Überforderung im Job: Symptome und was Sie tun können

Leitfaden Work-Life-Balance
Katrin Barysch
Katrin Barysch

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Haben Sie das Gefühl, dass Ihnen im Job alles zu viel wird? Hoher Leistungsdruck ist einer der häufigsten Stressoren am Arbeitsplatz und kann auf Dauer Ihrer Gesundheit schaden. In diesem Artikel schildern wir Ihnen, wie sich Überforderung im Job bemerkbar macht und was Sie proaktiv und sofort dagegen tun können.

Frau nachts im Büro vor Laptop erlebt Überforderung im Job

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In der Arbeitswelt ist Überforderung immer häufiger zu beobachten. In diesem Zusammenhang wird auch von Überarbeitung oder Überlastung gesprochen. Das Arbeitspensum wächst und wächst, alles muss schneller, besser, effizienter laufen – viele Arbeitnehmende kommen dadurch an ihre psychischen und physischen Grenzen.

Überforderung im Job entsteht durch Stressfaktoren wie:

  • ständige Erreichbarkeit
  • neue Aufgaben oder Arbeitsstrukturen
  • Termin- und Zeitdruck
  • steigende Anforderungen
  • häufige Überstunden
  • Konflikte im Team
  • ungenaue Arbeitsanweisungen

Das Problem bei Überforderung ist, dass Betroffene oft mit Verhaltensweisen reagieren, die ihre Situation nur noch schlimmer machen. Sie gönnen sich keine Pausen, arbeiten noch exzessiver oder halten sich für schwach und inkompetent. Die Folge ist, dass der Stresspegel weiter steigt.

Denken Sie daran: Überforderung heißt nicht Unvermögen! Auch und gerade bei schwierigen Aufgaben kann von Ihnen niemand Perfektion verlangen. Haben Sie Vertrauen in Ihre Fähigkeiten und scheuen Sie sich nicht nachzufragen, wenn etwas unklar oder widersprüchlich ist.

Wir werden Ihnen in diesem Artikel zahlreiche Tipps gegen Überforderung aufzeigen, mit denen Sie Ihre Arbeitssituation wieder zurück in die richtigen Bahnen lenken.

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Überforderung im Job: Symptome, die Sie kennen sollten

Der erste Schritt zur Besserung ist die Erkenntnis, dass es überhaupt ein Problem gibt. Überforderung im Job ist ein schleichender Prozess, der mit chronischem Stress und mentaler wie körperlicher Anspannung einhergeht.

Häufig wird dies von folgenden Symptomen begleitet:

  • wachsender Pessimismus, Gefühl von Hoffnungslosigkeit
  • unkontrollierte Gefühlsausbrüche
  • fehlende Motivation, morgens aufzustehen
  • Angst oder Unbehagen vor neuen Aufgaben
  • schwindende Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben
  • Fluchtverhalten (Rückzug und Isolation, auch privat)
  • Kraftlosigkeit, Energieverlust
  • Konzentrationsstörungen
  • sinkendes Selbstbewusstsein
  • Schlafstörungen
  • innere Unruhe, Nervosität
  • erhöhtes Infektrisiko, häufige Krankmeldungen
  • physische Schmerzen oder Verspannungen
  • erhöhter Alkoholkonsum
  • Essstörungen

Mit zunehmender Überforderung fällt es Betroffenen immer schwerer, ihre alltäglichen Aufgaben zu erledigen. Es passieren mehr und mehr Fehler, die obigen Symptome verstärken sich. Chronische Überforderung kann, wenn nichts unternommen wird, in einem Burnout enden und sogar lebensbedrohliche Zustände wie Herzinfarkte begünstigen.

Die besten Tipps bei Überforderung im Job

Also was tun bei Überforderung im Job? Egal, wie unüberwindbar oder verzwickt die Lage erscheint – es gibt für alles eine Lösung. Die folgenden Tipps verraten Ihnen, was Sie konkret bei Überforderung im Job tun können:

1. Suchen Sie das Gespräch

Erlauben Sie sich, Ihre Bedürfnisse zu kommunizieren! Oftmals ist dem Umfeld gar nicht bewusst, dass die Lage so ernst ist, weil viele Betroffene die Belastung überspielen. Gehen Sie daher aktiv in den Dialog mit Ihren Vorgesetzten und suchen Sie gemeinsam nach kurz- und langfristigen Lösungen. Ganz wichtig: Geben Sie keinesfalls nach und betonen Sie die Dringlichkeit. Ihre Gesundheit steht an erster Stelle.

