Die Arbeitgeberattraktivität hat in den letzten Jahren einen enormen Stellenwert erlangt. In einer Zeit, in der der Wettbewerb um talentierte Fachkräfte intensiv ist, wird es für Unternehmen immer wichtiger, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.
Mehr als 50 Prozent aller Arbeitnehmenden geben laut einer Studie von Statista an, nicht zufrieden mit ihrem Arbeitgeber oder Arbeitgeberin zu sein. Doch wie kann die Arbeitgeberattraktivität gesteigert und gemessen werden?
In diesem Artikel finden Sie Antworten auf diese Fragen und bewährte Strategien, mit denen Unternehmen ihre Attraktivität als Arbeitgebende erhöhen.
Was bedeutet Arbeitgeberattraktivität?
Arbeitgeberattraktivität beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, potenzielle und qualifizierte Mitarbeitende anzuziehen, zu binden und zu motivieren. Je höher die Arbeitgeberattraktivität ist, desto leichter ist es für Unternehmen, begehrte Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu halten.
Warum ist Arbeitgeberattraktivität wichtig?
Eine hohe Arbeitgeberattraktivität hilft Unternehmen, Talente zu gewinnen und natürlich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu binden. Dadurch steigert sich auch die Produktivität und beeinflusst positiv die Auswirkung auf das gesamte Image eines Unternehmens.
Was macht einen attraktiven Arbeitgeber aus?
Die Eigenschaften eines attraktiven Arbeitgebers sind oft so unterschiedlich wie die Mitarbeitenden selbst. Generell zählen als Hauptfaktoren für die Attraktivität von Arbeitgeber oder Arbeitgeberinnen Flexibilität, sinnstiftende Arbeit, Technologieaffinität, Work-Life-Balance, Karriereentwicklung, Führungsstil, Vergütung und Authentizität.
- Flexibilität: Die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten, seine Arbeitszeiten flexibel einzuteilen oder auch eine Vier-Tage-Woche machen Unternehmen besonders attraktiv.
- Sinnstiftende Arbeit: Mit einer klaren Mission und Werten für soziales Engagement sowie Nachhaltigkeit sprechen Unternehmen vermehrt Bewerber und Bewerberinnen an.
- Technologieaffinität: Auch eine entsprechende Ausstattung mit modernen Technologien und digitalen Tools fließen in die Erwartung an einen attraktiven Arbeitgeber mit ein.
- Work-Life-Balance: Hier wird nicht nur die Flexibilität des Arbeitens mit einbezogen, sondern die generelle Förderung des Wohlbefindens der Mitarbeitenden.
- Karriereentwicklung: Für das persönliche Wachstum eines Mitarbeiters ist es essenziell Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung zu bieten.
- Zuverlässige und kommunikative Führungspersönlichkeiten: Ebenso das Arbeitsklima sowie die Kommunikation, vor allem hierarchieübergreifend, ist für viele Arbeitnehmer ein entscheidendes Kriterium.
- Vergütung und Sicherheit: Die finanzielle Stabilität und eine angemessene Vergütung sind für viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von großer Bedeutung.
- Authentizität: Arbeitgebende sind besonders anziehend, wenn sie authentisch sind und die Mitarbeitenden wissen, woran sie sind und was sie erwarten können. Dies spiegelt sich vor allem in einer ehrlichen und der Realität entsprechenden Kommunikation wider.
Es ist wichtig zu beachten, dass die dargestellten Faktoren allgemeine Trends beschreiben und individuelle Präferenzen und Bedürfnisse variieren. Unternehmen sollten sich daher kontinuierlich mit den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter auseinandersetzen und individuelle Lösungen anbieten, um als attraktive Arbeitgeber für alle Generationen wahrgenommen zu werden. Dazu gilt es zunächst und später kontinuierlich, das aktuelle Level der Arbeitgeberattraktivität zu messen.
Arbeitgeberattraktivität mit diesen Faktoren steigern
Für Unternehmen ist es wichtig gezielt daran zu arbeiten als Arbeitgeber oder Arbeitgeberin attraktiv wahrgenommen zu werden. Welche Faktoren auf die Attraktivität Einfluss nehmen, haben wir eben schon aufgegliedert. Jetzt gehen wir darauf ein, wie sich diese Merkmale verbessern lassen.
Verbesserung des Unternehmensimages
Ein positives Unternehmensimage ist ein wichtiger Punkt, um talentierte Mitarbeiter anzuziehen. Unternehmen sollten ihre Werte, Mission und Erfolge kommunizieren und ein attraktives Arbeitgeberprofil aufbauen. Dies kann durch gezieltes Employer Branding, Online-Präsenz oder positive Mitarbeiterbewertungen erreicht werden. Immer mehr spielen auch das gesellschaftliche Engagement, die Innovationskraft und die Zukunftsorientierung des Unternehmens eine Rolle.
