Wie schreibt man gute SEO-Texte?

Zukunft des Marketings in EMEA
Jennifer Lapp
Jennifer Lapp

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„SEO-Text“ ist für viele Unternehmen ein Schreckbegriff. Denn obwohl Suchmaschinen in den vergangenen Jahren immer raffinierter geworden sind, halten sich einige veraltete SEO-Methoden hartnäckig in den Köpfen. Da ist zum Beispiel der Mythos, dass ein SEO-Text nur dann gut ist, wenn er viele Keywords enthält. Und wer will denn bitte einen Text lesen, in dem sich das immer gleiche Wort in jeder zweiten Zeile wiederholt? Dann lieber gar nicht erst mit SEO anfangen, oder?

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Nein! Denn SEO-Texte haben sich weiterentwickelt. Heute sind sie nicht nur entscheidend dafür, dass Sie mit Ihrer Webseite ein gutes Google-Ranking erzielen, sondern nehmen auch Einfluss darauf, wie lange Besucherinnen und Besucher auf Ihrer Webseite bleiben und ob sie letztlich bei Ihnen kaufen. 

Wir zeigen Ihnen, was einen guten SEO-Text wirklich ausmacht und worauf Sie beim Schreiben achten sollten, damit Ihr Content sowohl für Suchmaschinen als auch für Leserinnen und Leser attraktiv ist.

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Was macht einen guten SEO-Text aus? 

Ganz einfach: Text ist nur dann gut, wenn er gelesen wird. Nur wenn die Nutzerinnen und Nutzer weiterlesen, erfüllt der Text seinen eigentlichen Zweck. Egal, ob Content unterhalten oder informieren soll, lesende Nutzerinnen und Nutzer sind der Beweis dafür, dass die Autorin oder der Autor gute Arbeit geleistet hat. Alles andere kommt an zweiter Stelle, denn die Zufriedenheit der Leserschaft ist auch für Google eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale für einen Text.

Text muss dafür gut recherchiert, hilfreich, verständlich, ansprechend und leicht bekömmlich geschrieben sein. Kurz: es muss Spaß machen, zu lesen. Selbst dann, wenn das Thema ernst und so gar nicht spaßig ist. Nach dem Lesen sind die Nutzerinnen und Nutzer schlauer oder in guter Stimmung. Sie sind mindestens begeistert und führen bestenfalls eine Aktion aus.

SEO-Texte schreiben: Darauf sollten Sie achten

Natürlich hat jeder eine eigene Definition von gutem Inhalt. Dennoch gibt es einige konkrete Leitlinien, an denen Sie sich beim Verfassen Ihrer SEO-Texte orientieren können:

1. Zielgruppe klar definieren 

Ein schlechter Text richtet sich durch fehlende Strategie an alle und niemanden - und kann dadurch niemals seine volle Wirkung entfalten. Ein guter Text hingegen hat eine ganz klar umrissene Zielgruppe. Je besser Sie Ihre Kundinnen und Kunden kennen, desto besser können Sie die Inhalte Ihrer Texte, Struktur und Tonalität an diese anpassen. Im besten Fall fühlen sich Lesende von Ihnen direkt angesprochen und verstanden.

Nehmen Sie sich deshalb etwas Zeit, bevor Sie Ihren nächsten SEO-Text schreiben, um zu überlegen:

  • An wen genau sollen sich Ihre Texte richten? Welche Gemeinsamkeiten hat Ihre Zielgruppe hinsichtlich Geschlecht, Alter, Herkunft oder Interessen?

  • Welche Wünsche, Fragen oder Probleme haben diese Personen?

  • Was wissen sie bereits über Ihr Thema? Was ist neu und muss erklärt werden?

  • Welche Tonalität ist für Ihre Zielgruppe geeignet? Wollen Sie zum Beispiel Duzen oder Siezen? Wählen Sie einen sachlichen Ton oder einen flippig-jugendlichen?

  • Was sollen Leserinnen und Leser tun, nachdem sie Ihren Text gelesen haben?

2. Eine Keyword-Recherche machen

Ja, es geht nicht mehr darum, einen SEO-Text mit möglichst vielen Keywords zu pflastern. Nein, das bedeutet nicht, dass Keywords deshalb unwichtig sind. Sie erfüllen vor allem zwei Funktionen: 

  1. Sie lernen durch eine Keyword-Recherche Ihre Zielgruppe besser kennen, verstehen, welche Fragen sie beschäftigen und welche Inhalte gefragt sind. Im nächsten Schritt können Sie Ihren Content strategisch an diesen Erkenntnissen ausrichten.

