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Kopf frei bekommen: 12 Tipps für Klarheit und Gelassenheit

Geschrieben von Inken Kuhlmann-Rhinow | 4. Juli 2022

Sie wollen neue Kundschaft gewinnen, aber Ihnen fehlen die Ideen für eine effiziente Ansprache? Verhandlungen stehen an, aber Sie wissen nicht, wie Sie das Beste aus dem Gespräch herausholen? Das kann viele Gründe haben – ausweglos ist diese Situation jedoch nicht. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren mentalen Fokus zurückgewinnen, abschalten und wieder kreativ werden.

Kopf frei bekommen: Tipps und Tricks für den Alltag

Es gibt eine Vielzahl von Strategien und Übungen, mit denen Sie den Kopf freibekommen und selbst in Ausnahmesituationen klare Gedanken fassen können, um produktiv und effizient zu arbeiten. Die 12 bekanntesten und erfolgreichsten davon lernen Sie im Folgenden kennen:

1. Aufschreiben

Das Schreiben mit der Hand erfordert deutlich mehr Konzentration als vollautomatisches Tippen. Um den Kopf frei zu kriegen, kann es sich lohnen, eine Struktur auf einem Blatt Papier festzuhalten (siehe nächster Punkt). Aber auch das Anlegen einer To-do-Liste sorgt für einen klaren Kopf. Dazu können Sie auch auf To-do-Listen-Apps zurückgreifen, um sich die Arbeit etwas zu erleichtern.

Wer in Gedanken jeden Tag durchgehen muss, was er oder sie als Nächstes zu tun hat, gibt der Kreativität keine Luft zum Atmen. Schreiben Sie einen Plan auf, legen Sie Fristen und Zeiträume fest (auch fürs „kreativ werden“) und konzentrieren Sie sich nicht auf zu viele Dinge gleichzeitig.

Natürlich soll Sie das Arbeiten mit Stift und Papier nicht daran hindern, Ihre Notizen auch digital und mobil zur Verfügung zu haben: Mit Evernote können Sie beispielsweise handgeschriebene Notizen abfotografieren, die Sie perfekt zugeschnitten auch auf dem Smartphone zur Verfügung haben.

Quelle: Screenshot Evernote

2. Mindmaps

Mindmaps kennen wir schon seit Jahrzehnten, genutzt wird diese Technik allerdings viel zu selten. Das Prinzip: Assoziationen nicht linear aufschreiben, sondern durcheinander und verbunden durch „Gedankenstricke“.

Setzen Sie Ihr Hauptthema in die Mitte und notieren Sie all Ihre spontanen Einfälle darum. So behalten Sie den Überblick über Ihre eigenen Gedankenverbindungen und können diese später besser formulieren. Für das Mindmapping gibt es natürlich Apps, zum Beispiel SimpleMind (iOS), Coggle (Browser-App) oder Freemind (Windows/Linux/Mac).

Quelle: Screenshot Coggle.it

3. Erreichbare Ziele setzen (und diese abarbeiten)

Ein Hauptgrund für geistige Blockaden ist ein Gefühl der Überforderung. Wer meint, Ziele sowieso nicht erreichen zu können, kann sich nicht auf die Aufgaben einlassen, die Kreativität fließen lassen und das volle Potenzial ausschöpfen. Stattdessen haben Sie jeden Tag das Gefühl, Ihren Aufgaben hinterherzulaufen, niemals fertig zu werden und überfordert zu sein.

Eine wichtige Aufgabe besteht deshalb darin, dass Sie sich erreichbare Ziele setzen und diese abarbeiten. Überlegen Sie genau, wie viel Zeit Sie für welche Dinge benötigen und kalkulieren Sie nicht zu knapp. Planen Sie lieber ein paar Puffer ein, um nicht unnötig Druck aufzubauen und in Zeitnot zu geraten.

Erarbeiten Sie zudem einen konkreten Plan, welche Aufgaben Sie in welchen Zeitfenstern erledigen wollen. So stellen Sie sicher, dass immer kleine Pakete erledigt werden und nicht am Ende große Aufgaben auf einmal erledigt werden müssen.

4. Kommunikation

Wenn es Ihnen manchmal an Inspiration für ein Projekt mangelt, sprechen Sie mit anderen darüber. Insbesondere fachfremde Freunde und Freundinnen, Kollegen und Kolleginnen oder Familienmitglieder werden Ihnen Input geben, der Sie auf völlig neue Gedanken bringen kann – auch, da Sie Ihre Ideen für diese Menschen anders kommunizieren müssen.

Es ist ein Trugschluss, dass man als Experte bzw. Expertin besser allein an einem Projekt arbeitet. Artikulieren Sie Ihre Sorgen und Probleme und hören Sie zu.

