Nischenseiten waren viele Jahre eine verlässliche Technik, mit der sich online Geld verdienen ließ. Zu jedem Keyword, das nur ansatzweise Umsatz versprach, konnten Sie in den vorderen Rängen der Suchergebnisse Nischenseiten finden. Mit dem Panda-Update von Google im Jahr 2011 hat sich dies geändert und Nischenseiten mussten ihren Content anpassen, um in den Suchmaschinen oben zu bleiben.

In diesem Artikel erfahren Sie, inwiefern Nischenseiten für Suchmaschinen noch eine Rolle spielen und worauf es bei ihrer Erstellung ankommt.

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Mit Nischenseiten Ideen in Umsatz verwandeln

Eine Nischenseite ist eine Website, die sich auf eine bestimmte Nische fokussiert und sich aufgrund der vergleichsweise geringen Konkurrenz weit oben in den Suchergebnisseiten positionieren kann. Die ausgewählte Nische gehört dabei zu einem übergeordneten Thema, welches sich wiederum einer bestimmten Branche zuordnen lässt. Diese Hierarchie lässt sich grundsätzlich in vier Stufen einteilen:

  • Branche
  • Thema
  • Nische
  • Mikro-Nische

Der Übergang zwischen den einzelnen Stufen kann dabei fließend sein und sich mit der Zeit auch verändern. In der Sport-Branche ließen sich beispielsweise Kletterschuhe vor einigen Jahren noch als Mikro-Nische betrachten. Heute sind sie eine eigene Nische, in der sich mit Boulderschuhen, Hallenkletterschuhen und anderen Formen neue Mikro-Nischen abgrenzen lassen. Für die beiden Nischen „Laufband“ und „Ergometer“ könnte die Abstufung beispielsweise so aussehen:

  • Branche: Sportgeräte
  • Thema: Hometrainer
  • Mögliche Nischen: Laufbänder, Ergometer

Für beide Begriffe finden Sie auf Seite 1 der SERP neben allgemeineren Seiten auch spezialisierte Seiten, die sich nur mit Laufbändern oder Ergometern befassen.

Nischenseiten haben oft eine überschaubare Größe mit weniger als 20 Unterseiten.

Die Vorteile einer Nischenseite

Für Nutzerinnen und Nutzer sind Nischenseiten attraktiv, weil sie ausschließlich Informationen zu einem spezifischen Thema enthalten, für das sie sich aktuell interessieren. Damit steigt die Bereitschaft, in den Suchergebnissen auf spezialisierte Seiten zu klicken.

Ein weiterer Aspekt ist das Vertrauen darin, dass eine Nischenseite ein Thema tiefgehender und kompetenter abdeckt als eine allgemeiner aufgestellte Website. Marketing-Experte Neil Patel beschreibt am Beispiel von about.com, wie Nutzerinnen und Nutzer Informationen bevorzugt bei spezialisierten Anbietern suchen.

Eine kurze Geschichte der Nischenseiten

Die ersten Nischenseiten entstanden zum größten Teil aus den persönlichen Interessen der Betreiberinnen und Betreiber. Personen, die ein echtes Faible und persönliche Erfahrung mit einem Thema hatten, machten die Information online zugänglich und generierten so Mehrwert für ihre Besuchenden.

Als Mitte der 2000er Jahre das Potenzial immer offenkundiger wurde, begann die Anzahl an Nischenseiten rasant zu wachsen. Typisch waren thematische Domains nach dem Muster „www.produkt-test.com“. Viele rein kommerziell ausgerichtete Nischenseiten waren für eine geringe Content-Qualität, Techniken wie Keyword-Stuffing und die Nutzung von Linkfarmen bekannt.

Die Google Updates Penguin und Panda zielten infolgedessen darauf ab, hochqualitative Inhalte gegenüber schlechterem SEO-Content aufzuwerten. Damit endete die auffällige Dominanz von Nischenseiten in den Suchergebnissen. Hochwertige, gut gepflegte Nischenseiten, die einen echten Mehrwert bieten, können jedoch nach wie vor erfolgreich sein.

Wie erstellt man eine Nischenseite?

Um eine Nischenseite zu erstellen sind folgende Schritte zu beachten:

  1. Domainnamen finden: Finden Sie einen Namen, der Ihre Nischenseite gut beschreibt und prägnant ist.
  2. Hostinganbieter wählen: Das sind Unternehmen, auf deren Server die Website verfügbar sein wird. Es gibt moderne Hostinganbieter, die es auch Personen ohne Vorerfahrung ermöglichen, eine Nischenseite zu erstellen. Website-Builder sind dabei ebenfalls eine große Hilfe.
  3. Passendes Theme aussuchen: Ein Theme beschreibt eine Vorlage für das Aussehen der Benutzeroberfläche Ihrer Nischenseite.
  4. Content erstellen: Texte, Bilder und Video-Content können Sie selbst produzieren, wenn Sie die entsprechende Expertise besitzen. Ansonsten können Sie Inhalte über Freelancer und Freelancerinnen, Textportale und Stockfoto-Dienste beziehen.
  5. Onpage-Optimierung: Damit sind alle SEO-Optimierungen gemeint, die sich auf Ihrer Nischenseite abspielen.
  6. Offpage-Optimierung: Diese SEO-Optimierungen beziehen sich auf alle Faktoren, außerhalb Ihrer Nischenseite.

