Google-Updates: 2003 bis 2022 im Überblick

Verfasst von: Jennifer Lapp
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Google will Nutzern und Nutzerinnen immer bessere Ergebnisse für ihre Suchanfragen liefern und arbeitet deshalb im Hintergrund stetig am Algorithmus. In den vergangenen Jahren haben sich die Websuche und entsprechend auch die Suchmaschinenoptimierung (SEO) grundlegend verändert. Vom Panda-Update und Penguin-Update über Mobilegeddon bis BERT: Lernen Sie hier die wichtigsten Google-Updates und ihre Folgen kennen.

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Was ist der Google-Algorithmus?

Googles Suchmaschinen-Algorithmus bestimmt die Ergebnisse, die Sie für jeden eingegebenen Suchbegriff (oder jede Suchanfrage) erhalten. Der Algorithmus arbeitet „hinter den Kulissen“ und filtert dort den Webcontent, überprüft indexierte Seiten anhand von diversen Rankingfaktoren auf Relevanz und Qualität und spielt Ergebnisse aus, die besonders relevant für die Suchanfrage sind.

Was hat es mit den Google-Updates auf sich?

Der Google-Algorithmus bestimmt, welche Ergebnisse für eine Suchanfrage auf den Suchergebnisseiten ausgegeben werden. Dafür analysiert die Suchmaschine im Hintergrund rund 200 Ranking-Faktoren, zum Beispiel welche Keywords auf einer Webseite genutzt werden oder wie benutzerfreundlich ein Onlineshop ausfällt.

Jedes Jahr erhält der Google-Algorithmus etliche kleinere sowie größere Updates, um den Bedürfnissen der Nutzer und Nutzerinnen so gut wie möglich gerecht zu werden. Meistens handelt es sich um kleine Änderungen. Zwischendurch gibt es auch große Updates, die die Suchergebnisse signifikant verändern.

Wenn Unternehmen darauf nicht reagieren, riskieren sie, in den Suchmaschinenergebnissen (SERPs) an Boden zu verlieren — und damit auch, an Besuchenden und potenziellen Kunden und Kundinnen einzubüßen.

Google-Core-Updates: Die Schwergewichte unter den Updates

Von Zeit zu Zeit dreht Google nicht nur an ein paar kleinen Schräubchen seines Ranking-Algorithmus, sondern passt die Kriterien für das Ranking ganz erheblich an. Dann ist die Rede von Core-Updates.

Oft verändert ein einzelnes Core-Update radikal die Ansprüche an die Suchmaschinenoptimierung. Webmaster und Webmasterinnen sollten sich also regelmäßig über die großen Algorithmus-Änderungen und ihre Konsequenzen informieren.

Auf die wichtigsten Core-Updates der vergangenen Jahre gehen wir im Folgenden genauer ein:

1. Google Boston

🏨 Einführung: 01. Februar 2003

Das erste dokumentierte Google-Update erfolgte im Jahr 2002. Doch das 2003 durchgeführte Boston-Update war das allererste namhafte Update am Algorithmus. Google erweiterte mit diesem Update seinen Index und führte regelmäßigere Algorithmus-Änderungen ein. Das Boston-Update brachte zwar keine tiefgreifenden Veränderungen, gilt aber historisch betrachtet als der Startpunkt für die Entwicklungen der nächsten Jahre.

2. Google Florida

🌴 Einführung: 01. November 2003

Mit dem Florida-Update ging Google vor allem gegen Spam vor. Black-Hat-SEO-Methoden, wie zum Beispiel mit weißer Schrift Keywords auf einen weißen Hintergrund zu schreiben, sollte Einhalt geboten werden. Viele Websites wurden komplett aus dem Index gestrichen und verloren damit auch ihre Rankings. Mit dem Florida-Update gewann das Thema Suchmaschinenoptimierung deutlich an Relevanz.

Wie Sie Ihre Inhalte an Google Florida anpassen:

  • Bieten Sie Ihren Lesern und Leserinnen hochwertigen Content an.
  • Verzichten Sie auf Keyword-Stuffing, Spam in den Metadaten und andere Black-Hat-Methoden.