  2. Keywords helfen Google, Ihren Text zu verstehen, semantische Zusammenhänge herzustellen und Ihren Content für genau passende Suchanfrage auszuspielen. Es ist deshalb durchaus sinnvoll, das gewählte Keyword in mindestens eine Überschrift zu schreiben und im Fließtext zu erwähnen. Es muss nur nicht zwanzigmal vorkommen.

3. Spezifischen Content erstellen

Nutzerinnen und Nutzer geben nicht nur allgemeine Begriffe (Shorthead) bei Google ein, sondern solche, die ihre Bedürfnisse sehr präzise widerspiegeln (Longtail-Keyword-Strategie). Je besser Ihr Text, desto genauer geht er auf die Situation Ihrer potenziellen Kundinnen und Kunden ein. Guter Text sorgt für viele spezifische Rankings, statt nur für einige wenige allgemeine. 

Auch der Traffic, der daraus entsteht, ist spezifisch: Nutzerinnen und Nutzer, die perfekt zu Ihrem Angebot passen, sind zufriedene Besuchende, glückliche Google-Nutzer, zukünftige Kundschaft. Und die garantieren Ihnen gleichzeitig durch ihre Nutzer-Signale, dass Ihre Rankings bleiben - oder noch besser werden.

4. Verständlich und ansprechend schreiben

Je verständlicher, prägnanter und ansprechender Ihre Überschriften und Texte auf die Bedürfnisse Ihrer Leserinnen und Leser eingehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Ihnen nicht nur einen kurzen Besuch abstatten und dann den Vergleich bei der Konkurrenz suchen. Achten Sie besonders auf die folgenden Punkte:

  • Machen Sie Besucherinnen und Besucher sofort neugierig auf mehr, indem Sie von Anfang an klar und präzise kommunizieren. In fünf bis zehn Sekunden sollten die User verstanden haben, was genau sie auf Ihrer Seite erwarten können und ob dieser Content zu ihren Bedürfnissen passt.
  • Stellen Sie in den ersten Zeilen Ihrer Texte heraus, was der zentrale Nutzen Ihres Angebots oder Beitrags ist: Was springt für die Besucherinnen und Besucher raus? Apple macht es vor, wenn das Unternehmen nicht mit 8 Gigabyte Speicher seines iPods angibt, sondern den Nutzerinnen und Nutzern eröffnet, dass sie damit 10.000 Songs speichern können. Eine Unternehmensberatung kann dies umsetzen, indem sie nicht nur Gewinnsteigerung verspricht, sondern ein konkretes Kundenbeispiel nennt und am Erfolgsfall die eigenen Hypothesen und Methodiken vorstellt.
  • Schreiben Sie so verständlich wie möglich, um niemanden auszuschließen. Verzichten Sie dazu nach Möglichkeit auf Fachbegriffe, die Ihrer Zielgruppe nicht bekannt sind und achten Sie darauf, dass Ihre Sätze nicht zu lang werden.
  • Niemand interessiert sich nur für Fakten und Daten. Jeder interessiert sich für Inhalte, in denen er sich, seine Situation und seine Bedürfnisse wiederfindet und dann eine Lösung oder Beratung erhält. Haben Sie deshalb den Mut, auch die Emotionen Ihrer Leserschaft anzusprechen.
  • Verwenden Sie nicht nur Ihr Keyword, sondern auch Synonyme und Begriffe, die mit dem Keyword in einem inhaltlichen Zusammenhang stehen.

Machen Sie Nutzerinnen und Nutzern schon in den ersten Zeilen Lust, weiterzulesen, kann das übrigens auch Ihre Absprungrate senken.

5. Bildlich schreiben

Eine Produktbeschreibung kann sich auf die üblichen Inhalte über Produkteigenschaften, Vorteile und Alleinstellungsmerkmale beschränken. Das ist meistens schon in Ordnung. Aber aktivieren Sie damit die Nutzerinnen und Nutzer oder geht Ihre Botschaft nicht viel eher im allgemeinen Werbegetöse unter?

Besser ist es, wenn Sie Leserinnen und Leser in Ihren Bann ziehen, etwa über eine Geschichte und konkrete Anwendungsbeispiele. Eine beliebte Möglichkeit ist auch die Kombination mit Anleitungen und Problemlösungen oder Ratgebern, die schon vor dem Kauf oder der Kontaktaufnahme einen kostenlosen, aber wertvollen Nutzen bieten.

