Was ist eigentlich aus Google+ geworden?

Social-Media-Trends 2024
Janina Jechorek
Janina Jechorek

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Es war ein Abschied mit Ankündigung: Das soziale Netzwerk Google+ stellte am 2. April 2019 seinen Dienst für Privatnutzerinnen und -nutzer ein. Dies war für viele treue User eine große Überraschung. Was ist mit Googles Social Network passiert? Für das Online-Marketing von Unternehmen bot die Plattform einige Vorteile und hilfreiche Funktionen. Heute können Firmen und Organisationen noch einige Google Plus Features via Google My Business nutzen.

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In diesem Artikel schauen wir uns an, aus welchen Gründen Google+ eingestellt wurde und welche anderen attraktiven Lösungen es für Business-Anwenderinnen und -anwender aktuell gibt.

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Das waren Ziele und Funktionen von Google+

Das ambitionierte Ziel von Google Plus war es, eine Marktdurchdringung in der Größenordnung des Konkurrenten Facebook zu erreichen. Mehrere Google-Werkzeuge wie beispielsweise Google Photos, Sparks, Hangouts oder Circles sollten in einem einzigen sozialen Netzwerk von Google vereint werden.

Folgende Dienste bot Google Plus an:

Google Plus Hangouts

Mit Hangouts konnten sich Google Plus Userinnen und User  über Videochats und Gruppenchats miteinander verbinden und austauschen. Nach Alternativen mussten sich Anwendende nicht umschauen: Auch nach der Abschaltung von Google+ können mit Hangouts kostenlose Videoanrufe mit bis zu zehn Personen durchgeführt werden.

Google+ Sparks 

Google+ Sparks, auf Deutsch Funken, hatte die Funktion eines News-Feeds, den sich die Nutzenden der Plattform selbst aus verschiedenen Themengebieten zusammenstellen konnten. So wurden keine wichtigen News und Trends verpasst. 

Google Plus Photos

Nach der Einstellung von Googles ehemaligen Fotodienst Picasa konnten Nutzerinnen und Nutzer ihre Bilder mit Google Plus Photos  bequem hochladen, direkt online  bearbeiten und anschließend in dem sozialen Netzwerk mit ihrer Community teilen. Doch auch nach der Abschaltung von Google+ ist es heute noch möglich, als Unternehmen mit Google Bilder und Videos zu verwalten. Dabei hat sich nicht nur der Name in „Google Photos“ geändert: Mithilfe von künstlicher Intelligenz werden Fotos anhand gewisser Merkmale im Feed gefiltert und passend zugeordnet.

Google+ Circles

Eine weitere wichtige Funktion von Google+ war Circles. Nutzerinnen und Nutzer konnten mit dem Tool beliebig Personengruppen anlegen, um Kontakte zu pflegen und Informationen von anderen Personen abzurufen. Hierzu war es nicht notwendig, vorab eine Kontaktanfrage zu senden. 

Google Plus One Button

Die Vorstufe des Like-Buttons: Anhand des sozialen Signals konnten Google+ User und Userinnen im Netzwerk auf einen Blick sehen, ob andere einen Post positiv bewerten und weiterempfehlen. Dieses Signal wurde zum Beispiel auch gerne auf Blogs implementiert und in der Google Suche automatisch neben dem jeweiligen Suchergebnis angezeigt. Die soziale Komponente steigerte die Reichweite von Artikeln. 

Google Plus Local

Spannendes in der Nähe entdecken: In Google Plus Local gab es Tipps für Restaurants, Cafés, Shops und andere Orte, die zu den individuellen Interessengebieten passten.

Für welche Bereiche wurde Google+ genutzt?

Die Funktionen von Google+ boten vor allem für den Bereich Content-Marketing zahlreiche Chancen und Möglichkeiten. Bloggerinnen, Blogger und Webseitenbetreibende nutzten unter anderem das Google Plus Autorenprofil, um ihre Expertise in einem Fachgebiet zu untermauern.

Dank Google Hangouts ging der Wunsch von Online-Live-Events in Erfüllung, sodass der Dienst zu einem beliebten Tool für Übertragungen und Chats mit einem großen Publikum wurde. Zuschauerinnen und Zuschauer interagierten live über Chat oder SMS mit den Veranstaltern. 