3. Google Brandy

🍸 Einführung: 01. Februar 2004

Google Brandy brachte erhebliche Algorithmus-Änderungen mit sich, vor allem, was die Bewertung von Seiten anging. Seit diesem Update achtet Google auf Ankertexte. Auch semantisch verwandte Keywords (LSI-Keywords) wurden berücksichtigt. Websites konnten deshalb nicht mehr nur für genau den Suchbegriff gefunden werden, der bei Google eingetippt wurde, sondern auch für ähnliche Begriffe.

Wie Sie Ihre Inhalte an Google Brandy anpassen:

  • Legen Sie Links auf Ankertexte, statt sie roh in den Text einzubauen.
  • Schreiben Sie ein Keyword in den Ankertext.
  • Nutzen Sie auf einer Webseite nicht nur das Hauptkeyword, sondern auch Synonyme semantisch verwandter Begriffe.

4. Google Jagger

🎤 Einführung: 01. Oktober 2005

Mit Google Jagger ging die Suchmaschine entschieden gegen Linkmanipulation vor. Bezahlte Links, Links von Farmen und zwischen zwei Webseiten getauschte Links wurden nach dem Update fortan weniger gewichtet, was im Ranking zu erheblichen Veränderungen führte.

Wie Sie Ihre Inhalte an Google Jagger anpassen:

  • Setzen Sie auf einen organischen Linkaufbau, statt Links zu kaufen oder mit anderen Webseiten auszutauschen.

5. Google Universal Search

🎥 Einführung: 01. Mai 2007

Bis Mai 2007 hatten die Suchergebnisse nur aus klassischen Text-Snippets bestanden. Dank dem Universal-Search-Update konnten nun auch Bilder, Videos und Nachrichtenmeldungen ranken. Zudem wurden lokale Ergebnisse besonders hervorgehoben. Dieses Update nützte vor allem Seiten, die viele Bilder und Videos einsetzten.

Wie Sie Ihre Inhalte an Google Universal Search anpassen:

  • Nutzen Sie auf Ihren Seiten Bilder und Videos.
  • Machen Sie es Nutzern und Nutzerinnen sowie Google einfach, Ihren Standort zu erkennen.

6. Canonical-Tag-Update

➡️ Einführung: 01. Februar 2009

Dieses Update war besonders, da Google es nicht allein ausrollte, sondern mit Microsoft und Yahoo kooperierte. Alle drei Unternehmen entschieden gemeinsam, von nun an Canonical Tags zu unterstützen.

Dieses Update nützte insbesondere Onlineshops und anderen Websites, auf denen viele Inhalte mehrfach vorkommen. Webmaster und Webmasterinnen konnten durch diese Änderung festlegen, welche der (fast) identischen Seiten die Crawler indexieren sollten.

Wie Sie Ihre Inhalte an das Canonical-Tag-Update anpassen:

  • Vermeiden Sie Duplicate Content.
  • Wenn sich mehrere Ihrer Seiten sehr ähneln, entscheiden Sie sich für eine, die indexiert werden soll. Setzen Sie entsprechende Canonical Tags.

7. Google MayDay

💐 Einführung: 01. Mai 2010

Das MayDay-Update sollte vor allem die inhaltliche Qualität der Suchergebnisse verbessern. Seiten, die nur sehr wenige Informationen bereitstellten, verloren gegenüber denen, die ein Thema tiefgründig oder sogar holistisch betrachteten.

In dem Zusammenhang gewannen auch Longtail-Keywords in den Suchergebnissen an Bedeutung. Das alles stellte die Experten und Expertinnen für Suchmaschinenoptimierung, die „SEOs“, vor neue Herausforderungen.

Wie Sie Ihre Inhalte an Google MayDay anpassen:

  • Erstellen Sie für eine bessere Sichtbarkeit hochwertigen Content, der sich an der Suchintention Ihrer Kunden und Kundinnen orientiert.
  • Beleuchten Sie in Ihren Texten alle Aspekte eines Themas, die für Ihre Kundschaft relevant sein könnten. Gehen Sie in die Tiefe.

