Mit dem richtigen Mindset lassen sich nicht nur große Herausforderungen überwinden – es entscheidet ebenfalls darüber, welche Ziele Sie sich setzen und hat einen wesentlichen Anteil daran, wie schnell Sie diese erreichen. Wir zeigen Ihnen, was es mit dem „Growth Mindset“ auf sich hat und verraten Ihnen, wie das richtige Mindset zum Erfolg führt.

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„Growth Mindset“: Die Gesinnung oder Mentalität erfolgreicher Menschen

Es gibt Menschen, denen scheinbar alles gelingt und den Erfolg anziehen wie ein Magnet. Doch täuschen Sie sich nicht: Auch diese Menschen haben Hürden zu bewältigen, erleben Rückschläge und machen Fehler. Sie gehen nur anders damit um.

Zu dieser Erkenntnis gelangte die amerikanische Psychologin Carol Dweck im Rahmen ihrer langjährigen Forschungsarbeit. Ihrer Ansicht nach gibt es zwei Arten, wie Menschen mit ihren Erfahrungen umgehen.

Erfolgreiche Menschen sehen Niederlagen und Fehler nicht als Misserfolg, sondern als Chance, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Sie sind überzeugt, alles erreichen zu können, wenn sie sich Herausforderungen stellen, sich neuen Aufgaben stellen oder trainieren. Sie verfügen über das sogenannte „Growth Mindset“ – zu Deutsch etwa „wachstumsorientiertes Denken“ oder auch „dynamisches Denken“.

Das Pendant dazu sind Menschen mit einem „Fixed Mindset“ oder „statischem Denken“. Sie betrachten Fähigkeiten als angeboren und führen das Scheitern an einer Aufgabe darauf zurück, dass ihnen schlicht die Begabung dazu fehlt. Sie meiden neue Herausforderungen aus Angst, Fehler zu machen, und bleiben lieber in einem Bereich, in dem sie ihr Talent sehen und sich sicher fühlen.  

13 Tipps, um Ihr Mindset zu ändern

Dass unsere Denkweise unser Leben maßgeblich beeinflusst, erkannten schon Buddha und Albert Schweitzer. Wie auch Sie Ihr Mindset ändern und damit Ihren Erfolg steigern können, zeigen Ihnen folgende Tipps:

1. Übernehmen Sie Verantwortung, indem Sie bewusste Entscheidungen treffen

Die Grundlage für ein positives Mindset bildet das Bewusstsein, dass Sie selbst über Ihren Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Obwohl äußere Umstände und Tiefschläge sich schwer kontrollieren lassen, können Sie entscheiden, wie Sie reagieren. Externe Einflussfaktoren hin oder her – Sie allein tragen die Verantwortung für Ihr Denken, Handeln und Tun. 

2. Finden Sie Ihr „Warum“

Erfolg hat – wenn es nach Simon Sinek geht – nicht unmittelbar damit zu tun, was Sie machen oder wie Sie es machen, sondern vor allem damit, warum Sie es tun. Ihre innerste Überzeugung und die ihr zugrundeliegende Vision sind der Schlüssel zu Ihrer persönlichen Erfolgsstory, der Sie zu Höchstleistungen anspornen kann.

Ihr persönliches „Warum“ ist Ihr stärkster Motivator. Nutzen Sie es, um auch im Berufsleben voranzukommen. Schreiben Sie Ihr „Warum“ auf und platzieren Sie es an einem Ort, den Sie immer im Blick haben: z. B. über Ihrem Schreibtisch daheim, über dem Bett oder als Symbol auf Ihrem Schreibtisch im Büro (z. B. Bild der Kinder, Pflanze für beständiges Wachstum). Diese Leidenschaft wird Ihnen in der Verfolgung langfristiger Ziele helfen, wie eine Studie im Journal of Personality and Social Psychology herausfand. 