5. Aufgaben auslagern

Der Todfeind der Kreativität ist Zeitdruck. Nur sehr wenige Menschen können unter hohem Druck spontan kreativ sein. Wenn Sie nicht zu diesen Personen gehören, arbeiten Sie an Ihrer Fähigkeit, Aufgaben abzugeben und sich auf das Wesentliche zu fokussieren.

Gerade im Online-Marketing lassen sich umfangreiche Kampagnen gut in Teilaufgaben zergliedern, die Sie wiederum im Team verteilen können. So schaffen Sie Zeit für kreatives Brainstorming.

6. Lernen, nein zu sagen

Für den Kollegen einspringen, ein Geburtstagsgeschenk für die Schwiegermutter abholen, das Protokoll eines Teammeetings erstellen, die Kinder vom Kindergeburtstag abholen... Immer wieder werden Aufgaben an Sie herangetragen, die eigentlich nicht zu Ihren Kernaufgaben gehören. Das gilt für den Beruf ebenso wie für den privaten Bereich. Solche zusätzlichen Dinge kosten eine Menge Zeit und Energie, was zu geistigen Blockaden und einer Gehemmtheit führen kann.

Lernen Sie deshalb, an den richtigen Stellen nein zu sagen. Sie müssen sich nicht überfordern, aus Angst, dass andere Sie für unhöflich halten. Prüfen Sie genau, ob eine Aufgabe in Ihren Zeitplan passt, bevor Sie diese annehmen. Falls es realistisch nicht möglich ist, sie zu erledigen, müssen Sie keine Scheu haben, nein zu sagen. Kommunizieren Sie klar, dass Sie nicht in der Lage sind, etwas zu tun. Das gilt für Kollegen und Kolleginnen ebenso wie für Menschen in ihrem privaten Umfeld.

7. Routinen einführen

Routinen helfen Ihnen dabei, Ihre Kreativität fließen zu lassen. Sie müssen sich auf einzelne Aufgaben nicht mehr separat konzentrieren, sondern viele laufen ganz von selbst ab. Hierfür ist es wichtig, dass Sie effiziente Arbeitsweisen etablieren und sich einen Arbeitsplan erstellen, bei dem die einzelnen Aufgaben perfekt ineinandergreifen.

Zudem helfen Ihnen solche Routinen beim Zeitmanagement. Sie haben jeden Tag konkrete Zeitfenster, in denen Sie bestimmte Aufgaben erledigen. So können Sie Tätigkeiten nicht vor sich herschieben, sondern haben immer einen konkreten Zeitpunkt, bis zu dem diese erledigt sein müssen. So verwandeln Sie große Herausforderungen in kleine Unteraufgaben, die sich effizient meistern lassen und zu keiner Überforderung werden.

Außerdem müssen Sie die einzelnen Aufgaben so nicht im Kopf behalten, sondern haben sie vor sich liegen. So finden Sie leichter zur Ruhe, können abschalten und sich von Stress befreien. Es gibt dabei verschiedene Methoden, effektives Zeitmanagement zu betreiben.

8. Bewegung und Sportarten

Der Nummer-1-Tipp, um den Kopf frei zu bekommen, lautet „moderate Bewegung“. Dabei muss es sich nicht um anstrengenden Sport handeln. Alles, was den Puls erhöht, genügt. Wenn Ihr Alltag im Content-Marketing ohnehin viel vor dem Computer stattfindet, kann schon ein halbstündiger Spaziergang in leicht erhöhtem Tempo reichen.

Idealerweise finden Sie jedoch jeden Tag Zeit für ein kurzes Ausdauertraining, beispielsweise eine kleine Radtour in der Mittagspause. Bewegung setzt die Durchblutung in Gang und bringt das Gehirn automatisch zum „abarbeiten“.

Besonders gestresste Menschen, die sonst keinen Sport machen, werden bei ihren ersten Ausdauer-Workouts spüren, dass die Gedanken geradezu rasen. Der Effekt stellt sich erst einige Zeit nach dem Training ein: Das Gehirn hat alles verarbeitet und ist wieder zugänglich für Neues – ein Reboot für den Kopf.

Neben allgemeiner Bewegung eignen sich bestimmte Sportarten dazu, einen klaren Kopf zu bekommen. Hierzu zählen zum Beispiel Tischtennis und Tennis, aber auch Kraftsport, Kampfsportarten oder Schießübungen.

Besonders Sportarten, die eine schnelle Reaktion erfordern, lassen wenig Zeit fürs Grübeln und helfen, den Fokus zu finden. Wenn Sie keine Zeit für einen Sportverein haben, tut es aber auch eine kurze bürotaugliche Aktivität mit den Kollegen und Kolleginnen, wie zum Beispiel Minigolf oder Tischfußball.