8. Google Panda

🐼 Einführung: 23. Februar 2011

Mit Google Panda sagte Google minderwertigem Content den Kampf an. Duplicate Content, Keyword-Stuffing und Content-Farmen werden seit diesem Update rigoros abgestraft. Gefragt ist stattdessen Unique Content: einzigartige, qualitativ hochwertige Inhalte.

Dazu bekam mit dem Panda-Update jede Webseite einen internen Score, der bewerten soll, wie gut die Inhalte wahrscheinlich bei Nutzenden ankommen. Dieser Score bestimmt anschließend, wie hoch die jeweilige Webseite in den SERPs rankt.

Wie Sie Ihre Inhalte an Google Panda anpassen

  • Nutzen Sie einen Crawler wie Screaming Frog oder Botify, um Ihre Inhalte auf Duplicate Content hin zu überprüfen. Sollten Sie viele Seiten mit identischen oder sehr kurzen Inhalten (also mit einer geringen Wortanzahl) haben, helfen Ihnen hier die Tools bei der Identifikation. Solche qualitativ minderwertigen Inhalte können Sie zusammenfassen oder archivieren.
  • Besonders anfällig für Duplicate Content sind E-Commerce-Seiten. Hier sollten Sie kanonische URLs verwenden, um Google zu signalisieren, welche Version der jeweiligen Seite in den SERPs priorisiert werden soll.
  • Überarbeiten Sie Ihren Content regelmäßig so, dass er inhaltlich auf dem neuesten Stand ist und durch einwandfreie Rechtschreibung und Grammatik glänzt. Auch die Formatierung sollte einheitlich sein.
  • Finden Sie über die Analyse von Traffic und Konversionsrate heraus, welcher Content schlecht performt, und entfernen Sie ihn.
  • Orientieren Sie sich an Googles eigenen Guidelines zur Website-Erstellung, um Ihren Besuchern und Besucherinnen einzigartigen und hilfreichen Content bieten zu können. Das verbessert die Sichtbarkeit deutlich.

9. Google Penguin

🐧 Einführung: 24. April 2012

Google Penguin (auch als Webspam-Update bezeichnet) wurde eingeführt, um wieder Black-Hat-SEO entgegenzuwirken. Konkret geht es dabei um windige Linkbuilding-Methoden. Google will keine Spamlinks oder mit Keywords überladene Ankertexte sehen, sondern Links, die der Nutzerschaft wirklich weiterhelfen.

Vor dem Penguin-Update war für das Ranking vor allem relevant, wie viele Links auf eine Webseite führten. Die Qualität dieser Links spielte keine Rolle. Heute bewertet Google auch, wie vertrauenswürdig und themenrelevant die Links sind.

Wie Sie Ihre Inhalte an Google Penguin anpassen

  • Halten Sie sich an Linkbuilding-Strategien aus dem Bereich der White-Hat-SEO.
  • Auf keinen Fall sollten Sie Backlinks für Ihre Webseite kaufen. Sorgen Sie lieber dafür, dass Ihr Content so gut ist, dass er gern verbreitet wird.
  • Falls Sie eine Agentur oder einen Freelancer beziehungsweise eine Freelancerin mit dem Linkbuilding beauftragen, sollten Sie fragen, wie genau dies vonstattengeht. Auf keinen Fall darf Geld zwischen der Agentur und der Person oder Organisation fließen, die auf Sie verlinkt.

10. Google Hummingbird

🐤 Einführung: 20. August 2013

Mit Google Hummingbird begann die Suchmaschine, menschliche Sprache besser zu verstehen. Dank dem Update erkennt Google semantische Zusammenhänge besser als zuvor, kann Synonyme einordnen und Seiten aussortieren, die immer noch Keyword-Stuffing betreiben.

Ziel ist, die Suchintention der Nutzer und Nutzerinnen besser einordnen zu können und passende Suchergebnisse auszugeben. Das Hummingbird-Update war der erste Wegbereiter für die semantische Suche.

Ein Jahr zuvor hatte Google bereits den Knowledge Graph vorgestellt, der im Rahmen des Hummingbird-Updates noch weiter verfeinert wurde.