Auch die nahtlose Archivierung der aufgezeichneten Konferenzen oder Diskussionen im eigenen YouTube-Channel machte Hangouts sehr begehrt. Agenturen und Kreative pflegten mit Google Plus ihre Businesskontakte. Google+ ermöglichte außerdem die Streuung von News und Sales-Aktionen im Netzwerk in Echtzeit. Die Steuerung von Kampagnen via Hashtags, wie bei Twitter, war ebenfalls ein großer Bonus.

Die Vorteile von Google Plus für das B2B-Online-Marketing im Überblick:

  • Profil und Account waren schnell angelegt und ließen sich leicht verwalten

  • Interaktion mit Followerinnen, Followern und Firmenkontakten

  • Erzielen einer hohen Reichweite für jede Art von Beitrag

  • Einfaches Auffinden von lokalen Geschäften in der Nähe

  • Optimale Synchronisierung mit anderen Google-Diensten wie z. B. Google Maps

  • Kombination von mobiler und Desktop-Nutzung möglich

  • Intuitive Erstellung spezifischer Personenkreise zu verschiedenen Themen

  • Streuung von Marketingaktionen über Google

  • Implementierung von Social Signals in Suchanzeigen und auf Websites

  • Durch den Anschluss an Google Analytics gute Möglichkeiten zur Erfolgsmessung von Kampagnen und Aktionen

Löschen von Google Plus: Warum wurde das soziale Netzwerk eingestellt?

Das Potenzial von Google Plus schien am Anfang grenzenlos zu sein. Doch immer wieder wurde die Integration in andere Google Dienste gestoppt, was zur Abwanderung von Mitgliedern führte. Seit der Einführung im Jahr 2011 war der Ansturm auf die vielen weiteren Social-Media-Plattformen ungebrochen. Neben Facebook wuchsen auch bei Pinterest, LinkedIn und Instagram die Mitgliederzahlen Jahr für Jahr. 

Als die Presse im Jahr 2018 von einem Datenklau berichtete, der mehrere hunderttausend Accounts betreffen sollte, war das Ende von Google Plus für Privatnutzerinnen und -nutzer vorprogrammiert. Diese sollten bis Herbst 2018 alle vorhandenen Fotos, Videos und Texte sichern und diese anschließend von der Plattform löschen. Google Plus Konten von Organisationen, wie Unternehmen oder Bildungseinrichtungen, dürfen bis heute weiterverwendet werden und waren von der Einstellung des Dienstes am 2. April 2019 nicht betroffen.

Alternativen zu Google+ für Ihr Unternehmen

Unternehmen können einige praktische Funktionen von Google Plus über Google My Business weiterhin nutzen. Dazu zählt beispielsweise das Beantworten von Rezensionen oder die Veröffentlichung von Beiträgen. Auch können eigene Fotos des Unternehmens auf der Plattform veröffentlicht werden, die sich positiv auf Markenimage und -persönlichkeit auswirken.

Darüber hinaus ist es möglich, eine Beschreibung über das Unternehmen hinzuzufügen. Mit dem kostenpflichtigen Google Workspace, ehemals G Suite, stehen Ihnen außerdem verschiedene Google-Tools zur Verfügung, wie Gmail, Kalender, Meet, Chat, Drive, Docs, Tabellen, Präsentationen, Formulare und Sites. 

Seit Juli 2020 können Sie als Google Workspace User oder Userin zudem das soziale Netzwerk Google Currents  für die Kommunikation innerhalb des Unternehmens, mit Firmenpartnern oder zwischen Einzelnutzern verwenden – auch als App. Hier wird beispielsweise in einem Home-Stream nur Content angezeigt, der für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihrer Firma relevant ist. 

Fazit: Workspace und My Business übernehmen die wichtigsten Funktionen von Google+

Google+ war Googles hauseigenes soziales Netzwerk, das allerdings für private Nutzerinnen und Nutzer eingestellt wurde. Die Plattform kann nur noch in veränderter Form unter dem Namen Google My Business von Unternehmen und Institutionen genutzt werden. Die kostenlose Business-Plattform Google My Business hat jedoch nur einen Teil der hilfreichen Google Plus Features übernommen. Alternative Tools wie beispielsweise Google Workspace sind für Unternehmen kostenpflichtig. Für Google Workspace Nutzerinnen und Nutzer ist die Anwendung Google Currents im Preis inbegriffen. Womöglich lohnt sich ein Google My Business-Konto wegen der exklusiven Funktionen dennoch für Ihr Unternehmen.

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Titelbild: ijeab / iStock /Getty Images Plus

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