontan gefiel, als nicht mehr passend erscheinen.

9. Rechtliches abklären

Was Sie auf keinen Fall vergessen dürfen: Klären Sie, ob die Namensideen, die in der engeren Auswahl fallen, gegen rechtliche Vorgaben verstoßen. Und prüfen Sie, ob es Ihre Ideen schon als geschützte Markennamen oder Firmennamen gibt.

Wie finde ich heraus, ob ein Firmenname geschützt ist?

Trägt Ihr Unternehmen einen Firmennamen, den es bereits gibt, kann das unter Umständen teure Folgen für Sie haben. Deshalb gilt eine genaue Recherche als ratsam. Dafür gibt es mehrere Anlaufstellen, zum Beispiel das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA).

Zuerst sollten Sie mit einer simplen Internet-Recherche mit Google oder einer anderen Suchmaschine beginnen. Geben Sie hier Ihren Wunschnamen ein. Zudem empfiehlt sich eine Prüfung beim Handelsregister, beim Unternehmensregister und beim European Business Register. Das Deutsche Patent- und Markenamt ist ebenso eine wichtige Anlaufstelle. Für die intensive und fachkundige Recherche können Sie zusätzlich einen Fachanwalt bzw. eine Fachanwältin engagieren.

Firmenzusätze bedenken

Welche Rechtsform soll Ihr Startup haben? Wird es beispielsweise eine UG (Unternehmergesellschaft), eine GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) oder eine GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts)? Diese Fragen sind wichtig, denn für manche Unternehmensformen bestehen gesetzliche Vorgaben bei der Geschäftsbezeichnung.

Lassen Sie beispielsweise Ihr Unternehmen ins Handelsregister eintragen, müssen Sie sich an die Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) halten. So hat Ihr Firmenname den Namen des Inhabers zu tragen und darf nicht in die Irre führen.

Unser Tipp: Holen Sie sich einen Rechtsberater bzw. eine Rechtsberaterin, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfassen und einzuhalten.

Firmennamen finden: Weitere Tipps

Klären Sie, ob Ihr Name eventuell anstößig klingt oder ob Sie damit gewisse Personenkreise diskriminieren. Fokussieren Sie sich beim Check nicht nur auf den deutschsprachigen Raum. Beachten Sie alle relevanten Sprachen und Kulturen, die Ihr Startup heute und in Zukunft ansprechen könnte.

Denken Sie zudem stets an die mittelfristige und langfristige Strategie Ihres Startups. Ist Ihr Unternehmensname, der aktuell absolut zutreffend ausfällt, in fünf oder zehn Jahren noch passend? Oder schränkt Sie dann der Name zu sehr ein?

Ebenso gilt es, die Rechtsform im Hinterkopf zu haben. Klingt der Name, wenn man ihn zusammen mit GmbH, OHG oder AG ausspricht, noch immer seriös und professionell?

Von der spontanen Idee zum richtigen Firmennamen

Ein Startup ist mehr als nur ein neues Unternehmen. Sie sollten es wie ein eigenes Kind ansehen, speziell bei der Suche Ihres Firmennamens. Machen Sie sich viele Gedanken darüber, wie Ihr Name klingt und welches Image er ausstrahlt.

Stockt der Namensfindungsprozess, weil zum Beispiel Ihre ersten Vorschläge gegen Markenrechte verstoßen, lassen Sie sich nicht entmutigen. Befragen Sie Bekannte oder nutzen Sie einen Firmennamen-Generator.

Haben Sie den passenden Firmennamen gefunden, vergessen Sie nicht, sich diesen zu sichern. Schützen Sie ihn als Eintrag beim Patent- und Markenamt, sodass keine andere Person Ihre Idee für das eigene Unternehmen verwendet.

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Titelbild: 10'000 Hours / iStock / Getty Images Plus

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