3. Visualisieren Sie Ihre Ziele 

Das Gefühl von Erfolg ist unmittelbar mit dem Erreichen Ihrer persönlichen Ziele verbunden. Um den Fokus nicht zu verlieren, sollten Sie diese daher permanent vor Augen haben. Am besten im wahrsten Sinne des Wortes: in Form eines Vision Board.

Denn eine solche Visualisierung kann Ihnen Kraft geben und Sie auf dem Weg zu Ihren Träumen, Wünschen und Zielen auf Kurs halten.

4. Nutzen Sie Ihre Lernfähigkeit

Menschen mit einem Growth Mindset bleiben in Bewegung. Sie wissen, dass sie sich weiterentwickeln müssen, um erfolgreich zu sein. Carol Dwecks Studien liefern den wissenschaftlichen Beweis, dass Erfolg vor allem von der Bereitschaft zu lernen, zu üben und zu trainieren abhängig ist.

Das Mindset lässt sich nicht unbedingt von heute auf morgen ändern. Mit der Bereitschaft für eine stetige Verbesserung Ihrer Fähigkeiten und für lebenslanges Lernen begeben Sie sich allerdings auf den richtigen Weg.

Dies können Sie spielerisch machen, indem Sie sich in Ihrer Freizeit in neue Gebiete vorwagen: Hören Sie sich doch einmal einen Podcast aus einem fachverwandten oder fachfremden Bereich an oder abonnieren Sie ein Magazin wie die Harvard Business Review, um am Puls der Zeit zu bleiben.

Im Laufe der Jahre können Sie somit neue Kompetenzen erwerben, die sich vielleicht sogar grundlegend von Ihrem bisherigen Werdegang unterscheiden. Und Sie können sich mehr Flexibilität in einer sich ständig ändernden Welt verschaffen.

5. Nutzen Sie Ihre inneren Antreiber

Im Rahmen der sogenannten Transaktionsanalyse werden fünf innere Antreiber unterschieden, die entweder allein oder in Kombination im Unbewussten eines jeden Menschen zuhause sind. Das kann positive wie negative Auswirkungen haben. Machen Sie sich also das Potenzial Ihrer Antreiber zunutze, anstatt sich von ihnen in Ihrer Denkweise blockieren zu lassen.

Ein typischer Antreiber lautet beispielsweise „Sei stark“. Indem Sie sich die positiven (z. B. Durchsetzungskraft) wie negativen (z. B. Unnachgiebigkeit) Wirkweisen bewusst machen, können Sie von ersteren profitieren und letztere eindämmen.

6. Wachsen Sie mit Ihren Herausforderungen

Ein neuer Aufgabenbereich, ein internationales Projekt, ein Vortrag vor großem Publikum – springen Sie ins kalte Wasser, auch wenn Sie vielleicht ein mulmiges Gefühl dabei haben. Trauen Sie sich zu, etwas Neues auszuprobieren und Hürden zu nehmen, denn nur so können Sie über sich selbst hinauswachsen und positive neue Erfahrungen machen.

Dies können Sie ganz konkret angehen, indem Sie versuchen, Ihren Handlungsspielraum zu vergrößern und sich bewusst Aufgaben zuwenden, die Sie fordern – ob im beruflichen Kontext oder beim Ausprobieren einer neuen Sportart, ist dabei nebensächlich.

Gemeisterte Herausforderungen werden Ihr Mindset beflügeln und Ihnen mehr Zuversicht für fordernde Situationen in der Zukunft schenken.

7. Lesen Sie Biografien und nehmen Sie sich ein Beispiel an erfolgreichen Menschen

Menschen wie Steve Jobs, Barack Obama oder Ronaldo haben eindrucksvoll gezeigt, dass Erfolg nicht allein von Geld, Herkunft oder Schulbildung abhängig ist, sondern auch vom individuellen Einsatz. Nehmen Sie sich die Lebensgeschichten von Persönlichkeiten, denen Sie nacheifern, zum Vorbild, um Ihre eigenen Ziele zu erreichen und sich inspirieren zu lassen.

