„Ach, das mache ich morgen. Oder übermorgen. Oder nächste Woche” – sagen Sie häufig solche Sätze? Mangelt es Ihnen immer wieder an Selbstmotivation, um Aufgaben auszuführen? Finden Sie gute Ausreden, warum Sie Ziele nicht angehen? Dann wäre es förderlich zu überlegen, wie Sie Ihren inneren Schweinehund überwinden können.

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Innerer Schweinehund: Herkunft des Begriffs

Es gibt verschiedene Vermutungen, woher die Bezeichnung stammt. Eine soll aus der Treibjagd stammen: Früher setzten Jäger und Jägerinnen spezielle Hunde ein, um Wildschweine zu jagen. Diese Sauhunde oder Schweinehunde hetzten die Schweine so lange, bis sie müde wurden.

Zur Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs zog der Begriff des inneren Schweinehunds wohl in den deutschen Sprachgebrauch ein. Zuerst drückte man damit die niedersten Motive der Menschen aus, später folgte das heutige Sinnbild.

Der innere Schweinehund in der Psychologie

In der Psychologie steht der Begriff für ein Mindset, das in einer sehr geringen Selbstmotivation endet. Negative Gedanken und Gefühle sorgen für den inneren Schweinehund, der Menschen daran hindert, alte Gewohnheiten abzulegen, wichtige Ziele zu verfolgen oder Veränderungen anzustoßen.

Obwohl der innere Schweinehund mit schlechten Eigenschaften wie Trägheit, Demotivation und kaum vorhandener Entscheidungsfreudigkeit assoziiert wird, ist das Phänomen nicht immer negativ. Manchmal kann es Menschen davor schützen, sich schnell und unüberlegt in gefährliche oder riskante Situationen zu bringen.

Der unüberwundene innere Schweinehund: Beispiele

Die mangelnde Motivation verbunden mit der sogenannten Aufschieberitis zeigt sich in verschiedenen Bereichen. Hier drei Beispiele, die Sie möglicherweise kennen:

  • Sie nehmen sich seit Monaten oder gar Jahren vor, Ihre Ernährung radikal umzustellen und mehr Sport zu treiben, um fitter und gesünder zu werden. Geschehen ist das bislang nicht.
  • Jedes Jahr setzen Sie sich den Vorsatz, an Ihrer Karriere zu arbeiten. Doch Sie haben weder neue Projekte angefangen, noch andere Schritte dafür unternommen.
  • Sie sind mit Ihrem Job seit längerer Zeit unzufrieden und möchten sich für eine neue Stelle bewerben. Eigentlich. Getan haben Sie das bis heute nicht.

Gründe: Wie kommt es zum inneren Schweinehund?

Warum gelingt es Ihnen nicht, Ihren Job zu kündigen, mehr Sport zu treiben, eine schlechte Angewohnheit loszuwerden oder andere Ziele zu erreichen? Weshalb flüchten Sie sich stets in Ausreden? Dafür kann es mehrere Gründe geben:

  • Wenn Sie selbst keine klaren Ziele haben oder Ihnen keine Ziele aufgezeigt werden, fehlt es Ihnen an der Motivation, nach neuen Herausforderungen zu suchen. Sie sind überfordert, wissen gar nicht, wie Sie etwas angehen sollten und lassen es daher lieber ganz.
  • Wenig oder nicht vorhandene, intrinsische Motivation führt zu Bequemlichkeit. Sie suchen sich den einfachsten Weg, indem Sie alles beim Alten belassen und nichts verändern.
  • „Das schaffe ich nicht! Ich kann das nicht!” – Auch negative Selbstgespräche führen dazu, dass ein innerer Schweinehund entsteht, den Sie nicht überwinden können.
  • Neue Ziele und neue Herausforderungen sorgen für Unsicherheit. Wenn Sie nicht genau wissen, was Sie erwartet, werden Sie vorsichtig – oder eben zu vorsichtig.
  • Sind Sie übervorsichtig und kreisen negative Gedanken durch Ihren Kopf, mündet das unter Umständen in Angst. Und diese lähmt Ihren Antrieb, etwas anzugehen.
  • Auch schlechtes Zeitmanagement, ein mangelhafte Fokussierung, das Setzen von unrealistischen Zielen und Perfektionismus können für den Aufbau eines inneren Schweinehunds sorgen.

Wie Sie den inneren Schweinehund überwinden: 6 Tipps

Es gibt nicht die Patentlösung, mit der Sie Ihre Antriebslosigkeit und Ihre Prokrastination von heute auf morgen bewältigen. Doch mit diesen Tipps gelingt es Ihnen, die Sache mit Plan anzugehen:

Tipp 1: Zielsetzung

Wohin möchten Sie? Was möchten Sie erreichen? Setzen Sie sich Ziele im Leben. Formulieren Sie diese am besten nach der SMART-Methode. Das heißt: Legen Sie realistische und erreichbare Ziele fest, die messbar sind. Hinterlegen Sie diese mit einer konkreten Zeitangabe.

Tipp 2: Planung

Machen Sie sich einen Plan, wie Sie Ihre Ziele erreichen möchten. Schreiben Sie verschiedene Möglichkeiten auf. Überlegen Sie ebenso, welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen, um Ihre Maßnahmen wirklich umsetzen zu können. Derart entsteht eine Art Stufenplan.

Tipp 3: Visualisierung

Machen Sie sich ein Bild, wie Ihr Ziel oder das Ergebnis des Ziels aussieht. Möchten Sie beispielsweise mehr Geld verdienen, um sich ein Haus kaufen zu können? Drucken Sie ein Foto Ihres Traumhauses aus und hängen Sie das in Ihrem Büro. Damit sehen Sie täglich, warum Sie Ihren inneren Schweinehund überwinden möchten.

Tipp 4: Loslegen

Das größte Problem am inneren Schweinehund ist das ständige Aufschieben. Deshalb gilt: Nicht lange reden und überlegen – loslegen! Starten Sie mit der Umsetzung Ihres Plans, auch wenn dieser noch nicht ganz ausgegoren ist. Anpassen und daran herumfeilen können Sie noch später.

Tipp 5: Weitermachen

Planänderungen sind vollkommen normal, denn es gibt viele Hindernisse, die Ihnen auf dem Weg zum Erfolg stehen. Werden Sie deshalb resilient und lassen Sie sich nicht von Niederschlägen entmutigen.

Tipp 6: Belohnungen

Unterteilen Sie Ihren Weg zum Ziel in kleine Etappen. Haben Sie eine geschafft, sollten Sie sich selbst für die Erfolge belohnen. Das steigert die Selbstmotivation und die Lust, weiterzumachen.

Fazit: Bekämpfen Sie Ihren inneren Schweinehund

Erkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Wenn Sie also merken, dass Sie Aufgaben ungern angehen und in Ihrem Leben nur langsam vorankommen, sollten Sie schnellstmöglich handeln. Es ist durchaus möglich, Motivation für Arbeit und Aufgaben des Alltags wieder zu finden. Beherzigen Sie unsere Tipps und setzen Sie diese in die Tat um. Wir wünschen viel Erfolg!

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Titelbild: Abbie Bernet / Unsplash

Ursprünglich veröffentlicht am 22. Februar 2023, aktualisiert am Februar 22 2023

Themen:

Motivation