So funktioniert Co-Branding: Fünf Beispiele

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Kathleen Jaedtke
Kathleen Jaedtke

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Zwei Marken, ein Ziel: die Bekanntheitssteigerung über ein gemeinsames Produkt oder eine gemeinsame Dienstleistung durch das sogenannte Co-Branding. Die beiden anbietenden Unternehmen erhoffen sich dadurch mehr Aufmerksamkeit und höhere Absätze. Wir zeigen Ihnen Beispiele, in denen das hervorragend funktioniert hat.

Geschäftsleute besiegeln Co-Branding per Handschlag

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Co-Branding: Kreditkarte plus Marke ergibt Erfolg

Visa, MasterCard oder American Express: Alle in Deutschland bekannten Kreditkartenanbieter betreiben Co-Branding. Die gemeinsame Vermarktung einer Kreditkarte durch die Gesellschaft und eine weitere Marke ist gängig und dient als klassisches Beispiel für erfolgreiches Co-Branding.

Die Bandbreite ist dabei schier unendlich: vom Fußballclub über den Onlinehändler bis hin zur Fluggesellschaft oder einer Automarke – in jeder Branche sind solche Marketingkooperationen zu finden.

So bietet beispielsweise der FC Bayern München in Kooperation mit der HypoVereinsbank (MasterCard) eine Clubkreditkarte an. Die Vorteile für Privatkundschaft: Rabatte beim Einkauf im Fanshop oder beim Ticketerwerb, wenn mit der Kreditkarte gezahlt wird.

Co-Branding Beispiel FCB und HypoVereinsbank

Quelle: Screenshot FC Bayern

Weitere bekannte Kreditkarten-Co-Brandings sind:

  • Landesbank Berlin (Visa) und Amazon
  • American Express und PAYBACK
  • Landesbank Berlin (Visa) und der ADAC
  • DKB (MasterCard) und BMW
  • MasterCard und Deutsche Bahn
  • Visa und Eurowings
  • Ikano Bank (Visa) und IKEA

Die Ziele der Kooperationen sind immer gleich. Während der Kreditkartenherausgeber sich Zugriff auf das Kundennetzwerk des Co-Branding-Partners erhofft, kann dieser seine Kundschaft mit attraktiven Konditionen bei der Nutzung der Kreditkarte locken.

Kooperation im eigenen Haus: Milka und Philadelphia

Die Zusammenarbeit zweier Marken muss nicht zwingend auch die Kooperation zweier verschiedener Unternehmen bedeuten. Der Lebensmittelkonzern Mondelez beispielsweise kooperiert im eigenen Haus.

Die US-Amerikaner nutzen ihre beiden etablierten Brands (Marken) Milka und Philadelphia und vermarkten unter dem Namen „Philadelphia mit Milka“ einen Frischkäse mit Schokoladengeschmack.

Co-Branding Beispiel Milka und Philadelphia

Quelle: Screenshot Philadelphia

Kulinarische Co-Branding-Beispiele: McDonald’s und sein McFlurry

Ein weiterer US-Konzern treibt das Co-Branding mit einem seiner Produkte auf die Spitze: Die Fastfoodkette McDonald’s bietet mit seinem Produkt ein Eis an, das mit verschiedenen Toppings (Geschmacksrichtungen) ergänzt werden kann.

Neben Klassikern wie Schokolade oder Erdbeeren gab es auch Toppings anderer, dem Konzern nicht zugehöriger Marken:

  • Oreo (Mondelez)
  • Smarties (Nestlé)
  • PICK UP! (Bahlsen)
  • Lion (Nestlé)

Es müssen für gelungenes Co-Branding nicht immer Marken aus der gleichen Branche sein. McDonald’s kooperiert beispielsweise auch mit der Modemarke Snipes und hat mit dem Streetwear-Hersteller eine eigene Modekollektion auf den Markt gebracht.

