Sie sitzen frustriert an Ihrem Arbeitsplatz und haben das Gefühl, nichts geht voran. Kennen Sie das? Sicherlich trifft uns alle einmal solch ein Tief, zumal manche Wünsche wirklich nicht in Erfüllung gehen, egal wie sehr Sie möchten, dass Ihre Träume wahr werden.

Ein Weg, um Ihre Wünsche und Ziele Schritt für Schritt real werden zu lassen (zumindest tendenziell), ist die sogenannte WOOP-Methode.

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Wer hat die WOOP-Strategie erfunden?

Gabriele Oettingen hat WOOP erdacht. Die 1953 geborene Münchnerin, deren vollständiger Name Gabriele Elisabeth Aloisia Notgera Prinzessin zu Oettingen-Oettingen und Oettingen-Spielberg lautet, ist studierte Biologin und seit vielen Jahren Professorin für Psychologie an der New York University und an der Universität Hamburg.

Oettingen veröffentlichte bislang mehrere Bücher, unter anderem „Die Psychologie des Gelingens“. In diesem Werk beschreibt sie ihre WOOP-Methode, die auch als WOOP-Strategie bekannt wurde.

Wie funktioniert die WOOP-Methode?

Wenn Sie WOOP anwenden, können Sie in nur vier Schritten Ihren selbst gesteckten Zielen näherkommen. Dafür müssen Sie die einzelnen Elemente nacheinander durchführen.

1. Wish (Wunsch)

Alles beginnt mit einem Wunsch. Halten Sie diesen möglichst konkret fest. Seien Sie also nicht zu nebulös in Ihrer Vorstellung beziehungsweise mit dem Ziel, das Sie erreichen möchten.

2. Outcome (Ergebnis)

Stellen Sie sich vor, was Ihnen die Erreichung Ihres Wunsches bringt. Zusätzlich sollten Sie das Ergebnis Ihres Ziels visualisieren, indem Sie es aufschreiben, aufmalen oder Collagen erstellen.

3. Obstacle (Hindernis)

Um Ihren Wunsch wahr werden zu lassen, gibt es sicherlich einige Hindernisse. Werden Sie sich bewusst, welche das sind. Und halten Sie diese Hindernisse auch fest, um Sie sich zu verdeutlichen.

4. Plan (Plan)

WOOP ist eine Strategie, da Sie sich ein Ziel setzen und dieses nicht im Blindflug erreichen wollen. Deshalb gilt es, einen Plan aufzusetzen. Bei der Planung überlegen Sie sich Maßnahmen, wie Sie die „Obstacles“ aus dem Weg räumen können. So wissen Sie, wie Sie lösungsorientiert handeln können.

Beispiel: Wie wenden Sie die WOOP-Methode an?

Arbeiten Sie schon seit ein paar Jahren in der Vertriebsabteilung und haben noch keine Beförderung erhalten? Träumen Sie davon, eine leitende Position im Vertrieb einzunehmen? Dann gehen Sie Ihr Ziel mit einer Strategie nach WOOP an. Diese könnte so aussehen:

  1. Wunsch: Seien Sie sich über Ihren Wunsch im Klaren. Möchten Sie einfach nur mehr Geld verdienen oder wirklich mehr Verantwortung übernehmen und ein Team leiten? Bis wann wollen Sie Ihr Ziel erreichen? Es kann helfen, Ihren WOOP-Wish nach der SMART-Methode zu definieren.
  2. Ergebnis: Malen Sie sich aus, wie Sie als Teamleiter oder Teamleiterin viele Dinge in der Vertriebsabteilung verbessern. Stellen Sie sich vor, wie Sie Ihren Kollegen und Kolleginnen helfen und dafür Lob kassieren. Und überlegen Sie sich, wie Sie mit der Gehaltserhöhung ein finanziell entspannteres Privatleben führen können.
  3. Hindernis: Doch der Weg zur leitenden Position ist steinig. Welche „Obstacles“ stehen Ihnen im Weg? Müssen Sie zuerst den aktuellen Teamleitenden ablösen? Benötigen Sie gewisse Qualifikationen und Fortbildungen, um die erhoffte Stelle zu erreichen? Und sollten Sie etwas Networking in Ihrem Unternehmen betreiben, um über „Vitamin B“ schneller voranzukommen?
  4. Plan: Halten Sie in einem Plan fest, wie Sie Ihre Zielerreichung meistern. Darin könnte stehen, dass Sie ab nun Ihre Anfälle von Prokrastination beenden, produktiver arbeiten und stressresistenter dank Achtsamkeitsübungen werden wollen. Die damit zusammenhängenden Aufgaben tragen Sie beispielsweise in eine To-do-Liste ein, die Sie fortan abarbeiten.

Gibt es Kritik an der WOOP-Methode?

Ja, die gibt es. Ein Kritikpunkt ist unter anderem der zweite Schritt: Wenn Sie sich Ihren Wunsch ausmalen, kann das Ihre Fantasie zu sehr anregen. Sie träumen dann von unrealistischen Dingen und setzen Ihre Ziele zu hoch an. Damit wird es unwahrscheinlicher für Sie, Ihre Wünsche zu erfüllen. Enttäuschung macht sich am Ende breit.

Oder Sie bleiben (wie viele Menschen) bei Ihren Träumereien von dem erhofften Ergebnis hängen und gehen nicht die nächsten Schritte. Denn der reine Wunsch reicht Ihnen aus. Vielleicht, weil Sie Angst vor den Hürden und Hindernissen sowie vor der anstrengenden Handlung haben.

Wie gelingt die Umsetzung des „WOOPens“?

WOOP ist wie viele ähnliche Methoden nur ein theoretischer Unterbau. Einer, der Ihnen helfen soll, Ergebnisse und Ziele strategisch zu erreichen. Doch um Erfolg zu haben (und sei es auch nur teilweise), müssen Sie jeden einzelnen der vier Schritte nacheinander gehen. Dabei ist es äußerst wichtig, dass Sie dranbleiben und nicht aufgeben.

Das alles erfordert Durchhaltevermögen, Geduld, Zeit und unter Umständen auch ein „dickes Fell“. Denn es wird nicht jede Person, nur weil sie es sich wünscht, von heute auf morgen zum Teamlead befördert oder bekommt eine Gehaltserhöhung.

Wie angesprochen, sollten Sie Ihren Wunsch oder Ihr Ziel realistisch halten. Und machen Sie es so greifbar und konkret wie möglich. Dazu gehören zum Beispiel eine zeitliche Terminierung und keine unkonkrete Überlegung wie: „Ich möchte irgendwann einmal auf der Karriereleiter aufsteigen.“ Mit solch vage formulierten Zielen erhöhen Sie nämlich die Wahrscheinlichkeit, dass Sie in Ihren Träumen hängen bleiben und jedes einzelne Hindernis nicht mit Nachdruck aus dem Weg räumen. Am Ende sitzen Sie dann wieder wie vorher frustriert an Ihrem Arbeitsplatz.

Zukunft der Produktivität

Titelbild: PeopleImages / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 6. April 2022, aktualisiert am Januar 20 2023

Themen:

Produktivität