Schreiben Sie über Ergebnisse, nicht über Eigenschaften, pflanzen Sie mit gut recherchierten und spannenden Inhalten ein konkretes Bild in die Köpfe Ihres Publikums. Das steigert Ihre Chancen, dass Leserinnen und Leser sich weiter auf Ihrer Webseite umsehen, damit positive Signale an Google senden und Sie lange im Gedächtnis behalten.

6. Abwechslungsreich und leserfreundlich aufbereiten

Zur Lesbarkeit eines SEO-Textes gehört mehr als der reine Inhalt: Sie sollten ihn auch ansprechend gestalten. Halten Sie sich dazu am besten an diese Regeln:

  • Arbeiten Sie viel mit Absätzen und Weißräumen. Am besten ist, wenn Sie für jeden neuen Gedanken einen eigenen Absatz beginnen.

  • Setzen Sie spätestens alle 300 Wörter eine Zwischenüberschrift.

  • Arbeiten Sie mit Aufzählungen und Nummerierungen.

  • Fetten Sie wichtige Wörter im Text, damit Leserinnen und Leser sich besser orientieren können.

  • Setzen Sie Fotos, Grafiken, Videos und Audios ein, um Ihren Content anzureichern und aufzulockern.

7. Interne Verlinkungen setzen

Interne Verlinkung als Instrument für zufriedene, weil rundum informierte Besucherinnen und Besucher und als Tool zur Definition von Relevanz funktioniert am besten, wenn Ihre Inhalte tatsächlich aufeinander aufbauen. Ein Shop mit 30.000 Produktbeschreibungen tut sich da schwerer als ein B2B-Dienstleister, der seine Infos auf eine überschaubare Anzahl von Unterseiten konzentriert. Wenn Sie wissen wollen, wie gut Texte mit erstklassiger interner Verlinkung funktionieren, werfen Sie mal einen Blick auf Wikipedia.

Das ist bei der internen Verlinkung zu beachten:

  • Sie brauchen es nicht übertreiben mit Ihrer internen Verlinkung. Produzieren Sie Ihre Texte aber von Anfang an so, dass Sie nicht isoliert dastehen.

  • Zeichnen Sie den Weg nicht durch unendlich viele Links in Schlangenlinien, damit Nutzerinnen und Nutzer möglichst schnell zum Ziel finden. Machen Sie aber in Ihren Texten Schwenks auf relevante andere Leistungen, Produkte und Informationen, um sowohl der Suchmaschine als auch den Leserinnen und Lesern Signale zu geben, dass Ihre Seite eine vollständige Top-Adresse zum gesuchten Thema ist.

  • Sorgen Sie dafür, dass Verlinkungen unmissverständlich sind. Wenn Sie ein Wort oder ein Satzteil verlinken, sollten Nutzerinnen und Nutzer aus dem Kontext heraus sofort verstehen, was sie hinter diesem Link erwartet.

  • Vermeiden Sie interne Links, die keine Relevanz für die Leserinnen und Leser haben. Sie riskieren sonst, bereits aktivierte Interessentinnen und Interessenten wieder zu verlieren, weil Sie ihre Aufmerksamkeit durch irrelevante interne Links zerstreut haben.

8. Metatitel und Metabeschreibung ausfüllen

In Meta-Titel und Meta Description können Sie ein weiteres Mal Ihr Keyword unterbringen, um Google die Relevanz Ihres SEO-Textes für das Thema zu verdeutlichen. Damit ist es aber nicht getan: Nutzen Sie den Platz, um Ihre Zielgruppe aktiv anzusprechen, sie neugierig zu machen und die Vorzüge Ihres Contents hervorzuheben. Das kann großen Einfluss auf die Klickraten Ihrer Seiten bei Google haben.

Das gilt es zu beachten:

  • Halten Sie Ihren Meta Title kurz und knackig, aber relevant. Die Überschrift soll Lust auf mehr machen und zu einem Klick verleiten. 

  • Ähnlich ist es bei der Meta-Description als Teaser in den Google-SERPs: hier entscheiden sich Nutzerinnen und Nutzer endgültig, ob das Suchergebnis wirklich relevant ist und genau zu ihren Bedürfnissen passt.

  • Die optimale Länge für den Meta-Titel liegt bei 580 Pixeln. Das entspricht etwa 60 Zeichen. Die Länge der Meta-Beschreibung ist auf 920 Pixel - etwa 160 Zeichen - begrenzt. Trotz des engen Rahmens können Sie hier mehr Aussage hineinpacken, als Sie vielleicht denken.

Prägnant zu schreiben macht zwar mehr Arbeit, lohnt sich aber. 