8. Pareto-Prinzip statt Perfektionismus

Perfekt sein zu wollen, ist nicht grundsätzlich schlecht, kann Sie allerdings daran hindern, auch wirklich durchzustarten. Wenn Sie erfolgreich sein wollen, empfiehlt es sich, Ihren Perfektionismus gegen das Pareto-Prinzip zu tauschen.

Im Rahmen dieser Theorie wird davon ausgegangen, dass 20 Prozent Ihrer Arbeit für 80 Prozent des Endergebnisses verantwortlich sind – Sie dürfen sich also guten Gewissens von dem Gedanken verabschieden, in jeder Sekunde und bei jedem Arbeitsschritt optimale Ergebnisse erzielen zu müssen.

9. Suchen Sie Lösungen, keine Ausreden

Der falsche Zeitpunkt, zu wenig Geld oder fehlendes Know-how – Gründe für ausbleibenden Erfolg mag es viele geben. Vermeiden Sie es, Ausreden zu finden, weshalb Sie etwas nicht geschafft haben, sondern suchen Sie stattdessen nach Alternativen, die Sie doch noch ans Ziel bringen. Lösungsorientiertes Denken bei Misserfolgen regt einen Prozess der Selbstreflexion und Innovation an, was sich letztendlich wiederum positiv auf Ihre Erfolgschancen auswirkt.

Hierzu können Sie beispielsweise schriftlich reflektieren: Wo gab es kritische Punkte? Was hätte anders gemacht werden können? Notieren Sie sich im Folgenden, welche Lehren Sie gezogen haben.

10. Blicken Sie zurück

Wenn Ihnen der Weg zum Erfolg endlos erscheint, ändern Sie Ihre Perspektive: Betrachten Sie nicht das, was Sie noch vor sich haben, sondern reflektieren Sie darüber, was Sie bisher schon erreicht haben. Trainieren Sie diese Denkweise, indem Sie zum Beispiel für tägliche Aufgaben eine „Have-Done-Liste“ anstatt einer To-Do-Liste erstellen.

11. Haben Sie Geduld

Ihr Mindset wird sich genauso wenig über Nacht ändern, wie es über Nacht entstanden ist. Erwarten Sie nicht zu viel von sich selbst, sondern bleiben Sie geduldig. Auch positives Denken erfordert Training und Disziplin.

12. Auf sich selbst fokussieren

Sie können sich zwar von erfolgreichen Menschen inspirieren lassen, sollten aber nicht permanent Vergleiche zwischen sich und anderen ziehen, die sie direkt umgeben. Denn es wird immer jemanden in Ihrem Umfeld geben, der in einem bestimmten Bereich erfolgreicher oder begabter ist.

Comparison is the thief of joy.“ (zu Deutsch: sich [mit anderen] zu vergleichen, raubt jegliche Freude) wusste auch schon Theodore Roosevelt. Beugen Sie daher Selbstzweifeln und Minderwertigkeitskomplexen vor, indem Sie sich vor allem auf Ihren ganz eigenen Entwicklungsprozess konzentrieren.

13. Ihrer Leidenschaft folgen

Leidenschaft für ein bestimmtes Thema kann nachweislich über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Wer für ein Projekt, ein Unternehmen oder seinen Beruf brennt, lässt sich nicht so leicht vom Kurs abbringen und meistert Rückschläge besser. Nutzen Sie deshalb eine wirkliche Leidenschaft für ein bestimmtes Thema gezielt als starken Antrieb, der Ihnen hilft, den Weg zum Erfolg zu meistern.

Productivity Guide

Titelbild: MissTuni / iStock / Getty Images

Ursprünglich veröffentlicht am 11. Dezember 2019, aktualisiert am Februar 20 2023

Themen:

Motivation