Wenn Sie sich ohne besondere Schutzmaßnahmen durch das Internet bewegen, erzeugen Sie Spuren. Diese Spuren machen Sie zu einem gläsernen Nutzer bzw. zu einer gläsernen Nutzerin. Das muss allerdings nicht sein. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihren digitalen Fußabdruck verbessern oder sogar löschen.

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Beispiele für den digitalen Fußabdruck

Sich unsichtbar, sprich ohne Datenspuren, durchs Internet zu bewegen, ist fast unmöglich. Nahezu alle Online-Aktivitäten führen zwangsläufig zu Spuren, die sichtbar gemacht werden können.

Ein paar Beispiele für den digitalen Fußabdruck, den Sie tagtäglich hinterlassen:

  • Sie nutzen soziale Netzwerke, surfen durch die Beiträge, hinterlassen Likes, Kommentare oder verfassen eigene Posts.
  • Sie surfen auf Onlineshops, stöbern durch das Angebot, melden sich zum Newsletter an, erstellen ein Konto und bestellen Produkte.
  • Sie melden sich bei Ihrem Onlinebanking an, checken Ihren Kontostand, überweisen Geld oder kaufen Aktien.
  • Sie besuchen eine Nachrichten-Website und sehen beim Lesen der News zahlreiche Werbebanner.
  • Sie checken auf Ihrer Smartwatch die neuesten Chat-Benachrichtigungen, messen Ihren Puls und erstellen ein persönliches Fitness-Profil.
  • Sie führen Smalltalk mit Siri und Alexa, wodurch die intelligenten Assistenten Informationen über Ihr persönliches Leben erhalten.

Diese zwei Arten des digitalen Fußabdrucks gibt es

Alle permanenten und auch flüchtigen Spuren, die Sie bei der Nutzung des Internets hinterlassen, gehören in zwei Kategorien:

  • aktiver digitaler Fußabdruck
  • passiver digitaler Fußabdruck

Zum aktiven digitalen Fußabdruck zählen alle digitalen Aktivitäten, die Sie bewusst machen. Dazu gehört beispielsweise das Posten eines Beitrages auf Facebook. Der passive digitale Fußabdruck entsteht durch die Erhebung Ihrer Daten durch Analyse-Tools, Cookies und dergleichen, beispielsweise auf News-Websites.

Die Bedeutung des digitalen Fußabdrucks

Aus Ihrem aktiven und passiven digitalen Fußabdruck lassen sich ein paar spannende Informationen herauslesen. Dabei handelt es sich um Informationen, die manchmal auch Ihre Privatsphäre beeinträchtigen. Zum Beispiel in diesen Fällen:

  • Freunde und Freundinnen bekommen auf sozialen Netzwerken Ihre Äußerungen zu kritischen Themen mit, denen sie nicht zustimmen und wollen deshalb nicht mehr mit Ihnen sprechen.
  • Recruiter und Recruiterinnen sehen, wie Sie sich auf Business-Netzwerken und allgemein im Internet präsentieren. Unter Umständen führt das dazu, dass Sie Ihren heiß ersehnten Job nicht bekommen.
  • Kriminelle wissen dank Ihrer öffentlich geteilten Daten, wann Sie zu Hause sind und wann nicht. Die Verbrecherinnen leiten daraus den besten Zeitpunkt für einen Einbruch ab.
  • Unternehmen setzen die Daten, die sie über Sie im Internet sammeln, für Marketing-Zwecke ein. So erhalten Sie zielgerichtet ausgespielte Werbebanner oder es flattern personalisierte Angebote in Ihr E-Mail-Postfach
  • Betrüger und Betrügerinnen senden Ihnen E-Mails, WhatsApp-Nachrichten oder SMS mit gefährlichen Links zu, um Ihren Computer mit Malware zu infizieren.
  • Sogenannte Cyberkriminelle nutzen Ihre Datenspuren, um Ihre Identität zu imitieren. Derart bekommen sie eventuell Zugang zu Ihren Systemen oder zu heiklen Informationen.