2. Reduzieren Sie die Arbeitslast

Meistens entsteht Überforderung durch zu viel Arbeit und Verantwortung. Im Gespräch mit Ihren Vorgesetzten können Sie beratschlagen, wie Sie Ihr Arbeitspensum auf ein annehmbares Maß verringern. Geben Sie beispielsweise Projekte ab. Teilen Sie mit, wenn Sie mit bestimmten Aufgaben nicht zurechtkommen oder Hilfe benötigen. Planen Sie (mehr) Puffer ein und lernen Sie, Nein zu sagen.

3. Priorisieren Sie Ihre Aufgaben

Wenn sich die Arbeit türmt und Sie gar nicht mehr wissen, wo Sie eigentlich anfangen sollen, raten wir Ihnen zur Priorisierung der einzelnen Aufgaben. Eine einfache und schnell durchführbare Technik ist die Priorisierungsmatrix:

Skizzieren Sie ein Koordinatensystem mit den Achsen „Wichtigkeit“ und „Dringlichkeit“. Dementsprechend ergeben sich die vier Quadranten „wichtig und dringend“, „nicht wichtig, aber dringend“, „wichtig, aber nicht dringend“ und „nicht wichtig und nicht dringend“. Teilen Sie Ihre Aufgaben den verschiedenen Bereichen zu und erledigen Sie diese in der angegebenen Reihenfolge.

4. Setzen Sie Grenzen

Überforderung bedeutet, dass wir an unsere persönlichen Grenzen stoßen oder diese schlimmstenfalls sogar überschreiten. Niemand kann und sollte pausenlos am eigenen Limit arbeiten. Setzen Sie daher klare Grenzen und halten Sie diese auch ein.

Bei den meisten Jobs müssen Sie nicht rund um die Uhr verfügbar sein. Sie müssen auch keine spontanen Überstunden am Samstag leisten, wo eigentlich die Geburtstagsfeier des Kindes geplant war. Allen voran müssen Sie keine Aufgaben und Verantwortlichkeiten übernehmen, die für Ihre Position nicht vorgesehen sind.

5. Machen Sie bewusste Pausen

Ab einem gewissen Stresspegel können sogar Pausen stressig werden – es gibt ja noch so viel zu tun! Tatsache ist jedoch, dass Ruhephasen absolut unerlässlich für unsere geistige und körperliche Regeneration sind. Bewusste Pausen werden Ihnen helfen, sich motivierter zu fühlen und produktiver zu arbeiten.

Je nach Grad der Überforderung sollten Sie zudem eine längere Auszeit in Betracht ziehen, um den eigenen Akku wieder aufzuladen. Sprechen Sie dies auf jeden Fall mit Ihren Vorgesetzten ab.

6. Reflektieren Sie Ihre Arbeit

Überforderung kann manchmal auch ein Zeichen dafür sein, dass wir dem falschen Beruf nachgehen und uns neu orientieren sollten. Hinterfragen Sie kritisch, ob Ihre derzeitige Tätigkeit wirklich das ist, was Sie gerne machen möchten, oder ob Sie nicht insgeheim einen beruflichen Tapetenwechsel brauchen.

Das muss Ihnen keine Angst einjagen, ganz im Gegenteil. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten zur Weiterbildung oder Umschulung, mit denen sich automatisch neue Perspektiven eröffnen.

7. Sorgen Sie für Ausgleich

Ein letzter und wichtiger Punkt ist der Ausgleich zur Arbeit. Bei Überforderung im Job neigen wir dazu, unsere sozialen Kontakte und Hobbys zu vernachlässigen. Parallel zu den anderen Tipps sollten Sie deshalb auch auf eine ausgewogene Work-Life-Balance achten.

Gehen Sie Ihrem Lieblingssport nach oder laden Sie Ihre Liebsten zu einem Grillabend ein. Beginnen Sie ein neues Hobby. Machen Sie mit Ihrer Familie einen Ausflug. Was auch immer Sie aus Spaß tun und so Ihre Resilienz stärken – lassen Sie die Arbeit auf der Arbeit.

Fazit: Überforderung im Job ist ein ernstes Problem – aber lösbar!

Überlastung kommt nicht über Nacht, sondern baut sich schleichend auf. Wenn die Arbeit immer anstrengender wird und keine Sicht auf Besserung herrscht, sollten Sie unbedingt die Reißleine ziehen. Chronische Überforderung kann Ihre Gesundheit erheblich beeinträchtigen und sollte niemals heruntergespielt oder gar ignoriert werden.

Das Gute aber ist: Sie können jetzt mit dem richtigen Stressmanagement gegensteuern. Wir hoffen, dass Ihnen unsere Tipps dabei weiterhelfen.

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Titelbild: Jay Kuno / iStock / Getty Images Plus

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