Wenn Sie in Ihrem Berufsleben schon in mehreren Unternehmen gearbeitet haben, wissen Sie: Im Grunde folgt jedes Vorstellungsgespräch einem roten Faden und beinhaltet die gleichen Bausteine. Ein solcher Baustein ist die Selbstpräsentation. Wir geben Ihnen wichtige Tipps, damit Sie bessere Chancen auf Ihren Traumjob haben.
Was ist eine Selbstpräsentation?
Bei einer Selbstpräsentation stellen Sie sich selbst vor: Welche Fähigkeiten haben Sie und welche Erfahrungen bringen Sie mit? So eine Präsentation ist zum Beispiel häufig Teil eines Bewerbungsgesprächs oder Assessment Centers. Bei der Bewerbung sollten Sie kurz und knapp Ihre persönlichen Daten, Ihren Lebenslauf und Ihre Kompetenzen vorstellen. Deshalb wird die Selbstpräsentation auch als Selbstvorstellung bezeichnet.
Wie lange sollte eine Selbstpräsentation dauern?
Wenn Sie sich sehr kurz halten müssen, sollte Ihre Selbstpräsentation nur zwischen 90 Sekunden und drei Minuten dauern. Gibt man Ihnen etwas mehr Zeit, darf die Selbstvorstellung jedoch nicht länger als fünf Minuten sein. Alles darüber hinaus ist zu lang.
Eine Selbstpräsentation ähnelt einem Elevator Pitch in der Start-up-Szene. Stellen Sie sich also vor, Sie stehen mit den Personalverantwortlichen des Unternehmens in einem Aufzug und haben lediglich die Dauer einer Fahrzeit, sich durch Ihre Selbstpräsentation zu beweisen.
In nur wenigen Sekunden müssen Sie einen passenden Eindruck hinterlassen. Dementsprechend müssen Sie sich bei diesem Teil des Vorstellungsgesprächs auf die wichtigsten Fakten konzentrieren und sich zugleich im besten Licht zeigen. Das ist eine Kunst, die nicht alle beherrschen, sich aber erlernen lässt.
Tipp: In einem Assessment Center, wo Sie direkt gegen die Bewerbungen anderer Kandidaten und Kandidatinnen antreten, sollten Sie herausstechen. Üben Sie zum Beispiel schon zu Hause Ihre Präsentation. Arbeiten Sie daran, Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen möglichst kurz und akzentuiert in einem Vortrag aufzulisten.
Welchen Zweck erfüllt die Selbstpräsentation?
So eine Selbstpräsentation hat mehrere Gründe. Zum einen möchten die Recruiter und Recruiterinnen damit überprüfen, ob Sie die gleichen Dinge erzählen und identische Fakten wie in Ihrem Bewerbungsschreiben wiedergeben.
Andererseits erkennen die Recruiting-Experten und -Expertinnen, ob Sie frei reden sowie Informationen interessant und auf das Wesentliche fokussiert verpacken können. Anhand Ihrer Mimik, Gestik und paraverbalen Kommunikation erkennen die Personalerinnen und Personaler, ob Sie nervös sind, ob Sie beim Bewerben (vermutlich) die Wahrheit erzählen und ob Sie ins Team passen.
Außerdem fassen Sie mit Ihrer Selbstpräsentation nochmals alle wichtigen Dinge über sich selbst, Ihren beruflichen Werdegang und Ihre Fähigkeiten in einem kurzen Vortrag zusammen. Damit können Sie den Verlauf eines Bewerbungsgesprächs beeinflussen. Zum Beispiel greift Ihr Gegenüber einen Ihrer bereits genannten Punkt auf und stellt dazu eine Rückfrage. Oder Sie kommen mit einer Projektleitung in ein Fachgespräch, in dem Sie Ihr Know-how anbringen können.
Häufig bitten Personaler und Personalerinnen kurz nach Beginn des Vorstellungsgespräches oder zur „Halbzeit“ um Ihre Selbstpräsentation. Sie fordern Sie beispielsweise mit Sätzen wie „Bitte stellen Sie sich kurz vor” oder „Erzählen Sie kurz etwas über sich und Ihren Werdegang” dazu auf.