Ist ein digitaler Fußabdruck permanent?

Jein. Es gibt Datenspuren, die dauerhaft erhalten bleiben, weil die Daten auf Servern liegen, die niemand löscht. Werbetreibende oder Cyberkriminelle haben beispielsweise großes Interesse daran, Ihre persönlichen Informationen möglichst lange zu behalten, um sie zu nutzen.

Doch Ihre Daten können auch aus dem Internet verschwinden. Wenn Sie zum Beispiel einen Onlineshopping-Account löschen oder sich aus einem Newsletter austragen, sind die Betreibenden laut Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) dazu verpflichtet, alle Ihre personenbezogenen Daten zu vernichten.

Allerdings sollten Sie sich nicht darauf verlassen, dass Ihre digitalen Fußabdrücke sinnbildlich wie Spuren im Sand automatisch vom Meer hinweggespült werden. Besser ist es, so wenig Informationen wie möglich zu hinterlassen. Und Sie können daran arbeiten, Ihren digitalen Fußabdruck zu verbessern.

Wie erzeugt man einen positiveren digitalen Fußabdruck?

Definieren Sie zuerst, welche Art von Eindruck Sie im Internet hinterlassen möchten, wenn beispielsweise jemand nach Ihrem Namen googelt. Leiten Sie daraus passende Maßnahmen ab. Sie könnten Ihre ocial-Media-Posts anpassen, Foren-Kommentare löschen, Ihre Website updaten und aktiv PR betreiben. Und versuchen Sie, wo es geht, negative Inhalte entfernen zu lassen.

Lässt sich ein digitaler Fußabdruck löschen?

Einen digitalen Fußabdruck zu entfernen, ist ein schwieriges Unterfangen. Versuchen Sie lieber, so wenig (negative) Datenspuren im Internet zu hinterlassen. So haben Sie die Möglichkeit, mit einer VPN-Software anonym durchs Internet zu surfen, Adblocker einzusetzen, und die Einstellung Inkognito im Browser verringert zusätzlich die Erfassbarkeit Ihres Profils.

Verbessern Sie auch die Datenschutzeinstellung Ihrer Online-Tools, indem Sie so weit wie möglich das Tracking und das Speichern von persönlichen Daten unterbinden. Ebenso sollten Sie regelmäßig Daten wie Ihren Browserverlauf und gespeicherte Cookies löschen.

Und: Geben Sie im Netz nur preis, was wirklich wichtig ist. Veröffentlichen Sie ausschließlich Dinge, die in ein paar Monaten oder Jahren weder peinlich noch rufschädigend wirken. Dementsprechend sollten Sie sich auf sozialen Netzwerken und in Foren bei Diskussionen zurückhalten, besonders wenn es um heikle Themen geht.

Digitaler Fußabdruck: Die Vor- und Nachteile

Im Web sichtbar zu sein, hat in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung seine Vorteile: Rekrutierende und Unternehmen kommen auf Sie zu, auch Freundschaften lassen sich als öffentliche Person leicht schließen. Nur relevante Werbung zu sehen und sich schneller in Online-Applikationen einloggen zu können, mag von Nutzen sein.

Wenn aber Ihre Online-Reputation schlecht ausfällt und Unternehmen und Kriminelle Ihre Daten missbrauchen, merken Sie schnell die Nachteile des digitalen Fußabdrucks.

Fazit: Den digitalen Fußabdruck im Blick behalten

Immer wieder einen Blick auf den eigenen digitalen Fußabdruck zu werfen, lohnt sich. „Das Internet vergisst nichts“, heißt es. Das stimmt nicht ganz, trotzdem sollten Sie sich stets über die Licht- und Schattenseiten der digitalen Möglichkeiten im Klaren sein.

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Titelbild: Rodion Kutsaiev / Unsplash

Ursprünglich veröffentlicht am 10. März 2023, aktualisiert am März 27 2023

Themen:

Digitalisierung