Wie Sie Ihre Inhalte an Google Hummingbird anpassen

  • Verwenden Sie in Ihren Texten nicht nur ein Main Keyword, sondern auch Synonyme und Wörter, die in einem etwas weiter gefassten Sinn mit Ihrem Thema zu tun haben. Auch häufig gestellte Fragen können Sie auf Ihren Seiten beantworten.
  • Verwenden Sie Tools wie AnswerThePublic, um den Kontext Ihrer Keyword-Recherche zu erweitern.
  • Machen Sie eine Wettbewerbsanalyse, indem Sie Ihre Keywords eingeben und herausfinden, was für zugehörige Inhalte auf den einzelnen Suchergebnisseiten erscheinen. Achten Sie an dieser Stelle auch darauf, welche neuen Features (wie der Knowledge Graph oder Featured Snippets) an dieser Stelle ausgespielt werden.

11. Google Pigeon

🐦 Einführung: 24. Juli 2014 (USA), 22. Dezember 2014 (Großbritannien, Kanada und Australien)

Mit dem Google-Pigeon-Update wurde 2014 die lokale Suche gestärkt. Für Unternehmen, die nur in einer Stadt oder einer Region aktiv sind, ist es seitdem einfacher, an relevanter Stelle in den SERPs präsent zu sein. Pigeon behandelt die lokale Suche ebenso wie die organische — nur eben mit lokalen Hinweisen.

Google berücksichtigt seitdem zum Beispiel, wo sich die Suchenden aufhalten, und zeigt Orte an, die sich in der Nähe befinden. Das Update führte zudem zu größeren Parallelen zwischen Google Maps und der klassischen Google-Suche: Geben User und Userinnen beispielsweise „beste Anwältin in meiner Nähe“ in beide Dienste ein, sollten die Ergebnisse ähnlich ausfallen.

Wie Sie Ihre Inhalte an Google Pigeon anpassen

  • Achten Sie darauf, dass Google erkennen kann, wo Ihr Unternehmen beheimatet ist.
  • Erstellen Sie Content, der für Ihre Region relevant ist, um Ihre Ranking-Chancen zu verbessern. Auch ein Account bei Google Unternehmensprofil (früher Google My Business) kann Ihnen in Sachen Local SEO helfen.

12. Google Mobilegeddon

📱 Einführung: 22. April 2015

Das Google Mobile Update, auch scherzhaft als „Mobilegeddon“ bezeichnet, führte Mobile Friendliness als Rankingfaktor ein. Bei dieser Algorithmus-Änderung stand im Vordergrund, wie gut Seiten auf Mobilgeräten funktionieren.

In der mobilen Suche spielte Google fortan bevorzugt für mobile Endgeräte optimierte Webseiten aus. Im Umkehrschluss strafte der Algorithmus Seiten ab, die nicht responsiv waren — oder entfernte sie sogar komplett aus den SERPs.

Das Rollout von Mobilegeddon ist als ein weiterer Versuch von Google zu werten, das beste Nutzererlebnis (UX) für die Suchenden zu gewährleisten. Dazu hat man sich auf einzelne Webseiten (nicht ganze Websites) fokussiert und geprüft, ob diese responsiv sind und somit auf mobilen Geräten korrekt ausgespielt werden können.

Inzwischen ist Google übrigens schon einen Schritt weiter: Seit dem Mobile-First Indexing hat die Mobile Friendliness der gesamten Website einen starken Einfluss auf die Position in den Suchergebnisseiten.

Wie Sie Ihre Inhalte an Mobilegeddon anpassen

  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Website für mobile Geräte optimiert ist.
  • Benutzen Sie Googles Tool zum Test auf Optimierung für Mobilgeräte. Es zeigt Ihnen, wie Ihre Seite auf einem mobilen Endgerät ausgespielt wird. Und es informiert darüber, wenn es beim Laden oder Anzeigen Probleme gibt.