Inhalt: Was gehört in eine Selbstpräsentation?
Nennen Sie bei Ihrer Präsentation Ihre biografischen Eckdaten und geben Sie Ihren Lebenslauf verkürzt wieder. Und bauen Sie für den Job entscheidende Kompetenzen mit ein. Im Grunde geht es darum, die typischen W-Fragen zu beantworten. Beispielsweise: Wer sind Sie? Welche Ausbildung haben Sie? Wie ist Ihr Kenntnisstand? Wo haben Sie bislang gearbeitet?
Selbstpräsentation: Tipps für den Aufbau
Wichtig ist, dass Ihre Vorstellung eine Struktur hat und man Ihnen leicht folgen kann. Wenn Sie Punkte aus Ihrem Werdegang und Berufsleben nennen, sollten Sie chronologisch vorgehen. Dabei liegt es an Ihnen, ob Sie die Stationen zeitlich rückwärts oder vorwärts erzählen.
Zudem sollten Sie darauf achten, dass Sie bei Ihrer Zusammenfassung vorwiegend solche Punkte erwähnen, die für die ausgeschriebene Stelle im Unternehmen relevant sind. Bewerben Sie sich beispielsweise auf eine Stelle als Java Developer bzw. Developerin, sollten Sie Ihr Können als Entwickler bzw. Entwicklerin hervorheben. Dass Sie mal eine Ausbildung als Koch oder eine Photoshop-Weiterbildung absolviert haben, dürfen Sie weglassen.
Gerne können Sie auch private Aspekte anbringen, wenn diese einen Bezug zu Ihrer Karriere haben. Arbeiten Sie in Ihrer Freizeit als Kinder-Fußballtrainer oder Jugend-Fußballtrainerin, ist das ein Pluspunkt für eine Bewerbung als Lehrkraft.
Beispiel für eine Selbstpräsentation
Orientieren Sie sich an diesem Beispiel, um ein Gefühl für den Inhalt und Aufbau einer Selbstpräsentation zu erhalten:
„Ich heiße Soraya Amin, bin 40 Jahre alt und wohne derzeit in München. Nach meinem Studium zur Mediendesignerin habe ich ein Jahr lang ein Praktikum in einer namhaften Agentur in London absolviert. Dort konnte ich sehr viel über Filmproduktion lernen, weshalb ich danach zehn Jahre in einer Frankfurter Werbefilmproduktion als Projektleiterin gearbeitet habe. Dort betreute ich hauptsächlich Großkunden aus dem Bankensektor. Dementsprechend verfüge ich über genügend Erfahrung, um bei Ihnen als Senior Video Content Creator zu arbeiten.“
Was sind die Folgen einer guten und schlechten Selbstpräsentation?
Sind Sie unerfahren, sich selbst vorzustellen oder beherzigen Sie nicht unsere Tipps zur Selbstpräsentation, könnte es sein, dass Ihre persönliche Zusammenfassung ein Flop wird. Unter Umständen wirkt sich das derart negativ auf Ihre gesamte Bewerbung aus, dass Sie die angestrebte Stelle nicht erhalten.
Jedoch können Sie mit einer sehr guten Selbstpräsentation im Rahmen eines Assessment Centers oder einem klassischen Vorstellungsgespräch viele Pluspunkte bei den Personalern und Personalerinnen im Unternehmen sammeln und einen guten Eindruck hinterlassen.
Somit sollten Sie zum Beispiel die Zusammenfassung Ihres Werdegangs und Ihres Lebenslaufs ernst nehmen und den Vortrag vorab zu Hause üben. Am besten machen Sie das vor Freunden bzw. Freundinnen und vor Personen, die Sie nicht kennen. So können Sie unterschiedliches Feedback einsammeln und Ihre Selbstpräsentation optimieren.
Titelbild: Adeolu Eletu / Unsplash