Suchmaschinen, insbesondere Google, wurden in jüngster Vergangenheit stark weiterentwickelt – nicht nur aufgrund veränderter Benutzeranforderungen, sondern auch infolge des technologischen Fortschritts.

Für Marketer und Marketerinnen bedeutet das, dass es komplizierter geworden ist, sich einen guten Platz im Ranking zu sichern. Es reicht nicht mehr aus, möglichst viele Keywords in die Metadaten unserer Websites einzubinden. Heute braucht es dazu eine neue SEO-Strategie – und einen regelmäßigen SEO-Audit.

Welche Aspekte bei einem SEO-Audit betrachtet werden, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen und welche Tools Sie zur Unterstützung nutzen sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Ein SEO-Audit bildet somit die strategische Grundlage, um SEO-Maßnahmen durchzuführen. Je nach Fokus kann ein SEO-Audit unterschiedliche Schwerpunkte beinhalten. Dazu gehören OnPage-SEO, OffPage-SEO, Content- und technisches SEO.

Warum einen SEO-Audit durchführen?

Ziel eines SEO-Audits ist es, Stärken und Schwächen einer Website aufzudecken und zu ermitteln, welchen Einfluss sie auf Traffic und Ranking der Seite haben. Indem der Status Quo ermittelt wird, kann die Performance der Website, auch im Vergleich zur Konkurrenz, optimiert werden.

Zwar soll durch den SEO-Audit vorrangig die Suchmaschinenoptimierung der Website verbessert werden, darüber hinaus können jedoch auch wertschöpfende Seiten identifiziert und die Benutzerfreundlichkeit eingeschätzt werden. Beide Kriterien haben Einfluss auf das Nutzungsverhalten der Webseite und somit auch auf das Ranking.

Was kostet ein SEO-Audit?

Die Kosten eines SEO-Audits sind vom Umfang der Website abhängig. Preise bei Agenturen, Freelancerinnen und Freiberuflern beginnen bei 1.500 Euro für 100 Webseiten. Größere Websites wie beispielsweise Onlineshops müssen mit Beträgen bis zu mehreren zehntausend Euro rechnen.

Möchten Sie einen SEO-Audit eigenständig durchführen, können Sie auf kostenlose Tools oder spezielle Audit-Software wie SEMRush, Screaming Frog oder Sistrix zurückgreifen. Planen Sie jedoch immer zusätzliches Budget für die Umsetzung der Maßnahmen und das Entwicklungsteam ein.

Was Sie bei einem Website-Audit untersuchen

Welche Kriterien Ihr SEO-Audit umfasst, hängt maßgeblich vom Ziel des Check-ups ab. Grundlegend wird bei einem SEO-Website-Audit jedoch jeder Aspekt innerhalb und außerhalb der Website betrachtet und auf Fehleranfälligkeit überprüft. So wie jede Website anders aussieht, wird auch Ihr SEO-Audit von Seite zu Seite anders ausfallen müssen. Nichtsdestotrotz gibt es für die Untersuchung ein Framework, das sich in der Praxis bewährt hat.

Zu den wichtigsten Aspekten beim SEO-Audit gehören die folgenden Punkte:

1. OnPage-SEO

Unter OnPage-SEO werden alle Maßnahmen verstanden, die direkt auf der Website, an der Infrastruktur und dem Inhalt selbst durchgeführt werden können. Zu den wichtigsten Optimierungen gehören:

  • Sprechende URLs: Sind Ihre URLs kurz und leserlich und werden Sonderzeichen und Umlaute korrekt umgewandelt? Verwenden Sie idealerweise sprechende URLs, die alle relevanten Keywords beinhalten.
  • Content: Enthält jede Webseite einzigartigen Content und die wichtigsten Keywords?
  • Meta-Daten: Sind alle Meta-Titel wichtiger Unterseiten definiert und nicht länger als 55-60 Zeichen? Enthalten die Seitentitel die jeweils relevanten Keywords zur Unterseite? Verwenden Sie auf Ihren Unterseiten aussagekräftige Meta Descriptions, die nicht länger als 150 Zeichen sind? Auch wenn Google die Funktionsweise von Metadaten regelmäßig ändert, sollten Sie sich hier an die Regeln halten.
  • Interne Verlinkung: Sind Ihre Unterseiten, abgesehen von der Hauptnavigation, miteinander verlinkt? Interne Links benötigen unbedingt einen Ankertext, idealerweise mit Keyword, um die Relevanz Ihrer Inhalte zu unterstreichen.
  • ALT-Tags: Enthalten alle Bilder und Grafiken einen ALT-Tag? Die alternative Beschreibung dient dem Auslesen durch Vorleseprogramme und ist ein wichtiges Ranking-Kriterium.

2. OffPage-SEO

OffPage-SEO bezeichnet die Kriterien, die außerhalb Ihrer eigenen Website liegen. Obwohl es nicht immer leicht ist, OffPage-Optimierung so stark wie OnPage-SEO zu beeinflussen, sollten Sie die folgenden Aspekte beachten:

  • Image und Autorität: Welche Position nimmt Ihre Marke und somit auch Website im Vergleich zur Konkurrenz ein? Eine vertrauenswürdige Website ist ebenso wichtig bei der Suchmaschinenoptimierung wie die technischen Details.
  • Reichweite: Wie viele Webseitenbesucher und -besucherinnen kommen auf Ihre Seite? Neben der Reichweite haben auch Verweildauer, Bounce Rate und Klicks Auswirkungen auf die Seriosität Ihrer Website.
  • Backlinks: Ist Ihr Linkjuice gleichmäßig verteilt? Links von anderen Websites, die auf Ihren Content leiten, stärken das organische Linkprofil. Achten Sie darauf, dass sowohl nofollow-Links als auch dofollow-Links existieren.
  • Social Signals: Wird Ihre Website von Social Media aus aufgerufen oder gar verlinkt? Die Positionierung in den sozialen Netzwerken stärkt Ihr Image und setzt gleichzeitig Social Signals, die sich positiv aufs Suchmaschinenranking auswirken können.

