Wenn Sie selbst ein Unternehmen führen oder im Management maßgeblich an den wichtigen Entscheidungen mitwirken, gehört es zu Ihren dringlichsten Ausgaben, die Liquidität des Betriebs auf einem stabilen Niveau zu halten. Eine Möglichkeit der Kostenreduzierung ist das Outsourcen von Dienstleistungen, die z. B. die Produktion, die Finanzbuchhaltung oder den Logistikbereich betreffen. Erfahren Sie jetzt alles Wissenswerte rund um das Thema Outsourcing.
Was ist Outsourcing?
Outsourcing bedeutet, dass Sie als Unternehmer bzw. Unternehmerin einen Teil Ihrer Tätigkeiten an einen externen Dienstleister bzw. Dienstleisterin auslagern. Unternehmen greifen häufig zu diesem Geschäftsmodell, wenn sie selbst nicht über das notwendige Know-how oder die erforderlichen Kapazitäten verfügen.
Warum Outsourcing betreiben?
Für das Outsourcen von bestimmten Dienstleistungen geben Unternehmen verschiedene Gründe an. Hierzu zählt neben der Reduzierung der Kosten auch die Tatsache, dass Unternehmen flexibler reagieren können. Sie fokussieren sich auf ihr Kerngeschäft und profitieren davon, dass bestimmte Aufgaben − z. B. im Bereich Logistik − von einem externen Dienstleister mit Fachkompetenz übernommen werden.
Reduzierung der Kosten
Bestimmte Aufgaben, die das Unternehmen selbst übernimmt, sind mit einem höheren Kostenanteil verbunden. Wird z. B. die Lohnbuchhaltung mit einer Inhouse-Lösung abgewickelt, fallen neben den Aufwendungen für das erforderliche Equipment auch zusätzliche Personalkosten an. Denn in diesem Gebiet müssen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laufend fortbilden.
Durch die Auslagerung dieser Leistungen an ein externes Lohnbüro oder an eine Steuerberatung sparen Sie als Unternehmerin bzw. Unternehmer diese Kosten ein.
Kompetenz und Erfahrung durch einen externen Dienstleister
Ein externer Dienstleister, der z. B. den Logistikbereich übernimmt, verfügt über die Erfahrung und die Kompetenz, um die Aufgabe ordnungsgemäß erledigen zu können. Möchten Sie als Unternehmerin diese Tätigkeit nicht auslagern, müssen Sie oder Ihre Mitarbeitenden sich das notwendige Wissen erst aneignen.
Dies ist nicht nur mit einem höheren Kostenaufwand verbunden. Sie investieren auch Zeit, die Sie an anderer Stelle besser verwenden könnten.
Höhere Flexibilität im eigenen Betriebsablauf
Die Aufgaben, die Sie im Rahmen Ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ausführen, können Sie mit möglichst viel Flexibilität in Ihren Betriebsablauf integrieren. Müssen Sie jedoch eine Tätigkeit übernehmen, die nicht zu Ihrem Kerngeschäft gehört, gerät die komplette Produktion ins Stocken. Um die hohe Flexibilität bei Ihren innerbetrieblichen Abläufen zu behalten, entscheiden Sie sich für das Outsourcen bestimmter Tätigkeitsfelder.
Fokus auf das eigene Kerngeschäft
Mit dem Outsourcen der Leistungen, die nicht zu Ihrem eigentlichen Geschäft gehören, können Sie sich besser auf Ihr Fokusgeschäft konzentrieren. Übernehmen Sie Tätigkeiten, bei denen Ihnen das notwendige Know-how fehlt, kommt es häufig zu Zeitverzögerungen, die den gesamten Unternehmensplan betreffen. Die Zeit können Sie verwenden, um jene Probleme anzugehen, die sich bei Ihrem eigentlichen Geschäft ergeben.
Welche Outsourcing-Formen gibt es?
Es gibt zahlreiche Formen des Outsourcings. Zu den wichtigsten gehören:
Application Service Providing (ASP)
Sie nutzen eine Software, die Ihnen ein externer Dienstleister bereitstellt. Dieser übernimmt auch die Wartung und führt die regelmäßigen Updates durch.
