Ob fünf, sechs oder halb neun Uhr – irgendwann klingelt der Wecker morgens wieder und die Freizeit am Wochenende ist vorbei. Für viele Berufstätige ist der Montagmorgen ein Graus, auf den sie zu gerne verzichten würden. Doch was steckt eigentlich hinter dem sogenannten Montagsblues und wie können Sie ihm aktiv gegensteuern?
Was ist der Montagsblues?
Der Montagsblues, auch Montagsmüdigkeit genannt, ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für das Motivationstief, welches es Arbeitenden schwer macht, am Montagmorgen wieder in die Aufgaben des Arbeitsalltags zu starten. Verantwortlich für den Montagsblues ist der gefühlte Kontrast zwischen dem Wochenende und dem Beginn der Arbeitswoche.
Was tun gegen den Montagsblues?
Glücklicherweise ist der Montagsblues kein Muss – denn auch Montage können voll Motivation und Freude sein. Entscheidend ist dabei, wie Sie Ihren Start in die Woche gestalten. Mit folgenden Tipps gelingt es Ihnen, der Montagsmüdigkeit zu entgehen.
Tipp 1: Entspannen Sie am Wochenende ausreichend und gönnen Sie sich Pausen
Auch Freizeitstress ist Stress: Viele Menschen machen den Fehler, das Wochenende mit Terminen und Aufgaben zu überladen, die ihnen neben der Arbeit unter der Woche zu stressig vorkommen. Es ist jedoch wichtig, sich am Wochenende genügend Zeit zum Entspannen und Schlafen zu nehmen.
Planen Sie zwischen dem Wocheneinkauf und Freizeitaktivitäten Zeit für sich selbst ein und gönnen Sie sich – auch tagsüber – ausreichend Pausen. Nutzen Sie das Wochenende, um sich zu erholen, laufen Sie nicht Gefahr, am Montagmorgen von aufgestauter Müdigkeit übermannt zu werden.
Tipp 2: Vorfreude ist die schönste Freude: Freuen Sie sich Sonntag schon auf die Highlights der nächsten Woche
Die Motivation zur Arbeit an Montagen können Berufstätige steigern, indem sie sich im Voraus auf den Start der nächsten Arbeitswoche einstellen. Nehmen Sie sich beispielsweise Sonntagabend eine halbe Stunde Zeit, um dem Montagsblues durch bewusst positives Denken entgegenzuwirken.
Dazu können Sie eine Liste an Vorhaben schreiben, auf die Sie sich in der kommenden Woche freuen oder Ziele notieren, die Sie erreichen wollen. Wenn Ihnen besonders die Motivation am Montag schwerfällt, können Sie sich auch speziell auf schöne Pläne für diesen Tag konzentrieren.
Wer sich hingegen ausschließlich von Grübeleien und negativen Gedanken leiten lässt, verpasst es, sich auf die Highlights der bevorstehenden Woche zu freuen.
Tipp 3: Ein entspannter Morgen wirkt Wunder: Stehen Sie früh genug auf, um ruhig in den Montag zu starten
Viele Top-Managerinnen und Top-Manager machen es vor: Sie stehen vor allen anderen auf und nehmen sich am Morgen ausreichend Zeit für einen gelungenen Start in den Tag. Dazu gehören beispielsweise Morgensport, der den Kreislauf in Schwung bringt, ein gesundes, ausgiebiges Frühstück oder das Lesen der neuesten Nachrichten.
Rechtzeitig loszufahren hilft morgens Stoßzeiten in öffentlichen Verkehrsmitteln und überfüllte Autobahnen zu vermeiden und vermindert so bereits auf dem Weg zur Arbeit Stress. Starten Sie morgens entspannt und ruhig, überträgt sich das den ganzen Tag über auf Ihre Laune!
Tipp 4: Den Kopf frei kriegen: Mit Selbstreflexion in die neue Woche starten
Selbstreflexion tut gut und hilft, mit den eigenen Ängsten und Sorgen umzugehen und sich eigene Zielsetzungen zu vergegenwärtigen – auch für mehr Motivation am Montag. Ob Journaling, Zielcollagen oder Dankbarkeitslisten – erlaubt ist, was Ihnen guttut, Sinnhaftigkeit stiftet und sich innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit bewältigen lässt.
Beschäftigen Sie sich regelmäßig mit Ihren Zielen und Ihrer Karriereplanung, schärfen Sie zudem Ihren Blick für passende Chancen, die es sich zu ergreifen lohnt. Jeder Montagmorgen bietet Berufstätigen neue Gelegenheiten, auf persönlicher und beruflicher Ebene voranzukommen.
