Wer in der modernen Wirtschaft bestehen möchte, sollte auf den gängigen Karriereplattformen präsent sein. Die weltweit größte dieser Plattformen ist dabei LinkedIn, mit über 500 Millionen Nutzern. Mit etwa zwölf Millionen Nutzern in der DACH-Region lohnt es sich definitiv, ein Auge auf die eigene LinkedIn-Performance zu haben, um wertvolle Kontakte zu knüpfen. Doch auch weit über den Networking-Faktor hinaus eignet sich LinkedIn hervorragend für B2B-Marketing.
Wir geben Ihnen 11 wertvolle Tipps, um auf LinkedIn voll und ganz zu überzeugen.
1. Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter, auf LinkedIn aktiv mitzuwirken
Auf LinkedIn Follower zu gewinnen, kann sich als ein ziemlich zäher Prozess herausstellen. Dem kann allerdings zumindest in Teilen entgegengesteuert werden, indem Sie die eigenen Mitarbeiter und Kollegen als Fundament Ihres Netzwerks nutzen. Darauf aufbauend können Sie es stetig erweitern.
Da nicht alle Mitarbeiter von vornherein Profis im Umgang mit Business-Plattformen sind, bietet sich unter Umständen eine kleine interne LinkedIn-Schulung an. So können Sie die Grundlagen für eine effiziente und professionelle Nutzung des Netzwerks vermitteln. Wichtig ist vor allem, dass alle Mitarbeiter auf ihren Profilen Position und Arbeitgeber angeben, da sie dann automatisch auch auf der Unternehmensseite angezeigt werden. Auf diese Weise wird Ihrem Unternehmen ein Gesicht gegeben, wodurch es viel nahbarer wirkt.
2. Nutzen Sie die verschiedenen Content-Formate
Laut LinkedIn bekommen Rich Media-Inhalte wie Bilder oder Videos doppelt so viele Kommentare wie andere Content-Formate. Daher sollten Sie zur Vermittlung Ihrer Expertise oder Kommentierung aktueller Branchengeschehen nicht nur auf Textinhalte setzen.
Um textlastige Inhalte möglichst ansprechend zu gestalten, hält LinkedIn jedoch eine ganze Reihe diverser Formatierungstools bereit. Überlegen Sie sich daher immer genau, mit welchem Content-Format Sie das, was Sie vermitteln möchten, am besten präsentieren können.
3. Veröffentlichen Sie nur relevanten Content
LinkedIn-Nutzer sind sowohl empfänglich für selbst produzierten Content als auch externe Inhalte, wie Artikel aus Fachzeitschriften. Vor jedem Beitrag sollten Sie jedoch immer prüfen, ob dieser für ihre anvisierte Zielgruppe relevant ist und einen Mehrwert bereithält – ansonsten werden Sie kaum ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Verfolgen Sie dazu das aktuelle Branchengeschehen und wägen Sie ab, was Ihrer Community einen informativen oder unterhaltenden Mehrwert bieten könnte. Bei aktuellen Themen besteht außerdem die Chance, neue Denkanstöße und Blickwinkel zu liefern. Dort können Sie eher herausstechen als bei einem bereits vielfach besprochenen Thema.
4. Versuchen Sie den LinkedIn-Algorithmus zu verstehen
Zahlreiche Artikel geben Einblick in die Funktionsweise des LinkedIn-Algorithmus. Ein Kernmerkmal ist der ziemlich strenge Spamfilter. So werden Inhalte in Spam, geringe Qualität und Freigeben eingeteilt. Wird ein Beitrag abgesetzt, wird er also erst von Filter geprüft bevor er in den Feeds der Nutzer auftaucht. Schafft es ein Beitrag in den Newsfeed, werden die Interaktionswerte gemessen.
Bei einer guten Performance findet eine automatische „Viralitätsprüfung“ statt. Diese bewertet Glaubwürdigkeit und Relevanz der Inhalte. Sollte Ihr Beitrag auch diesen Härtetest bestehen, wird er von Redakteuren auf seine Qualität geprüft. Um herauszufinden welche Beiträge gut ankommen, sollten Sie sich demnach mit erfolgreichen Beispielen auseinandersetzen. Auf dieser Basis können Sie dann Ihren eigenen Content optimieren.
5. Seien Sie in LinkedIn-Gruppen präsent
Ein wichtiger Bestandteil von LinkedIn sind Gruppen. Jede Gruppe unterliegt einer bestimmten Thematik, sodass sich das Targeting der Nutzer dort als sehr einfach und effektiv erweist. Dort können Sie Ihr Netzwerk um Kontakte erweitern, von denen Sie wissen, dass sie an bestimmten Themen interessiert sind und die Sie ohne die Gruppenfunktionalität vermutlich nie geknüpft hätten.
Neben dem Aspekt des Networking bietet der Austausch in Gruppen natürlich außerdem die Möglichkeit, neue Erkenntnisse und Branchen-Insights zu erhalten. Um stets am Ball zu bleiben und als wichtiges Mitglied wahrgenommen zu werden, sollten Sie regelmäßig in den Gruppen aktiv sein. Bestenfalls gelten Sie irgendwann als „Thought Leader“ der Gruppe.
6. Nutzen Sie LinkedIn Analytics
Damit sich der Aufwand für eine erfolgreich betriebene LinkedIn-Präsenz überhaupt lohnt, sollten Sie Ihre Aktivitäten fortwährend auf den Prüfstand stellen. Wie in allen gängigen sozialen Medien bietet auch LinkedIn ein hauseigenes Analytics-Tool. Dieses kann von allen Seitenadministratoren genutzt werden.
