Smartphone, Tablet, Laptop und Co. einfach ausschalten und nur noch analog erreichbar sein: Das wird auch Digital Detox genannt. Erfahren Sie in diesem Beitrag, was Ihnen eine Auszeit von der digitalen Welt bringt und mit welchen Tipps die Entgiftung von Social Media, WhatsApp und E-Mails gelingt.
Was ist Digital Detox?
Der Begriff Digital Detox bedeutet übersetzt so viel wie „digitale Entgiftung“ und bezeichnet den kompletten Verzicht auf digitale Medien für einen bestimmten Zeitraum. Das Ziel davon, auf ständige digitale Erreichbarkeit und Vernetzung zu verzichten, ist, Stress zu reduzieren und das eigene Wohlbefinden zu verbessern.
Wie lange Smartphone, Tablet und Laptop letztendlich ausgeschaltet bleiben, entscheiden Sie für sich selbst. Wenn Sie sich aber ausreichend von der digitalen Welt erholen wollen, ist eine Auszeit von einer Woche empfehlenswert.
Und keine Sorge: Kleine Detox-Pausen sind in Ordnung, gerade wenn es Beruf oder Privatleben einfach nicht anders zulassen. Grundsätzlich sollten Sie jedoch versuchen, während des Digital Detox so wenig Zeit wie irgend möglich im digitalen Raum zu verbringen – auch wenn‘s anfangs schwerfällt.
Digital Detox: 10 Tipps für die digitale Auszeit
Hand aufs Herz: Haben Sie Ihr Smartphone schon einmal mehrere Tage ausgeschaltet? Selbst im wohlverdienten Urlaub checken viele ihre E-Mails und teilen ihre Schnappschüsse online mit Familie und Bekannten. Digital Detox erfordert jedoch völlige Medienabstinenz für mehrere Tage, eine Woche oder länger.
Wenn Sie den Entschluss gefasst haben, für eine längere Zeit offline zu gehen, sollten Sie sich auf die ungewohnte Zeit gut vorbereiten. Als Hilfe haben wir hier zehn Digital-Detox-Tipps gesammelt, die Ihre digitale Entgiftung zu einem vollen Erfolg machen:
1. Offline-Tag einrichten
Bevor Sie Ihr Digital Detox beginnen, gönnen Sie sich einen halben Offline-Tag und bleiben Sie anschließend abstinent. Wenn Sie sich mit Freundinnen und Freunden treffen, Sport treiben, spazieren gehen oder etwas Besonderes kochen, fällt der Einstieg in die analoge Zeit leichter.
2. Geräte ausschalten
Bei der Entgiftung sollen alle digitalen Geräte ausgeschaltet werden. Damit ist nicht gemeint, dass Smartphone, Tablet und Laptop im Stand-by-Modus sind. Der verleitet Sie dazu, doch nur mal ganz schnell nachzugucken, was es Neues gibt.
3. Digitalfreies Schlafzimmer
Erholsamer Schlaf ist wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden. TV, Laptop und Handy haben im Schlafzimmer nichts zu suchen, raus damit! Das Blinken kann sich negativ auf den nächtlichen Schlaf auswirken und zu Schlafstörungen führen. Den Tipp sollten Sie übrigens immer beherzigen, auch außerhalb Ihrer Detox-Zeit.
4. Analoger Wecker
Das Smartphone als Wecker zu nutzen, verleitet dazu, vor dem Einschlafen und direkt nach dem Aufwachen die Messenger, das Wetter und, wenn man schon mal dabei ist, sämtliche Nachrichten-Apps zu prüfen.
Sieht so ein wirklich guter Start in den Tag aus, geschweige denn in die digitale Entgiftung? Tauschen Sie das Handy gegen einen analogen Wecker, um dieser Digitalfalle zu entgehen.
5. Unterwegs ohne Smartphone
Die Familie besuchen, Bekannte treffen, mit den Freundinnen ins Kino oder Fitnessstudio gehen – das Smartphone darf zu Hause bleiben. Anfangs beschleicht Sie noch das Gefühl, etwas Wichtiges daheim vergessen zu haben, doch schnell ist es völlig normal, ohne Handy aus dem Haus zu gehen. Ein Extrabonus ist, dass Sie den Aktivitäten und Menschen, mit denen Sie sich treffen, mehr Aufmerksamkeit schenken.
6. Achtsamkeitsübungen erlernen
Meditation, Atemübungen, Massagen oder Yoga – es gibt verschiedene Methoden, um Achtsamkeit zu erlernen, den Körper herunterzufahren und (digitalen) Stress zu reduzieren. Nehmen Sie sich jeden Tag eine Stunde Zeit, um ganz allein zu entspannen. Auch dies gehört zu den Digital-Detox-Tipps, die im Alltag Gold wert sind.
7. Tagebuch schreiben
Anstatt des täglichen Posts oder des morgendlichen Selfies haben Sie ohne digitale Geräte endlich wieder Zeit, ein richtiges Tagebuch zu führen. Schreiben Sie Ihre Gedanken und Gefühle während des Digital Detox als Erfahrungsbericht auf und reflektieren Sie, wie sich Ihr Alltag, Ihre Stimmung und Ihre Perspektive verändern.