Förderung einer modernen Unternehmenskultur
Es gilt ein unterstützendes und kooperatives Arbeitsumfeld, in dem Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sich wertgeschätzt und motiviert fühlen, zu schaffen. Dies kann durch offene Kommunikation, Mitarbeiterbefragungen, flexible Arbeitszeitmodelle und die Förderung von Teamwork und Mitarbeiterengagement erreicht werden.
Attraktive Vergütung und Benefits
Eine wettbewerbsfähige Vergütung und attraktive Benefits sind entscheidende Faktoren, um Top-Talente anzulocken und langfristig zu binden. Unternehmen sollten ihre Gehaltsstrukturen regelmäßig überprüfen, um sicherzustellen, dass sie der Branche entsprechen. Darüber hinaus sind das Angebot von Zusatzleistungen wie betriebliche Altersvorsorge, Weiterbildungsmöglichkeiten, Sportprogramme, Mitarbeiterevents und generell Mitarbeitervergünstigungen sinnvoll.
Förderung der Work-Life-Balance
Eine gute Work-Life-Balance ist für viele Arbeitnehmende ein wichtiges Kriterium bei der Wahl ihres Arbeitgebers. Unternehmen können dies unterstützen, indem sie flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice, Sabbaticals und attraktive Urlaubsregelungen anbieten.
Karrieremöglichkeiten und Mitarbeiterentwicklung
Auch die Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung ist ein entscheidender Faktor, um talentierte Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig zu halten. Unternehmen sollten klare Karrierewege aufzeigen, Entwicklungsmöglichkeiten bieten, Mentoring-Programme einführen und regelmäßige Mitarbeitergespräche führen. Die Investition in die Mitarbeiterentwicklung signalisiert den Mitarbeitern, dass das Unternehmen an ihrer beruflichen Zukunft interessiert ist.
Wie kann man die Arbeitgeberattraktivität messen?
Je nach Unternehmensgröße und Struktur gibt es verschiedene Methoden, um die Arbeitsgeberattraktivität zu messen. Als Maßnahmen empfehlen sich insbesondere Umfragen sowie die Analyse von Fluktuationsraten und Bewerberdaten. Auch Bewertungsplattformen helfen, die eigene Attraktivität als Arbeitgeber zu überprüfen.
- Mitarbeiterumfragen: Regelmäßige Mitarbeiterumfragen sind eine effektive Methode, um die Zufriedenheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu messen. Fragen zu verschiedenen Aspekten wie Arbeitsumfeld, Führung, Karrieremöglichkeiten und Work-Life-Balance werden gestellt, um ein umfassendes Bild der Arbeitgeberattraktivität zu erhalten.
- Fluktuationsraten: Die Analyse der Fluktuationsraten kann Aufschluss über die Attraktivität des Arbeitgebers geben. Hohe Mitarbeiterfluktuation weisen meist auf Unzufriedenheit oder mangelnde Bindung hin, während niedrige Raten auf eine positive Arbeitsumgebung und gute Karrieremöglichkeiten hinweisen.
- Bewerbungs- und Einstellungsdaten: Wenn ein Unternehmen eine hohe Anzahl qualifizierter Bewerberinnen anzieht und eine niedrige Absagequote aufweist, deutet dies auf eine starke Attraktivität hin. Umgekehrt kann eine niedrige Bewerberzahl und eine hohe Absagequote auf Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Talenten deuten.
- Externe Bewertungsplattformen: Plattformen wie Kununu oder Great Place to Work ermöglichen es Mitarbeitern, ihr Arbeitgebererlebnis anonym zu bewerten. Unternehmen können diese Bewertungen nutzen, um einen Einblick in das Arbeitgeberimage zu erhalten und Vergleiche mit anderen Unternehmen anzustellen. Hohe Bewertungen zeugen von einer starke Arbeitgeberattraktivität, während negative Bewertungen auf Verbesserungspotenzial schließen lassen.
Die vorgestellten Maßnahmen lassen sich einzeln oder in Kombination setzen. Wie auch immer die Attraktivität gemessen wird – richtig aussagekräftig wird die Analyse erst über einen Vergleichszeitraum. Nur so lässt sich feststellen, ob ergriffene Maßnahmen Wirkung zeigen und die Attraktivität tatsächlich steigt.
Fazit: Mit Arbeitgeberattraktivität zum Erfolg
Die Arbeitgeberattraktivität ist ein entscheidender Faktor für Unternehmen im Wettbewerb um Fachkräfte und somit auch für die Zukunftsfähigkeit. Es gilt, sich aktiv um die Attraktivität als Arbeitgeber und Arbeitgeberin zu kümmern.
Durch die Implementierung gezielter Maßnahmen erhöhen Sie Ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Die regelmäßige Messung der Arbeitgeberattraktivität ist dabei von großer Bedeutung, um den Erfolg der umgesetzten Maßnahmen zu überprüfen und kontinuierlich zu verbessern.
Indem Sie auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Mitarbeitenden eingehen und eine attraktive Arbeitsumgebung schaffen, gewinnen Sie talentierte Fachkräfte und binden diese langfristig.
Titelbild: FreshSplash / iStock / Getty Images Plus