Business Process Outsourcing (BPO)
Diese Form des Outsourcings ist mit dem Auslagern bestimmter Geschäftsprozesse verbunden. In Betracht kommen hier z. B. das Personalwesen, die Buchhaltung, der Logistikbereich oder die Betreuung der Kundschaft durch ein externes Call-Center.
Unternehmensinternes Outsourcing
Bei dieser Form der Auslagerung übergeben Unternehmen bestimmte Aufgabenbereiche nicht an externe Unternehmen ab. So werden die ausgelagerten Tätigkeiten beispielsweise von − extra für diesen Zweck gegründeten − Tochterunternehmen übernommen. Meist machen sich größere Unternehmen diese Art von Outsourcing zunutze.
Out-Servicing
Hierbei übernimmt ein externes Unternehmen Teile oder häufig auch den gesamten Kundendienst einer Firma.
Outsourcing: Vor- und Nachteile
Das Outsourcing ist mit den folgenden Vor- und Nachteilen verbunden:
Vorteile von Outsourcing
- Sie reduzieren Ihre Kosten im Personalbereich und bei der Anschaffung des Equipments.
- Sie haben mehr Zeit, um sich auf Ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.
- Sie steigern die Qualität Ihrer Produkte, wenn Sie von der Kompetenz eines externen Herstellers profitieren.
Nachteile von Outsourcing
- Sie machen sich von einem externen Dienstleister abhängig.
- Beim Outsourcing sind Sie häufig an langfristige Verträge gebunden.
- Sie haben einen höheren Kommunikationsaufwand, weil sie regelmäßig mit dem externen Dienstleister kommunizieren.
Outsourcing vs. Offshoring vs. Insourcing
Der Begriff Outsourcing grenzt sich von dem Begriff Offshoring ab, weil mit dem Offshoring die Verlagerung von Aufgaben ins Ausland gemeint ist.
Im Gegensatz zu dem Outsourcing ist mit dem Insourcing eine Inhouse-Lösung verbunden. So entscheiden Sie sich z. B., Ihre Lohn- und Gehaltsabrechnungen selbst durchzuführen.
Welche Unternehmen betreiben Outsourcing?
Das Auslagern von Dienstleistungen bezieht sich nicht auf eine Branche oder auf einen bestimmten Wirtschaftszweig. Von Outsourcing profitiert jedes Unternehmen, das seine Geschäftsprozesse optimieren möchte, beispielsweise Rechtsanwaltskanzleien, Unternehmen im E-Commerce oder Möbelhäuser.
Beispiel Rechtsanwaltskanzlei
Eine Rechtsanwaltskanzlei beschäftigt insgesamt zehn Mitarbeitenden. Damit sich der Fokus komplett auf die Dienstleistung Rechtsberatung richten kann, hat die Inhaberin die Aufgaben der Lohn- und Gehaltsabteilung an ein externes Lohnbüro vergeben.
Beispiel Online-Shop
Ein Online-Shop nutzt die Vorteile eines externen Call-Centers, um Kundenanfragen zu beantworten und bei Reklamationen schnelle Hilfe anzubieten.
Beispiel Möbelhaus
Ein Möbelhaus lagert die komplette Produktion an einen externen Dienstleister aus. Der Fokus liegt auf dem Verkauf der Möbelstücke.
Fazit: Durch Outsourcing Ressourcen und Kosten sparen
Outsourcing bedeutet, dass Sie als Unternehmerin bzw. Unternehmer eine Dienstleistung oder einen kompletten Bereich Ihres Unternehmens an einen externen Dienstleister auslagern.
Hierzu entscheiden Sie sich, wenn Ihnen die notwendigen Kapazitäten fehlen oder Sie nicht über das erforderliche Know-how verfügen. Ein weiterer Vorteil, der mit dem Outsourcing verbunden ist, besteht in der Reduzierung Ihrer Kosten. Zudem haben Sie mehr Zeit, um sich auf Ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren.
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