13. Google RankBrain

🧠 Einführung: 26. Oktober 2015

Kurz nach dem Mobile-Update folgte auch schon das nächste Update: Bei RankBrain handelt es sich um eine Komponente des Google-Algorithmus, die unter Verwendung maschinellen Lernens arbeitet. Google RankBrain verbesserte nach dem Hummingbird-Update noch einmal Googles Fähigkeit, die Suchintention der Nutzenden zu verstehen und die besten und relevantesten SERP-Ergebnisse auszuspielen.

Viele SEO-Experten und -Expertinnen glauben, dass RankBrain auch misst, wie Suchende mit den Suchergebnissen interagieren und das Ranking entsprechend anpasst. Google selbst erklärte, RankBrain sei das drittwichtigste Ranking-Signal.

Wie Sie Ihre Inhalte an Google RankBrain anpassen

  • Folgen Sie denselben Schritten wie bei Google Hummingbird.

14. Google Snippet Length Increase

📃 Einführung: 30. November 2017

Googles Update Snippet Length Increase verlängerte die Länge der Metabeschreibung in den SERPs. Die erlaubte Zeichenzahl stieg von 155 auf 300 an und verdoppelte sich damit nahezu. Das erlaubte es Webmastern und Webmasterinnen, die Meta Description sinnvoller und hilfreicher zu gestalten.

Google-Nutzer und -Nutzerinnen sollten mit dem Rollout leichter erkennen können, ob ein Suchergebnis für sie relevant ist oder nicht. Allerdings kürzte Google die meisten Beschreibungen im Mai 2018 wieder auf 150 Zeichen.

Wie Sie Ihre Inhalte an das Google-Update Snippet Length Increase anpassen

  • Da Google seine alte Begrenzung von circa 150 Zeichen wieder eingeführt hat, sollten Sie sich an diese halten. Dadurch vermeiden Sie, dass Ihre Meta Description in den SERPs abgeschnitten wird.

15. Google Mobile-First Indexing

📲 Einführung: 26. Mai 2018

Mit dem Mobile-First Indexing stellte Google erneut die Wichtigkeit von Webseiten heraus, die für Mobilgeräte optimiert sind — und das nicht ohne Grund: Wie das Unternehmen selbst verkündete, googeln die meisten Nutzer und Nutzerinnen inzwischen von mobilen Endgeräten aus.

Werden Suchergebnisse ausgespielt, bezieht Google seine Daten dabei aus einem einzigen Index. Das Mobile-First-Indexing-Update bedeutet in diesem Zusammenhang, dass dieser Index zunehmend mit den mobilen Versionen der Webseiteninhalte gefüllt wird. Was sich durch das Update änderte, war vor allem die Indexierung von Webseiten und weniger ihr unmittelbares Ranking.

Mobile-friendly ist zwar das Gebot der Stunde, doch auch Google machte mal eine Ausnahme: „Es kann auch vorkommen, dass wir den Nutzenden Inhalte zeigen, die nicht mobile-friendly sind oder langsam laden — gesetzt den Fall, dass viele andere Indizien darauf hindeuten, dass die besagten Inhalte die relevantesten ihrer Art sind.“

Wie Sie Ihre Inhalte an Googles Mobile-First Indexing anpassen

  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Webseite mobile-friendly ist und von allen mobilen Endgeräten aus (hauptsächlich Smartphones) genutzt werden kann. Haben Sie AMP-Seiten und solche, die das System nicht nutzen, wird Google bevorzugt die mobile Version Ihrer Non-AMP-Seiten indexieren.
  • Haben Sie verschiedene URLs für Ihre mobile Seite, stellen Sie sicher, dass Ihre mobile Seite dieselben Inhalte wie Ihre Desktop-Seite anzeigt.
  • Gewährleisten Sie, dass strukturierte Daten und Metadaten sowohl auf Ihren Desktop-Seiten als auch auf Ihren mobilen Seiten verwendet werden.
  • Lesen Sie sich Googles Best Practices für die Vorbereitung auf die Mobile-First-Indexierung durch.