SEO-optimierte Nischenseiten finden ihr Publikum

Mit gekauften Links und Spam-Texten auf Platz 1 der Suchergebnissen zu landen, funktioniert schon lange nicht mehr. Mit Nischenseiten steigt die Wahrscheinlichkeit: Sie machen es möglich, mit wenig Aufwand zu einem speziellen Thema Traffic zu erzeugen und ihn zu monetarisieren.. Dank ihres Fokus auf wenig umkämpfte Themen und der Umsetzung von On-Page- und Off-Page Seo-Maßnahmen, können diese Seiten Autorität und Top-Rankings in den Suchergebnissen erzielen.

Zwar kann es einige Zeit dauern, bis Google ausreichend Vertrauen in Ihre neue Website entwickelt hat, doch mit etwas Geduld können Sie zuverlässig und nachhaltig Traffic generieren.

Tipps für eine gut konvertierende Nischenseite

Die Goldgräberzeit der Nischenseiten mag vorbei sein. Aber 2023 eine gut konvertierende Nischenseite aufzubauen ist durchaus möglich. Für die Generierung von passivem Einkommen durch eine oder mehrere Websites brauchen Sie vor allem wertvollen Content und einen langen Atem.

Themen und Interessen definieren

Um eine passende Nische zu finden, sollten Sie sich zuerst Ihre eigenen Interessen und Themenbereiche genauer anschauen. Denn nur wenn Sie sich für das Thema begeistern können, werden Sie auch langfristig erfolgreich sein.

  • Was interessiert Sie besonders?
  • In welchem Bereich haben Sie bereits Erfahrungen gesammelt?
  • Welches Wissen können Sie anderen vermitteln?

Die Antworten auf diese Fragen können Sie dann gezielt auf ihre Potenziale im Affiliate-Marketing untersuchen. Eine Möglichkeit hierfür ist, mit Google Trends zu arbeiten, um herauszufinden, welche Themenbereiche aktuell besonders gefragt sind.

Zielgruppe analysieren

Nachdem Sie Ihre eigenen Interessen und Themen definiert haben, sollten Sie sich mit Ihrer Zielgruppe auseinandersetzen. Nur wenn Sie die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe genau kennen, können Sie ihnen passende Produkte und Lösungen anbieten.

  • Wer sind Ihre potenziellen Kunden und Kundinnen?
  • Was sind ihre Bedürfnisse und Probleme?
  • Welche Lösungen suchen sie?

Um Ihre Zielgruppe genau zu analysieren, sollten demografische Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort, aber auch psychografische Daten wie Interessen und Hobbys berücksichtigt werden. Mit Google Analytics können Sie herausfinden, welche Seiten und Inhalte von Ihrer Zielgruppe besonders gut angenommen werden.

Konkurrenz analysieren

Eine Konkurrenzanalyse hilft Ihnen, eine lukrative Nische zu finden und dort mitzuhalten. Dafür empfiehlt es sich, eine Liste mit den wichtigsten Wettbewerbern zu erstellen und folgende Fragen zu beantworten:

  • Welche Themenbereiche sind bereits stark besetzt?
  • Welche Angebote gibt es schon?
  • Wo gibt es noch Potenzial für neue Angebote?

Eine gute Möglichkeit hierfür ist der Einsatz von Online-Tools wie beispielsweise Ahrefs oder Semrush.

Keyword-Recherche durchführen

Nachdem Sie Ihre Interessen, Ihre Zielgruppe und die Konkurrenz analysiert haben, führen Sie eine Keyword-Recherche durch. Damit können Sie passende Nischen finden, die noch nicht stark besetzt sind und für die es eine hohe Nachfrage gibt. Tools, die Ihnen dabei helfen können, passende Keywords zu finden, sind beispielsweise der Ubersuggest oder Keywordtool.io.

Interessante Nischenthemen haben ausreichend Suchvolumen und wenig oder gar keine Konkurrenz. Viele Themen sind bereits hart umkämpft. Neben neuen, unerkannten Trends lohnen sich vor allem Longtail-Keywords.

Produkte und Angebote finden

Sobald Sie Ihre Nische definiert haben, sollten Sie Produkte und Angebote finden, die Sie bewerben können. Fragen Sie sich deshalb:

  • Welche Produkte passen zu Ihrer Nische?
  • Welche Angebote gibt es bereits?
  • Welche Produkte können Sie empfehlen?