3. Content und Informationsstruktur

Rund um die Inhalte einer Website gibt es einige Besonderheiten, die Sie unbedingt beachten sollten. Wie Sie prüfen können, ob Ihre Website und deren Elemente die Anforderungen moderner SEO erfüllen, erfahren Sie in unserem ausführlichen Leitfaden zur Durchführung von SEO-Audits.

  • Mark up: Sind Ihre Zwischenüberschriften mit Tags (H1, H2, H3 usw.) ausgezeichnet, um die Hierarchien innerhalb Ihrer Inhalte korrekt auszuzeichnen? Das HTML-Mark up ist ein essenzieller Faktor fürs Ranking.
  • Duplicate Content: Ähneln sich die Inhalte mehrerer Unterseiten, ohne ausgesprochene Duplikate zu sein? Doppelter Content kann zu Abstrafungen im Ranking führen, weshalb er unbedingt ausgezeichnet werden muss.
  • Navigation: Halten Sie die Verzeichnisstruktur Ihrer Seite schlank. Zu viele Unterverzeichnisse erschweren Crawling und Indexierung.
  • Keyword Stuffing: Betreiben Sie in Ihren Texten Keyword Stuffing? Primäre und sekundäre Keywords müssen auf natürliche Weise eingebunden werden. Mit WDF*IDF-Tools können Sie die Keyworddichte prüfen und Keyword Stuffing vermeiden.

4. Technisches SEO

Während inhaltsgetriebenes SEO stetig an Bedeutung zunimmt, sollten die technischen Voraussetzungen niemals vernachlässigt werden. Ein solides Grundgerüst durch technisches SEO ist die Basis für eine suchmaschinenoptimierte Website.

  • SSL-Zertifikat: Besitzt Ihre Website ein SSL-Zertifikat? Nicht nur die Datenschutzgrundverordnung legt dies als notwendige Voraussetzung fest, auch Suchmaschinen kategorisieren nur https-Websites als sicher.
  • XML-Sitemap: Verwenden Sie eine Sitemap im korrekten Format? Nur das richtige XML-Format erlaubt es Crawlern, Ihre Seite zu durchsuchen und zu indexieren.
  • Robots.txt: Schließt Ihre robots.txt-Datei fälschlicherweise Webseiten aus? Rufen Sie die Datei über www.ihre-website.de/robots.txt auf und überprüfen Sie sie auf Fehler.
  • HTTP-Statuscodes: Enthält Ihre Website 404-Seiten oder andere Fehler wie 301 und 302? Überprüfen Sie in den Google-Webmaster-Tools unter der Option „Crawling-Fehler“, ob zu URLs Fehlermeldungen vorliegen.
  • Pagespeed: Testen Sie mit PageSpeed Insights die Ladegeschwindigkeit Ihrer Seite. Sie erhalten nicht nur Tipps für die Ladezeitenoptimierung, sondern erfahren auch, wie Sie Ihre Website für mobile Nutzer und Nutzerinnen optimieren.

Kann ein technischer SEO-Audit eigenständig durchgeführt werden?

Obwohl die technischen Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung für Laien zunächst sehr komplex klingen dürften, ist der SEO-Audit kein Hexenwerk. Mithilfe der Google Search Console und anderen Tools können Sie Ihre Website technisch überprüfen lassen. Spezielle SEO-Software wirft Ihnen neben den Fehlermeldungen auch Vorschläge aus, mit denen Sie Ihre Website anpassen können. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich an eine SEO-Agentur wenden.

Welche SEO-Audit Tools Sie kennen sollten

SEO-Tools sind wertvolle Helfer, um einen Audit durchzuführen. Dabei sollten Sie sich jedoch nicht vollständig auf die Software verlassen. Ohne Vorkenntnisse wird es Ihnen schwerfallen, die KPIs und Daten auszuwerten, um die richtigen Entscheidungen daraus abzuleiten. Nichtsdestotrotz wird Ihnen vor allem der technische SEO-Audit ohne entsprechende Software kaum gelingen. Zu den Audit-Tools, die Sie unbedingt kennen sollten, gehören:

Probieren Sie ruhig mehrere Tools aus, bis Sie das finden, das Sie am bequemsten nutzen können.

Fazit: Audit SEO – so bringen Sie Ihre Website auf Zack

Mit einem SEO-Audit verschaffen Sie sich einen Überblick über die Stärken und Schwächen ihrer Suchmaschinenoptimierung. Der Check-up zeigt fehlerhafte URLs, zu lange Meta-Title sowie eine zu langsame Ladezeit. Mithilfe von spezieller SEO-Audit-Software lassen sich Fehlerquellen schnell erkennen und optimieren – zeigen Sie den Crawlern, dass sich der Besuch auf Ihrer Website lohnt.

SEO-Audit-Kit

Titelbild: Feodora Chiosea / iStock / Getty Images Plus

Ursprünglich veröffentlicht am 21. Juni 2022, aktualisiert am Januar 20 2023

Themen:

SEO