16. Google-Medic-Update

🏥 Einführung: 1. August 2018

Das Google-Medic-Update stellte eine weitere großflächige Überarbeitung des Kern-Algorithmus dar. Besonders drastische Auswirkungen hatte die Änderung auf Seiten aus dem Gesundheits- und Wellnesssektor, was diesem Update seinen Spitznamen einbrachte. Doch nicht nur auf diese Branchen nahm das Update seinen Einfluss; auch andere kommerzielle Webseiten gerieten vor Googles Flinte.

Dieses Google-Update nahm einmal mehr die Qualität von Webseiten in den Blick: SEOs gehen davon aus, dass Google seitdem noch mehr auf gute Ladezeiten, passende Title Tags, einzigartigen Content und ein tolles Nutzererlebnis achtet.

Anders als viele andere Updates in dieser Aufzählung fokussierte sich das Medic-Update jedoch nicht auf einen bestimmten Typus von Webcontent. Dennoch gab Google dazu ein offizielles Statement ab: „Es gibt kein Allheilmittel für Seiten, die schlechter performen — außer, sich darauf zu konzentrieren, weiterhin großartigen Content zu erstellen. Über die Zeit hinweg könnte Ihr Content dann im Verhältnis zu anderen Seiten aufsteigen.“

Wie Sie Ihre Inhalte an das Google-Medic-Update anpassen

  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Off-Page-SEO und technische SEO intakt sind und es keine grundlegenden Probleme gibt.
  • Fahren Sie darin fort, hilfreichen Content zu produzieren, der Ihrer Zielgruppe einen einzigartigen Mehrwert bietet.
  • Halten Sie sich an White-Hat-Linkbuilding-Strategien.

17. Google BERT

👴 Einführung: 24. Oktober 2019

Google BERT (Bidirectional Encoder Representations from Transformers) war die größte Algorithmus-Änderung seit RankBrain. Laut Google betrifft das Update etwa zehn Prozent aller Suchanfragen, die im Rahmen des Updates besser verstanden und beantwortet werden sollen.

BERT ist eine Technik, die dem Natural Language Processing (NLP) zugerechnet wird, also der Computerlinguistik (CL). NLP bildet die Schnittstelle zwischen Informatik und Linguistik. Forschungsgegenstand ist, wie natürliche Sprache von Computern systematisch verarbeitet werden kann.

Bei BERT geht es also weniger darum, wie Suchergebnisse gerankt werden, sondern darum, menschliche Sprache besser zu verstehen. Das Update soll es Google unter anderem ermöglichen, zu erfassen, in welcher Beziehung einzelne Wörter miteinander stehen. Die Suchmaschine kann den Kontext besser einordnen und so noch besser auf die inhaltliche Suchintention reagieren.

Dazu wird ein Prinzip genutzt, dass sich „Masking“ nennt. Ein Wort in einem mehrgliedrigen Satz wird dabei verborgen („masked“), woraufhin BERT sich die Wörter vorher und nachher anschaut, also in zwei Richtungen (bidirektional) den Satz untersucht. So versucht BERT durch die Betrachtung des Kontexts herauszufinden, was das verborgene Wort ist.

Hier ein Beispiel zum besseren Verständnis: Die Schülerin fragt den [masked], wenn sie etwas besser verstehen will.

Betroffen sind vor allem Longtail-Suchanfragen. Auch auf die Sprachsuche nimmt BERT wahrscheinlich Einfluss.

Wie Sie Ihre Inhalte an Google BERT anpassen

  • Folgen Sie denselben Schritten wie bei Google Hummingbird.

18. Google-Core-Update Mai 2020

🚀 Einführung: 4. Mai 2020

Im Mai 2020, inmitten der COVID-19-Pandemie, stellte Google ein neues Core-Update vor, was sich vor allem in einer Verschiebung der Rankings in den SERPs bemerkbar machte. Was konkret am Suchalgorithmus geändert wurde, verriet Danny Sullivan, Pressesprecher von Google, jedoch nicht. Ein wichtiger Bestandteil des Updates war laut Experten und Expertinnen das Thema E-A-T (Expertise, Authority und Trust).