Co-Branding Beispiel McDonald's

Quelle: Screenshot Snipes

GoPro und RedBull

Können Sie sich an den Stratosphärensprung von Felix Baumgartner erinnern? Der Extremsportler sprang vor einigen Jahren aus 39 Kilometern Höhe auf die Erde. Veranstaltet wurde das einmalige Event vom österreichischen Getränkehersteller RedBull.

Der Getränkehersteller holte sich für das Ereignis einen weiteren Partner ins Boot: Felix Baumgartner war bei seinem Sprung mit einer GoPro-Kamera ausgestattet.

Rund um die spektakuläre Aktion fanden zahlreiche Events statt und es wurde cleveres Storytelling betrieben, von dem beide Partner im Rahmen dieser spezielleren Art des Co-Brandings profitiert haben.

Wenn aus Co-Branding eine Weltmarke wird: Nike und Michael Jordan

Als sich einer der damals besten Basketballspieler der Welt, Michael Jordan, mit dem Sportartikelhersteller Nike für ein Projekt zusammenschloss, ahnte wohl noch keiner, welchen durchschlagenden und anhaltenden Erfolg diese Kooperation annehmen würde.

Jordan gilt seit den 1980er Jahren als größtes Talent im Basketball und einer der besten und erfolgreichsten Basketballspieler aller Zeiten. Jeder kennt seinen Namen. Das liegt unter anderem am Co-Branding seiner Marke Jumpman und Nike, das Mitte der 1980er Jahre mit einem gemeinsamen Schuh begann. Die Kooperation hält bis heute an.

Co-Branding Beispiel Nike und Michael Jordan

Quelle: Screenshot Nike

Co-Branding: Das sind die Vorteile

Für alle an der Kooperation beteiligten Marken bietet Co-Branding Vorteile, die über die reine Reichweitensteigerung hinausgehen. Dazu zählen in erster Linie:

  • Kreation einer neuen Marke
  • Kostenreduktion für Marketingbemühungen
  • Erschließung neuer Zielgruppen
  • Positiver Imagetransfer
  • Risikominimierung
  • Eliminierung von Markteintrittsbarrieren

Im Zentrum einer Co-Branding-Strategie steht die erfolgreiche Vermarktung eines gemeinsamen Produkts. Dabei ist wichtig, dass alle beteiligten Marken gleichermaßen sichtbar sind.

Co-Branding: Das sind die Nachteile

Neben den genannten Vorteilen birgt die Kooperation mehrerer Unternehmen oder Marken auch Risiken, beispielsweise einen negativen Imagetransfer. In der Ausarbeitung der Strategie gilt es, diese Risiken weitestgehend zu eliminieren – und gleichzeitig auf folgende mögliche Nachteile zu achten:

  • Verwässerung der eigenen Marke
  • Hoher Koordinationsaufwand
  • Eigene Marke geht gegenüber anderen Beteiligten unter

Auch wenn sich beim Co-Branding Nachteile und Risiken nicht gänzlich ausschließen lassen, können diese durch eine konsequente Strategie und Zusammenarbeit eliminiert oder zumindest reduziert werden.

Fazit: Co-Branding als Win-win-win-Situation

Co-Branding gilt als beliebtes Mittel im Marketing. Das beweist der Markt, der von neuen Kooperationen regelmäßig geflutet wird. Zwei oder mehr Unternehmen stecken ihre Köpfe für ein gemeinsames Produkt zusammen und profitieren so jeweils von den Effekten und Zielgruppen des jeweils anderen.

Nach Abwägung aller Risiken und entlang einer durchdachten Strategie ist Co-Branding eine Win-win-win-Situation. In erster Linie profitieren die beteiligten Unternehmen, aber auch die Kundinnen und Kunden, die laufend aus einer Vielfalt neuer und interessanter Produkte und Dienstleistungen schöpfen können. Das sorgt nicht nur für steigende Absätze beider Marken und eine „Brand Extension“ (Markentransfer), sondern stärkt auch die Kundenbindung.

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Titelbild: nortonrsx / iStock / Getty Images Plus

Themen: Branding

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