Tipp 5: Gönnen Sie sich eine Belohnung, wenn wichtige Schritte am Tag geschafft sind
Geht es um die Aufrechterhaltung der Arbeitsmotivation, spielt das Belohnungszentrum im Gehirn eine wichtige Rolle. Die Erwartung positiver Gefühle durch die Ausschüttung des Botenstoffes Dopamin treibt Menschen dazu an, die geforderten Leistungen zu erbringen.
Versüßen Sie sich den Montag also, indem Sie sich auch für die kleinen Dinge im Alltag belohnen. Ein Stück Schokolade nach jedem abgehakten Punkt auf der To-do-Liste vielleicht, oder etwas extra Zeit für ein schönes Gespräch mit Ihren Kollegen und Kolleginnen morgens und in der Mittagspause – was Ihre Laune am meisten steigert, wissen Sie selbst am besten!
Tipp 6: Schritt für Schritt: Planvoll an stressige Tage und Wochen herangehen
Bemerken Sie, dass allein der Ausblick auf die nächsten Tage oder Wochen Stressreaktionen und ein Gefühl von Panik hervorruft, hilft es oft, einen Plan zu erstellen. Darin halten Sie wichtige Termine und Meilensteine sowie Familien-, Pausen- und Erholungszeiten fest.
Zeichnet sich dabei ab, dass der Workload zu hoch ist, können Sie rechtzeitig entgegensteuern und sich Unterstützung für Ihre Aufgaben suchen. Ist der wöchentliche Workload realistisch zu bewältigen, verschwindet andererseits automatisch ein Teil der Sorgen, die viele Menschen am Montagmorgen plagen.
Auch die Panik, etwas zu vergessen oder zu übersehen mindert sich mit der Gewissheit, dass Sie jederzeit nachsehen können, was noch ansteht.
Warum fehlt die Motivation am Montag eigentlich?
Montage mit wenig Motivation sind keine Seltenheit – doch woher kommt dieses Phänomen der Demotivation eigentlich? Die Montagsmüdigkeit lässt sich evolutionär begründen:
Aufgrund evolutionsbedingter Prägungen nehmen Menschen Negatives intensiver wahr als Positives. Was in Zeiten der immanenten Bedrohung durch Naturgefahren, wilde Tiere und feindliche Stämme Leben gerettet hat, verstärkt heute hingegen auch negative Gedanken rund um den eigenen Job.
Forschende der Universität Leipzig haben festgestellt, dass die Motivation am Montag besonders deshalb so leidet, da der Tag im klaren Kontrast zum Sonntag steht. So fokussieren sich Arbeitnehmende häufig auf Punkte, die sie an Arbeitstagen allgemein stören – das frühe Aufstehen am Morgen, die Zeit, die sie nicht frei füllen können, wie sie wollen – und projizieren sie auf den ersten Tag der Woche.
Dadurch schwindet ihre Motivation am Montag, während die restlichen Arbeitstage als angenehmer wahrgenommen werden. Im tatsächlichen Wohlbefinden der Studienteilnehmenden haben die Forschenden hingegen keine Unterschiede festgestellt.
Perspektive wechseln: Montage mit Motivation angehen
Rational bedacht sind Montage natürlich nicht grundsätzlich schlechte Tage. Viele Meilensteine der Menschheitsgeschichte passierten beispielsweise an Montagen. So landete Neil Armstrong am 21. Juli 1969, einem Montag, als erster Mann auf dem Mond oder am Montag, dem 23. März 1857, wurde der erste Aufzug in Betrieb genommen.
Neben dem Lernen von interessanten Fakten können Sie Ihre Montagsmüdigkeit auch über Ihre eigene Einstellung verringern. Sehen Sie den Montag als frischen Start, der neue Chancen bringt und eine Woche mit tollen Momenten einläutet, wirkt der erste Tag der Woche bereits viel erfreulicher.
Fazit: Wirken Sie der Montagsmüdigkeit mit einer positiven Einstellung entgegen
Ergebnisse aus der Hirnforschung zeigen, dass positive Gedanken eine entschärfende Wirkung auf Stresssituationen haben. Dazu zählen auch Zweifel und fehlende Motivation am Montag.
Morgenroutinen für mehr Motivation am Montag in regelmäßigen Abständen zu ändern, die sechs Tipps in Ihrem Leben zu inkludieren und dem Gehirn dadurch neue Impulse zu bieten, sorgt für die Ausschüttung von Dopamin und nimmt dem Montagsblues so den Schrecken.
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