Demnach profitieren Websites von dem Update, die hochwertige und relevante Inhalte liefern, ein aussagekräftiges Backlink-Profil pflegen und über eine starke Marke beziehungsweise über ein hohes Domain-Alter verfügen.

Wie Sie Ihre Inhalte an das Google-Core-Update anpassen

  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Website inklusive aller Unterseiten über ein starkes Backlink-Profil verfügt.
  • Achten Sie weiterhin darauf, besonders hochwertige und relevante Inhalte anzubieten.

19. Google-Core-Update Dezember 2020

🚀 Einführung: 3. Dezember 2020

Im Dezember 2020 veröffentlichte Google ein weiteres Core-Update und passte erneut die Suchalgorithmen hinsichtlich der E-A-T-Faktoren an. Zu den Gewinnern dieser großen Veränderung zählten die Branchen Wirtschaft & Industrie, Internet & Telekommunikation sowie Beauty & Fitness. Im Gegensatz dazu verloren die Bereiche Onlinecommunities, Shopping, Lexika und Nachrichten an Reichweite.

Das Dezember-Update hatte außerdem ähnlich dem Core-Update im Mai 2020 starken Einfluss auf E-A-T-Branchen wie das Gesundheits-, Finanz- und Bildungswesen. Websites mit wenig Content und einer schwachen Brand wurden infolge des Rollouts nicht mehr so stark vom Algorithmus berücksichtigt.

Wie Sie Ihre Inhalte an das Google-Core-Update anpassen

  • Folgen Sie denselben Schritten wie beim Google-Core-Update im Mai 2020.

20. Page Experience Update und Core Web Vitals

🚀 Einführung: Mai 2021

Ab Mai 2021 wollte der Suchmaschinen-Betreiber noch mehr Fokus auf die Nutzererfahrung legen. Die Bedeutung von SSL-Zertifikaten, Mobilfreundlichkeit und der Ladegeschwindigkeit wurde mit dem Page Experience Update gestärkt. Störende Interstitials wie Pop-ups wirken sich seitdem negativ auf das Ranking aus.

Ganz neu ist, dass Google die sogenannten Core Web Vitals misst. Diese bestehen aus drei Kennzahlen, die offiziell zu den Ranking-Faktoren dazugehören:

  1. Largest Contentful Paint (LCP): Hier misst Google, wie lange es dauert, bis der Hauptcontent der Webseite für Besucher und Besucherinnen sichtbar ist. Zwischen dem Aufrufen der Seite und dem Erscheinen des Contents sollen laut Google bestenfalls weniger als 2,5 Sekunden liegen.
  2. First Input Delay (FID): Bei diesem Core Web Vital geht es darum, wie schnell Nutzer und Nutzerinnen mit Ihrer Seite interagieren können — wie schnell sich also zum Beispiel Buttons anklicken oder Formulare ausfüllen lassen. Ausschlaggebend ist hier die Zeit, die vom Klick des Kunden oder der Kundin bis zur Reaktion des Browsers vergeht.
  3. Cumulative Layout Shift (CLS): Dieser Wert bestimmt, wie stabil die Seite visuell ist. Wenn Inhalte sich auf der Seite verschieben, während Nutzende sie lesen oder anklicken wollen, sorgt das für eine negative Wertung.

Wie Sie Ihre Inhalte an die Core Web Vitals anpassen

  • Nutzen Sie die Google PageSpeed Insights, um die Core Web Vitals zu messen.
  • Verbessern Sie die Ladegeschwindigkeit Ihrer Webseite, indem Sie beispielsweise veraltete Plug-ins entfernen oder ersetzen.
  • Verzichten Sie auf Pop-ups, die nicht unbedingt nötig sind.
  • Kontrollieren Sie, dass Ihre Seite sicher ist und eine https-URL hat.

21. Google-Spam-Updates

💌 Einführung: 2021

Im Jahr 2021 gab es bei Google Rollouts für mehrere Spam-Updates, die zusammengenommen als ein Core-Update angesehen werden können. Die Maßnahmen dahinter erklärte Google bereits 2020: Mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) sollen unter anderem unsichere und gehackte Websites ausgefiltert werden, bevor sie in den Suchergebnissen auftauchen.

