Im Jahr 2019 gab es in Deutschland 57,7 Millionen Smartphone-Nutzer – das sind immerhin 70 % der Gesamtbevölkerung. Die Nutzung von Smartphones und Tablets hat im letzten Jahrzehnt in Deutschland stark zugenommen.
Zum Vergleich: 2009 nutzten nur 6,3 Millionen Deutsche ein Smartphone. Die Entwicklung von Apps hat sich daraufhin dem neuen Markt angepasst. Während Smartphones früher eher als Gerät für die Freizeit galten, gibt es heute auch Apps mit sehr seriösen Themen wie etwa Finanzdienstleistungen. Auch Anbieter von CRM-Software sind diesem Trend gefolgt.
In diesem Artikel erfahren Sie, welche CRM-Software bereits für mobile Geräte verfügbar ist und welche Vorteile diese gegenüber den Systemen für PCs bieten.
Was ist Mobile CRM?
Als Mobile CRM bezeichnet man CRM-Software (Customer Relationship Management), die auch auf mobilen Endgeräten verfügbar ist. Solche Software ist oft mit den entsprechenden Systemen auf klassischen Desktop-PCs verknüpft. Die Implementierung auf mobilen Geräten erhöht die Verfügbarkeit und Flexibilität des CRM-Systems.
Warum ist Mobile CRM nützlich?
CRM-Systeme sind darauf ausgelegt, Unternehmen eine Lösung für die Aufrechterhaltung und Verbesserung ihrer Kundenbeziehungen zu bieten und sie dabei zu unterstützen. Dafür stellen sie verschiedene Tools zu Verfügung, etwa für Datenbanken, zur automatischen Aufzeichnung der Kundendaten und für das Erstellen von Schablonen für Kundenmailings. CRM-Software ist bei vielen Unternehmen ein wichtiger Teil zahlreicher Prozesse und heute allgemein weit verbreitet. Welche Vorteile hat nun eine mobile Variante der Software?
Zunächst ist es wichtig abzugrenzen, ob das CRM-System ausschließlich auf mobilen Geräten verfügbar oder ob es mit einer Desktop-Version der Software verknüpft ist. Auf diese Weise sind die Daten, die Benutzer auf dem Handy eintragen, ebenso auf dem PC sichtbar und umgekehrt. Hier gibt es unterschiedliche Modelle der Anbieter von Mobile CRM.
Die Vor- und Nachteile von Mobile CRM
Ein mobiles CRM hat den großen Vorteil, dass Daten generell leichter für alle Mitarbeiter verfügbar sind. Stellen Sie sich etwa folgende Situation vor:
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Sie sind morgens in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit, und es steht ein wichtiges Meeting an, bei dem Sie Ihre Kollegen argumentativ überzeugen wollen. Mit einem Blick auf Ihre CRM-App können Sie sich alle aktuellen Zahlen und Trends noch einmal anschauen, um sich besser vorzubereiten.
Ein anderes Beispiel:
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Sie sind auf einer Messe und lernen einen potenziellen Kunden oder Partner kennen. Die Daten können Sie direkt auf Ihrem Handy in das mobile CRM-System eintippen, ohne diese später noch einmal übertragen zu müssen.
Da traditionell Mitarbeiter des Vertriebs zu den häufigsten Nutzern von CRM-Systemen gehören, profitieren diese auch besonders stark von der Anwendung einer mobilen Variante des digitalen Kundenmanagements. Dies trifft vor allem auf den Außendienst zu, da die Mitarbeiter dort viel unterwegs sind.
Der Nachteil von Mobile CRM ist die etwas schwierigere Handhabung im Vergleich zur Desktop-Variante. Es dauert in der Regel deutlich länger, um die gleiche Operation auszuführen. Durch den kleineren Bildschirm ergeben sich Probleme bei der Übersicht. Eventuell sind einige CRM-Funktionen auch gar nicht verfügbar, z. B. da sich das Smartphone nicht besonders gut für die Verwaltung von großen Datenbanken eignet.
Mobile CRM-Apps: Beispiele
HubSpot
Neben der eigenen kostenlosen CRM-Software bietet HubSpot auch eine mobile Variante an. Mit der App können Sie To-do-Listen erstellen und abarbeiten, Ihre Kontakte verwalten und sogar von unterwegs die Prozesse des Vertriebs managen. Außerdem gibt es einen Live-Chat für die Kommunikation unter Mitarbeitern und mit Kunden. Das HubSpot CRM hält jedoch auch einige versteckte Funktionen bereit.
cobra
Das Unternehmen cobra, welches für seine CRM-Software bekannt ist, bietet ebenfalls seit einiger Zeit sogar zwei unterschiedliche mobile CRM-Varianten an: Eine der beiden Varianten wird direkt auf den mobilen Endgeräten (Android oder iOS) installiert, während die andere über den Browser gesteuert wird. Dies ermöglicht eine plattformübergreifende Nutzung der gleichen Software, also sowohl vom Handy als auch vom Desktop oder Laptop – bei identischem Funktionsumfang.
Aurea
Aurea bietet sogar noch mehr Auswahl bei mobilen CRM-Systemen. Wie bei cobra gibt es eine browserbasierte und plattformübergreifende Variante sowie eine Version für Betriebssysteme von Smartphones (Aber: Android wird hier aktuell noch nicht unterstützt). Zusätzlich bietet Aurea eine speziell für das iPad entwickelte Software an.
Zoho
Die mobile CRM-App von Zoho tauscht automatisch Daten mit Zohos CRM-System für Desktops aus und stellt allen Mitarbeitern relevante Kundendaten auch unterwegs zur Verfügung. Sie erlaubt unter anderem den Zugriff auf alle Kontaktdaten, das Verfolgen von Kundenaktivitäten und stellt eine eigene künstliche Intelligenz als virtuelle Assistentin bereit.
Mobile CRM ist eine interessante Zusatzoption
Ist Mobile CRM heute schon ein absolutes Must-have? Eher nicht. Mobile CRM hat zwar einige Vorteile gegenüber klassischen CRM-Systemen, diese sind aber noch relativ gering. Daher empfehlen wir, Mobile CRM eher als Ergänzung zu den Desktop-Versionen zu sehen, und nicht als deren Ersatz. Jedoch besteht die Möglichkeit, dass CRM-Apps in Zukunft immer mehr an Bedeutung und Funktionsumfang gewinnen.
Es lohnt sich also, die Entwicklung im Auge zu behalten. Schon heute ist die Mobile CRM eine alternative Lösung vor allem für Unternehmen, die starke Kompetenzen im Vertrieb haben, besonders im Außendienst. Achten Sie bei der Auswahl einer CRM-App darauf, dass sich die Kundendaten mit bereits bestehenden Systemen synchronisieren lassen.