Hund im Büro: So verbessern die Vierbeiner das Betriebsklima

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Iulia Natrapei
Iulia Natrapei

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Einer Umfrage des Bundesverbands Bürohund e. V. aus dem Jahr 2019 zufolge wirkt sich die Anwesenheit von Bürohunden positiv auf das Arbeitsklima in Unternehmen und auf die Work-Life-Balance der Mitarbeitenden aus. Unter anderem erhöhen die Vierbeiner die Loyalität zum Unternehmen.

Bürohund am Schreibtisch

Kein Wunder, dass sich die Bürohunde als Begleitung am Arbeitsplatz immer größerer Beliebtheit erfreuen. Unter jungen Talenten gelten sie als attraktiver Benefit und stehen bei der Unternehmenswahl mittlerweile auf einer Stufe mit flexiblen Arbeitszeiten und Homeoffice.

In unserem Beitrag zeigen wir Ihnen, welche Hunde am besten für das Büro geeignet sind, was Sie beim Umgang mit den Tieren während der Arbeit beachten müssen und welche positiven Auswirkungen Bürohunde auf unsere Gesundheit haben können.

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Warum ein Bürohund? Diese Vorteile haben die tierischen Kollegen und Kolleginnen

Hunde am Arbeitsplatz haben einen positiven Einfluss auf die Zufriedenheit, Gesundheit und den Stresspegel der Mitarbeitenden. Diese Erkenntnis bestätigte eine Studie des Wissenschaftlers Randolph T. Barker von der Virginia Commonwealth University bereits im Jahr 2012.

Doch die positiven Auswirkungen gehen weit über das Wohlbefinden der einzelnen Mitarbeitenden hinaus: Durch Bürohunde profitiert das gesamte Unternehmen von einer höheren Produktivität, mehr Motivation und einem attraktiven Image beim Kampf um junge Talente. So leisten die Vierbeiner einen Beitrag dazu, dass Sie die Herausforderungen im Betriebsalltag einfach meistern können.

Welche Vorteile ein Bürohund für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit sich bringt, zeigen einige gesundheitliche, soziale und unternehmerische Vorteile:

1) Ausschüttung von Hormon Oxytocin

Oxytocin ist im Volksmund auch als „Liebes- oder Kuschelhormon“ bekannt und hat den Ruf, vertrauensfördernd und beruhigend zu sein. Das Hormon wirkt ausgleichend und senkt Stresslevel sowie den Blutdruck.

Studien belegen, dass die Interaktion mit Hunden eine Ausschüttung des Hormons im menschlichen Körper hervorruft und damit einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden hat. Das gilt auch für Interaktionen am Arbeitsplatz, an den Kollegen und Kolleginnen einen Hund mitbringen.

2) Senkung der Cortisol-Ausschüttung

Die gegenteilige Wirkung zu Oxytocin hat Cortisol, welches als Stresshormon bekannt ist und das Stresslevel des Menschen bei der Ausschüttung erhöht.

Auch hier wurde der Einfluss der tierischen Interaktion im Büroalltag anhand von Studien untersucht und herausgefunden, dass sie das Cortisol-Niveau senkt.

3) Reduzierung des Krankheitsrisikos

Wenn Hundehalter und -halterinnen ihren eigenen Hund während der Arbeit bei sich wissen, sind sie Studien zufolge weniger krank. Das liegt vor allem daran, dass ihre Stresslevel dadurch sinken.

Doch auch auf die Gesundheit der restlichen Mitarbeitenden hat die Anwesenheit einer Fellnase am Arbeitsplatz positive Auswirkungen, denn das Risiko für eine ganze Reihe an psychischen Erkrankungen wird durch einen Hund im Büro erheblich gemindert:

  • Depressionen
  • Burnout
  • Stressempfinden
  • Herzinfarkt
  • Bluthochdruck

4) Arbeitsklima und soziale Kontakte

Hunde schaffen ein Klima des Vertrauens und des Miteinanders. Die Anwesenheit der Vierbeiner im Unternehmen hat daher nicht nur auf die Gesundheit, sondern zudem auf die sozialen Kontakte der Belegschaft und auf das Arbeitsklima im Allgemeinen einen positiven Einfluss.

5) Image des Unternehmens

Immer mehr Unternehmen erlauben die Mitnahme von Hunden an den Arbeitsplatz. Das hat neben den genannten positiven Effekten einen weiteren Grund: Ein Hund im Büro verbessert das Image des Unternehmens.

Der Bürohund als Benefit ist heute beliebter denn je und hilft Unternehmen dabei, neue Mitarbeitende zu finden. Im sogenannten „War for Talents“ in Zeiten des Fachkräftemangels kann das ein guter Baustein sein, um sich von der Konkurrenz zu unterscheiden.