Wie Sie Ihre Inhalte an die Google-Spam-Updates anpassen

  • Sichern Sie Ihre Websites gegen Hacker und Hackerinnen sowie andere Cyberkriminelle ab.
  • Beheben Sie Kompromittierungen so schnell wie möglich.
  • Täuschen Sie Ihre Nutzer und Nutzerinnen nicht mit windigen Angeboten oder unseriösen Verlinkungen.

22. Google-Core-Update Juni, Juli und November 2021

🩺 Einführung: Juni und Juli 2021

2021 folgte Update auf Update. Teilweise kamen diese kurz hintereinander, so wie bei den Core-Updates im Juni und Juli sowie dem November-Update. Was Google genau an seinem „Kern“ geändert hat, war etwas unklar.

Es zeigte sich aber, dass es in den Bereichen Gesundheit, Wissenschaft, Reisen, Automobile und Haustiere einige Veränderungen in den Rankings gab. Das heißt, die Algorithmus-Änderungen wirkten sich hauptsächlich auf YMYL-Seites (Your Money, Your Life) aus.

Wie Sie Ihre Inhalte an die Google-Core-Updates anpassen

  • Setzen Sie noch mehr denn je auf Qualität. Das gilt besonders für Inhalte, wovon wichtige Lebensentscheidungen der Nutzer und Nutzerinnen abhängen.

23. Product Reviews Update

⭐ Einführung: Dezember 2021

Rezensionen sind wichtig, um das Vertrauen in Unternehmen, Anbietende und Produkte zu stärken. Es möchte schließlich niemand von einem unseriösen Arzt behandelt werden oder ein schlechtes Fahrrad kaufen. Um die Nutzererlebnisse auch in diesem Bereich zu verbessern, arbeitet Google an der Einstufung von Bewertungen.

Ende 2021 erschien das Product Reviews Update, mit dem hochwertige Rezensionen besser gefunden und höher eingestuft werden sollen.

Wie Sie Ihre Inhalte an das Google Product Reviews Update anpassen

  • Bieten Sie Ihrer Kundschaft an, Ihre Dienstleistungen, Ihr Unternehmen und Ihre Produkte zu bewerten.
  • Kaufen Sie keine Fake-Rezensionen ein und gehen Sie aktiv gegen falsche Bewertungen vor.
  • Bild- oder Audioinhalte, die die fachliche Kompetenz einer Rezension unterstreichen können, sieht Google gern.

Welche Core-Updates kommen 2022?

Im Frühjahr 2022 erschienen keine nennenswerten Core-Algorithmus-Updates von Google. Dafür gab es kleinere Algorithmus-Anpassungen im Bereich Page Experience, Spamerkennung und Produktrezensionen.

Doch sicherlich kommen auch dieses Jahr noch ein paar große Veränderungen. Wann diese erscheinen, weiß nur Google — und die SEOs und User sowie Userinnen im zweiten Schritt.

Sollten Sie einmal eine Veränderung beziehungsweise ein Rollout verpassen, können Sie die Auswirkungen in der Regel in Ihrem SEO-Toolset sehen, also beispielsweise in der Google Search Console.

Updates am Google-Algorithmus bringen viele Chancen mit sich

Seien wir ehrlich: Es kann aus Marketing-Sicht ganz schön anstrengend und nervenaufreibend sein, alle wichtigen Google-Updates im Blick zu behalten und angemessen auf diese zu reagieren. Bedenken Sie aber, dass Google die Anpassungen und Algorithmus-Änderungen nicht vornimmt, um Sie zu ärgern. Schlussendlich sollen die Veränderungen dazu beitragen, das Nutzererlebnis zu verbessern und die Veröffentlichung von hochwertigem Content zu fördern.

Das hilft Ihren Kunden und Kundinnen genauso wie Ihnen selbst. Achten Sie also stets darauf, hochwertige Inhalte mit Mehrwert zu produzieren — dann wird Google Sie auch mit einem guten Ranking bei den Suchergebnissen belohnen.

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Titelbild: z_wei / iStock / Getty Images Plus

Themen: SEO

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