Affiliate-Netzwerke wie Awin oder Amazon Partnerprogramm können bei der Suche hilfreich sein.

Autorität entwickeln

Kundinnen und Kunden suchen Lösungen, Informationen und Mehrwert. Seiten, auf denen sie das finden, werden von Google belohnt. Dafür verbinden Sie zwei Konzepte, die oft als Gegensätze verstanden werden: Sie müssen eine Nischenseite so entwickeln, dass sie zu einer Authority Website wird.

Erzeugen Sie in Ihrer Nische durch hilfreiche und einzigartige Inhalte Autorität. Das ist nicht mit einem Arbeitsgang getan. Aktualisieren Sie über mehrere Wochen und Monate hinweg ältere Inhalte und fügen Sie neue hinzu. So können Sie mit kontinuierlicher, aber immer noch überschaubarer Arbeit erfolgreich eine Nischenseite aufbauen.

Eine sinnvolle Struktur schaffen

Eine klare Seitenstruktur unterstützt Besucherinnen und Besuchern bei der Orientierung und bietet viel Potenzial für interne Verlinkungen. In erster Linie jedoch ermöglicht sie es Ihnen, das Thema mit allen Facetten vollständig abzubilden.

Seiten mit weniger als 20 Beiträgen funktionieren nur bei sehr simplen Nischen. Interessante Mikro-Nischen können Sie mit Pillar Pages abdecken und für alle Nebenkeywords speziellere Themenbeiträge erstellen. Das hilft den Nutzenden und bleibt bei Suchmaschinen nicht unbemerkt.

Design

Auch kleine, schnell erstellte Nischenseiten müssen gut aussehen. Online finden Sie eine große Auswahl an vorgefertigten Themes, die Ihnen die Arbeit mit Designern und Designerinnen ersparen. Wer vorausschaut, achtet auch auf zusätzliche Funktionen und Plugins: Wenn sich die Nischenseite zur Authority Page entwickelt hat, können mit der Zeit weitere Elemente eingebaut werden, die nicht auf der typischen Nischenseite zu finden sind wie beispielsweise Featured Snippets, Listen oder unterstützende Medien.

Die Nischenseite zur Brand machen

Das Ziel einer Nischenseite sollte sein, einen Wiedererkennungswert zu haben und zu einer relevanten Quelle für die Nutzenden zu werden.

Statt einer generischen Produkt-URL können Sie das Thema mit einem individuellen Namen kombinieren. Achten Sie auf ein aussagekräftiges Design, eine gute Copy mit hoher Informationsdichte und einen eigenständigen Ton. Das gibt Ihrer Marke Persönlichkeit und schafft im Laufe der Zeit Vertrauen.

Nischenseiten und Affiliate-Marketing

Dank Affiliate-Marketing können Nischenseiten-Betreibende relativ einfach Umsatz generieren. Dafür müssen sie sich lediglich für ein Affiliate-Programm bewerben und auf den eigenen Websites die dazugehörigen Links setzen. Mit jedem Kauf über den entsprechenden Affiliate-Link erhalten Sie eine Provision.

Ein weiterer Vorteil von Nischenseiten, die mithilfe von Affiliate-Marketing Umsatz erzeugen, betrifft die zusätzlichen Kosten. Wer einen Onlineshop betreibt, muss Kundschaft, Bestellungen, Einkauf, Lagerhaltung und Versand verwalten. Auch Dropshipping und ähnliche Konzepte sind mit einem gewissen Aufwand verbunden. All das fällt beim Affiliate-Marketing mit Nischenseiten weg.

Zudem ist das Geschäft äußerst lukrativ: Affiliate-Marketing ist im Jahr 2022 um 14,8 Prozent gewachsen und stellt auch 2023 einer der populärsten Wege dar, passives Einkommen zu generieren. Betreiberinnen und Betreiber von Nischenseiten können dies nutzen und auf diese Weise ein Nebeneinkommen erzeugen. Dies erklärt, warum es thematische Seiten mit Ideen, Tipps, Informationen und Angeboten zu fast jedem Thema gibt.

Fazit: Der Aufbau einer Nischenseite kann auch heute noch sinnvoll sein

Eine Nischenseite zu erstellen, kann sich immer noch lohnen. Dafür müssen die Seiten allerdings mehr Voraussetzungen erfüllen als in den 2000er Jahren. Durch hochwertigen Content, der Mehrwert liefert, können Sie Autorität in Ihrem Nischenthema erzeugen. Wenn zudem die oben genannten Faktoren erfüllt werden, ist eine Nischenseite auch 2023 eine interessante Möglichkeit für passives Einkommen und die Generierung von Traffic.

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Titelbild: Mimi Thian / Unsplash

Ursprünglich veröffentlicht am 28. Februar 2023, aktualisiert am Februar 28 2023

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