Die Analytics-Daten geben Auskunft über die Effektivität der jeweiligen Beiträge und halten Informationen über Ihre Follower und Seitenbesucher bereit. Auf diesem Wege erfahren Sie etwa, welche Content-Formate am besten in Ihrer Community performen und welche LinkedIn-Mitglieder Sie damit erreichen. Führen Sie ein regelmäßiges Monitoring durch, um anhand der Daten zukünftigen Content noch besser auf Ihr Publikum abzustimmen.
7. Schalten Sie LinkedIn Ads für zusätzliche Reichweite
Sie können Ihre Aktivitäten für den Aufbau von organischer Reichweite ebenfalls durch kostenpflichtige Maßnahmen (Paid Advertising) ergänzen. Dabei stehen Ihnen mehrere Arten von Anzeigen zur Verfügung:
- Text-Ads, die sich neben dem Newsfeed befinden,
- Sponsored Content, der sich fließend in den Newsfeed integriert und
- Sponsored InMails, die direkt im Postfach der Nutzer landen.
Alle drei Varianten lassen sich mit einem detaillierten Targeting gezielt an die Nutzer ausspielen. HubSpot hat vorgemacht wie wertvoll Text-Ads für die Lead-Generierung sein können. Dazu gibt es eine offizielle Fallstudie von LinkedIn, die Sie hier einsehen können.
8. Bewegen Sie sich auch in Nischen – oder erstellen Sie gleich eine Neue
Wie bereits festgestellt sind Gruppen der ideale Ort für ungestörte und versierte Gespräche zu einem bestimmten Thema. Neben Gruppen, die einen großen Themenkomplex umschließen, gibt es außerdem Nischen-Gruppen. Diese haben eine spezifische Thematik zum Gegenstand, wodurch es einfacher ist hervorzustechen als in großen Gruppen. So können Sie wertvolle Kontakte knüpfen.
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, gleich eine eigene Gruppe zu erstellen. Dort können Sie als Moderator und Experte zu einem bestimmten Thema auftreten. Eine Gruppe zu führen, bedeutet allerdings ein deutlich höheres Arbeitspensum. Dazu gehört unter anderem die Akquise von Neumitgliedern und regelmäßiges Screening der Beiträge.
Demgegenüber steht allerdings die Chance, sich und Ihr Unternehmen als Autorität in einem bestimmten Fachgebiet zu positionieren.
9. Posten Sie regelmäßig
Logischerweise sind die Kernzeiten bei LinkedIn werktags von circa 9 bis 18 Uhr, da die meisten Nutzer sich während ihrer Arbeitszeit auf der Plattform befinden. Speziell von 10 bis 12 Uhr mittags performen Beiträge am besten. Generell sollten Sie eine Routine in Ihrer LinkedIn-Nutzung finden und sich gegebenenfalls entsprechende Erinnerungen einrichten. Es hilft, einen festen Rhythmus zu haben, beispielsweise jeden Werktag oder jeden zweiten, um nachhaltig an Aufmerksamkeit zu gewinnen und die eigene Reichweite zu erhöhen.
Das klingt anfangs vielleicht nach ziemlich viel Aufwand, doch es gibt eine einfache Lösung: relevanten Content müssen Sie nicht immer frisch produzieren – Stichwort: Content-Recycling. So können Sie bei Zeitproblemen Content einfach wiederverwerten. Dadurch sparen Sie nicht nur Zeit, sondern schöpfen das Reichweitenpotenzial der Inhalte besser aus.
10. Besuchen Sie Events und treffen Sie Ihre Kontakte persönlich
Networking im direkten, persönlichen Kontakt ist natürlich weiterhin unschlagbar. Ähnlich wie bei Xing bietet deswegen auch LinkedIn einen Veranstaltungskalender. Dort können Nutzer entweder selbst Events anlegen oder für sich passende heraussuchen. Auf diesem Wege können Sie Personen aus Ihrem Netzwerk treffen, mit denen Sie bisher nur digital interagiert haben.
Die Events selbst bieten dann wiederum eine neue Content-Quelle. Fassen Sie Ihre Erkenntnisse in einem Beitrag zusammen oder berichten Sie live über Foto-Beiträge und teilen Sie Ihre Erlebnisse mit der Community, um für neuen Gesprächsstoff zu sorgen.
11. Nutzen Sie die Fokusseiten
Die Fokusseiten von LinkedIn (engl. „Showcase Pages“) bieten die Möglichkeit, ausgewählte Aspekte Ihres Unternehmens auf separaten Seiten zu behandeln. Für ein LinkedIn-Profil können dabei bis zu zehn Fokusseiten erstellt werden, und die Themenwahl ist völlig den Seitenbetreibern überlassen.
Durch die Spezifizierung kann eine bestimmte Zielgruppe gezielt angesprochen werden, sodass ein geringer Streuverlust bei der Content-Distribution entsteht. Beispiele für eine Fokusseite sind das Thema Nachhaltigkeit des Unternehmens, eine Seite für ein bestimmtes Produkt oder auch Einblicke in das alltägliche Arbeitsleben Ihres Unternehmens.

Titelbild: DMEPhotography / iStock / Getty Images Plus
Ursprünglich veröffentlicht am 5. Juli 2019, aktualisiert am März 24 2023