9. Meditation

Meditation muss nicht immer gleich mit buddhistischen Tempeln oder Esoterik verbunden sein. Es gibt viele einfache Übungen, die Sie täglich bei der Arbeit im Inbound Marketing einplanen können.

Achtsamkeitstraining ist zum Beispiel eine Form der Meditation, bei welcher die Meditierenden versuchen, so gut wie möglich im Hier und Jetzt zu leben und so wenig wie möglich an Vergangenes und Zukünftiges zu denken. So kommen Sie zur Ruhe, können abschalten und bauen nachhaltig Stress ab.

Eine mögliche Übung ist die Folgende: Atmen Sie langsam ein (vier Sekunden), halten Sie den Atem an (vier Sekunden) und atmen wieder aus (vier Sekunden). Versuchen Sie, sich dabei nicht auf bestimmte Gedanken zu konzentrieren, sondern diese ziehen zu lassen. Wenn Ihnen das schwerfällt, denken Sie an einen leeren Raum, in dem das Gerüst eines Würfels steht.

Konzentrieren sich auf die zwölf Streben, aus denen das Gerüst besteht und entfernen Sie die Streben eine nach der anderen – bis nur noch der leere Raum da ist. Damit fahren Sie Ihren inneren Motor herunter und schaffen Platz für kreative Prozesse.

Achtsamkeit spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Machen Sie sich jeden Tag bewusst, wie es Ihnen geht, wie Sie sich fühlen und welche Bedürfnisse Sie haben. Je genauer Sie auf Ihren Körper hören, desto leichter fällt es Ihnen, Stress zu vermeiden und gedanklich zur Ruhe zu kommen.

Leben und arbeiten Sie daher nicht einfach vor sich hin, sondern erleben Sie jeden Augenblick ganz bewusst. Gönnen Sie sich zudem regelmäßige Pausen, um durchzuatmen und die Möglichkeit zu haben, sich zu erden und neue Kräfte zu tanken.

10. Musik

Musik kann ein Schlüssel für Konzentration und Kreativität sein. Wenn Sie Musik zur Entspannung nutzen wollen, hören Sie aktiv. Nehmen Sie sich Zeit und konzentrieren Sie sich voll darauf – besonders geeignet zur Entspannung und Freisetzung von Kreativität sind komplexe Arrangements wie bei Klassik (beispielsweise leichte Klaviermusik, wie von Frédéric Chopin) oder Jazz (z. B. Yaron Herman Trio).

Wenn Sie selbst Musik machen, müssen Sie sowieso vermutlich sehr konzentriert sein – die meisten Instrumente basieren auf dem koordinativen Zusammenspiel von beiden Händen sowie einem guten Gehör. Überall, wo Sie sich stark konzentrieren müssen, bauen Sie Blockaden ab und schärfen Ihren Verstand.

11. Lesen (Freizeitlektüre)

Selbst wenn Sie in Ihrem Arbeitsalltag viel lesen, ist eine Freizeitlektüre eine gute Möglichkeit, um den Kopf freizubekommen. Sie haben dann die Möglichkeit, aus ihrer realen Welt auszubrechen und in eine kreative Fantasiewelt zu entfliehen. Das kostet wenige Ressourcen, setzt aber eine enorme Kreativität frei. Planen Sie daher in Ihre Freizeit nach Möglichkeit Zeitfenster ein, in denen Sie lesen und sich interessanten Themen und Geschichten widmen.

12. Assoziativtraining

Assoziativtraining funktioniert wie folgt: Im Mittelpunkt steht ein Gegenstand. In kurzer Zeit sollen nun alle damit assoziierbaren Verben aufgeschrieben werden – spontan und rein quantitativ. Das Ziel ist es, ungeahnte Assoziationen mit einem Begriff zu entdecken, zum Beispiel, dass man mit einem Löffel nicht nur löffeln, sondern auch Weitwurf betreiben kann.

Diese scheinbar einfache Aufgabe ist für Kinder ein Heidenspaß und sehr einfach, Erwachsene tun sich mit dem Finden von Verben allerdings mitunter ungewöhnlich schwer. Das „fließen lassen“ – auch im Team – hilft, innere Blockaden abzubauen, den Fokus zu wahren und Kreativität erst in Gang zu setzen.