Welche Hunde eignen sich fürs Büro?

Als Bürohund eignet sich nicht jede Rasse. Border Collies sind beispielsweise als sehr aktive, lebendige Hunde bekannt und machen sicher keine Freudensprünge beim Gedanken an einen ruhigen Platz im Büro.

Mit der richtigen Erziehung stehen die Chancen aber gut, dass es mit einem Bürohund dieser Rassen klappt:

  • Golden Retriever: Als ruhiger, freundlicher und intelligenter Familienhund ist der Golden Retriever für das Büro prädestiniert und fühlt sich unter dem Schreibtisch im wahrsten Sinne des Wortes pudelwohl.
  • Labrador Retriever: Der Labrador Retriever ist nicht nur ein schöner Hund, sondern gilt auch als sehr warmherzig, freundlich und ruhig. Er passt daher ideal als Hund ins Büro.
  • Neufundländer: Neufundländer sind dafür bekannt, im Umgang mit Kindern sowie Erwachsenen sehr gelassen und rücksichtsvoll zu sein. Die gutmütigen und anhänglichen Tiere sind daher bei entsprechender Erziehung gut für das Büro geeignet.
  • Malteser: Der Malteser ist ein herzlicher und liebevoller Hund, der gern die Gesellschaft von Menschen genießt und nicht viel Bewegung braucht. Regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft und kleine Spieleinheiten gehören jedoch auch für diese Vierbeiner zum Ausgleich dazu. Als Bürohund eignet sich auch diese Rasse gut.
  • Basset Hound: Einst als Jagdhund beliebt, kann man den Basset Hound heute vor allem bei Familien mit kleinem Garten antreffen. Die Hunderasse kommt vorübergehend mit etwas weniger Platz klar und ist daher grundsätzlich ebenfalls für das Büro geeignet.

Behalten Sie dennoch im Hinterkopf: Eine grundlegende Eignung als Bürohund aufgrund ihrer Rasse sagt über einzelne Hunde recht wenig aus. Genau wie die Besitzer oder Besitzerinnen haben auch die Vierbeiner eine eigene Persönlichkeit, die berücksichtigt werden muss.

Diese Hinweise sollten Sie beachten

So positiv die Mitnahme des Hundes in das Büro auch ist: Ob ein Hund im Büro erlaubt ist, kann am Ende nur die Geschäftsführung entscheiden, denn es besteht kein gesetzlicher Anspruch auf die Mitnahme Ihres Hundes an Ihren Arbeitsplatz.

Halten sich Arbeitnehmende nicht an die Vorschriften, kann ihnen eine Abmahnung oder unter Umständen sogar eine Kündigung drohen.

Damit der Mitnahme Ihres Bürohundes nichts im Wege steht, empfehlen wir, folgende Punkte zu berücksichtigen:

  • Halten Sie frühzeitig Rücksprache mit der Geschäftsführung.
  • Berücksichtigen Sie die Tatsache, dass es Kollegen und Kolleginnen geben kann, die an Allergien leiden oder Angst vor Hunden haben – nicht alle Menschen freuen sich über die flauschigen Gefährten.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund während Ihrer Arbeitszeit ausreichend beschäftigt ist.
  • Eine gute Erziehung des Hundes ist essenziell für die Integration in den Büroalltag.

Was braucht der Hund im Büro?

Als Hundehalter beziehungsweise Hundehalterin müssen Sie darauf achten, dass es dem Vierbeiner im Büro gut geht und dass er sich dort wohlfühlt.

Damit das klappt, sollten Sie für Ihren Hund im Büro folgende Tipps beachten:

  • Es muss für den Hund im Büro genügend Platz geben. Er benötigt einen Ort, wo er sich beispielsweise ungestört hinlegen, dösen oder schlafen kann. Ein Hundekörbchen, eine Decke oder eine Hundebox können dafür sorgen, dass sich Ihr felliger Freund besser an den Arbeitsplatz gewöhnt.
  • Stellen Sie sich regelmäßig die Frage „Wie kann ich meinen Hund im Büro beschäftigen?“. Spielsachen wie ein Lieblingskuscheltier oder ein Kauknochen sorgen für etwas Ablenkung, wenn es dem Hund im Büro zu langweilig wird.
  • Die Verantwortlichen müssen die Gelegenheit haben, ihre Arbeitstätigkeit zu unterbrechen, um mit dem Vierbeiner zwischendurch an die frische Luft zu gehen. Soll der Hund den ganzen Tag im Büro dabei sein, reicht es nicht aus, ihn neben der Arbeit her lediglich mit etwas Multitasking zu bespaßen.
  • Der Hund benötigt im Büro einen eigenen Rückzugsort. Dieser sollte gut belüftet sein und eine angenehme Temperatur aufweisen – im Sommer wie im Winter.
  • Als Hundebesitzer beziehungsweise -besitzerin müssen Sie dafür sorgen, dass Ihr Tier genügend Wasser und Futter bekommt. Auch Leckerlies für zwischendurch sollten stets vorhanden sein.
  • Gibt es Kollegen und Kolleginnen, die Hunde beispielsweise nicht mögen oder unter einer Tierhaarallergie leiden und sich entsprechend abwehrend verhalten, spüren die Vierbeiner das. Das kann sich negativ auf ihr Verhalten auswirken. Sprechen Sie daher bereits im Voraus mit der Belegschaft ab, inwiefern die einzelnen Personen mit dem Hund interagieren wollen.

Weitere Tipps für den Hund im Büro

Bevor sie ihr tierisches Familienmitglied aus dem Homeoffice mit ins Büro nehmen, sollten sich Hundebesitzer und -besitzerinnen zusätzlich folgende Fragen stellen:

  • Ist der potenzielle Bürohund geimpft und versichert?
  • Sieht er gepflegt aus und wirkt er sympathisch?
  • Können die Kolleginnen und Kollegen mit einem Bürohund im Büroalltag umgehen? Sind sie an Tiere gewöhnt?
  • Gehorcht der Vierbeiner aufs Wort und kann man ihn für kurze Zeit allein lassen?
  • Ist der Hund stubenrein?
  • Wie sicher sind die Räume des Unternehmens? Gibt es eventuell Stellen, an denen sich der Hund verletzen kann?

Regelungen zum Hund im Büro laut Arbeitsrecht

Immer mehr Unternehmen sehen die Anwesenheit von Hunden im Büro zwar locker, im Arbeitsrecht gibt es jedoch kein Gesetz, welches Arbeitnehmenden grundsätzlich die Mitnahme eines Tieres zum Arbeitsplatz erlaubt. Das bedeutet: Die Geschäftsführung jedes Unternehmens kann individuell entscheiden, ob ein Hund im Büro erlaubt ist oder nicht. In großen Unternehmen kann es vorkommen, dass auch der Betriebsrat ein Wörtchen mitzureden hat.

Wichtig ist dabei gerade für die Entscheidungstragenden, dass es gewisse Grauzonen gibt: Wurde einzelnen Mitarbeitenden erlaubt, Ihre Hunde mit ins Büro zu bringen oder das Mitbringen geduldet, ist es schwer, neue Anfragen kategorisch abzulehnen. Unter Umständen kann es sogar zu persönlichen Abwägungen kommen, wenn sich beispielsweise direkte Kollegen und Kolleginnen über ein Tier in den Unternehmensräumen beschweren.

Zudem muss auch immer das Tierschutzgesetz bedacht werden: Die Vierbeiner dürfen zum Beispiel keinen Gefahren durch Maschinen ausgesetzt werden. Ebenso müssen Hundehalter und Hundehalterinnen gewährleisten, dass die Tiere einen geeigneten Platz im Büro erhalten, an dem es nicht zu heiß, zu kalt, zu dreckig, zu laut oder zu stickig ist.

Sollten Unternehmen Bürohunde einführen?

Die Einführung von Hunden ins Büro ist aus Unternehmenssicht gleich in mehrfacher Hinsicht attraktiv: Neben einem spürbar geringeren Krankenstand bringen Bürohunde für Arbeitgebende auch den Vorteil von einem positiven Image mit und steigern ihre Attraktivität bei der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Wie eine Erhebung des Bundesverbands Bürohund e.V. im Bürohund-Index Deutschland 2019 herausfand, bleiben Mitarbeitende in einem Unternehmen mit mindestens einem Hund im Büro länger loyal.

Darüber hinaus macht sich die Anwesenheit von Hunden – bei der richtigen Erziehung – durch ein verbessertes Betriebsklima und eine höhere Produktivität bemerkbar. Bei der Einführung des Bürohundes ist es jedoch wichtig, auf Allergiker und Allergikerinnen sowie auf Mitarbeitende mit Angst vor Hunden Rücksicht zu nehmen.

Der Star auf dem Titelbild ist übrigens Theo, einer unserer HubSpot-Bürohunde. Theo hat sogar einen eigenen Instagram-Account.

Zukunft der Produktivität

Titelbild: HubSpot Bürohund Theo von Autorin Iulia Natrapei

Themen: Betriebsklima

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