Ein oft diskutierter Punkt rund um SEO-Texte: Die optimale Länge

Wie lang ein Text sein muss, um bei Google eine Spitzenposition im Ranking zu erreichen, wird seit Jahren immer wieder diskutiert. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die perfekte Länge gibt es nicht, denn sie richtet sich nach den Wünschen und Erwartungen der Nutzerinnen und Nutzer. Während Blogleserinnen und -Leser gern auch mal mehrere tausend Wörter lesen, wenn der Inhalt ihnen hilft, wäre diese Zahl für eine Produktbeschreibung in einem Shop völlig überdimensioniert. Dort können schon 200 oder 300 Wörter ausreichend sein.

Dennoch gibt es natürlich Studien, die den Einfluss der Länge eines SEO-Textes auf seine Leistung im Google-Ranking beleuchten. So hat beispielsweise backlinko 11,8 Millionen Suchergebnisse analysiert und festgestellt: Die Suchergebnisse auf der ersten Seite sind durchschnittlich 1.447 Wörter lang. Das muss aber nicht zwangsläufig direkt mit der Länge zusammenhängen, sondern kann auch auf der Tatsache beruhen, dass lange Texte häufig eher Backlinks bekommen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Nicht die Länge ist das entscheidende Kriterium für den Erfolg eines SEO-Textes, sondern die Qualität.

Lohnt sich ein SEO-Texte-Generator?

Es ist ein verheißungsvolles Angebot: Nicht selbst Zeit und Mühe in einen guten SEO-Text investieren, sondern einfach ein Tool die Arbeit erledigen lassen. SEO-Texte-Generatoren versprechen genau das. Einige nehmen dazu bestehende Texte und verändern sie, indem sie Sätze umstellen und Synonyme einbauen. Andere werben damit, dank künstlicher Intelligenz komplett neue Texte zu erschaffen.

Die Generatoren sind allerdings mit Vorsicht zu betrachten. Zwar hat sich die Technik in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt, doch die Ergebnisse reichen in der Regel dennoch nicht an von Menschen verfasste Texte heran. Oft wirkt der Sprachgebrauch der Softwares hölzern, unnatürlich und emotionslos, Wörter werden in unpassenden Kontexten verwendet oder es entstehen ganze Abschnitte, die keinen Sinn ergeben. 

SEO-Texte prüfen lassen: Diese Tools erleichtern Ihnen die Arbeit

Auch wenn es zum aktuellen Zeitpunkt noch wenig sinnvoll ist, SEO-Texte komplett von einer Software schreiben zu lassen: Es gibt durchaus Tools, die Ihnen bei der Optimierung Ihrer Texte helfen können. Wenn Sie Ihre Webseite mit WordPress erstellt haben, können Sie einfach ein SEO-Plugin wie Yoast SEO oder RankMath installieren. Sobald Sie einen Text einfügen, erhalten Sie Tipps zur korrekten Verwendung der Keywords und zur Verbesserung der Lesbarkeit.

Alternativ können Sie das kostenlose Textanalyse-Tool nutzen, um Ihre SEO-Texte prüfen zu lassen. Das Programm weist Sie zum Beispiel darauf hin, wenn Sie oft lange Sätze verwenden.

Das kostenpflichtige Tool Clearscope ist vor allem auf die Optimierung der Keyword-Nutzung spezialisiert. Es analysiert, welche Wörter und Ausdrücke in anderen, derzeit gut rankenden Texten vorkommen und macht auf Basis dessen Vorschläge, welche Begriffe auch Sie verwenden sollten.

Ähnlich funktionieren die Schreibassistenten diverser SEO-Tools wie zum Beispiel SEMrush oder auch Searchmetrics.

Fazit: Die besten SEO-Texte sind die, die gern gelesen werden

Es kursieren eine Menge Tipps und Regeln, wie ein wirkungsvoller SEO-Text aussehen sollte und auch wir haben in diesem Artikel einige davon weitergegeben: Keywords auswählen und im Text verwenden, möglichst einfach und verständlich schreiben, mit Zwischenüberschriften, Absätzen und Aufzählungen arbeiten und interne Verlinkungen zu setzen, sind nur einige davon.

All diese Tricks und Kniffe sind korrekt, haben aber letzten Endes nur ein Ziel: Nämlich den Text so hilfreich und ansprechend wie möglich für die Leserinnen und Leser zu gestalten. Was für gute Rankings wirklich zählt, ist die Qualität Ihres Contents. Wenn Sie es schaffen, Ihren SEO-Text fesselnder, informativer, unterhaltender, abwechslungsreicher, - kurz: besser - zu gestalten als die Konkurrenz, wird Google das auch honorieren.

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Titelbild: golubovy / iStock / Getty Images Plus

Themen: On-Page-SEO

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