Warum Sie den Kopf freibekommen sollten

Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen, dass Sie Ihren wieder Kopf freibekommen. Einige davon lernen Sie im Folgenden kennen:

1. Streit

Streit hemmt die Kreativität und blockiert Gedanken. Betroffene kreisen in ihrem Kopf immer nur um das Streitgespräch und überlegen, was sie besser hätten sagen sollen, was sie lieber verschwiegen hätten und wie das Gegenüber reagiert hat. Dadurch, dass Sie sich gedanklich mit dem Streit beschäftigen, können Sie sich nicht auf Gespräche mit Ihrer Kundschaft, die Erstellung von Angeboten oder die Vorbereitung von Präsentationen konzentrieren.

Die Ursache für den Streit ist hierbei völlig unerheblich. Auch private Vorfälle können Einfluss auf den Beruf haben. Wer sich mit der Partnerin oder dem Partner streitet, ist in Gedanken ebenso blockiert wie jemand, der Schwierigkeiten mit Kollegen und Kolleginnen oder Vorgesetzten hat.

2. Leistungsdruck

Leistungsdruck kann beflügeln und dazu führen, dass Sie besonders kreativ und effizient sind. Wenn Sie eine bestimmte Stelle unbedingt haben wollen, werden Sie sich dafür einsetzen und großes Engagement zeigen, Ihr Ziel zu erreichen. Ebenso kann Leistungsdruck aber auch hemmen und einengen. Das ist immer dann der Fall, wenn sich Betroffene durch den Druck überfordert fühlen.

In solchen Situationen entstehen Gefühle von Angst und Panik. Das gilt insbesondere dann, wenn Deadlines anstehen und Sie unbedingt leisten müssen. Auch Konkurrenzdruck führt häufig zu eingeschränkter Kreativität und Konzentrationsfähigkeit. Das trifft vor allem dann zu, wenn Sie sich nicht gegen dahergelaufene Mitbewerbende durchsetzen müssen, sondern gegen Kolleginnen und Kollegen, die Sie persönlich kennen und schätzen.

3. Ungerechtigkeiten

Ungerechtigkeiten haben häufig einen großen Einfluss auf die Kreativität eines Menschen. Wer sich beispielsweise von Vorgesetzten ungerecht behandelt fühlt, wird sich nicht auf seine Aufgaben fokussieren können. Dasselbe gilt, wenn Sie für Fehler verantwortlich gemacht werden, die Sie nicht begangen haben oder die in Wirklichkeit gar keine Fehler waren.

Hier zeigt sich ebenfalls, dass private Erlebnisse Einfluss auf den Beruf haben können. Ungerechtigkeiten müssen nicht auf der Arbeit selbst eingetreten sein, um sich auf diese auszuwirken. Sie können sich beispielsweise von Ihrer Mutter oder ihrem besten Freund ungerecht behandelt fühlen und sich deswegen nur schwer auf die Arbeit konzentrieren.

4. Unfälle

Schocksituationen wirken nicht nur im Augenblick selbst. Wer beispielsweise sieht, wie jemand verunfallt, ist von der akuten Situation nicht betroffen. Schließlich sind Sie selbst gerade nicht in Gefahr und können manchmal auch nichts unternehmen, um der betroffenen Person zu helfen.

Trotzdem ist es so, dass die Auswirkungen einer solchen Schocksituation erst viel später deutlich werden. Betroffene können nachts schlecht schlafen, haben den Augenblick des Unfalls immer wieder vor Augen und können die schrecklichen Bilder nicht mehr aus dem eigenen Kopf verbannen. Dies führt zu einem fehlenden Fokus für Aufgaben im Beruf und auch im Alltag. Aber auch eigene Unfälle, die Verletzungen verursacht haben oder ungemein gefährlich waren, können solche Effekte hervorrufen.

Abgesehen von diesen vier Ursachen gibt es natürlich eine Bandbreite anderer Dinge, die für einen “vollen Kopf” sorgen können. Schwierigkeiten mit der eigenen (mentalen) Gesundheit, Krankheiten und andere Herausforderungen können schnell für Konzentrationsschwierigkeiten und Blockaden sorgen.

Fazit: Durch Ruhe im Alltag die Konzentration erhöhen

Wenn Sie Kunden und Kundinnen begeistern und ansprechen wollen, hilft es, wenn Sie mit sich selbst im Reinen sind. Das funktioniert nicht, wenn Sie sich einem permanenten Dauerstress aussetzen und einem enormen Druck ausgesetzt sind.

Sorgen Sie dafür, dass Sie genügend Ruhe in Ihrem Alltag finden und versuchen Sie, regelmäßig abzuschalten. An jedem Tag sollten Sie mindestens eine der hier genannten Strategien nutzen, um mehr Flexibilität in Ihren Alltag zu bekommen und sich von geistigem Ballast zu befreien.

Titelbild: Westend61 / iStock / Getty Images Pl