8. Fokus ändern
Nutzen Sie die Offline-Tage, um Ihre Aufmerksamkeit wieder der realen Welt zu schenken, es lohnt sich! Wo viele Menschen sonst vom Smartphone abgelenkt sind, etwa in Bus und Bahn oder im Wartezimmer der ärztlichen Praxis, können Sie sich Ihrer Umwelt oder einem Buch widmen.
9. Digital Detox Apps
Zugegeben: Eine App, um sich eine Auszeit von Apps und Co. zu gönnen, klingt seltsam. Dennoch können Sie mithilfe sogenannter Digital Detox Apps die geplante Medienabstinenz vorbereiten, indem Sie beispielsweise die Gerätenutzung einschränken.
10. Einmal täglich E-Mails checken (wenn es sein muss)
Dank Smartphone ist es heutzutage verlockend, sofort auf E-Mails und Nachrichten zu antworten. Wenn es der Beruf oder dringende private Gegebenheiten nicht anders zulassen, können Sie trotz digitaler Entgiftung einen E-Mail-Check pro Tag einplanen.
Digital Detox: Vor- und Nachteile der digitalen Entgiftung
Für mehrere Tage das Smartphone ausschalten? In Zeiten des digitalen Wandels für die meisten unvorstellbar! Oftmals verlangt der Job, ständig erreichbar zu sein, oder es herrscht die Angst, etwas zu verpassen, wenn der Blick nicht stündlich auf das Handy fällt. Bevor es zum digitalen Burnout kommt, sollten Sie die Geräte daher besser ausschalten. Digital Detox lohnt sich für Ihre Work-Life-Balance in vielerlei Hinsicht, versprochen!
Vorteile von Digital Detox
- Stress reduzieren: Wenn Sie Anrufe nicht mehr sofort annehmen, Nachrichten und E-Mails nicht direkt lesen und beantworten, löst das Anspannungen und sorgt für weniger Stress.
- Kreativität fördern: Ohne ständige digitale Ablenkung können Sie tief in sich gehen, einfach in den Tag träumen, neue Ideen sammeln und umsetzen. Abseits der Onlinewelt bleibt viel Zeit für kreative und neue Vorhaben.
- Erholung gönnen: Der Verzicht auf die vielen Reize und Informationen von Facebook, Instagram, YouTube und anderen Plattformen ist Erholung pur für Körper und Geist.
- Gesundheit stärken: Digital Detox tut auch Ihrer körperlichen Gesundheit gut, denn Nackenschmerzen und trockene Augen durch den täglichen Blick auf Bildschirme werden durch die Auszeit gelindert.
- Zeit gewinnen: Man vergisst schnell, wie viel Zeit es braucht, mal eben kurz die E-Mails zu checken, Likes in den sozialen Medien zu hinterlassen und nach irgendwas im Internet zu suchen – Zeit, die Sie nun wiedergewinnen.
- Produktiv sein: Last but not least: Social Media und WhatsApp lenken ab, weshalb Sie ohne diese Apps Ihre Konzentration verbessern und bei Ihren Aufgaben produktiver sind.
Nachteile von digitaler Entgiftung
- Nicht erreichbar: Digital Detox bedeutet, nicht per Handy, E-Mail oder Messenger erreichbar sein, privat und professionell. Für manche ist das jedoch außerhalb des Urlaubs undenkbar und stellt einen relevanten Stressor dar.
- Fehlende Informationen: Aktuelle Geschehnisse der Welt bekommen Sie nur noch von Zeitungen und Real-Life-Gesprächen mit.
- Höherer Zeitaufwand: Ohne digitale Geräte brauchen Sie für manche Alltagsdinge mehr Zeit – dazu gehören Banking, Shopping oder ohne Google Maps den richtigen Weg zu finden.
Lassen Sie sich von den Nachteilen jedoch nicht abschrecken, sondern beziehen Sie sie klug in die Planung Ihrer digitalen Entgiftung ein!
Fazit: Mit Digital Detox mehr Zeit für sich und das Leben gewinnen
Über mehrere Tage keinerlei digitale Medien zu nutzen, kann eine herausfordernde Umstellung sein. Schließlich gilt es heutzutage als völlig normal, online vernetzt und jederzeit verfügbar zu sein – auch wenn das Online-Leben bei manchen Userinnen und Usern zum digitalen Burnout führen kann.
Digital Detox ist eine Chance, um sich ein paar Tage oder eine Woche aus der digitalen Welt zu verabschieden und den Fokus auf sich, seine Gesundheit und das Leben zu richten. Die digitale Entgiftung wird häufig im Stressmanagement eingesetzt, mit klaren Erfolgen. Wer mag, kann den Übergang mit Digital Detox Apps erleichtern. Probieren Sie es aus!
Titelbild: Anastasiia Krivenok / iStock / Getty Images Plus